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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2023

Unterhaltsame Dystopie

Der dunkle Schwarm 2 - Der stille Planet
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„Der Schwarm“ ist eine Dystopie von Marie Grasshoff und besteht aktuell aus zwei Bänden.
In der Zukunft gibt es eine sehr ausgeprägte Dreiklassengesellschaft. Ressourcen wie frische Luft, Sonne und Natur ...

„Der Schwarm“ ist eine Dystopie von Marie Grasshoff und besteht aktuell aus zwei Bänden.
In der Zukunft gibt es eine sehr ausgeprägte Dreiklassengesellschaft. Ressourcen wie frische Luft, Sonne und Natur sind sehr rar und hauptsächlich der Oberschicht vorbehalten, während die unterste Schicht im Dreck ums tägliche Überleben unter hoher Kriminalität kämpft. In der Welt von Atlas sind die Menschen mit Adics in ihren Köpfen ausgestattet. Damit wird untereinander kommuniziert, oder Informationen abgerufen. Handys und Computer sind längst überflüssig geworden. Atlas besitzt dabei ein besonders ausgeprägtes Adic: Sie kann in den Kopf sämtlicher Personen blicken und deren Gedanken und Gefühle lesen, sowie diese notfalls auch überlasten. Darüber hinaus kann sie sich auch in Geräte, wie den Supercomputer hacken, was sie gefährlich aber auch wertvoll macht. Mit ihrer Fähigkeit, die sie unter dem Radar zu halten versucht, versucht sie die Welt zu verbessern und bösen Machenschaften auf die Spur zu kommen.
Der zweite Band steht Band 1 in nichts nach. Mir gefällt die Erzählweise von Marie Grasshoff sehr. Die Szenarien sind gut konstruiert und die Sci-Fi-Elemente wirken schlüssig. Das Buch regt auch etwas zum nachdenken an, wie wir mit unseren Ressourcen umgehen und dass wir diese mehr wertschätzen sollten. In einer Welt wie dieser möchte wirklich niemand leben.
Der Schreibstil ist flüssig und durch die vielen verschiedenen Charaktere kommt auch nie Langeweile auf.
Ab und an hatte ich beim lesen das Gefühl, dass ein paar Handlungsstränge zu kurz gekommen, bzw. zu schnell abgehandelt wurden, siehe Atlas Erkrankung.
Band 1 sollte man übrigens unbedingt vorher gelesen haben, da man sonst sehr schwer ins Buch hinein findet und das vorherige Geschehen wichtig ist, um den Kontext zu verstehen.
Mich hat das Buch unterhalten, obwohl ich Sci-Fi grundsätzlich nicht so gerne mag. Marie Grasshoffs sehr lebendige Erzählweise und die sehr sympathischen Charaktere machen diesen Umstand aber wieder wett.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 02.01.2023

Unterhaltsam und abwechslungsreich

Seelendunkel
4

Eine verzweifelte Mutter, die eine neu gegründete Detektei kontaktiert, um nach 13 Jahren endgültig Gewissheit über das Verschwinden ihrer Tochter Joana zu erhalten bildet das Fundament dieses Romans. ...

Eine verzweifelte Mutter, die eine neu gegründete Detektei kontaktiert, um nach 13 Jahren endgültig Gewissheit über das Verschwinden ihrer Tochter Joana zu erhalten bildet das Fundament dieses Romans.
Die beiden Privatdetektive Tristan und Kate versuchen mit ihrer Detektei über Wasser zu bleiben und stürzen sich voller Elan in die neu gewonnene Ermittlungsarbeit. Zwei grundverschiedene und sehr sympathische Figuren, denen man gerne folgt.
Durch Joanna, welche als Journalistin tätig war, kommen viele Personen und Szenarien in Betracht.
Zwischendurch erfahren wir immer wieder weitere Details aus Sicht des Täters und auch weitere Morde kommen bald hinzu.

Ein durchaus spannender Thriller, dessen Ende lange nicht vorhersehbar ist. Ich fand ihn sehr gut konstruiert und mir hat das Lesen viel Spaß gemacht. Am Ende fügen sich die Puzzleteile alle zusammen.
Vor allem den Wechsel der Perspektiven möchte ich positiv herausheben.
Bei Seelendunkel handelt es sich um den dritten Band der Kate Marshall-Reihe. An manchen Stellen fand ich es etwas irritierend, dass zwar aus Kates Vergangenheit berichtet wurde, der Leser aber immer wieder nur kurze Informationen erhält. Da hätte ich mir entweder weniger oder mehr gewünscht. Man kann aber der Geschichte sehr gut folgen, auch ohne Band 1 und Band 2 gelesen zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.10.2022

Eintauchen in die Welt von Waringham

Drachenbanner
4

Drachenbanner ist ein historischer Roman gemischt mit viel Fiktion, um die teilhabenden Charaktere besser begreifen zu können. Geschichtlich geht es um den Kampf der Montfortianer, angeführt von Simon ...

