Cover-Bild Atlas der Unordnung
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Theiss in Herder
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 30.03.2022
  • ISBN: 9783806244274
Delphine Papin

Atlas der Unordnung

60 Karten über sichtbare, unsichtbare und sonderbare Grenzen
Birgit Lamerz-Beckschäfer (Übersetzer)

Eurokrise, Terrorismus, Migration und Flüchtlingsströme, Grenzkonflikte mit Russland, Nahostkriege, Spannungen in Asien und Pandemien: Grenzen füllen die Schlagzeilen wie kaum je zuvor. Jede Grenze – sei es die eines Départements, einer Nation, das Hoheitsgebiet im Meer oder die der Nato – ist menschengemacht. Doch was sind Grenzen? Wie sind sie beschaffen und welchen Zwecken dienen sie?

Der »Atlas der Unordnung« gibt in über 60 Karten, Schaubildern und Info-Grafiken eine Einordnung, wie wir unsere Welt sortiert und unaufgeräumt gelassen haben, und überrascht auf jeder Seite. Kartografie einmal ganz anders - und aktueller denn je!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2022

Bin zwar kein Experte, aber für mich sehr informativ

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Das Buch hat mich mit seinem Cover sehr angesprochen. Das Cover trifft genau die Absicht des Buches und eröffnet schon, um was es gehen soll. Auch der Untertitel gibt Aufschluss: 60 Karten über sichtbare, ...

Das Buch hat mich mit seinem Cover sehr angesprochen. Das Cover trifft genau die Absicht des Buches und eröffnet schon, um was es gehen soll. Auch der Untertitel gibt Aufschluss: 60 Karten über sichtbare, unsichtbare und sonderbare Grenzen.
Allein die Zitate zum Thema Grenzen haben mich in den Bann gezogen, haben mich teils verstört und verärgert. Jedenfalls wirklich eine gelungene Zusammenstellung.
Im Inhaltsverzeichnis sieht man schon, wie das Buch aufgebaut ist. Grenzen und Vermächtnisse, Meere und Grenzen, Mauern und Migration und Spezielle Grenzen sind die Überschriften, die das Inhaltsverzeichnis strukturieren und dem Buch sein Skelett geben. So kam es bei mir auch, dass die ersten Übersichtskarten bekannter waren vom Inhalt, es dann aber immer wieder ganz neue und unbekannte Gebiete gab, wo ich mich noch so gar nicht ausgekannt habe. Auch sehr aktuelle Konflikte werden einbezogen und auch Faktenchecks gemacht, etwa bei Trumps Ankündigung der Mauer und dem tatsächlichen Mauerbau. Das Buch war sehr informativ und hat mich zum Schmöckern eingeladen. Vieles war bekannt, aber auch sehr vieles neu. Kuriositäten haben mich besonders in den Bann gezogen. Mit dem Buch wurde mir wieder so bewusst, wie sehr Grenzen willentlich gezogen werden, Fakten zu schaffen versuchen und sich ändern. Ich fand das Buch dementsprechend spannend und mit den Karten auch gut aufgearbeitet.

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Veröffentlicht am 21.06.2022

Ein Atlas der besonderen Art

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Ob bewusst oder unbewusst, täglich begegnen uns Grenzen. Sie stehen seit vielen Jahren wieder vermehrt im Fokus der Geopolitik. Wir lesen und hören ständig von ihnen. Seien es Migrations- und Flüchtlingsströme, ...

Ob bewusst oder unbewusst, täglich begegnen uns Grenzen. Sie stehen seit vielen Jahren wieder vermehrt im Fokus der Geopolitik. Wir lesen und hören ständig von ihnen. Seien es Migrations- und Flüchtlingsströme, Nahostkriege, Pandemien oder Eurokrise, ständig füllen Grenzen die Schlagzeilen. Gerade durch den aktuellen Krieg war mein Wunsch relativ groß dieses Thema besser zu verstehen. Daher war ich ganz begeistert, dass „Atlas der Unordnung“ nun auch auf Deutsch erhältlich ist, während die französische Originalausgabe schon 2016 erschien und 2021 überarbeitet wurde.

„Atlas der Unordnung“ ist optisch schon ein tolles Buch. Das gebundene Werk ist hochwertig verarbeitet, ebenso die vielen Karten, die unterstützt durch Schaubilder und Info-Grafiken einen tieferen Blick in ein sehr vielschichtiges Thema gewähren. Das Cover mag ich sehr, denn es vermittelt dem Betrachtenden gleich zu Beginn einen kurzen Eindruck, wie skurril Grenzen sein können und wie komplex vor allen Dingen.

In das Sachbuch bin ich sehr leicht eingestiegen und fand gleich auf der ersten Seite sehr erschreckend, wie gut Lord Curzon of Kedestons Einschätzung zu Grenzen und deren Notwendigkeit schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren. Sie sind so präzise formuliert, dass sie noch immer aktuell sind. Auch die nachfolgende Zitatensammlung verschiedenster Personen des öffentlichen Lebens, hauptsächlich Politikern, zum Thema Grenzen lässt bei manchem tiefblicken.
Die Einleitung sorgte ebenfalls dafür, dass ich problemlos in den „Atlas der Unordnung“ hineinkam, denn zuerst wurde erklärt, was eine Grenze überhaupt ist und welche Gegebenheiten dazu führt, dass sie entstehen kann. Sehr gut fand ich zudem, dass sofort Begriffe wie Annexion und Expansion erklärt wurden, was im Zusammenhang mit Grenzen extrem wichtig zu wissen ist.
Ziemlich erschrocken hatte mich auch, dass nur rund 50 Staatsgrenzen durch friedliche Abspaltung entstanden. Die restlichen Grenzen wurden kriegerisch erwirkt.

Das Hauptthema von „Atlas der Unordnung“ sind geografische Land- und Seegrenzen zwischen den jeweiligen Staaten. Wie es sich für einen Atlas gehört werden hier selbstverständlich alle Regionen der Welt abgedeckt. Auch die Unterteilung des Buches in fünf Kernthemen war übersichtlich und gelungen.
In jedem Abschnitt gibt es erst mal einen einleitenden Sachtext zum jeweiligen Kernthema, anschließend folgt das Anschauungsmaterial in Form von Land- und / oder Meereskarten sowie Infografiken. Durch die Fallbeispiele wird verständlich visualisiert, worum es im Detail geht.
Außerdem wurden mir die verschiedensten Grenztypen erklärt und grafisch verständlich aufbereitet, so wie deren Vor- und Nachteile aufgeführt. So gab es schlüssige Erklärungen weshalb auch natürliche Grenzen (u. a. Flüsse, Meere, Berge, Wüste) ebenfalls Konfliktbeladen sind und bei näherer Betrachtung gar nicht so natürlich sind. Immerhin werden Grenzen ausschließlich von Menschen definiert.

„Atlas der Unordnung“ bietet wirklich ein breites Spektrum an Wissen und ich kam bei vielem kaum aus dem Staunen heraus. So war die Erkenntnis für mich sehr faszinierend, dass Grenzen, wie wir sie heute definieren, sich erst ab dem 17. Jahrhundert herausbildeten. Davor waren Grenzen oftmals keine konkreten Linien. Oder das Frankreichs Grenzen noch immer in Bewegung sind. So wächst Frankreichs Meereshoheitsgebiet noch immer beständig.

Sehr spannend war für mich ebenfalls das Thema Mauern und Migration. Welche Gründe gab es damals Mauern, Zäune, etc. zu errichten und welchem Zweck dienen sie heute. Ebenso wird auf das Thema Migration aus mehreren Gesichtspunkten eingegangen, was ich sehr interessant und informativ empfand.
Faszinierend war für mich auch die Datumsgrenze. Schon skurril, dass wir auf unserem Planeten mal einen ganzen Tag zurück oder vorweg leben können, je nachdem auf welchem Flecken wir uns befinden.
Besonders aufmerksam gelesen habe ich das letzte Kapitel – umstrittene Grenzen. Sie brachten mir nicht nur das aktuelle Zeitgeschehen und den Kampf um Staatenerweiterung näher, sondern auch, warum auch die Konflikte in und um Jerusalem so stark schwelen.

„Atlas der Unordnung“ ist sehr nützlich für das Verständnis der Geopolitik und präsentiert sich mit seinen vielen Karten und Infografiken für eine breite Leserschaft. Mit seinem Inhalt, der auf dem neuesten Stand ist, finden hier Jung und Alt alle möglichen Antworten auf interessante Fragen.

Fazit:
„Atlas der Unordnung“ ist ein besonderes Buch, welches mithilfe von Detailkarten anschaulich alle Regionen der Welt abdeckt und alle Grenzfragen behandelt, die es gibt.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Spannend, informativ, aktuell

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„Grenzen sind überall.“ (Henri Dorion, S.4)

Ich weiß zwar nicht, in welchem Zusammenhang der Kanadier Henri Dorion diese Aussage tätigte, doch auch losgelöst aus jeglichem Kontext, ist seine Aussage zutreffend. ...

„Grenzen sind überall.“ (Henri Dorion, S.4)

Ich weiß zwar nicht, in welchem Zusammenhang der Kanadier Henri Dorion diese Aussage tätigte, doch auch losgelöst aus jeglichem Kontext, ist seine Aussage zutreffend. Es gibt Stadtgrenzen und Staatsgerenzen, Grenzen im Denken, eine Datumsgrenze, fest umrissene Kutlurkreise und vieles mehr. Nicht umsonst gibt es zahlreiche Redewendungen und mehr oder wenige schlaue Zitate zum Thema. Wer hat noch nie eine Grenze überschritten oder die Grenzen des Zumutbaren ausgelotet?

Doch was sind Grenzen überhaupt? Wo kommen sie her? Wer hat sie gemacht? Mit Hilfe von 60 Karten spürt der „Atlas der Unordnung“ in fünf Themenkomplexen ganz unterschiedlichen Grenzen nach. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Einleitung, gerade lang genug, um die wesentlichen Aspekte darzustellen. So entsteht eine ausgewogene Mischung zwischen Kartenanteil und Text. Wer gerne tiefergehende Informationen hätte, der erhält genügend Anhaltspunkte, die helfen, dem ein oder anderen genauer nachzuspüren.

Auch wenn das Buch thematisch gegliedert ist, habe ich zunächst einmal kreuz und quer gestöbert, und dabei gelernt, welches die älteste Grenze ist (die um Andorra, 1278, S122), dass der Fluss, der die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg bildet, im geteilten Gemeineigentum beider Staaten steht (S.60) und dass es weit mehr hohe Mauern gibt, als mir bewusst war.

Das Autorenteam zeigt uns die historischen Entwicklungen unserer heutigen Grenzen und geht dabei sowohl auf ältere als auch ganz aktuelle Grenzkonflikte ein. Es geht ebenso um die Grenzen des ehemaligen Jugoslawiens wie um Bergkarabach oder die Grenze zwischen der Ukraine und Russland.

Für mich waren die Abschnitte über kulturelle Grenzen besonders interessant, denn sie existieren außerhalb der politischen Grenzen und sind oftmals nicht ganz so einfach zu umreißen. Doch letztlich hatte jede einzelne Seite des Buches viele Details zu bieten und hat so entweder mein bisheriges Wissen vertieft oder neue Aspekte hinzugefügt.

Mein Fazit: Die Journalistin und Geografin Delphin Papin hat gemeinsam mit dem Politikwissenschaftler Bruno Tertrais ein spannendes Buch geschrieben, das (zumindest für mich) sowohl sehr informativ als auch äußerst faszinierend ist. Für mich eine klare Leseempfehlung für alle, die das Thema auch nur ein bisschen interessiert.

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Gute Zäune machen gute Nachbarn

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Gute Zäune machen gute Nachbarn



Was gibt es nicht alles für Bücher über Länder, Grenzen und was alles damit zusammenhängt. Vom klassischen Atlas bis zu Erläuterungen von Veränderungen in der Geschichte. ...

Gute Zäune machen gute Nachbarn



Was gibt es nicht alles für Bücher über Länder, Grenzen und was alles damit zusammenhängt. Vom klassischen Atlas bis zu Erläuterungen von Veränderungen in der Geschichte. Auch hier handelt es sich um ein erklärendes Buch rund um Grenzen. Es ist unterteilt in 5 große Kapitel wie "Meere und Grenzen" oder "Umstrittene Grenzen".



Jeder kennt sie und doch sind sie immer wieder Anlass für Kriege - Grenzen. Wem gehört dieses Land. Geht es wirklich nur um das Land an sich oder um die dort vorhandenen Rohstoffe, mit denen wiederum gehandelt werden kann. Wo genau laufen Grenzen im Wasser und warum gibt es eigentlich an manchen Orten völlig unterschiedliche Datumsgrenzen? All diese Fragen (und natürlich noch mehr) versucht das Buch zu beantworten.



Neben den über 60 großen und schön illustrierten Abbildungen gibt es ausführliche und spannende Erläuterungen. Natürlich muss man damit rechnen, dass in 10, 20 Jahren Informationen veraltet sind, da sich die Welt und alles darin stetig verändert. Doch für einen aktuellen Umriss finde ich das Buch wirklich informativ und habe so einiges neues gelernt. Zumal es eben nicht nur um reine Landesgrenzen, sondern um so viel mehr geht, was Menschen damit greifbar machen wollen.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Absolut Lesenswertes über sichtbare, unsichtbare und auch sonderbare Grenzen!

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Der "Atlas der Unordnung" (UT: 60 Karten über sichtbare, unsichtbare und sonderbare Grenzen) von Delphine Papin/Bruno Tertrais erschien (HC, geb.) im wbg-Theiss Verlag, Darmstadt. Auf 175 Seiten entführt ...

Der "Atlas der Unordnung" (UT: 60 Karten über sichtbare, unsichtbare und sonderbare Grenzen) von Delphine Papin/Bruno Tertrais erschien (HC, geb.) im wbg-Theiss Verlag, Darmstadt. Auf 175 Seiten entführt dieses "Füllhorn an Informationen auf einer faszinierenden Reise durch die Welt" (Zitat Le Figaro).


Dieses Buch hat mich aufgrund seiner Aktualität und meiner eigenen Biografie, - 50 m vor der deutsch-französischen Grenze aufgewachsen zu sein - die anders als in meiner Kindheit nun als EU-Grenze 'durchlässig' ist; Grenzkontrollen wegfallen, sehr interessiert. Über Grenzen zu schauen, andere Sprachräume zu entdecken, kann den eigenen Blick (auch in kultureller Hinsicht) sehr erweitern, bisher "Fremdes", Unbekanntes erleb- und verstehbar machen. Doch sie können auch trennen, abriegeln und isolieren (siehe Nordkorea, Grenze USA-Mexiko, frühere Grenzziehung BRD-DDR usw.) und das Zusammenkommen verschiedener Menschen und Völker erschweren.


Die beiden französischen Autoren unterscheiden hier zwischen geographischen, kulturellen und ideologischen Grenzen; greifen auch Historisches auf, was sehr interessant und spannend aus den Karten zu ersehen ist. Von Kap. I bis C ist eines interessanter als das andere, faszinierend und sehr informativ:


- Grenzen als Vermächtnisse

- Meere und Grenzen

- Mauern und Migration

- Spezielle Grenzen

- umstrittene Grenzen


sind die Hauptkapitel, die sich in zahlreiche Unterkapitel gliedern, welche sich über den gesamten Globus erstrecken. Es wird auch der Frage nachgegangen, "wann ist ein Staat ein Staat": In Zeiten von Unruhen und Kriegen stehen Grenzen gerade jetzt - mitten im Ukrainekrieg und einigen anderen Kriegsgebieten auf der Welt - im Mittelpunkt der Geopolitik.


In diesem Zusammenhang fand ich (Kap. umstrittene Grenzen) "Russlands Comeback" (Wiedereroberung der alten Einflusssphäre) und "Ukraine gegen Moskau" äußerst interessant und politisch aufschlussreich. Auch das "Spinnennetz Chinas" ist sehr gut dargestellt und lässt einen (zumindest mich) aus guten Gründen erschaudern.

"Eine Welt voller Mauern" stellt graphisch die Barrieren dar, die überall auf der Welt vorhanden sind. Die europäischen Grenzen ("Todesfalle Mittelmeer") sind auch aktuell sehr verbesserungswürdig in Sachen Menschlichkeit.


Geschichtlich widmen sich die Autoren auch der wachsenden Zahl der Grenzen und der Verschiebungen im Laufe der Geschichte; auch den kulturellen Kulturkreisen weltweit, die sowohl mit der Geographie als oftmals auch mit Religionen verbunden sind. Auch das Kapitel "Pässe aus aller Welt" - unser aller 'Daseinsberechtigungsschein' - als Türöffner oder auch nicht - gibt zu denken. Der einzigartige, unglaubliche Bild- und Graphikenband endet mit dem Kapitel zur Zukunft Europas, umfasst auch die "50 Linien" (Verteidigungslinien) und zahlreiche weiterführende Literaturangaben.


Fazit:


Ein sehr empfehlenswerter, einzigartiger Bildband mit informativen, prägnant recherchierten, geopolitisch interessanten Inhalten zu Grenzen der Welt, die - menschengemacht - auch absurd sein können. Das Buch macht tatsächliche und auch absurde Grenzen auf faszinierende (und teils auch beklemmende) Weise sichtbar. Chapeau dem Autorenpaar und von mir 5*!


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