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Veröffentlicht am 24.05.2022

Buchformat einfach zu winzig

Buckingham Palast
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Klappentext:

„16 Hektar umfasst der »Garten« des Buckingham Palastes, eine versteckte grüne Oase im Herzen Londons, die nur die Gäste der alljährlichen Gartenparty jemals zu sehen bekommen. Dieses Buch ...

Klappentext:

„16 Hektar umfasst der »Garten« des Buckingham Palastes, eine versteckte grüne Oase im Herzen Londons, die nur die Gäste der alljährlichen Gartenparty jemals zu sehen bekommen. Dieses Buch gewährt einen Blick hinter die Mauern, es schildert die Flora und Fauna des Parks im Wandel der Jahreszeiten und Jahrhunderte. Hier wachsen 1000 Bäume, 1500 Rosen, unzählige Sträucher und diverse Wildblumen, die den fünf Bienenstöcken auf der Insel im See des Parks Nahrung bieten. James I. pflanzte 1608 Maulbeerbäume, um eine britische Seidenproduktion zu etablieren, die Grundlage für die heutige Maulbeer-Sammlung. Königin Charlotte hielt 1762 eine Menagerie im Garten, neben Affen gab es ein Zebra und einen Elefanten – gegenwärtig sind hier 50 Vogelarten, Frösche, Insekten und Eichhörnchen heimisch. Es ist ein kleines Paradies, in dem der Leser wandeln darf, und Chefgärtner Mark Lane verrät auch einige praktische Tipps.“



Keine Frage aber 16 Hektar Garten passen nicht so ohne weiteres in ein Buch, aber man kann es zumindest versuchen. Leider ist dies hier etwas misslungen, denn die Buchgröße ist dafür einfach völlig falsch gewählt. Der Buchwinzling überzeugt zwar mit festem Einband und guter Seitenbindung aber eben nicht mit Inhalt. Alles wirkt gequetscht, man sucht den royalen Glanz des Gartens, man sucht die Blütenpracht die die Queen so liebt, man sucht einfach DEN Garten! Alles wirkt hier etwas gewollt und nicht gekonnt. Die Bilder sind zwar höchst interessant für jeden (Hobby)Gärtner aber eben einfach viel zu klein. Für diesen Garten wäre die Buch-Größe eines Coffeetable-Books einfach nur angemessen gewesen.

Fazit: man erhält einen winzigen Einblick in den Garten, aber mehr auch nicht. Für Fans sicherlich reizvoll für die Buchsammlung aber für „richtige“ Gärtner einfach langweilig und ohne Wiedererkennungswert. 2 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 16.05.2022

Der Zauber ist verflogen...

Zauber der Gewürze
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Klappentext:

„Ein Schmelztiegel zauberhafter Gewürze und raffinierten Geschmacks ist dieses einzigartige indisch-amerikanische Kochbuch. Nik Sharma lässt traditionelle Gerichte aus seiner Kindheit mit ...

Klappentext:

„Ein Schmelztiegel zauberhafter Gewürze und raffinierten Geschmacks ist dieses einzigartige indisch-amerikanische Kochbuch. Nik Sharma lässt traditionelle Gerichte aus seiner Kindheit mit dem herzhaften Comfort-Food Amerikas fusionieren und hebt Klassiker westlicher Ess-Kultur auf ein neues Niveau. Zauber der Gewürze bietet rund 100 köstliche, einfach zuzubereitende Rezepte wie saftige Hühnernuggets mit knuspriger Curryblattpanade, aromatische Teesuppe mit Butternut-Kürbis oder scharf-saure Krabbenküchlein mit Zitronengras …



Das Buch führt durch eine Bandbreite an gesunden Zutaten und erklärt ausgefeilte Techniken raffinierten Würzens. Mit Erläuterungen über die Anwendung und Wirksamkeit von Gewürzen, Kräutern, Wurzeln und Blüten lässt der Hobbykoch altes Wissen für moderne Ernährung aufleben. All dies präsentiert der Autor und Fotograf in einem kunstvollen Bildband mit einer Vielzahl preisgekrönter Fotografien, in der er die schlichte Schönheit guten Essens und seiner Zubereitung zelebriert….“



Autor Nik Sharma hat hiermit ein wahrlich außergewöhnliches „Kochbuch“ verfasst. Er spielt mit den Gewürzen und man meint wirklich, man könne die Düfte durch die Buchseiten wahrnehmen - aber, nun kommt mein großes ABER: Sharma verwendet eben Zutaten die erstmal beschafft werden müssen und schnell wird hier jeder Hobbykoch feststellen, dass das so ohne weiteres nicht möglich ist. Schnell wird sich hier die Lust und der Enthusiasmus verfliegen, denn wenn man Gewürze erst auf Umwegen übers Internet kaufen muss oder ewig darauf warten muss, ist der Appetit längst vergangen. Hier geht es um besondere Pülverchen und Co. aber dennoch werden gut sortierte Köche ihren Muscovado-Zucker (den man doch irgendwie immer da hat) hier voll einsetzen können.

