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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2022

Packend bis zur letzten Seite

Kaltherz
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Henri Faber ist inzwischen ein gefeierter Thriller-Autor, sodass sein neues Buch "Kaltherz“ schon unzählige Male über meinen Handydisplay geflackert ist, bevor es überhaupt erschienen ist. Das macht natürlich ...

Henri Faber ist inzwischen ein gefeierter Thriller-Autor, sodass sein neues Buch "Kaltherz“ schon unzählige Male über meinen Handydisplay geflackert ist, bevor es überhaupt erschienen ist. Das macht natürlich neugierig und so durfte „Kaltherz“ direkt am Erscheinungstag bei mir einziehen, was ich absolut nicht bereut habe. Der Thriller ist so hochgradig fesselnd, dass ich ihn einem Rutsch gelesen habe.

Zum Inhalt: ein kleines Mädchen verschwindet aus einem verschlossenen Auto. Die Mutter hat nur kurz nicht hingesehen und ist mit den Nerven am Ende. Es gibt keine Lösegeldforderung und auch nach Monaten bleibt das Mädchen verschwunden. Für Kommissarin Kim Lansky ist es die letzte Chance sich zu beweisen. Wenn sie diesen Fall löst, hat sie bei der Polizei vielleicht wieder einen Fuß in der Tür. Doch der Fall ist vertrackter als sie ahnen kann.

Das Buch spielt sehr gekonnt mit den Ängsten und Erwartungen der Leser. Vermisstenfälle von Kindern sind generell sehr aufwühlend und man mag sich gar nicht ausmalen, wie sie ausgehen könnten. Hinzu kommt, dass mit jeder verstreichenden Stunde die Wahrscheinlichkeit das Opfer lebend wiederzufinden, schwindet.

Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Eltern des vermissten Mädchens und der Ermittlerin. Durch den Ich-Erzähler ist man noch näher dran and er Handlungen und den Geheimnissen der handelnden Personen. Und davon gibt es einige. Dazu kommt die Perspektive des kleinen Mädchens Marie, die ich besonders eindringlich finde. Henri Faber schafft es die Personen sehr unterschiedlich und realitätsnah wiederzugeben. Durch die kurzen Kapitel und die schnellen Perspektivenwechsel bleibt es vom Beginn bis zum Ende durchweg sehr spannend.

Der Leser wird ein ums andere Mal hinters Licht geführt und es gibt mehr als eine große Enthüllung. Die Auflösung am Ende ist absolut schlüssig und es gibt keine losen Enden. Das hat mir total gut gefallen, denn oft habe ich bei Thrillern das Gefühl dass sie nach hinten hin ausbrennen und zu einem abrupten Abschluss kommen. Hier wird alles sorgfältig zu Ende geführt und letzte Fragen endgültig ausgeräumt.

Ein wirklich spannendes Buch, clever konstruiert und mit fantastischen Plottwists.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Rückkehr nach Golden Hill

Golden Hill Kisses
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Ich bin kein Pferdemädchen. Trotzdem mochte ich Band 1 der „Golden Hill“- Reihe ganz gerne, auch wenn es für mich kein Highlight war. Ich bin aber total froh, jetzt Band 2 gelesen zu haben, denn der hat ...

Ich bin kein Pferdemädchen. Trotzdem mochte ich Band 1 der „Golden Hill“- Reihe ganz gerne, auch wenn es für mich kein Highlight war. Ich bin aber total froh, jetzt Band 2 gelesen zu haben, denn der hat mir nochmal deutlich besser gefallen. Und macht direkt Lust auf Band 3.

Zum Inhalt: Ajden führt ein Nomadenleben, denn er ist für diverse Hilfsprojekte auf Achse, immer bestrebt, den Menschen zu helfen, die es weniger gut haben als er selbst. Umso niederschmetternder ist es für ihn, als eins seiner Herzensprojekte gestoppt wird, da der Sponsor dahinter in einen Handfesten Skandal verwickelt ist. Und schlimmer noch: aufgedeckt hat ihn Arizona,die Frau, die eben noch nackt neben Ajden gelegen hat. Ajden flüchtet sich zu seinen besten Freund Parker nach Golden Hill um sich zu erden und wieder Ruhe zu finden. Doch ausgerechnet dort taucht plötzlich Arizona auf. Chaos vorprogrammiert.

Die Story lebt nicht nur von der wunderschönen Landschaft, die auch hier wieder unglaublich gut beschrieben wird, sondern auch von den absolut hinreißenden und liebenswerten Charakteren. Sadie und Granny, die ich schon im ersten Band ins Herz geschlossen habe, zeigen auch hier, was es mit ländlicher Gastfreundschaft auf sich hat. Zudem fand ich Ajden und Arizona als Protagonisten wirklich authentisch und ihre geradezu magnetische Anziehung beim Lesen sehr spürbar.

