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Veröffentlicht am 25.05.2022

Das schöne Cover lädt zum Lesen ein

Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson
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In „Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson“ schreibt der Autor David Diop über einen wenig bekannten Biologen. Michel Adanson bereiste den Senegal, um dort die Botanik zu studieren. ...

In „Reise ohne Wiederkehr oder Die geheimen Hefte des Michel Adanson“ schreibt der Autor David Diop über einen wenig bekannten Biologen. Michel Adanson bereiste den Senegal, um dort die Botanik zu studieren. Er interessierte sich aber nicht nur für seltene Pflanzen. Auch die Lebensweise der Einheimischen wollte er kennenlernen. Nach seinem Tod fand die Tochter einige Hefte, in denen er ein großes Geheimnis niederschrieb. Michel Adanson war nämlich unsterblich verliebt in eine Senegalesin und konnte diese Frau nie vergessen.

Das Verhältnis Adansons zu seiner Familie war getrübt. Er verbrachte zu wenig Zeit mit ihr. Seine Tochter und er waren sich nie richtig nah. Aber was sie dann als letzten Gruß von ihm las, das versöhnte sie ein wenig. Wobei ich denke, dass sie nicht völlig nachvollziehen konnte, was damals in ihm vorging.

Es dauerte etliche Seiten, bis ich in die Geschichte fand. Zu ausführlich schreibt der Autor über Dinge, die eher für Verwirrung sorgen. Schilderungen zur Flora und Fauna des Senegals kamen mir zu kurz. Da hatte ich mir mehr versprochen. Zumal das wunderschöne Cover eigentlich darauf schließen lässt. Gut gefiel mir, dass ich tatsächlich in die Vergangenheit eintauchen konnte. Das Leid der Sklaven, die verkauft und dann nach Amerika verschifft wurden. Und nicht nur Erwachsene ereilte dieses Schicksal. Viele Kinder mussten für ihre „Herrschaften“ schuften und das war nicht alles. Wenn es den Besitzern der Leibeigenen in den Sinn kam, dann hielten sie auch zur Befriedigung ihrer Triebe her. Grausame Schicksale, die heute unvorstellbar sind.

Adanson ist eine historische Persönlichkeit und er reiste tatsächlich häufig in den Senegal. Die Liebesgeschichte entspringt aber der Phantasie des Autors. Andere Personen und Stätten, die im Roman vorkommen, stimmen mit den Originalberichten Adansons überein. Für mich war es keine leichte Lektüre aber durchaus lesenswert.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Eine spannende Reise zu den Schottischen Highlands

Die Erbin von Clashmore House
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Pamela wuchs bei ihrer Großmutter Luisa Davidson auf und hat zu ihr ein besonderes Verhältnis. Daher zögert sie auch nicht, als diese mit einer Bitter an sie herantritt. Sie soll nach Schottland reisen ...

Pamela wuchs bei ihrer Großmutter Luisa Davidson auf und hat zu ihr ein besonderes Verhältnis. Daher zögert sie auch nicht, als diese mit einer Bitter an sie herantritt. Sie soll nach Schottland reisen und dort ein Haus ihrer Großmutter verkaufen. Das diese vermeintlich leichte Aufgabe sich dann aber doch als gefährliches Unterfangen entpuppt, das konnten beide nicht voraussehen.

Es ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin las. Nein, ich habe es nicht bereut.
„Die Erbin von Clashmore House“ wurde in zwei Erzählsträngen unterteilt. In der Vergangenheit lebte eine junge Frau, die zur Heirat mit einem wesentlich älteren Mann überredet wird. Sie lebte in dem Haus, welches Luisa Davidson gehört.

Der zweite Strang spielt im Jahr 1997 und wir erfahren, was Pam bei ihrer Reise nach Schottland erlebt. Die Menschen in dem kleinen Ort Clashmore schrecken zurück, sobald sie den Namen des Hauses erwähnt. Was hat es damit auf sich und warum sind die Einwohner so verängstigt, ja fast schon feindselig?

Lebendige Sprache, angenehme Spannung und eine Liebesgeschichte, die aber nicht Mittelpunkt der Handlung ist, so stelle ich mir einen guten Unterhaltungsroman vor. Alles fand ich in diesem Werk von Frau Michele. Die Autorin erwähnt im Anhang, welche Fakten dem Buch zugrunde liegen und was ihrer Phantasie entsprang. Wobei sich ja wohl jeder der älteren Leser noch an den 29. August 1997 erinnert.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Wie eine Affäre das Leben zum Nachteil verändern kann

Verheizte Herzen
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Ada war mit ihrem Leben zufrieden. Sie verstand sich gut mit ihrem Mann und freute sich über ihre aufgeweckten und gesunden Kinder. Bis ihr ein Mandant den Kopf verdrehte. Es fiel ihr zwar nicht leicht, ...

