Ostfriesland, 1948: Um den Verkauf des Familienhofs im friesischen Marschland abzuwenden, fängt die junge Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei. Ihr Verlobter gilt als in Russland verschollen.
Als böse Gerüchte die Runde machen, droht Gesa alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut hat.
Äußerlich betrachtet spiegelt das Cover den Eindruck der Story gekonnt wider. Die junge Frau im Vordergrund könnte Gesa sein. Im Hintergrund eine Mühle, ein gut gewähltes Setting für Ostfriesland.
Die ...
Äußerlich betrachtet spiegelt das Cover den Eindruck der Story gekonnt wider. Die junge Frau im Vordergrund könnte Gesa sein. Im Hintergrund eine Mühle, ein gut gewähltes Setting für Ostfriesland.
Die Geschichte selbst beginnt mit einem traurigen Ereignis. Gesa, Helga und Hannas Vater ist gestorben und die Familie steht nun vor der Frage, was mit ihrem Hof geschehen wird. Es gibt da ein angeheiratetes Familienmitglied, das nur darauf wartet, Herr des Hofes zu werden. Allerdings trifft er nicht auf viel Akzeptanz und Wohlwollen, da er sich am Tag der Beerdigung schon deutlich in den Vordergrund spielt. Nun wird nach Lösungen gesucht, wie die Witwe und ihre Töchter den Hof bewirtschaften können um in nicht zu verlieren.
Der Leser taucht in achtzehn kurzweiligen Kapiteln in die friesische Welt der Bauern und Geschäftsleute ein. Egal ob Teekontor oder Landwirtschaft, die Autorin vermag jeden Handlungsort lebendig werden lassen und die Atmosphäre durch ihre Wortwahl zur Geltung zu bringen. Auch die Protagonisten harmonieren perfekt miteinander, so dass die Handlungen stets nachvollziehbar erscheinen.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung mit dem Friesenhof und seinem Teekontor.
Handlung
Ostfriesland 1948
Nach dem Tod des Vaters steht die Zukunft des Friesenhofs auf dem Spiel. Nun heißt es für die Bewohner des Hofes, noch fleißiger anzupacken und alles dafür zu tun, um den Ruf ...
Handlung
Ostfriesland 1948
Nach dem Tod des Vaters steht die Zukunft des Friesenhofs auf dem Spiel. Nun heißt es für die Bewohner des Hofes, noch fleißiger anzupacken und alles dafür zu tun, um den Ruf aufrecht zu erhalten. Wissen sie doch, wie schwierig es sein kann, ohne einen Hausherrn das Ansehen innerhalb des Ortes nicht zu verlieren. Und Neider, die nur zu gern selbst Besitzer des Hofs wären, gibt es allerhand...
Während Hanna sich tagtäglich auf dem Hof abrackert, fängt Gesa schließlich als Packerin im Teehandel an. Schnell ist sie von der Welt voller aufregender Düfte und Geschmäcker gefesselt und hat sich erfolgreich ihren Platz in der Firma erarbeitet. Auch der Juniorchef Keno ist vollkommen zufrieden mit ihrer Arbeitsleistung und bald erkennen die Beiden, dass sie sich mehr als nur sympathisch sind. Allerdings ist Keno verheiratet, der Verlobte von Gesa gilt als in Russland verschollen und es gibt missgünstige Stimmen in der Gegend, die Gesa und ihrer Familie das Glück und den Friesenhof nicht gönnen...
Meinung
Mir ist von Fenja Lüders bereits ihre Speicherstadtsaga bekannt, die ich richtig gern gelesen habe. Und ihr neuer Titel ist mir in der Vorschau zuerst wegen der hübschen blau-weißen Verzierung auf dem Cover aufgefallen, auch der Titel konnte überzeugen und die Inhaltsangabe hat schließlich den Wunsch geweckt, das Buch zu lesen. Dieses habe ich schließlich als Rezensionsexemplar vom Bastei Lübbe Verlag erhalten, wofür ich mich herzlich bedanken möchte!
Vorab hatte ich bereits mal einen ersten Blick in die Leseprobe geworfen und schon da ist mir die schöne Sprache aufgefallen. Und als ich schließlich mit dem Lesen der Geschichte begonnen habe, hat sich schnell herausgestellt, dass die tolle Schreibweise sich auch im Folgenden durchsetzt. Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und auch jene Stellen des Buches, die ich als Hörbuch gehört habe, ermöglichten es mir, das eben Gehörte gut zu verarbeiten. Ich habe die Geschichte durchgesuchtet und innerhalb weniger Tage beendet, was stets ein gutes Zeichen für einen tollen Roman ist!
Bei der Sprache haben mir besonders die zahlreichen bildhaften und lebendigen Umschreibungen gefallen. Vor allem die Settings konnte ich mir tadellos vorstellen und ich mag es, wie diese öfter bestimmte Stimmungen mit sich bringen, die teils auch durch das Auftreten bestimmter Personen verstärkt werden. Das wurde sehr geschickt eingesetzt um zu zeigen, was teilweise für eine Aura von einigen Charakteren verströmt wird und als Leser wartet man dann natürlich gespannt darauf, welche Aktionen sie planen und was sie womöglich für ein Chaos anrichten könnten.