Die Rezepte an sich sind wunderbar aufgebaut und mit schönen Bildern untermalt - das reißt aber nichts heraus. Viele Rezepte sind unheimlich klassisch und simpel aber der Teufel steckt im Detail. Obwohl ich sehr viel koche und ausprobiere, streike ich hier. Zumal sich auch die Frage stellt, wie oft benötigt man denn das zu erwerbende Gewürz wirklich? Schmeckt es einem? Was ist wenn nicht? Wandert es in den Müll? Hier muss man schon sehr experimentierfreudig sein…Ich vergebe 2 von 5 Sterne und leider auch keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Der Sekt ist definitiv schal

Der Winzerhof – Das Prickeln einer neuen Zeit
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Klappentext:

„Wiesbaden, 1945: Henni steht vor den Trümmern ihres Lebens. Der Krieg hat die Sektkellerei der Familie schwer beschädigt, und Hennis Mann wird in Russland vermisst. Zudem wartet sie verzweifelt ...

Klappentext:

„Wiesbaden, 1945: Henni steht vor den Trümmern ihres Lebens. Der Krieg hat die Sektkellerei der Familie schwer beschädigt, und Hennis Mann wird in Russland vermisst. Zudem wartet sie verzweifelt auf ein Lebenszeichen ihrer jüngsten Schwester Bille, die als Krankenschwester an die Front gegangen ist. Hennis Schwester Lisbeth reist aus Berlin an, das Verhältnis der beiden ist allerdings zerrüttet. Als Bille unverhofft zurückkehrt, tief verstört und hochschwanger, fasst Henni neuen Mut: Sie wird die Sektkellerei retten. Doch als dort ein Feuer ausbricht, steht die Zukunft des Familienunternehmens endgültig auf dem Spiel.“



Das Rheingau ist neben seinen ganzen Sehenswürdigkeiten auch für seine hervorragenden Weine bekannt. Eine passende Geschichte wollte uns Autorin Linda Winterberg liefern aber das war leider wie ein schaler Sekt - da prickelte nichts, da riss nichts mit und langweilig war es obendrein auch noch. Die Geschichte rund um die drei Schwestern spielt gleich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Leben sind auf Null zurück gesetzt und jeder muss einen neuen Anfang schaffen, wenn er noch kann. Jede der Drei hat eine eigene Geschichte zu erzählen, mal mehr mal weniger interessant und vor allem glaubwürdig. Die Rettung der Sektkellerei scheint der rettende Anker zu werden aber auch da trifft ein Unglück auf das nächste.

Winterberg hat einen einfachen und ruhigen Schreibstil gewählt. Die Schwestern sind recht simpel beschrieben, jedenfalls für meine Begriffe, und wirken an vielen Stellen etwas fad und langweilig. Die Story hat einen gewissen Reiz, ja, und die Umgebung bietet wunderbares Potential für so eine Geschichte, aber sie hat mich weder begeistert noch mitgerissen oder gar gefesselt. Meine Erwartungen an die Geschichte waren vielleicht zu hoch. Vielleicht weil die Weine aus dem Rheingau so verdammt gut sind. Leider sind nicht mehr als 2 Sterne drin, denn der Geschichte fehlt einfach der nötige Pepp, die Glaubwürdigkeit und ausgefeilte Charaktere. Eine Leseempfehlung gibt es von mir nicht.

Veröffentlicht am 03.04.2022

2 Sterne sagt alles

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Klappentext:
„Der Gasthof von Elsa und Robert Walch ist eine Institution. Es ist Sommer, und die Touristen schwärmen von überall herbei, um inmitten friedvoller Natur Roberts köstliche Landküche zu genießen. ...

Klappentext:
„Der Gasthof von Elsa und Robert Walch ist eine Institution. Es ist Sommer, und die Touristen schwärmen von überall herbei, um inmitten friedvoller Natur Roberts köstliche Landküche zu genießen. Während seine Schwester Elsa sich um die Gäste kümmert, verbringt Robert seine Zeit am liebsten am Herd und in seinem prächtigen Gemüsegarten. Er erzählt den Möhren Geschichten, singt seinen Hühnern Wiegenlieder und ersinnt unter dem Sternenhimmel Rezepte voller Nostalgie. Bis eines Tages die temperamentvolle Maggie aus England eintrifft. Und ihn zum Tanz auffordert. Zunächst auf dem Parkett. Doch wird Robert es wagen, mit ihr auch das wahre Leben zu erkunden?“

Der Grundgedanke des Titels und demzufolge des Protagonisten Robert, mit den Lebensmitteln achtsam umzugehen, ist an sich ja wirklich wichtig und löblich. Schön dass das Thema mal ein Plattform bekommt. Dennoch war es das dann aber auch schon mit den positiven Gedanken für diese Geschichte. „Der Koch der zu Möhren und Sternen sprach“ begann recht „nett“, kippte aber leider komplett in die Richtung Klischee ab und wurde zusehenst unverständlicher bzw. riss immer wieder abrupt ein und manches mal ab. Roter Faden? Nicht wirklich gefunden. Der Lesefluss wurde einfach nicht bis zum Schluss gleichmäßig in Gang behalten. Der Sprachstil von Autorin Julia Mattera ist einfach und sehr oft einfach nur nervig, denn sie wiederholt viele, viele Parts immer und immer wieder (schlussendlich stellt man sich nach ihren Beschreibungen Robert als immer hochroten und Herzrhthmus-geschädigten Menschen vor). Hier fehlt einfach komplett die Abwechslung, die Tiefe, der Sinn und Glaubwürdigkeit und die bietet das Leben ja nun in Hülle und Fülle wenn man es richtig verpackt. Es soll eine Liebesgeschichte sein, in der ein Mann aus seinem alten Leben ausbricht und endlich doch noch die Liebe findet, sich öffnet und das Leben genießen kann, soll, muss - so will es jedenfalls die Autorin. Ihr Coaching zum Thema „sinnvoll das Leben füllen“ hätte sie anders verpacken müssen. Die Geschichte ist zäh und nervig an manchen Stellen, man verliert den Faden zu ihr und ich quälte mich dann bis zum Schluss. Für mich ist es nichtmal eine seichte Geschichte, für mich ist es wie ein Hauch Puderzucker, der manches leckere Lebensmittel einfach übertüncht. 2 von 5 Sterne. Eine Leseempfehlung gibt es von mir nicht.

Veröffentlicht am 15.03.2022

Kalter Kaffee

Dallmayr. Der Traum vom schönen Leben
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Klappentext:

„München 1897. Anton und Therese Randlkofer führen den beliebten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße. Während die Gutsituierten erlesene Pralinen, honigsüße Früchte und exquisiten ...

Klappentext:

„München 1897. Anton und Therese Randlkofer führen den beliebten Feinkostladen Dallmayr in der Dienerstraße. Während die Gutsituierten erlesene Pralinen, honigsüße Früchte und exquisiten Kaffee probieren, träumen vor den prachtvoll dekorierten Schaufenstern die einfachen Bürger vom schönen Leben. Ein jeder möchte Kunde im Dallmayr sein. Doch dem glanzvollen Aufstieg des Familienunternehmens droht ein jähes Ende, als Patriarch Anton ganz unerwartet verstirbt. Schon wenige Tage später beginnt sein Bruder Max zu intrigieren, um das florierende Geschäft unrechtmäßig an sich zu reißen. Entschlossen, ihm das Feld nicht kampflos zu überlassen, setzt sich Therese an die Spitze des Unternehmens. Noch weiß sie nicht, dass auch in den eigenen vier Wänden Geheimnisse lauern …Akribisch recherchiert, mitreißend geschrieben – Lisa Graf entführt ihre Leserinnen in diesem wunderschön ausgestatteten Paperback-Roman ins München der Jahrhundertwende. Perfekt zum Schwelgen und Genießen!“



Was erwartet man von so einem klangvollem Roman? Den Duft von Kaffee, ein wenig Genuss aus dem Feinkostlädchen - zumindest in Gedanken. Fehlanzeige. Die Geschichte rund um das Geschäft wirkt langweilig und hat unnötige Längen sowie verzettelt es sich in der Unendlichkeit der Kaffeebohnen. Die Geschichte rund um Anton und Therese hat einen gewissen Charme. Die Zeit wird recht gut eingefangen, wirkt aber manches Mal einfach zu naiv und zu plump. Der Kampf ums Geschäft zwischen Therese und Max wirkt zu sehr gestellt und nicht immer glaubwürdig. Hier erwartet man eine kämpferische Dame, die ein wenig aus der Zeit fällt, da diese für solche Geschöpfe noch nicht ganz bereit war. Findet man aber nicht so wirklich. Der Duft von Kaffee verschwindet zusehenst von Seite zu Seite. Man erwartet Höhepunkte, aber es gibt keine. Man erwartet einen roten Faden und einen Spannungsbogen, aber der verschwindet gleich von Beginn an der Geschichte. Man erwartet ausgefeilte Figuren, denn diese Reihe soll aus mehreren Bänden bestehen, denen man gerne von Buch zu Buch folgt, aber diese blieben leider blass und weit ab. Man erwartet Geschichte zu diesem alt-eingesessenen Traditionshaus, aber diese wird selten und wenig intensiv mit eingebunden. Die 600 Seiten sind langwierig und man benötigt hier sehr viel Kaffee um überhaupt bis zum Schluss durchzuhalten. Sie merken schon, die Geschichte konnte mich nicht fesseln. Der Plot hat sehr viel Potential, welches leider nicht ausgeschöpft wurde. Die Haptik des Buches ist noch erwähnenswert, denn dort finden wir einen Stammbaum und eine hübsch gestaltete Aufmachung. Der Rest ist momentan zeitentypisch: Frau von hinten und genau das hebt sich nicht weiter aus der Masse ab.

Fazit: die Geschichte ist kalter Kaffee und erhält 2 von 5 Sterne von mir.