Wohlfühlen in Cherry Hill
A Place to LoveIch kann mich noch genau daran erinnern, dass eines Tages meine Instagram Startseite auf einmal voll mit wunderschönen Bildern von Holzboxen und Einladungen nach Cherry Hill gespickt war und ich natürlich ...
Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass eines Tages meine Instagram Startseite auf einmal voll mit wunderschönen Bildern von Holzboxen und Einladungen nach Cherry Hill gespickt war und ich natürlich recherchiert habe, warum, wieso, weshalb dieser Aufruhr. Ich hatte bis dato noch nichts von Lilly Lucas gelesen und wurde also schnell eines Besseren belehrt, denn laut Meinung vieler vieler Leser:innen, sollte ich genau das dringend getan haben. Es hat verhältnismäßig eine Weile gedauert, aber schließlich habe ich mir bei einem meiner letzten Besuche in der Buchhandlung Ende Mai dann doch noch “A Place to Love” mitgenommen und es mir an einem regnerischen Hamburger Schietwetterabend auf meiner Couch gemütlich gemacht, um herauszufinden, ob denn etwas dran ist an dieser Lobeshymne auf den Auftaktband.
Vorab noch eine kurze Randinformation: Ich liebe Liebesromane. Ich liebe Happy Ends. Und um es mit Iris Worten aus “Liebe braucht keine Ferien” (btw mein Dauerbrenner, habe neben Harry Potter wirklich keinen Film so oft gesehen wie diesen) zu sagen: “Ich liebe Kitsch. Ich suche Kitsch in meinem Leben!” Deshalb gebt mir einen guten Liebesroman und ihr habt bei mir gewonnen.
June lebt mit ihrer Mutter und ihrer Schwester auf der Obstfarm Cherry Hill in Colorado und seitdem ihr Vater vor ein paar Jahren gestorben ist, hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, das Familienunternehmen am Leben zu erhalten. Leichter gesagt, als getan. Cherry Hill steckt in finanziellen Schwierigkeiten und June weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Absolut gar nicht hilfreich ist dann der unangekündigte Besuch ihres Exfreundes Henry, der ohne ein Wort gesagt zu haben, plötzlich vor ihrer Haustür steht und ihre sowieso schon wackelige Welt noch einmal ordentlich ins Wanken bringt. Denn Henry war Junes große Liebe und er kennt bis heute nicht den wahren Grund dafür, weshalb June ihn damals wirklich so Hals über Kopf verlassen hat.
Ich wollte Kitsch und ich habe ihn bekommen! Ich liebe verdammt nochmal dieses wunderschöne und malerische Setting auf Cherry Hill und würde jetzt am liebsten selbst eine Farm eröffnen und Obstplantagen betreuen. Es würde mich auch partout nicht wundern, wenn meine Karohemden diesen Sommer ein Revival erleben, einfach weil ich diesen Juniper-Vibe so gern mochte. Nein, aber jetzt mal ehrlich. Lilly Lucas hat hier eine wundervolle Oase geschaffen, in die man als Leser:in sehr gern eintaucht. June war super nahbar, ihre Ängste und Wünsche absolut nachvollziehbar und alles in allem ein wirklich liebenswerter Charakter. Aber Highlight für mich war einfach the one and only Henry, das Heiratsmaterial, nach dem die Frauen suchen. Ich habe lange nicht mehr ein so tolles männliches Pendant zur Protagonistin kennengelernt und am Ende war ich glaube ich selbst schwer verliebt in diesen Kerl. Sorry not sorry.