Der zweite Topp-Thriller von Faber
KaltherzIst ein erfolgreiches Debüt eher Fluch oder Segen? Nach Henri Fabers Thriller-Erfolg "Ausweglos" im vergangenen Jahr, waren meine Erwartungen an den Nachfolger "Kaltherz" sehr groß. Und was soll ich sagen? ...
Ist ein erfolgreiches Debüt eher Fluch oder Segen? Nach Henri Fabers Thriller-Erfolg "Ausweglos" im vergangenen Jahr, waren meine Erwartungen an den Nachfolger "Kaltherz" sehr groß. Und was soll ich sagen? Ich bin nicht enttäuscht worden.
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Zur Handlung verliere ich gar nicht viele Worte. Es geht um ein entführtes Mädchen - das muss reichen. Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall. Sie ist schon ne richtig coole Socke, schwimmt auch mal gegen den Strom und hält sich nicht immer an Regeln. Faber hätte es sich leicht machen und Ermittler Elias Blom aus "Ausweglos" wieder auftauchen lassen können. Aber nein, die Leserinnen bekommen mit Lansky einen ganz neuen Charakter, der perfekt zur Story passt.
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Von einem Stilmittel macht Faber auch in "Kaltherz" wieder Gebrauch - er erzählt aus verschiedenen Perspektiven. Neben Ermittlerin Lansky kommen auch noch die Eltern des entführten Kindes und die kleine Marie selbst zu Wort. Daraus entsteht ein Psychospiel allererster Güte, bei dem man ganz tief ins Gefühlsleben der Protagonisten eintaucht und nicht weiß, woran man ist. Kann man hier überhaupt jemandem trauen? Das ist bis zum Schluss die große Frage. Hinter jeder Ecke warten überraschende Wendungen. Faber schickt die Leserinnen auf eine emotionale Achterbahnfahrt, bringt mit seinem präzisen Schreibstil automatisch das Kopfkino in Gang und führt immer wieder gekonnt in die Irre.
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Fazit: "Kaltherz" ist ein Topp-Thriller! Bis ins Kleinste durchdacht mit fein geschliffenen Charakteren. Temporeich, dynamisch, fesselnd, verwirrend-genial und auf den Punkt. Damit ist Faber nach "Ausweglos" ein weiterer großer Wurf gelungen.