Profilbild von Gila63

Gila63

Lesejury Star
offline

Gila63 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gila63 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2023

Für Fantasy-Leser, die einen poetischen Schreibstil mögen

Farbenasche & Seelentinte
0

Solange sie denken kann, kann Coryn die Gefühle anderer Menschen sehen. Bunte Schwaden verraten ihr, was sonst unter dem unbeeindruckten Gesichtsausdruck geheim gehalten wird.
Sie ist süchtig nach dem ...

Solange sie denken kann, kann Coryn die Gefühle anderer Menschen sehen. Bunte Schwaden verraten ihr, was sonst unter dem unbeeindruckten Gesichtsausdruck geheim gehalten wird.
Sie ist süchtig nach dem Leuchten der Farben, die die Menschen ausstrahlen und möchte am liebsten jedem seinen seelischen Frieden geben. Das ist auch der Grund, warum sie Psychologie studiert. Nebenbei verdient sie sich auf dem Flugplatz etwas Geld und besucht jede Woche die Seniorin Elisabeth im Altenheim, um ihr eine Freude zu machen und sie aufzumuntern.
Doch dann gibt es plötzlich einen unheimlichen Überfall und ihr Freund und Kollege Eduard flieht mit ihr durch ein Portal nach Feja, ins Land der Feen. Einen Weg zurück gibt es scheinbar nicht und auch dort ist sie nicht in Sicherheit, denn im Land herrscht Krieg zwischen dem Sommerreich und dem Winterreich und Coryn sitzt mittendrin.
Sie muss plötzlich nicht nur akzeptieren, dass sie über magische Fähigkeiten verfügt, sondern auch lernen sie zu beherrschen, denn scheinbar spielt sie eine besondere Rolle in der Fehde zwischen den beiden Reichen.

Das wunderschöne Cover des Buches hat mich sofort angezogen und begeistert. Es irritiert meiner Meinung nach jedoch etwas, denn es spiegelt zwar die farbigen Schleier wider, die Coryn sieht, passt aber meiner Meinung nach nicht zu 100 % zum Plot.

Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich die Tatsache, dass Coryn die Gefühle anderer als farbige Schleier sieht, sofort an die „Color of Life“ Reihe von Mella Dumont erinnert.
Wahrscheinlich bin ich deshalb mit falschen Erwartungen an die Geschichte herangegangen, denn die Tatsache das Coryn die Gefühle der Menschen sieht, ist auch schon die einzige Gemeinsamkeit mit der Mond-Reihe von Mella.

Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, in dem die Bedeutung der Schleierfarben erklärt wird, die Geographie von Feja, sowie die Orte des Sommer- und Winterreiches.

Die Autorin hat einen sehr eloquenten, bildgewaltigen und poetisch angehauchten Schreibstil. Es gibt viele Leser, die diese Ausdrucksweise sehr mögen, aber ich muss gestehen, dass ich mich nicht so richtig damit anfreunden konnte.
Zu Beginn verfolgen wir die Handlung aus der Perspektive von Coryn.
Ich mag diese Sichtweise sehr, denn so fällt es mir leicht, mich in die Gefühle und Emotionen der Charaktere hineinzuversetzen. Doch bereits im dritten Kapitel gibt es einen Perspektivenbruch, denn Asten, Eduard und Lerenial werden wir aus der Sicht des auktorialen Erzählers begleiten.

Es wechselten aber nicht nur die Sicht- und Erzählweisen, sondern es gibt auch noch etliche Zeitsprünge. So ist zum Beispiel eine Protagonistin im Kerker eingesperrt und im nächsten Kapitel sind wir plötzlich 8 Monde weiter und sie ist wieder frei. Wie sie frei gekommen ist, erfahren wir aber erst eine ganze Zeit später.
Das war mir leider etwas zu viel hin und her und hat meinen Lesefluss doch sehr gestört.