Ich finde, dass die Handlung schön natürlich und lebendig daherkommt. Bei vielen Ereignissen konnte ich mir gut vorstellen, dass sie genauso hätten stattfinden können, die Figuren handelten authentisch und der Zeitgeist der späten 1940er Jahre wurde gut getroffen. Es wird anschaulich dargestellt, wie das alltägliche Leben von Bauern aussah, welche Sitten es gab und wie die Gesellschaft getickt hat, was als verpönt angesehen wurde und warum welche Personen geschnitten wurden. Unter anderem deswegen erhält man einen so realistischen Eindruck von der Geschichte, was ich super fand!
Mir hat die Erzählung so, wie sie ist, richtig gut gefallen. Ich habe daran wirklich nichts auszusetzen und kann für die Geschichte eine eindeutige Empfehlung aussprechen. Allerdings finde ich, dass die Inhaltsangabe nicht ganz passend ist, dort ist viel vom Tee die Rede und ich hatte daher mehr die Erwartungshaltung, dass dieses Thema ganz besonders im Fokus steht. Mit fortschreitender Handlung wird der Tee zwar mehr in den Fokus geschoben, die Geschichte zeigt sich aber als deutlich vielfältiger, als ich ursprünglich aufgrund der Inhaltsangabe erwartet hätte.
Fazit
Schnell hat sich für mich gezeigt, dass die Geschichte sich zu einem Highlight entwickeln könnte und letztendlich war es auch genauso. Ich bin gut und flüssig durch die Handlung gekommen, mir hat sowohl die Erzählung, als auch das ganze Drumherhum richtig gut gefallen und mit jeder Seite wurde ich mehr von den Ereignissen überzeugt. Die Sprache, die Handlungsorte, die Figuren, die Stimmungen: einfach alles ist gelungen und am Ende ist eine schöne, runde und unterhaltsame Geschichte entstanden. Ich bin begeistert und freue mich sehr auf die kommenden Bände der Saga!
Meine Meinung:
Was für ein genialer Auftakt dieser Reihe. Es war mein erstes Buch, dass ich von der Autorin Fenja Lüders gelesen habe.
Mit ihrem tollen Schreibstil und den hervorragend ausgearbeiteten ...
Meine Meinung:
Was für ein genialer Auftakt dieser Reihe. Es war mein erstes Buch, dass ich von der Autorin Fenja Lüders gelesen habe.
Mit ihrem tollen Schreibstil und den hervorragend ausgearbeiteten Charakteren hat sie mich direkt in ihren Bann gezogen.
Mir hat es unheimlich gefallen, wie die beiden Schwestern Gesa und Hanna zusammengehalten haben und jede auf ihre Art versucht hat, den Hof nach dem Tod des Vaters am laufen zu halten. Doch der unbeliebte Schwager der Beiden möchte sich den Hof unter den Nagel reißen. Hanna scheint jedoch die geborene Bäuerin zu sein und hofft, dass ihre Mutter sich letztendlich für sie entscheidet.
Dieser erste Band der Teehändler-Saga hat mich dermaßen in den Bann gezogen, dass ich am liebsten ununterbrochen darin gelesen hätte. Ein unglaublicher historischer Roman, den ich wirklich aus voller Überzeugung empfehlen kann. Von der ersten bis zur letzten Seite ein Genuss. In diesen Buch ist wirklich alles vertreten: Spannung, Liebe und Intrigen.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im Sommer 2022 unter dem Titel “Der Friesenhof – Schicksalstage” erscheint.
Natürlich erhält der erste Band von mir 5 von 5 Sterne.
Ostfriesland 1949: Die beiden Schwestern Hanna und Gesa sind sehr traurig, denn ihr Vater ist mit nicht einmal fünfzig Jahren überraschend verstorben und hat sie und seine Frau mit dem Friesenhof zurückgelassen. ...
Ostfriesland 1949: Die beiden Schwestern Hanna und Gesa sind sehr traurig, denn ihr Vater ist mit nicht einmal fünfzig Jahren überraschend verstorben und hat sie und seine Frau mit dem Friesenhof zurückgelassen. Im sehr konservativen Ostfriesland ist es unvorstellbar, dass eine Frau einen Hof alleine führt, selbst wenn sie es könnte. So steht auch schnell die älteste Schwester Helga mit ihrem Mann Günther vor der Tür. Günther ist ein sehr schwieriger Mensch und bei der Familie unbeliebt. Als er sich nach der Beerdigung als neuer Bauer des Friesenhofes darstellt, reicht es Gesa und sie sagt ihm ihre Meinung. Denn Hanna ist die geborene Bäuerin und hat eine innige Verbindung zu den Tieren, wie sie nur selten vorkommt. Laut dem verstobrenen Vater ist an ihr ein Bauer verloren gegangen. Henrike, die Mutter der drei Schwester, legt großen Wert auf Frieden und will deshalb immer alle besänftigen, doch bei Günther fällt es selbst ihr schwer. Trotzdem weiß sie, dass sie bald eine Entscheidung treffen muss und die wird sie nur gemeinsam mit Gesa und Hanna fällen. So stehen dem Friesenhof noch schwere Zeiten bevor...
