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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2017

Gelungener Serienauftakt, der aber auch deutlich Luft nach oben lässt

Ich bin die Nacht
2

Francis Ackerman junior ist ein Serienkiller der besonders üblen Sorte, er verstrickt seine Opfer mit großer Freude in perverse Spiele, die ihnen eine scheinbare Chance auf ihr Überleben lassen. Dies entpuppt ...

Francis Ackerman junior ist ein Serienkiller der besonders üblen Sorte, er verstrickt seine Opfer mit großer Freude in perverse Spiele, die ihnen eine scheinbare Chance auf ihr Überleben lassen. Dies entpuppt sich aber schnell als Illusion, denn Francis spielt nur, wenn er weiß, das er auch gewinnt.
In dem ehemaligen Polizisten Marcus Williams glaubt er nun endlich einen würdigen Gegenspieler gefunden zu haben. Doch gerade als Francis eines seiner üblichen Spielchen beginnt, müssen er und auch Marcus feststellen, das sie beide ins Visier mächtiger Gegner geraten sind, die sie in eine Verschwörung verstricken, die in höchste Kreise der amerikanischen Politik reicht.

Auch wenn hier bei der Figur des Killers Francis Ackerman deutliche Anleihen an Jigsaw aus der Filmreihe "SAW" genommen wurden, schafft es der Autor doch, dieser altbekannten Ausgangssituation einige neue Facetten abzugewinnen und vor allem neue Charaktere zu erschaffen, die reichlich Potential für weitere Bücher aufweisen.
Die Geschichte weist ein großes Maß an Spannung, Action und Dramatik auf und treibt seine Akteure und auch die Leser mit hohem Tempo und fast schon aberwitzigen Wendungen von Höhepunkt zu Höhepunkt, so das zwischendurch kaum Zeit zum Luftholen bleibt.

Insgesamt ist die Handlung dieses Buches dann aber doch etwas zu offensichtlich auf eine Fortsetzung bzw. den Start einer Reihe angelegt, diesen Schwachpunkt kann das Buch leider bis zum Ende nicht komplett ablegen.

Dennoch bleibt unter dem Strich ein gelungener Auftakt einer neuen Thrillerreihe mit reichlich Potential, aber auch noch einigem an Luft nach oben.
Auf die Rückkehr von Francis und Marcus darf man gespannt sein, ich werde der Reihe auf jeden Fall die Chance geben, mich mit Band 2 endgültig zu begeistern.

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  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.06.2017

Ein Journalist im Kampf gegen den politischen Lobbyismus - spannender Polit-Krimi

Die Fünfte Macht
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Der ehemalige Starjournalist Johann Wahlberg, der nach einem beruflichen Absturz inzwischen nur noch als freier Mitarbeiter für das renomierte MAGAZIN arbeitet, wird auf den mysteriösen Tod des Politikers ...

Der ehemalige Starjournalist Johann Wahlberg, der nach einem beruflichen Absturz inzwischen nur noch als freier Mitarbeiter für das renomierte MAGAZIN arbeitet, wird auf den mysteriösen Tod des Politikers Thomas Balzer von der Partei für demokratischen Fortschritt (PFDF) in Mainz angesetzt. Seine Nachforschungen führen den Journalisten auf das glatte Parkett des politischen Lobbyismus, auf dem auch die Anwälte Lochner & Lochner kräftig mitmischen. Und ausgerechnet diesen beiden Brüdern verdankt Wahlberg seinen beruflichen Absturz.

Obwohl die Geschichte bereits im Jahre 2009 spielt (und dieses Buch auch schon 2011 erstmals erschienen ist), hat das Thema Lobbyismus bis heute nichts an Aktualität und vor allem auch nichts an Brisanz verloren. Der Autor verfügt über gute Kenntnisse auf diesem Gebiet und es gelingt ihm auf überzeugende Art und Weise sein Wissen in Form eines spannenden Polit-Krimis zu transportieren.
Die Bezeichnung Polit-Thriller auf dem Cover halte ich hier für ein wenig irreführend und weckt beim Leser gegebenenfalls eine Erwartungshaltung, die das Buch dann nicht erfüllen kann, ohne dabei auch nur ansatzweise zu enttäuschen. Die ruhige, aber dennoch packende Erzählweise des Buches passt auch eher weniger zu einem Thriller, die Spannung bezieht die Geschichte in erster Linie aus seiner Figurenkonstellation mit den insgesamt gut gezeichneten Charakteren.

