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Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Wahrheit sagen

Die Wahrheit sagen
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Ein junger Schriftsteller bemerkt eines Tages, dass auf einer Müllkippe eine kleine Hütte steht, die bewohnt ist. Er will wissen, wer dort wohnt und was dahintersteckt. Also macht er sich auf, diesen Menschen ...

Ein junger Schriftsteller bemerkt eines Tages, dass auf einer Müllkippe eine kleine Hütte steht, die bewohnt ist. Er will wissen, wer dort wohnt und was dahintersteckt. Also macht er sich auf, diesen Menschen kennenzulernen. Es handelt sich um Bernhard Mares. Da dieser ein sehr bewegtes Leben hinter sich hat, will der junge Mann darüber ein Buch schreiben. Anfangs hält Mares überhaupt nichts von dieser Idee, doch dann lässt er sich auf den Handel ein. Der Schriftsteller soll seine geliebte Sophie finden. Im Gegenzug wird er ihm seine Geschichte erzählen.

Meine Meinung:

Die Geschichte wechselt zwischen den Erzählungen des Schriftstellers und dem Leben des Bernhard Mares ab. Anfangs beginnt die Geschichte leicht und man weiß noch nicht, was einen erwartet. Doch dann beginnt Mares, aus seinem Leben zu erzählen. Diese Einblicke in sein Leben waren sehr interessant und fesselnd, aber aufgrund der Erlebnisse auch schwere Kost. Mares selbst konnte ich anfangs schwer einschätzen, aber mit der Zeit hat man das Gefühl, ihn besser zu kennen.

Bernhard Mares Leben fing schon schwer an. Seine Mutter legte ihn nach der Geburt vor einer Kirche ab. Doch er hat Glück und wird vom Pfarrer gefunden und darf bei einer netten Frau eine Weile aufwachsen. Doch der Neid und der Egoismus eines anderen Menschen führt dazu, dass er im Waisenhaus landet. Hier bekommt er keine Wärme und Liebe, aber er übersteht die Zeit. Als er "freikommt", ist er vom Soldatenleben fasziniert und meldet sich freiwillig. So wird er zu einem SS-Mann. Die Kriegsbeschreibungen waren nachvollziehbar und eindrücklich geschildert. Vor allem kann man verstehen, dass ein Mensch abstumpft, wenn er so viel Gewalt und Tod sieht. Daneben macht die Geschichte auch nachdenklich. Man hat das Gefühl, dass Bernhard kein schlechter Mensch ist. Er wurde nicht Soldat aufgrund einer ideologischen Verblendung, sondern nur, weil er endlich irgendwo dazugehören möchte. Ihm ist nicht klar, was für Grausamkeiten der Krieg für die Juden bereithält. Als er diese dann erlebt, lehnt er sich nicht dagegen auf. Doch es bleibt auch die Frage, welche Möglichkeiten er überhaupt gehabt hätte. Was hätte man selbst an seiner Stelle getan? Man merkt, dass man im Leben nicht immer alles nur in Gut und Böse einteilen kann, sondern dass es ganz viele Zwischenstufen gibt. Die Schuldgefühle, die Menschen nicht gerettet zu haben, verfolgen ihn dann auch bis zum Ende seines Lebens.

Auch nach dem Krieg bleibt sein Leben bitter. Er wandert immer wieder ins Gefängnis, wo er ziemlich viel einstecken muss. Das einzige, das ihn vor dem Tod bewahrt, ist sein Glauben an die Liebe bzw. an Sophie. Hier wird klar, welche Macht die Liebe besitzt. Davon abgesehen besteht sein einziges Glück im Leben eigentlich nur darin, immer wieder zu überleben. Ansonsten ist es voller Leid und trauriger Ereignisse. Beeindruckt war ich von seinem Mut, immer bei der Wahrheit zu bleiben, auch wenn er genau wusste, was er sich dadurch einhandelte. Mit der Zeit hoffte ich für ihn, dass wenigstens seine Suche nach Sophie positiv endet und er hier noch Freude und Glück erlebt.