Fenja Lüders hat einen wunderbaren Schreibstil. Sie kann Stimmungen und Emotionen sehr gut einfangen und den Lesern vermitteln. Ihre Protagonisten sind allesamt sympathische und realistische Charaktere, wenn auch alle grundverschieden sind. Die eher rüchwärtsgerichteten Menschen Ostfrieslands geben der Familiengeschichte einen spannenden Rahmen und heben die gesellschaftlichen Probleme kurz nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich hervor.
Ich habe mich sofort in der Geschichte wohlgefühlt und musste mich manchmal regelrecht zwingen, das Lesen zu unterbrechen. Meine Lieblingsperson ist Tanti, auch wenn sie nur eine Nebenrolle spielt, so ist sie doch entscheidend, denn sie durchschaut alles und ist eine sehr gute Beobachterin, aber auch Ratgeberin. Schade, dass der zweite Teil noch nicht erschienen ist und ich noch auf ihn warten muss, ansonsten hätte ich sofort weitergelesen, denn ich bin wirklich gespannt, wie es mit der Familie de Fries weitergeht.
In ihrem neuen Roman – übrigens der tolle Auftakt der „Teehändler-Saga“ - entführt uns die Spiegel Bestsellerautorin Fenja Lüders nach Ostfriesland. Hier machen wir auf dem Hof der Familie de Fries Station.
Der ...
In ihrem neuen Roman – übrigens der tolle Auftakt der „Teehändler-Saga“ - entführt uns die Spiegel Bestsellerautorin Fenja Lüders nach Ostfriesland. Hier machen wir auf dem Hof der Familie de Fries Station.
Der Inhalt: Ostfriesland, 1949. Nach dem Tod des Vaters setzen die beiden jungen Schwestern Gesa und Hanna alles daran, den drohenden Verkauf des Familienhofes im friesischen Marschland abzuwenden. Während Hanna auf dem Hof die Zügel in die Hand nimmt, fängt Gesa als Packerin in einem Teehandel an. Fasziniert von dieser für sie neuen und aufregenden Welt steigt sie bald zur rechten Hand des Juniorchefs auf, dem Kriegsheimkehrer Keno. Die beiden kommen sich näher, aber Keno ist ein verheirateter Mann. Und auch Gesas Herz ist nicht frei, denn ihr Verlobter gilt in Russland als verschollen. Als böse Gerüchte die Runde machen, drohen die Schwestern alles zu verlieren, was sie sich aufgebaut haben.
Was für ein sensationeller Auftakt. Noch jetzt nach Beendigung der Lektüre läuft diese – von Seite zu Seite immer spannender werdende – Lektüre wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Ich befinde mich auf dem Hof der Familie de Fries und spüre förmlich den Zusammenhalt der Schwestern, ihrer Mutter und der Großmutter, der nach dem überraschenden Tod des Vaters noch stärker geworden ist. Sie kämpfen wirklich mit aller Kraft um den Erhalt des Hofes und gemeinsam überwinden sie alle Hürden, die sich ihnen in den Weg stellen. Die Autorin hat wirklich einen tollen Schreibstil und die Charaktere sind alle so wunderbar beschrieben. Sie erwachen vor meinem inneren Auge alle zum Leben. Und dann ist der der Teehandel, in dem Gesa eine Anstellung findet. Noch jetzt habe ich den Geruch der zahlreichen Teesorten in der Nase. Der Juniorchef ist wirklich ein äußerst sympathischer Zeitgenosse und die Anziehungskraft die zwischen Gesa und ihm herrscht, ist förmlich zu spüren. Doch scheint dies eine Liebe ohne Happyend, den Keno ist verheiratet und Gesa verlobt. Und dann ist da noch Hanna, die ihre Arbeit am Hof mit großer Leidenschaft erfüllt. Auch ihre Liebe scheint aussichtslos zu sein. Und dann überstürzen sich die Ereignisse, als ein schreckliches Ereignis aus der Vergangenheit ans Tageslicht kommt. Wie wird sich dadurch das Leben der de Fries Frauen verändern?
Eine wirklich spannende, unterhaltsame und auch berührende Geschichte, die mir Traumlesestunden beschert hat. Ein Lesevergnügen der Extraklasse, da unbedingt Lust auf mehr macht. Ich freue mich jetzt schon riesig auf die Fortsetzung. Selbstverständlich vergebe ich für diese Traumlektüre 5 Sterne.