Wer auf spannende Krimis mit Anspruch steht ,wird hier bestens unterhalten und erhält zudem noch interessante Einblicke in das brisante Thema Lobbyismus.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Spannender Thriller um religiösen Fanatismus

Totenengel
1

Kurz vor Weihnachten bricht eine Frau auf der Straße zusammen und stammelt scheinbar zusammenhangslose Sätze über Blut und Mord. Als Detective Eve Clay zum Haus der Frau fährt, findet sie dort die grausam ...

Kurz vor Weihnachten bricht eine Frau auf der Straße zusammen und stammelt scheinbar zusammenhangslose Sätze über Blut und Mord. Als Detective Eve Clay zum Haus der Frau fährt, findet sie dort die grausam zugerichtete Leiche ihres Vaters. Doch wer hat ein Interesse daran, einen über 90-jährigen emiritierten Kunstprofessor auf derartige Art und Weise zu töten. Eve und ihr Team geraten bei ihren Ermittlungen in ein unübersichtliches Dickicht aus religiösem Fanatismus und Rache.

Nach dem "Totenprediger" legt der britische Autor Mark Roberts hier den zweiten Band um Detective Eve Clay und ihr Team vor, den man aber unabhängig vom ersten Teil lesen kann.

Der Thriller weist eine gut konstruierte Geschichte und überzeugend gezeichnete Charaktere auf, auch wenn es bei der Vielzahl an auftretenden Protagonisten ein wenig dauert, bis man den kompletten Überblick gewonnen hat..
Die Handlung spielt an einem einzigen Tag, dies sorgt zusammen mit den vielen kurzen Kapiteln aus immer wieder wechselnden Perspektiven für ein hohes Erzähltempo und immer stärker ansteigende Spannung.
In den Passagen mit den Theorien zu den religiösen Hintergründen und zur Verbindung der Morde mit Gemälden von Pieter Bruegel und Hironymus Bosch trägt dieser Stil zwischendurch allerdings auch ein wenig zu sehr zur Verwirrung bei und hat es mir schwergemacht, hier komplett am Ball zu bleiben.
Im letzten Drittel bekommt der Thriller aber wieder die Kurve und sorgt mit einem spannenden Showdown und einer überraschenden, aber durchaus logischen Auflösung für ein überzeugendes Ende.

Spannender Thriller, der mich trotz seiner leichten Schwächen insgesamt überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 08.06.2017

Gelungene Fortsetzung einer Serie mit ordentlich Suchtpotential

Ein MORDs-Team - Der Fall Marietta King 2 - Spiel im Schatten (Bände 4-6)
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In diesem Hardcover sind die Bände 4 bis 6 der monatlich als E-Book erscheinenden All-Age Krimiserie "Ein M.O.R.D.s-Team" versammelt. Die Reihe richtet sich zwar an Leser ab 12 Jahren, ist aber keine reine ...

In diesem Hardcover sind die Bände 4 bis 6 der monatlich als E-Book erscheinenden All-Age Krimiserie "Ein M.O.R.D.s-Team" versammelt. Die Reihe richtet sich zwar an Leser ab 12 Jahren, ist aber keine reine Jugendserie, sondern kann durchaus auch Leser eines etwas älteren Jahrganges in seinen Bann ziehen.

Das Mords-Team wird von Mason, Olivia, Randy und Danielle gebildet, die sich in den Kopf gesetzt haben, den Mörder von Marietta King, einer Schülerin ihrer Schule, die 1984 unter bislang ungeklärten Umständen ermordet wurde, zu finden. Zu Mariettas damaligen engen Freundeskreis gehörten auch Masons Vater Jamie und Danielles Mutter Shannon. Ein Schlüssel zu dem Fall ist die noch unbekannte Identität des Kindes, das Marietta kurz vor ihrem Tod zur Welt gebracht und anschließend zur Adoption freigegeben hat. Und so macht sich das Team auf die Suche nach diesem King, ohne zu wissen, was sie damit auslösen und vor allem, mit wem sie sich dabei anlegen.