Drachenbanner ist ein historischer Roman gemischt mit viel Fiktion, um die teilhabenden Charaktere besser begreifen zu können. Geschichtlich geht es um den Kampf der Montfortianer, angeführt von Simon de Montfort, die die Provisions, sprich mehr Rechte für Unfreie, durchsetzen möchten und den Royalisten, angeführt durch König Henry, in Vertretung durch dessen Sohn Edward.
Eine große Rolle spielt dabei auch die heimliche Liebesbeziehung der adeligen Lady Adela mit Bedric, welcher sich vom Leibeigenen zum freien Mann hocharbeiten konnte.
Bedric zieht schließlich auch mit Simon in den Krieg und wir erfahren viel aus seiner Sichtweise.
Rebecca Gablé schafft es mit ihrer einnehmenden Schreibweise viel Spannung aufzubauen und Geschichte lebendig zu machen. Die Beschreibungen der Figuren und Orte sind so dargestellt, dass man denkt dabei zu sein.
Die Charaktere wachsen einem stets ans Herz und machen eine breite Entwicklung durch. Als Leser wächst man mit den Figuren mit, da man diese schon oft in ihrer Kindheit/Jugend zu begleiten beginnt.
Die teils größeren Zeitsprünge im Roman haben mich persönlich nicht gestört, da es sonst unmöglich wäre die Zeitspanne in einem Buch zu erzählen. Mit rund 920 Seiten hat Drachenbanner eine gute Länge.
Die Mischung zwischen geschichtlichen Fakten und fiktiver Unterhaltung passte für mich sehr gut.
Auch befindet sich am Anfang des Buches eine Karte und am Ende erklärt Rebecca Gablé in einem Nachwort nochmals, was tatsächlich geschah und was von ihr erfunden wurde.
Drachenbanner erhält von mir eine absolute Empfehlung und lässt mich zufrieden zurück.

  • Einzelne Kategorien
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Cover
Veröffentlicht am 24.05.2022

Fesselnde Heldengeschichte

Andor Junior, 2, Der Sturm auf die Rietburg
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In „Der Sturm auf die Rietburg“ von Jens Baumeister zeigen die Kinder Kram, Eara, Thorn und Chadra, dass sie den Erwachsenen in nichts nachstehen.
Nachdem die Erwachsenen durch eine List von der Burg ...

In „Der Sturm auf die Rietburg“ von Jens Baumeister zeigen die Kinder Kram, Eara, Thorn und Chadra, dass sie den Erwachsenen in nichts nachstehen.
Nachdem die Erwachsenen durch eine List von der Burg weggelockt werden, sehen sich die Kinder einer Horde von Skralen/Ungeheuern gegenüber, die die Burg einnehmen möchten.
Die Kinder zeigen was in ihnen steckt und glänzen mit ihren Fähigkeiten und durch Zusammenhalt.
Der Sturm auf die Rietburg war unser erstes Andor-Buch, obwohl es sich schon um den zweiten Band der Reihe handelt und es sogar Spiele aus dem Andor-Kosmos gibt. Verständnisprobleme gab es aber nicht, da bereits zu Anfang des Buches die Hauptcharaktere bildlich und mit ihren Eigenschaften dargestellt werden.
Das Buch ist schön illustriert und daher auch als Vorlesebuch geeignet. Die Dialoge sind kindgerecht gehalten und durch die Bilder und die Bildsprache kann man sich die Umgebung sehr gut vorstellen.
Mit 132 Seiten hat es eine gute Länge: Nicht zu kurz und nicht zu lang.
Hier werden Kinder zu Heldinnen und Helden durch Klugheit und Zusammenhalt.
Mir gefällt die Botschaft und ich empfehle das Buch gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2022

Selbstreflexiv und anregend

CARE
4

CARE von Brooke McAlary erinnert uns an vieles, was wir eigentlich schon wissen, aber oft nicht anwenden: Ein Lächeln einer fremden Person schenken, einen Gruß an den Nachbarn, sich ausklinken, raus in ...

CARE von Brooke McAlary erinnert uns an vieles, was wir eigentlich schon wissen, aber oft nicht anwenden: Ein Lächeln einer fremden Person schenken, einen Gruß an den Nachbarn, sich ausklinken, raus in die Natur gehen usw.
Die Grundaussage ist für mich: Wenn man etwas netter zu sich selbst, zu seinem Umfeld und der Umwelt ist, trägt man seinen Teil dazu bei die Welt zu einem besseren Ort zu machen und auch selbst glücklicher zu werden.
Das Buch ist in mehrere Kapitel aufgebaut und beschäftigt sich mit den Kernthemen: Sich verbinden, Güte, Ehrfurcht, Natur, Schöpferisch sein, Bewegung, Spiel, Ausruhen, Heilen.
Die australische Autorin hat einen tollen Schreibstil, da sie viel aus ihren eigenen Erfahrungen wieder gibt und ehrlich und offen schreibt. Ich hatte stellenweise das Gefühl einfach einer guten Freundin zu zuhören. Dadurch macht das Lesen des Buches sehr viel Spaß und ist kein typischer Ratgeber.
Am Ende jeden Kapitels befindet sich eine Reihe von Tipps, die man anwenden könnte. Es gibt Tipps für eine halbe Minute Zeit, eine halbe Stunde oder auch einen halben Tag Zeit.
Auch gibt es Tools zu Anfang des Buches, die einem im Alltag helfen sollen, z.B. die Möglichkeit die Zeit etwas auszudehnen.
Natürlich ist nicht für jeden alles anwendbar, aber das ein oder andere war doch für mich dabei.
Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl einen Spiegel vorgehalten zu bekommen und habe das Buch mit einem guten Gefühl abgeschlossen.
Ich nehme mir vor das ein oder andere weiterhin zu beherzigen und das Buch dadurch ab und an wieder mal zur Hand zu nehmen.

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Cover
  • Umsetzung