Schon als ich „Der Komplex “ von Brian Keene das erste Mal gesehen habe, war klar, dass ich daran nicht vorbeikommen würde.
Das Äußere mutet allerdings ziemlich harmlos an. Der Leser könnte also ziemlich überrascht sein, was sich darin verbirgt.
Obwohl der Klappentext genau darauf hinweist.
Ich hab es mal wieder in einem Zug durchgesuchtet. Brian Keene kann definitiv schreiben und damit extrem fesseln.
Die Charaktere, die er hier erschafft, sind sehr vielfältig und ausdrucksstark.
Ich mochte vor allem Mrs Carlucci unglaublich gern.
Aber auch die anderen machen im Laufe dieser kontinuierlichen Bedrohung, eine enorme Wandlung durch.
Dabei treten (zwischen-) menschliche, als auch die Hintergründe sehr gut in den Fokus und helfen dabei, es auf eine sehr emotionale Ebene zu erheben.
Man fühlt mit Ihnen, kämpft mit Ihnen und entdeckt, dass sie mehr sind, als sie aufgrund ihres Äußeren vermuten lassen.
Manche haben mich einfach nur amüsiert, so dass ich auch am schmunzeln war.
Ich mag diese feinen Nuancen sehr gern, weil es das Ganze sehr auflockern.
Der Einstieg gelang mir gut.
Brian Keene hält sich nicht mit Belanglosigkeiten auf, sondern geht direkt in die Vollen.
Was war das bitte??
Etwas creepy, total crazy und trotzdem unglaublich cool, spannungsgeladen und nervenaufreibend.
Ein Spektakel, das ich absolut gefeiert habe.
Genau das hab ich mir erhofft.
Wer etwas zu zart besaitet ist, sollte die Finger besser davon lassen, da er doch sehr ins Detail geht, was die blinde Blutdurst angeht.
Dennoch ist es kein stumpfes ausüben von Gewalttaten. Was mir sehr gut gefallen hat.
Stattdessen wird es mitunter auf eine sehr psychologische Ebene gehoben und wirft damit so viele Fragen in den Raum.
Wie gut kennst du deinen Gegenüber wirklich?
Würdest du ihm im Ernstfall dein Leben anvertrauen?
Ein für mich, sehr interessanter Aspekt.
Denn du blickst nicht in die Menschen hinein, du weißt nicht, was sie denken und fühlen.
Wozu sie imstande sind.
Was Brian Keene uns hier bietet, gleicht einem Massaker und allein, das ist unglaublich verstörend und beängstigend.
Die Thematik fand ich wirklich krass und heftig.
Mir hat die Story unglaublich gut gefallen.
Weil nichts vorhersehbar war.
Weil jeder Moment, ein neuer Ritt der Ausweglosigkeit, der Wut und Verzweiflung war.
Das Ende hat mich komplett überrascht und geradezu überwältigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies nicht jedem schmeckt.
Ich bin gespannt, ob es noch eine Fortsetzung geben wird.
Da für mich noch lose Enden vorhanden sind.
Insgesamt hatte ich unglaublich viel Spaß und spreche definitiv eine Empfehlung aus.
Fazit:
Der Komplex von Brian Keene erfordert einen sehr starken Magen.
Total creepy und verrückt.
Ein rasantes Spektakel, das neben blindem Blutdurst auch mit den psychologischen und zwischenmenschlichen Aspekten zu punkten weiß.
Verstörend, manisch und beängstigend.
Ich hatte definitiv unglaublich viel Spaß und spreche gern eine Leseempfehlung aus.
Ich bin gespannt, ob es noch eine Fortsetzung geben wird.