Die Serie verfolgt das Konzept der vertikalen Erzählweise, das auch schon aus diversen amerikanischen Krimiserien bekannt ist, in letzter Zeit auch auch immer öfter in deutschen Serien und auch dem Tatort zur Anwendung kommt.
Jeder Band enthält einen grundsätzlich in sich abgeschloßenen Fall und liefert zugleich weitere Hinweise und Indizien zum großen Fall, dessen Auflösung aber erst zu einem späteren Zeitpunkt zu erwarten ist. Durch die gelungene Umsetzung dieses Konzeptes entwickelt die Serie ein enormes Suchtpotential, das seine Leser quasi zum Weiterlesen zwingt. Dafür sorgt hier auch vor allem der böse Cliffhanger am Ende des sechsten Bandes.

Nachdem die ersten drei Bände von unterschiedlichen Autoren bzw. Autorinnen geschrieben wurden, hat Andreas Suchanek jetzt hier komplett das Ruder übernommen.
Wie schon das erste Hardcover überzeugt auch der zweite Band wieder durch eine gut konstruierte Geschichte, interessante Charaktere und einen flotten Schreibstil.

Überzeugende Fortsetzung, der zwar weiterhin noch etwas Luft nach oben lässt, zugleich aber auch über eine Menge Potential verfügt.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Gentrifizierung in Berlin - spannender Krimi zu einem aktuellen Thema

Mitternachtsnotar
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Martin Sanders hat gerade den Mietvertrag für seine neue Detektei unterschrieben, da erhält er auch schon einen neuen Auftrag. Kleiner Wermutstropfen ist dabei, das es sich bei dem Auftraggeber ausgerechnet ...

Martin Sanders hat gerade den Mietvertrag für seine neue Detektei unterschrieben, da erhält er auch schon einen neuen Auftrag. Kleiner Wermutstropfen ist dabei, das es sich bei dem Auftraggeber ausgerechnet um seinen Vater, den Anwalt Rainhard Sanders handelt, zu dem er ein etwas kompliziertes Verhältnis unterhält. Diese Widrigkeuten können ihn aber nicht davon abhalten, sich mit Feuereifer in die Ermittlungen zu stürzen, um Licht ins Dunkel rund um die Vorkommnisse in der Kleinhaussiedlung "Am Rabennest" zu bringen, deren langjährige Bewohner einen eigentlich aussichtslosen Kampf gegen eine zwielichtige Immobiliengesellschaft führen, die hier Luxussanierungen zum Wohle der Investoren, zu denen auch Rainhard Sanders gehört, plant.
Als dann aber auch seine Bekannte Liberty "Libby" Vale in die Sache verwickelt wird und in Gefahr gerät, überschlagen sich die Ereignisse plötzlich ...

Bettina Kerwien führt hier die Geschichte um das ungleiche Paar Libby Vale und Martin Sanders, die irgendwie zwar nicht miteinander, aber schon gar nicht ohneeinander können, fort und schließt somit an das Buch "Märzwinter" an, in dem sich die beiden zum ersten Mal begegnen. Dabei kann man dieses Buch allerdings auch problemlos ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Buch lesen und verstehen, die erforderlichen Informationen zur Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingefügt, ohne dabei den Lesefluß zu stören.

Geschickt verknüpft sie die Geschichte ihrer beiden Protagonisten und das aktuelle Thema Gentrifizierung zu einem spannenden, gut konstruiertem Kriminalroman im klassischen amerikanischen Hard-Boiled-Style und treibt dabei die Story aus immer wieder wechselnden Erzählperspektiven temporeich voran, bis sie sich schließlich in einem fulminanten Showdown entlädt.

Das Buch erreicht dabei nicht ganz die Klasse des Vorgängers, bietet aber immer noch beste Krimiunterhaltung.