Die Charaktere, die wir im Laufe der Handlung kennenlernen, wirken lebendig und haben ihre Ecken und Kanten. Mein Lieblingsprotagonist ist Lerenial, aber auch mit Asten hat die Autorin eine sehr interessante Figur gestaltet. Besonders die Charakterentwicklung bei ihm ist Anastasia Glawatzki wunderbar gelungen.
Ich fand allerdings ihr Verhalten untereinander ziemlich merkwürdig. Irgendwie hatte ich das Gefühl, sie kennen sich gegenseitig gar nicht richtig. So wundert sich Lerenial über einen bestimmten Wesenszug seines Freundes Haltor und auch die „Beziehung“ von Adiz, Haltor und Valentina empfand ich als ziemlich befremdlich. Auch als Personen verschwinden wird das nur sehr zarthaft hinterfragt.

Richtig begeistert hat mich das sehr komplexe und vielschichtige Worldbilding.
Anastasia Glawatzki hat die Schauplätze wunderbar bildhaft gestaltet, sehr detailliert ausgearbeitet und dafür gesorgt, dass ich immer wieder über diese tolle magische Welt gestaunt habe.
Doch dann kam das Ende….hm…wird es eine Fortsetzung geben? Wenn nicht, bin ich irgendwie enttäuscht. Ich habe ehrlich gesagt weitergeblättert in der Hoffnung, dass da noch was kommt.

Fazit:
Wer eine Liebesgeschichte und ein klassisches Happy End erwartet, wird enttäuscht.
„Farbenasche & Seelentinte“ ist eine epische und abenteuerliche Fantasystory und ein schönes Buch für Fantasy-Leser, die einen poetischen Schreibstil mögen.
Von mir gibt es 3,5 Sterne aufgerundet auf 4 Sterne und eine Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.12.2022

Durchaus lesenswert

Feldpost
0

Die Anwältin Cara hat es sich einem kleinen Cafe gemütlich gemacht und schreibt Weihnachtskarten, als sich eine fremde Frau zu ihr an den Tisch setzt. Sie beginnt von einer Bekannten namens Adele Kuhn ...

Die Anwältin Cara hat es sich einem kleinen Cafe gemütlich gemacht und schreibt Weihnachtskarten, als sich eine fremde Frau zu ihr an den Tisch setzt. Sie beginnt von einer Bekannten namens Adele Kuhn zu erzählen, die in Kassel gewohnt hat und nicht mehr auffindbar ist. Als sie geht, hinterlässt sie Cara eine Aktentasche mit einem Stapel voller Liebesbriefe, sowie einigen Fotos und Unterlagen über den Verkauf einer Villa zu einem symbolischen Preis. Die Neugier von Cara ist geweckt und so beginnt sie zu recherchieren, ohne zu ahnen, dass sie alte Wunden wieder aufreißen wird, die nie verheilt sind.

Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht.
Mechtild Borrmann erzählt die Geschichte von Adele, Albert und Richard auf zwei Zeitebenen.
In der Vergangenheit beginnt die Handlung im Jahr 1935 und zieht sich durch die Zeit des zweiten Weltkrieges.
Die 15-jährige Adele und der 16-jährige Albert leben gemeinsam mit ihren Eltern in einer Villa in Kassel, wo der Vater eine kleine Spedition betreibt. Sie sind mit den Kindern des Apothekers Martens befreundet und die Familien unternehmen viel gemeinsam. Doch dann tritt der regimetreue Hermann Martens in die NSDAP ein und die Freundschaft der Eltern kühlt merklich ab. Gerhard Kuhn kritisiert Hitler immer wieder und bringt sich und seine Familie mit seinen Äußerungen in Gefahr. Letztendlich wird Gerhard verhaftet und wandert für zwei Jahre ins Gefängnis. Doch auch anschließend gerät er immer wieder ins Visier der Nationalsozialisten und schließlich bleibt den Eltern nur die Flucht nach Frankreich. Adele, die einen Job bei den Fieseler-Werken bekommen hat und Albert, der in Göttingen studiert, bleiben in Deutschland zurück. Die Villa wird zum Schein an die Familie Martens verkauft, damit sie nicht von den Nazis gepfändet wird.
Viele Jahre später versucht Cara Licht in die Vergangenheit zu bringen.
Bei ihren Nachforschungen trifft sie schnell auf Richard Martens, dem Absender der Feldpostbriefe und erfährt nach und nach, was damals passiert ist.