Ada war mit ihrem Leben zufrieden. Sie verstand sich gut mit ihrem Mann und freute sich über ihre aufgeweckten und gesunden Kinder. Bis ihr ein Mandant den Kopf verdrehte. Es fiel ihr zwar nicht leicht, aber sie begann eine stürmische Liebesbeziehung. Und dann, aus dem Nichts die Nachricht, dass ihr Liebhaber tot ist. Ada will es nicht begreifen und wehrt sich gegen diese Tatsache. Alle Menschen um sie herum merken, dass mit ihr etwas nicht stimmt.

Auch wenn sich das Buch locker weg lesen lässt, es ist gewöhnungsbedürftig. Nicht nur die Tatsache, dass es in Versform geschrieben wurde bewog mich zu dieser Einschätzung. Es hat keine klare Linie. Immer wieder wechseln die Hauptpersonen, die Zeiten und auch die Orte, an denen die Story gerade spielt.

Gut gefiel mir, wie die Autorin das Problem von Affären darstellte. Das Wechselbad der Gefühle, die Angst vor der Entdeckung und was sonst noch damit zusammenhängt. Und wie sieht es mit der Familie des Geliebten aus? Ist seine Frau tatsächlich so nervig, wie er sie beschreibt? Und warum bleibt er dann noch bei ihr? Das Ende kam mir zu plötzlich und lässt einige Fragen offen. Das Cover wiederum ist eine Augenweide und aus dem Grund gebe ich auch vier Sterne.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Nebelkinder tragen eine schwere Last mit sich herum

Die Stunde der Nebelkinder
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Mutter und Tochter mussten während des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Heimat fliehen. Das Buch ist eine Rückblende und geht bis 1931 zurück. Käthe, so heißt die Mutter, wächst behütet in Reichtum und Sorglosigkeit ...

Mutter und Tochter mussten während des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Heimat fliehen. Das Buch ist eine Rückblende und geht bis 1931 zurück. Käthe, so heißt die Mutter, wächst behütet in Reichtum und Sorglosigkeit auf. Der Krieg und seine Folgen hinterlassen Narben, die bis ins hohe Alter schmerzen. Die Tochter Helene ist ein Wildfang und lässt selbst vom Vater nicht gerne etwas sagen. Zumal er für sie ein fremder Mann ist, der ihr nach Meinung Helenes die Liebe der Mutter streitig machen möchte.

„Die Stunde der Nebelkinder“ zeigt, wie eng Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind. Helene erkennt nicht, wie sehr sie die Traumata der Mutter beeinflussten. Warum kann sie keine enge Bindung eingehen und warum möchte sie keine Kinder haben? Das sind nur zwei Fragen, die typisch für „Nebelkinder“ sind. Obwohl sie den Krieg gar nicht oder sehr jung miterlebten, er prägte auch sie. Dass zu verdeutlichen, ist der Autorin wieder gut gelungen.

Genau wie im ersten Buch „Nebelkinder“ wird deutlich, wie gut sich die Autorin in Kinder der Kriegsgeneration hineinversetzen kann. Und ja, weder Eltern noch Nachwuchs schaffen es, darüber zu reden. Wie gut, dass es Käthe und Helene nach Jahren der Qual dann doch noch gelingt. Der Schluss und diese Offenbarung fand ich dann doch ein wenig zu aufgesetzt und gebe daher auch nicht die volle Anzahl an Sternen. Aber eine Leseempfehlung immer und auch eine für den ersten Band, denn dieses Buch baut darauf auf.

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Nichts ist, was es scheint zu sein

Sommerglück zum Frühstück
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Drue fühlt sich verloren. Ihre Mutter und gleichzeitig beste Freundin ist gestorben. Völlig hilflos wendet sie sich an ihren Vater, der ihr eine Stelle in der eigenen Kanzlei gibt. Als erfolgreicher Rechtsanwalt ...

Drue fühlt sich verloren. Ihre Mutter und gleichzeitig beste Freundin ist gestorben. Völlig hilflos wendet sie sich an ihren Vater, der ihr eine Stelle in der eigenen Kanzlei gibt. Als erfolgreicher Rechtsanwalt kann er sich das leisten. Allerdings hat Drue dort heftige Probleme. Die „Neue“ seines Vaters ist eine Bekannte aus Kindertagen und so alt wie Drue. Rasch wird dieses Problem aber zur Nebensache, da die junge Frau sich zur engagierten Detektivin entwickelt.

„Sommerglück zum Frühstück“ passt zu den momentan üblichen Büchern. Mal wieder gibt es die Schwierigkeiten der Gegenwart und immer wieder auch einen Blick in die Vergangenheit. Aber etwas unterscheidet dieses Werk vom Geläufigen. Das ist der Plot. Die Autorin machte sich Gedanken über Vorurteile und dass wir häufig nur dass sehen, was uns genehm ist. Auch an einer gut dosierten Spannung hapert es nicht. Die Lovestory ist dann für meine Begriffe wieder zu aufgesetzt.

Wer nach leichter Lektüre für den Feierabend sucht, der wird das Buch mögen. Aber Achtung: „Nichts ist, was es scheint zu sein“. Für die gut dargestellten Akteure und den angenehmen Stil gibt es von mir vier Sterne.

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