Das Buch bringt wieder viel Tiefe mit und beleuchtet auch die Schattenseiten von Arizonas Arbeit. Und auch Ajden hat einiges aufzuarbeiten, was den beiden gemeinsam aber sehr gut gelingt. Der Leser ist hautnah dabei, wie die beiden sich annähern, lernen zu vertrauen und eine starke Verbindung daraus erwächst.

Ich glaube dieses Buch lag mir eher, da das Ranchthema nicht mehr ganz so im Fokus lag, sondern nur als atemberaubender Schauplatz dient. Trotzdem war es toll die bekannten Charaktere wiederzutreffen. Ich hab das Gefühl man bekommt direkt auch einen Vorgeschmack auf Buch 3 geliefert, worauf ich schon sehr neugierig bin.

Für mich hat dieses mal alles gepasst: die Figuren, die Atmosphäre, das Setting. Und die packende Lovestory, die ich sehr gelungen fand.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Wow, was für ein Buch

Lonely Heart
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Ich bin bisher kein Fan von Mona Kasten gewesen. Nicht, weil sie nicht schreiben kann, aber ihre Bücher haben mich bisher einfach nicht abgeholt, ohne dass genau festmachen könnte, woran das liegt. Aber ...

Ich bin bisher kein Fan von Mona Kasten gewesen. Nicht, weil sie nicht schreiben kann, aber ihre Bücher haben mich bisher einfach nicht abgeholt, ohne dass genau festmachen könnte, woran das liegt. Aber dann kam „Lonely Heart“ in diesem süßen Design daher und ich dachte mir ich geb dem ganzen nochmal eine Chance. Und ein Glück, denn dieses Buch liebe ich.

Zum Inhalt: Rosie hat sich mit ihrer eigenen Musik-Sendung einen Traum erfüllt. Als dann auch noch ihre absolute Lieblingsband Scarlet Luck ein Interview bestätigt, schwebt sie auf Wolke Sieben. Doch dann geht alles schief und Rosie sieht nicht nur ihre Karriere gefährdet. Doch die Jungs von Scarlet Luck wollen ihr helfen und besonders mit Beast verbindet sie bald eine besondere Freundschaft. Doch Beast versteckt ein dunkles Geheimnis, dass es ihn schwer macht, sich auf Rosie einzulassen.

Das Thema der Geschichte hat mir gut gefallen und war sehr nahbar. Wer träumt schon nicht davon seine Lieblingsband zu treffen?! Dass Rosie mit Scarlet Luck so einen echten Fan-Moment erlebt, hat das ganze sehr authentisch und sympathisch wirken lassen. Generell ist Rosie eine sehr liebenswerte und authentische Protagonistin, bei der es mir sehr leicht gefallen, mich in die Story fallen zu lassen.

Das Buch behandelt auch einige ernste Themen wie Social Media Mobbing, Panikattacke und psychische Erkrankungen. Das Buch schlägt dabei einen sehr einfühlsamen Ton an, der die Tiefe Bedeutung des Inhalts gut untermauert.
Die zarten Bande die Rosie und Beast knüpfen sind einfach herzerwärmend schön und ich bin so froh, dass die beiden es so langsam angehen lassen und Beast es schafft, sich auf Rosie einzulassen.

Das Buch hat nicht diese lockere Leichtigkeit die Young Adult Romane oft ausstrahlen. Aber gerade das gefällt mir. Es ist dunkler, nachdenklicher, selbstzerstörerischer, ängstlicher. Das Buch bringt diese Stimmungen gut rüber und holt den Leser auf vorsichtige Art ab.

Das Ende finde ich so heftig und ich kann nicht glauben, dass ich jetzt auf den zweiten Band warten muss um zu erfahren wie es weitergeht.
Mona Kasten hat mit „Lonely Heart“ definitiv einen Fan dazu gewonnen.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Faszinierende Einblicke in unser Gehirn

Kopfarbeit
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Das Gehirn ist ein fantastisches, faszinierendes Organ, über dessen vollständige Fähigkeiten wir immer noch nicht alles wissen. Umso spannender finde es, Einblick in den Alltag eines Menschen zu bekommen, ...

Das Gehirn ist ein fantastisches, faszinierendes Organ, über dessen vollständige Fähigkeiten wir immer noch nicht alles wissen. Umso spannender finde es, Einblick in den Alltag eines Menschen zu bekommen, der tagtäglich damit arbeitet. Und dadurch Menschenleben rettet. Ein interessantes, sowie mitreißendes Buch über unser die Arbeit in der Neurochirurgie

Zum Inhalt: in diversen Unterkapiteln schildert Neurochirurg und Direktor der Klinik für Neuro-Chirurgie an der Charite in Berlin, Prof. Dr. Peter Vajkoczy ist, seinen Arbeitsalltag. Er beschreibt verschiedene Fälle und Krankheitsbilder, unterschiedliche Tumore und OP-Verfahren aus seiner Karriere und gewährt damit einen sehr bildhaften Einblick in die Welt der Neurochirurgie.