Im Laufe der Geschichte fügen sich beide Handlungsstränge zusammen und enthüllen eine tragische Liebes- und Familiengeschichte.
Die Kapitel sind kurz gehalten und der Schreibstil der Autorin ist sehr nüchtern und schnörkellos. Als Leser habe ich so zwar einen guten Überblick über das Geschehen erhalten, aber ich hatte nicht das Gefühl, in der Geschichte anzukommen und die Emotionen der Charaktere zu spüren.
Die Protagonisten blieben meiner Meinung nach etwas zu blass. Besonders von einigen der Nebenfiguren, wie zum Beispiel Gerhards Frau Katharina, Marianne, Grazyna und Dietlind hätte ich gerne etwas mehr erfahren.
Was den Verbleib von Adele betrifft, war mir ziemlich schnell klar, wie die Geschichte enden würde.
Es werden viele unterschiedliche Themen behandelt. Gut gefallen hat mir, wie die Autorin die Zeit des Nationalsozialismus, die Demütigung und Verfolgung bestimmter Gruppen, sowie die Enteignung von Vermögen und Grundbesitz glaubwürdig und authentisch beschrieben hat.
Ein wenig gestört hat mich, dass durch die vielen Schicksalsschläge und Tragödien, über der Geschichte eine doch sehr depressive Grundstimmung lag.
Generell hätten ein paar Seiten mehr dem Buch gutgetan.
Fazit
Die Protagonisten konnten mich emotional nicht so richtig berühren und es fehlte der Geschichte etwas an Spannung. Trotzdem ist es aufgrund des Themas ein Buch, das ich durchaus als lesenswert empfehlen würde.
Deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne aufgerundet auf 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2022

Schöne Romantasy Story für Jugendliche

Airwitch
0

June ist in Ausgrabungscamps und mit Onlineunterricht aufgewachsen, denn ihre Eltern sind Archäologen. Ihr größter Wunsch war immer, dass sie irgendwann sesshaft und in einem richtigen Haus mit einem Dach ...

June ist in Ausgrabungscamps und mit Onlineunterricht aufgewachsen, denn ihre Eltern sind Archäologen. Ihr größter Wunsch war immer, dass sie irgendwann sesshaft und in einem richtigen Haus mit einem Dach über den Kopf wohnen würden, doch immer wieder wurde sie von ihren Eltern vertröstet. Deshalb beschließt June, ihr letztes Schuljahr an einem festen Ort zu verbringen.
Ihr Onkel Matt und seine kleine Tochter Maja nehmen sie mit offenen Armen auf und June hofft, endlich so leben zu können, wie alle anderen Jugendlichen in ihrem Alter auch.
Doch schnell stellt sie fest, dass das neue Leben in Burrows nicht so normal ist, wie sie es sich gewünscht hat, denn plötzlich schwebt sie morgens beim aufwachen über ihrem Bett.
Ihr Onkel Matt und ihre Eltern sind darüber nicht überrascht und June erfährt, dass sie von ihrer Großmutter das Hexengen geerbt hat.
Von einen Tag auf den anderen wird ihr Leben auf den Kopf gestellt, denn sie ist nicht nur eine Lufthexe und muss lernen, mit ihren Fähigkeiten umzugehen, sondern steht auch noch zwischen zwei Männern und soll in einem Krieg zwischen magischen Wesen kämpfen.