Der Schreibstil selbst hat mir gefallen. Die Kapitel, in denen über Bernhard Mares Leben berichtet wurden, fand ich aber interessanter, als die Einwürfe des Schriftstellers. Dieser war für mich nur eine Randfigur und blieb ein bisschen blass. Durch diese abwechselnde Erzählung wurde der Lesefluss ein bisschen ausgebremst.

Fazit:

Alles in allem eine interessante und sehr eindrückliche Geschichte, die aufzeigt, wieviel Leid in ein einziges Leben passt. Aber auch, dass die Liebe den Überlebenswillen auch in "verlorenen" Situationen aufrecht erhalten kann.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Reise der Amy Snow

Die Reise der Amy Snow
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Amy wurde als Baby von der 10-jährigen Aurelia Vennaway im Schnee gefunden. Aurelia nimmt Amy mit nach Hatville Court, ihrem zuhause und kümmert sich um sie. Aurelias Eltern lehnen Amy aber ab. Trotzdem ...

Amy wurde als Baby von der 10-jährigen Aurelia Vennaway im Schnee gefunden. Aurelia nimmt Amy mit nach Hatville Court, ihrem zuhause und kümmert sich um sie. Aurelias Eltern lehnen Amy aber ab. Trotzdem wird Amy Aurelias beste Freundin. Als Aurelia stirbt, verlangen deren Eltern, dass Amy sofort das Haus verlässt. Also macht sich Amy auf in eine ungewisse Zukunft. Doch Aurelia hat vorgesorgt: Sie hat Amy Briefe hinterlassen, in denen sie Anspielungen auf ein großes Geheimnis macht. Um dieses zu lösen, muss sich Amy auf eine Reise quer durch England begeben. Dabei trifft sie auf Aurelias Freunde und löst langsam das Rätsel. Auch wird Amy im Laufe der Reise klar, was sie selbst noch vom Leben will.

Meine Meinung:

Die Geschichte spielt in England im viktorianischen Zeitalter. Dass hier die Herkunft der Menschen eine große Rolle spielte, wird in der Geschichte sofort klar. Die normale Bevölkerung wurde von den Reichen nur als Bedienstete akzeptiert. Ansonsten gab man sich mit diesen nicht ab. Nächstenliebe war - zumindest für Aurelias Eltern - ein Fremdwort. Obwohl Amy noch ein hilfloses Baby war, wurde sie von Aurelias Eltern nur deshalb geduldet, da der Pfarrer die Vennaways vor Zuschauern für ihre gute Tat lobte. Der Schein musste gewahrt werden und so durfte Amy bleiben. Ihr Leben in Hatville Court verlief dann aber auch sehr bedrückend. Einzig Aurelia hielt zu Amy.

Aurelia war mir sofort sympathisch. Sie ist ein ganz offener und liebevoller Mensch, obwohl ihre Eltern dies nicht gerne sehen. Doch sie hat natürlich als Kind überhaupt keinen Einfluss. Amy dagegen ist sehr zurückhaltend und ruhig. Aufgrund ihrer Vergangenheit ist dies aber auch kein Wunder. Außerdem ist sie zwar Aurelias Freundin, gehört aber nicht dem gleichen Stand an. Daher darf sie sich natürlich auch nichts herausnehmen. Auf ihrem weiteren Weg muss Amy dann aber auch erst lernen, für sich selbst einzustehen und ihre Träume zu erkennen.

Als sich Amy nach dem Tod Aurelias auf die in den Briefen beschriebene Reise machte, hat es mir richtig Spaß gemacht, sie hier zu begleiten. Das lag auch an der anschaulichen Erzählweise. Man hatte von den Handlungsorten und auch von den einzelnen Charakteren sofort ein Bild vor Augen. Auch war ich gespannt, was Amy am Ende der Reise finden würde. Daneben lernte man Aurelia durch die Briefe besser kennen.

Der Schreibstil selbst ist ist flüssig und mitreissend. Auch werden am Ende alle Fragen geklärt - zumindest für den Leser. Aber das letzte Drittel war mir stellenweise etwas zu langatmig.

Fazit:

Alles in allem eine schöne und unterhaltsame Geschichte, bei der man bis zum Ende gespannt ist, wie sich alles auflöst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Streiche im Doppelpack

Streiche im Doppelpack
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In diesem Buch sind 25 kurze Geschichten enthalten. Sie erzählen aus dem Leben der Zwillinge Anna und Jule. Dabei drehen sich die Geschichten meist um Situationen, die die Kinder selbst aus ihrem Alltag ...

In diesem Buch sind 25 kurze Geschichten enthalten. Sie erzählen aus dem Leben der Zwillinge Anna und Jule. Dabei drehen sich die Geschichten meist um Situationen, die die Kinder selbst aus ihrem Alltag kennen, wie beispielsweise mit Decken eine Höhle bauen, oder die "Küchenrollentrompete". Das gefällt mir. Diese bekannten Situationen können die kleinen Zuhörer natürlich gut nachvollziehen. Außerdem haben die Zwillinge viele lustige Ideen. Im Großen und Ganzen kann ich auch die Reaktionen der Eltern nachvollziehen. Manchmal hätte ich aber auch anders gehandelt.
Schön finde ich, dass jede Geschichte auf eine Bibelstelle Bezug nimmt. Manchmal war dies offensichtlich, manchmal musste ich selbst nachsehen, welche Bibelstelle hier gemeint sein könnte und war überrascht. Eine tolle Idee!

Ich habe dieses Buch meiner Tochter (4 Jahre) vorgelesen. Für sie waren die Geschichten aber noch fast ein bisschen zu lang. Manche Situationen kannte sie auch nicht. Hier hörte sie dann auch nicht richtig zu und schweifte eher ab. Mir fiel das Vorlesen anfangs ein bisschen schwer. Ich fand nicht sofort den richtigen "Lesefluss" und konnte die Geschichten daher auch nicht "spannend" vorlesen. Dadurch war meine Tochter natürlich auch nicht sehr gefesselt. Dies wurde mit der Zeit dann aber besser.
Die Geschichten, die meine Tochter selbst schon - zumindest ähnlich - erlebt hat, fand sie dann aber schön. Vor allem die Geschichten in der zweiten Hälfte fanden wir beide toll.

Von den Illustrationen sind wir beide begeistert. Sie sind richtig hübsch. Wir haben als allererstes das Buch durchgeblättert, um diese zu betrachten. Meine Tochter hat dann immer geraten, was in der Geschichte wohl passiert. Außerdem gefällt es uns, dass auf fast jedem Bild die kleinen Tierchen (Schwein, Ente und Fliege) zu finden sind. Diese hat meine Tochter immer wieder mit Freude gesucht.

Fazit:

Eine Sammlung von - für Kinder - alltägliche und teilweise auch lustige Gute-Laune-Geschichten. Vor allem die Illustrationen und der Bezug zu den Bibelstellen hat mir gefallen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

ein schöner Auftakt

Murks-Magie – Das verflixte Klassen-Schlamassel
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Nory ist 10 Jahre alt und ein Fluxer, d. h. sie kann sich in verschiedene Tiere verwandeln. Leider ist ihre Magie ein bisschen vermurkst und so verwandelt sie sich meist in zwei Tiere gleichzeitig. Deshalb ...

Nory ist 10 Jahre alt und ein Fluxer, d. h. sie kann sich in verschiedene Tiere verwandeln. Leider ist ihre Magie ein bisschen vermurkst und so verwandelt sie sich meist in zwei Tiere gleichzeitig. Deshalb wird sie auch nicht auf die Genie-Akademie aufgenommen, sondern muss auf die Dunwiddle-Zauberschule gehen. Hier gibt es eine Spezialklasse für Murks-Magie. Nory ist deswegen ziemlich traurig und will wieder nach Hause. Aber dann kommt alles anders als sie denkt ...

Meine Meinung:

Nory ist ein sympathisches und fröhliches Mädchen, nur eins macht ihr Sorgen: Ihre Murks-Magie. Sie ist die einzige in der Familie, die ihre Magie nicht beherrscht.Nory strengt sich zwar sehr an, doch sie schafft es trotzdem nicht, sich nur in ein Tier zu verwandeln. Also muss sie zu ihrer Tante und wird auf die Dunwiddle-Zauberschule geschickt. Da ihr Vater und ihre Geschwister ihr das nicht erzählt haben, denkt Nory, dass sie von ihnen nicht mehr geliebt wird. Dies ist auch der Punkt, der mir an der Geschichte nicht gefällt: Norys Vater ist sehr distanziert, redet nie mit seiner Tochter (bzw. seinen Kindern) und verschwindet auch einfach ohne Erklärungen. Nachdem Norys Mutter tot ist und ihre Geschwister aus Respekt vor dem Vater tun was er sagt, ist Nory ganz allein. Diese kalte Art des Vaters, der seine Tochter - ohne ein Wort zu sagen - einfach wegschickt und auf ihre Anrufe nicht reagiert, ist etwas zuviel. Nory tut mir hier so leid.

Daneben hat sie es auch in der Schule nicht leicht. Die Spezialklasse wird von allen anderen Schülern gehänselt, da sie die "Vermurksten" sind. Doch mit der Zeit lernen alle, dass besondere Talente vielleicht auch einmal nützlich sind. Auch merkt Nory, dass die besonderen Zauberschüler richtig nette Kinder sind und findet am Ende gute Freunde.

Ansonsten ist die Geschichte voller Fantasie und auch Humor. Vor allem die Tiere und die Namen - in die sich Nory unfreiwillig verwandelt - sind klasse. Dies brachte mich immer wieder zum Lachen. Auch die Aussagen der Geschichte, dass jeder seine Stärken finden muss und dass man die Menschen nicht an den Dingen, die sie sie können bzw. nicht können messen soll, sondern die ganze Person sehen muss, finde ich klasse. Dadurch kann man auch dort wirkliche Freunde finden, wo man es zuvor nicht vermutet hat.

Fazit:

Eine fantasievolle und magische Geschichte mit einer liebenswerten Hauptperson. Von mir gibt es dafür 4,5 Sterne. Außerdem bin schon gespannt auf ihre neuen Abenteuer!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das muss Liebe sein

Das muss Liebe sein
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Auf Dauer glücklich verheiratet zu sein, ist für manchen eine utopische Vorstellung. Daher hat die Autorin in diesem Buch 54 1/2 Tipps für die glückliche Ehe zusammengetragen. Es geht hier um Dinge wie ...

Auf Dauer glücklich verheiratet zu sein, ist für manchen eine utopische Vorstellung. Daher hat die Autorin in diesem Buch 54 1/2 Tipps für die glückliche Ehe zusammengetragen. Es geht hier um Dinge wie beispielsweise den Unterschied von Mann und Frau bei Denken, Reden, Handeln, welche Vorteile eine Ehe bietet, was man bedenken sollte, bevor man heiratet usw..

Jedes Kapitel wird dabei mit wissenschaftlichen Fakten oder Statistiken untermauert. Außerdem bringt die Autorin ab und zu Beispiele aus ihrer eigenen Ehe bzw. aus ihrem Umfeld ein, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachten.

Der Schreibstil ist locker und humorvoll. Vor allem die Mischung zwischen Sachbuch und Unterhaltung finde ich gelungen. Da die Kapitel nicht aufeinander aufbauen, kann man sich auch diejenigen heraussuchen, die man im Moment interessant und ansprechend findet. Man muss also nicht zwingend alle Kapitel in einem Stück lesen.

Toll finde ich die Aufmachung des Buches. Die einzelnen Kapitel beginnen immer mit einer witzigen Illustration. Außerdem sind beispielsweise Aufzählungspunkte oder die Überschriften verschiedener Tipps rosa, was den Text schön auflockert und Schwung hinein bringt. Dies passt für mich einfach zu diesem Buch.

Fazit:

Manche Kapitel sprachen mich mehr an, manche weniger. Alles in allem fand ich diesen Ratgeber aber interessant und unterhaltsam.