Dabei betont er immer wieder, dass jeder Fall anders ist, es nicht immer nur schwarz und weiß gibt und nicht jeder Patient gerettet werden kann. Er gibt damit nicht nur einen sehr faszinierenden, sondern auch überaus menschlichen Einblick in dieses Fachgebiet der Medizin. Immer wieder betont er, wie schwer es oft ist Nutzen gegen Risiken abzuwägen und dass er seine Arbeit, vor allem die Patienten, die nicht retten konnte, mit nach Hause nimmt.

Es werden einige Fachbegriffe verwendet, das bleibt natürlich nicht aus. Aber die werden soweit ich das beurteilen kann schlüssig erklärt. Ab und zu gibt es auch Illustrationen die den Ablauf verbindlichen sollen und die mir wirklich gut gefallen haben, um ein Gefühl besonders für die Anordnung im OP zu bekommen.

Was ich überraschend aber auch absolut großartig fand, sind die vielen Menschen, die Dr. Peter Vajkoczy in seinem Buch erwähnt und die alle an den OPs beteiligt sind. Denn natürlich steht der operierende Arzt nicht allein im OP und am erfolgreichen Ausgang sind viele Menschen beteiligt. Ich finde es toll, dass hier nochmal gezeigt wird, wie viele Leite tägliche alles geben, wie viel Vorbereitung für eine Hirn-Op nötig ist, welche Risiken und Folgeschäden sie bergen und viel Arbeit im Nachgang noch investiert werden muss, um den Normalzustand wiederzuerlangen. Und immer wieder zeigt er, was für ein unglaubliches, leistungsstarkes und vielseitiges Organ wir da haben.

Ja das Buch ist ein Sachbuch und trotzdem hat es mich zutiefst berührt, wie es selbst tragische Romane oft nicht schaffen. Ich wüsste nicht, wann ich zuletzt so viel geweint habe, so mitgenommen haben mich die einzelnen Schicksale der Patienten. Ein Buch, das ich jederzeit empfehlen würde.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Mitreißend, skurril und irgendwie bezaubernd

Morgen kann kommen
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„Morgen kann kommen“ ist für mich das erste Buch von Autorin Ildikó von Kürthy. Das Buch wurde vorab bereits groß beworben und angepriesen, sodass ich wirklich neugierig war. Mit dem Cover kann ich ehrlich ...

„Morgen kann kommen“ ist für mich das erste Buch von Autorin Ildikó von Kürthy. Das Buch wurde vorab bereits groß beworben und angepriesen, sodass ich wirklich neugierig war. Mit dem Cover kann ich ehrlich gesagt absolut nichts anfangen, einerseits weil ich absolut nicht weiß ob und was es darstellen soll und andererseits, weil Pink zwar eine Gute-Laune-Farbe ist, mir aber eher weniger gefällt. Zum Glück habe ich mich davon nicht abschrecken lassen, denn was hinter dem Buchdeckel steckt, ist wirklich toll.

Zum Inhalt: zwei Schwestern, die nicht mehr miteinander reden und ein Foto, das alles verändert. Ruth und Gloria haben seit Ruths Hochzeit keinen Kontakt mehr und Schuld ist ein Mann. Ruths narzisstischer Ehemann um genau zu sein. Dass aber ausgerechnet dieser die beiden wieder zusammenbringen soll ist Ironie des Schicksals. Und dann ist da noch seine Geliebte, die plötzlich genau dort auftaucht, wo auch Ruth ist und alles in Karls sauber arrangierter Welt durcheinanderbringt.

Die Kapitel werden aus den wechselnden Perspektiven der Hauptcharaktere erzählt, was dem Leser eine ganze Welt an Emotionen, Gedanken, Sorgen und Hoffnungen eröffnet. Das macht die Geschichte unglaublich plastisch und nahbar. Die Kapitel werden durch wunderschöne Wasserzeichnungen getrennt, die toll zum Inhalt passen und ein kleines Zitat aus dem jeweiligen Kapitel tragen. Dieses Detail ist wunderbar verspielt und hat mir wahnsinnig gut gefallen. Sie geben der ganzen Geschichte eine verträumte, persönliche Note.

Die Charaktere sind wahnsinnig eigen(sinnig), schrullig und hinreißend einzigartig. Ich denke für jeden Leser ist mindestens ein Sympathieträger dabei mit dem man sich identifizieren kann. Denn in dem Buch geht es um ganz alltägliche Probleme wie Trennung, Betrug, Familienstreits, Krankheit, Verlustangst, Selbstaufgabe und vieles mehr. Das macht dieses Buch so absolut authentisch und einzigartig. Denn neben all dieses Problemen strotzt es vor Liebe, Freundschaft, Solidarität und Hoffnung.

Das Buch ist eine gute Mischung aus ernsten und heiteren Themen und hat mir als Gesamtpaket richtig gut gefallen. Ich bin geradezu durch die Seiten geflogen und wollte es gar nicht aus der Hand legen. Das wird für mich sicher nicht das letzte Buch der Autorin sein.

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