Airwitch ist ein Spin-off der Moonwitch-Trilogie und kann unabhängig von der Reihe gelesen werden. Für mich das erste Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe.
Ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht, denn ihr Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig und hat mich schnell mitgerissen.
Der Klappentext und die Grundidee haben mir gleich gut gefallen und ich war gespannt darauf, June dabei zu begleiten, ihr Hexengen zu entdecken und ihre Fähigkeiten zu entwickeln.
Doch leider stand während der meisten Zeit die Dreieckbeziehung zwischen June und den Zwillingen Sky und Sam für mich etwas zu sehr im Fokus und ich hatte das Gefühl, eher eine Hightschool-Romance statt einer Fantasy-Story zu lesen.
Ich verstehe ja, dass 17-jährige SchülerInnen in einer Phase sind, in der sie vieles ausprobieren und sich ihrer Gefühle noch nicht sicher sind, aber hier ging mir persönlich das hin und her doch etwas zu weit. Irgendwie knutschte June ständig mit einem der beiden Jungs, die ebenfalls Hexer sind, herum.

Auch wenn es im letzten Drittel etwas besser wurde und die Geschichte etwas mehr Fahrt aufnahm, habe ich andere Erwartungen an die Story gehabt.
Für mich ist „Airwitch“ deshalb eher ein Jugendbuch, als ein Fantsybuch.

June ist ein typisches 17-jähriges Mädchen und eine starke Protagonistin. Sie wünscht sich nichts mehr, als ein ganz normaler Teenager zu sein und alles zu machen, was zu einem normalen Highschool-Leben dazu gehört. Sie ist alles andere als schüchtern und nimmt, ohne groß zu zweifeln hin, dass sie eine Hexe ist.
Sehr schnell bringt June sich bei mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie einzusetzen. Sie braucht keine große Hilfe und auch keine Unterstützung, obwohl sie nur ein paar Infos aus den Unterlagen ihrer Großmutter hat.
Die Zwillinge sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Sky es genießt, im Mittelpunkt zu stehen und dass die Mädchen ihm hinterherlaufen, ist Sam der ruhige Gegenpart.
Die Autorin hat sehr facettenreiche Charaktere gestaltet. Sie fügen sich gut in die Geschichte ein, auch wenn die eine oder andere Figur meiner Meinung nach etwas zu kurz kam und etwas mehr Tiefe schön gewesen wäre. Ella zum Beispiel, ist warmherzig und liebevoll und wird schnell zu einer sehr guten Freundin für June. Ich fand es etwas schade, dass sie nicht mehr eingebunden wurde in die Handlung. Auch von Matt und seiner Tochter Maja hätte ich gerne mehr gelesen.
Der Spannungsbogen stieg im Laufe der Geschichte immer mehr an und besonders zum Ende hin, wurde es die Story, die ich mir die ganze Zeit über erhofft hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass sich der Plot nun mehr auf den Fantasy-Part konzentrierte und die Dreierbeziehung zwischen June, Sky und Sam endlich geklärt war.

Fazit:
„Airwitch . Zwischen Himmel und Erde“ ist ein schönes Jugendbuch mit Fantasyanteil.
Ich liebe eigentlich Romantasy, aber hier lief es mir doch zu sehr auf eine Hightschool-Lovestory hinaus. Ich denke aber, jüngere LeserInnen werden ihre Freude an dem Buch haben.
Von mir gibt es 3,5 Sterne, auf den gängigen Portalen aufgerundet auf 4 Sterne und eine Leseempfehlung für junge Leser.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2022

Der dritte Teil konnte mich nicht ganz überzeugen

Anna Konda - Engel der Vergeltung
0

Anna fühlt sich im Kloster nicht mehr wohl, nachdem Felicitas mit ihrem Engelscharme ihren Platz im Herzen der Nonnen eingenommen hat. Die beiden sind sich vom ersten Moment an unsympathisch, doch die ...

Anna fühlt sich im Kloster nicht mehr wohl, nachdem Felicitas mit ihrem Engelscharme ihren Platz im Herzen der Nonnen eingenommen hat. Die beiden sind sich vom ersten Moment an unsympathisch, doch die Anziehungskraft von Felicitas ist so groß, dass nicht einmal Annas Mutter ihr widerstehen kann. Anna hofft jedoch, dass die Nonnen durch Felicitas geschützt sind und sie das Höllentor im Kloster zuverlässig geschlossen hält.
Kurz nach ihrem 18. Geburtstag zieht sie deshalb gemeinsam mit Muriel und Tim nach München, um dort neu anzufangen und zu studieren.
Doch ihre Sehnsucht nach Leo wird mit jedem Tag größer. Nachdem er sich mit Anna gegen Luzifer verbündet hatte, um sie zu retten, wurde er von seinem Chef strafversetzt.
Jetzt darf Leo die Hölle nicht mehr verlassen und auch wenn Anna weiß, dass eine Beziehung zu ihm unmöglich ist, kann sie sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen.
Um nicht völlig zu verzweifeln, versucht sie eine Möglichkeit zu finden, um ihn aus der Hölle zu befreien. Aber wie kann sie Leo erreichen? Wird sie sich auf die Seite Luzifers schlagen, um zu ihm zu gelangen? Wie weit, ist Anna bereit zu gehen für ihre große Liebe?
Während sie immer tiefer in ihrer Sehnsucht versinkt, erkennt sie fast zu spät, dass die Nonnen im Kloster in großer Gefahr schweben.

Das Cover ist wieder traumhaft schön und ein richtiger Eyecatcher. Es passt perfekt zur Teil 1 und 2 der Reihe. Ergänzt wird das Hartcover durch ein Schmuckbändchen und einer schönen Illustration zu Beginn jeden Kapitels. Diese sind nach dem Datum gestaffelt und haben eine angenehme Länge.

Ich bin sehr schnell wieder in die Geschichte eingetaucht und es fiel mir, dank des leichten und flüssigen Schreibstils, nicht schwer, der Handlung zu folgen.
Es ist einige Zeit vergangen, seit dem Ende von Teil 2. Anna hat das Kloster verlassen und lebt zusammen mit ihrer besten Freundin Muriel und dessen Freund Tim in München.
Leo wurde von Luzifer in die hinterste Ecke der Hölle verbannt und darf, solange Anna lebt, die Sphäre der Menschen nicht mehr betreten.
Die Trennung von ihm macht ihr schwer zu schaffen und obwohl Leo von ihr verlangt hat, ihn zu vergessen, gibt sie die Hoffnung nicht auf und sucht nach einer Möglichkeit, um ihn aus den Fängen Luzifers zu befreien. Doch Anna ist nicht nur auf der Suche nach ihrer großen Liebe. Sie kann auch das spurlose Verschwinden ihres Lehrmeisters Li nicht akzeptieren und macht sich auch auf den Weg nach Japan, um dort Nachforschungen anzustellen.

Der Autorin ist es wunderbar gelungen, das Setting lebendig und detailliert zu beschreiben und ich konnte mir die Schauplätze zu jeder Zeit bildhaft vorstellen.

Wir verfolgen die Handlung aus der Perspektive von Anna. So bekam ich einen guten Einblick in ihre Gefühle und Empfindungen und konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Die Charaktere sind wieder sehr facettenreich gestaltet und besonders gut haben mir Selene und Muriel gefallen. Selene hat Anna ohne viele Worte verstanden und war ihr irgendwie mehr eine Mutter als Rilana. Muriel ist eine Freundin, wie man sie sich nur wünschen kann. Sie stellt keine Fragen, akzeptiert, dass Anna Geheimnisse vor ihr hat und nimmt sie so, wie sie ist. Nicht so richtig verstanden habe ich jedoch die Veränderung von Elias.
Es tauchen weitere neue Figuren auf, wie zum Beispiel Leander. Auch Kikaru, der im finalen Teil eine etwas größere Rolle spielt, hat mir gut gefallen.

Die Anna Konda Trilogie ist eine schöne Reihe für Leser, die eine Mischung aus Liebesgeschichte, Fantasy und christlicher Mytologie mögen.

Mir haben Teil 1 und 2 jedoch besser gefallen, als der finale Teil, der meine Erwartungen leider nicht komplett erfüllen konnte.
So hat Anna im zweiten Teil versucht, Leos richtigen Namen herauszubekommen. Ich hatte die Hoffnung, dass diese Frage noch beantwortet wird. Auch von Meister Li hätte ich gerne etwas mehr erfahren und habe auf ein Wiedersehen gehofft.

Am Ende ging mir alles etwas zu schnell und es fehlten mir ein paar Informationen. So war der Besuch in der Hölle vorbei, bevor er richtig begonnen hatte und Leo plötzlich, ohne große Erklärungen zurück. Es fehlte mir da etwas an Tiefe.

Von mir gibt es deshalb 3,5 Sterne, aufgerundet auf 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2021

Eine außergewöhnliche Geschichte

Was kümmert mich Marie?
0

Seit einiger Zeit hat Irma seltsame Träume. Sie sieht eine Frau, in einem Krankenhaus im Koma liegt. Als sie endlich erkennt, um welche Klinik es sich handelt, macht Irma sich auf die Suche nach der geheimnisvollen ...

Seit einiger Zeit hat Irma seltsame Träume. Sie sieht eine Frau, in einem Krankenhaus im Koma liegt. Als sie endlich erkennt, um welche Klinik es sich handelt, macht Irma sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Frau. Auf der Intensivstation findet sie nicht nur Marie, die Frau aus ihren Träumen und ein Tagebuch, dass eine starke Anziehungskraft auf sie ausübt, sondern sie trifft auch auf dessen Freund Pierre. Die beiden kommen ins Gespräch und Pierre bittet Irma, ihm dabei zu helfen, Maries Seele zur Rückkehr in ihren Körper zu bewegen. Irma ist einverstanden, doch schon nach kurzer Zeit ist sie sich nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war, denn sie beginnt für Pierre Gefühle zu entwickeln. Und dann redet auch noch ihr egoistisches Unterbewusstsein ständig dawischen.

Anna Terris hat sich, nachdem sie als Jugendliche selbst einen erbitterten Kampf um ihr Leben geführt hat, schon früh mit dem Sinn des Lebens und dem Tod beschäftigt. „Was kümmert mich Marie?“ ist ihr Debütroman.
Mit dem Cover konnte ich zu Beginn nicht viel anfangen. Nachdem ich einige Seiten gelesen hatte, habe ich dann den Zusammenhang zwischen dem Titelbild und dem Plot verstanden.
Ich bin, dank des sehr leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin gut in die Geschichte hineingekommen und war schnell gefesselt von der Handlung.
Anna Terris hat sich in ihrem Buch auf das Wesentliche konzentriert und es gibt keine ausschweifenden und bildgewaltigen Beschreibungen.
Sie führt ihre Leser mit schlichten, unaufgeregten Sätzen und einem subtilen Humor, klar und fokussiert durch die 132 Seiten der Kurzgeschichte.

Ich habe lange mit Irma gerätselt, um was für eine Frau es sich bei der Komapatientin handelt und in welchem Zusammenhang sie zu ihr steht. Als sie dann Pierre begegnete, begann ich jedoch immer öfter, die Stirn zu runzelt. Ihre Treffen und vor allem Pierres Verhalten war für mich lange Zeit nicht glaubwürdig und nicht nachvollziehbar.
Die Gespräche der Beiden drehten sich, für mein Empfinden, etwas zu viel um spirituelle und übernatürliche Dinge. Ich hätte mir ein paar „normale“ Gespräche zwischen ihnen, gerade zu Beginn gewünscht. Aber wahrscheinlich hätte das den Rahmen einer „Kurzgeschichte“ dann gesprengt.
Bis zuletzt war für mich nicht ersichtlich, in welche Richtung sich die Handlung entwickeln und wohin der Weg führen würde. Doch letztendlich klärten sich die vielen offenen Fragen, die mir im Laufe des Plots, in den Sinn kamen, auf.
Am Schluss wurde ich dann mit einem Ende überrascht, das wunderbar gepasst hat und der Geschichte zu einem schönen Abschluss verholfen hat.

„Was kümmert mich Marie?“ ist eine außergewöhnliche, spirituelle und tiefsinnige Geschichte, die mich überrascht hat. Auch wenn der Schreibstil der Autorin mir gut gefallen hat, konnte das Buch mich nicht völlig überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere