Cover-Bild Die Buchhandlung in der Amalienstraße
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 28.04.2022
  • ISBN: 9783471360446
Heidi Rehn

Die Buchhandlung in der Amalienstraße

Roman | Ein fesselnder historischer Roman über eine Buchhandlung in stürmischen Zeiten

Der Krieg steht bevor. Düstere Zeiten brechen an. Zwei Buchhändlerinnen setzen für ihre Überzeugungen alles aufs Spiel.

München, 1913. Für die rebellische Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf. Zusammen mit ihrer wissbegierigen Freundin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger kommt. Gegen alle Widerstände gründen Elly und Henni einen Salon für Schriftstellerinne. Die harsche Zensur des Kaiserreichs lässt nichts unversucht, um den modernen Frauen Steine in den Weg zu legen. Doch dann bricht der erste Weltkrieg über die jungen Buchhändlerinnen hinein. Als Ellys Freund Leo an die Front gerufen wird, können sie sich nicht mehr in ihre Bücher flüchten …

Der große, gefühlige München-Roman von Erfolgsautorin Heidi Rehn 


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2022

Viele Buchthemen und historisches Zeitgeschehen, leider nicht so fesselnd

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Elly und Henni leben in München und sind beste Freundinnen. Während Henni aus einer Arbeiterfamilie stammt, ist Elly die Tochter einer Offiziersfamilie. Der Vater ist bereits verstorben und ihre Mutter ...

Elly und Henni leben in München und sind beste Freundinnen. Während Henni aus einer Arbeiterfamilie stammt, ist Elly die Tochter einer Offiziersfamilie. Der Vater ist bereits verstorben und ihre Mutter lässt nichts unversucht, ihre Tochter standesgemäß zu verheiraten, wohl auch um den eigenen Wohlstand zu sichern.
Doch Elly hat andere Pläne. Sie und Henni sind begeisterte Leseratten und träumen davon, in einer Buchhandlung zu arbeiten.
Elly gelingt es, in der Buchhandlung der Cousinen Lämmle eine Ausbildung zur Buchhändlerin zu machen während Henni eine Ausbildung zur Buchhalterin macht und nur als Gehilfin in der Buchhandlung arbeiten kann. Als der zurückhaltende und verschlossene Leo ebenfalls als Buchhändler eingestellt wird, entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen Leo, den beiden jungen Frauen und Hennis Bruder Zacherl.
Doch der erste Weltkrieg wirft bereits seine Schatten voraus …

Das Buch hat mich sehr interessiert, da es um eine Buchhandlung und eben Bücher geht. Dies ist auch ein großes Thema, das sich durch die gesamte Handlung zieht.
Die Buchhandlung Lämmle ist zwar fiktiv, aber sie ist in der Münchner Maxvorstadt angesiedelt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und während des 1. Weltkrieges und der Revolution.
Die Maxvorstadt ist zu dieser Zeit ein Viertel, in dem es die Universität, die Kunstakademie, Ministerien, Museen und viele Gaststätten gibt. Dort leben Studenten und Künstler aber auch Beamte und kleine Leute.
Die Autorin bettet viele real existierende Schriftstellerinnen und Schriftsteller dieser Zeit mit ihren Werken in die Handlung ein. Ebenso den real existierenden Schriftstellerinnen-Verein sowie den Verein für Fraueninteressen.
Die Inhaberinnen der Buchhandlung, die Cousinen Lämmle, setzen sich sehr für die Frauen und deren Rechte ein und auch die beiden Protagonistinnen Elly und Henni sind für die Rechte der Frauen und wollen ein selbstbestimmtes Leben führen.
Und so war ich sehr gespannt, welchen Weg und welche Entwicklung Elly und Henni nehmen werden.
Zunächst lernen wir sie als lebenslustige junge Frauen kennen, die ihren Traum, in der Buchhandlung zu arbeiten, erfüllen wollen. Gemeinsamt mit Leo und Zacherl genießen sie aber auch das Leben, gehen aus, feiern und tanzen Nächte durch.
Aber insgesamt entwickeln sie sich über die Jahre, die der Roman abdeckt, nicht so richtig weiter. Sie werden zwar selbstbewusster, interessieren sich für aktuelle Themen und auch die Politik und engagieren sich, kommen aber nicht so richtig voran. Auch das Gefühlsleben der beiden, das durchaus Erwähnung findet, kommt mir ein bisschen zu kurz.
Dabei bleibt Henni ziemlich blass und auch Elly konnte ich nicht so richtig nahe kommen.

Die Autorin beschreibt das Setting sehr anschaulich, so dass ich das pulsierende Leben in diesem Viertel Münchens bildlich vor Augen hatte.
Auch das Leben dieser Zeit ist authentisch dargestellt. Ein großes Thema sind die Frauenrechte dieser Zeit, denn die Frauen fordern mehr Selbständigkeit und Emanzipation, haben es aber gegen das klassische Frauenbild der Zeit schwer.
Weitere Themen sind natürlich der 1. Weltkrieg, das Ende des Königreichs Bayern und des gesamten Kaiserreichs, die darauf folgenden Veränderungen und die Aufstände der Arbeiter. Das alles drängt sich aber sehr in den Vordergrund und wird manchmal etwas langatmig, auch wenn die Protagonisten daran teilhaben. Das geht leider zu Lasten der Spannung, denn es gibt nicht viele weitere Ereignisse oder Geheimnisse, die die Handlung fesselnd machen würden.

Gut gefallen haben mir die vielen Bücherthemen. Die bücherbegeisterten Freundinnen und der ebenso lesebegeisterte Leo lesen viele aktuelle Bücher und diskutieren darüber. Das war schon interessant zu lesen, über welche Themen damals Bücher geschrieben wurden. Es gibt am Ende des Buches auch eine Liste über die erwähnten Buchtitel.
Auch die Zensur, die damals bereits begann ist ein Thema und während des Krieges die Papierknappheit, die es erschwerte, neue Bücher zu veröffentlichen. Die Buchhandlung ist sehr schön dargestellt und wäre sicherlich ein Ort, den ich auch gerne aufsuchen würde.

Dieser Roman erzählt die Geschichte zweier enger Freundinnen und einer Buchhandlung in München verknüpft mit dem Zeitgeist und den historischen und politischen Themen dieser Zeit, konnte mich aber aufgrund fehlender Spannung, ein bisschen zuviel Politik und blassen Protagonisten nicht richtig fesseln!


Fazit: 3 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

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Veröffentlicht am 09.04.2022

War mir zu politisch

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München 1913: Für Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf.
Zusammen mit ihrer Freundin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger ...

München 1913: Für Elly wird ein Traum wahr, als sie in der Buchhandlung in der Amalienstraße ihre Ausbildung beginnen darf.
Zusammen mit ihrer Freundin Henni liest sie jedes Buch, das ihr in die Finger kommt.
Als der erste Weltkrieg beginnt, können die beiden sich nicht mehr in ihre Bücher flüchten....

Neben Elly und Henni spielt das historische München eine große Rolle. Die politische Entwicklung vor und während des Krieges sind mehr als nur der Rahmen einer sehr feministischen Erzählung rund um Bücher und vor allem Schriftstellerinnen der damaligen Zeit.
Die verschiedenen Details dazu sind beeindruckend und die entsprechende Recherche muss enorm gewesen sein!
Ich mag die Bücher der Autorin sehr und die Protagonistinnen waren mir durchaus sympathisch, aber irgendwann war mir der Grundtenor "Frauen können auch.... Frauen sollten endlich...." einfach zu viel.
Auch die gehäufte namentliche Nennung von diversen real existierenden Politikern, Verlegern, Autor(inn)en (die mir völlig unbekannte Carry Brachvogel z.B. wird mir persönlich deutlich zu oft erwähnt), sowie Buchtiteln, war mir etwas zu anstrengend. Es hat mir einfach den Lesefluss zu sehr gebremst.
Auch hätte ich gern, statt Berichte über politische Treffen oder Kundgebungen, mehr über die persönliche Entwicklung der Freundinnen erfahren.
Es tut mir fast weh, aber ich habe manchmal nur noch quergelesen.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Gut recherchiert aber leider sehr langweilig

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Ich schätze es, dass die historischen Fakten unglaublich akribisch recherchiert sind, man bekommt auch große Lust sich eine Leseliste mit Büchern aus dieser Zeit anzulegen.
Aber leider ist der Plot extrem ...

Ich schätze es, dass die historischen Fakten unglaublich akribisch recherchiert sind, man bekommt auch große Lust sich eine Leseliste mit Büchern aus dieser Zeit anzulegen.
Aber leider ist der Plot extrem langatmig und die Charaktere bleiben fürchterlich flach. Der Buchhändleralltag nimmt in der Erzählung enorm viel Raum ein, was am Anfang recht interessant ist, sich aber nach einigen Seiten nur noch wie ein Praktikumsbericht aus den 1910er Jahren liest und genauso unspannend ist.
Nach 200 Seite ist man handlungstechnisch genauso weit wie am Anfang und man fragt sich, wozu man sich diesen Roman eigentlich antut.
Auch die ständigen Phrasen- und Dialogwiederholungen nerven nach einiger Zeit: JA, ich hab es begriffen, trotz ihrer über vierzig Jahre, sieht die Frau toll aus... und NEIN, sie möchte diesen Hauenstein nicht daten!
Aber wie gesagt, historisch wahnsinnig gut recherchiert... aber wenn halt der Plot einen ins Koma schickt, nützt das nicht so viel.
Eine Begriffserklärung am Ende des Buches wäre mit Sicherheit auch nicht verkehrt gewesen, ich weiss nicht ob Nicht-Buchhändler mit den vielen Fachbegriffen etwas anzufangen wissen.

Warum auf dem Buchcover zwei Frauen in der Mode der 30er Jahre abgebildet sind, weiss auch kein Mensch.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Langweilig und überpolitisiert

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Elly und Henni, zwei junge Frauen und beste Freundinnen 1913 in München, arbeiten gemeinsam in einer Buchhandlung in München. Bücher sind ihre Leidenschaft, doch der 1.Weltkrieg wirft bereits seine ersten ...

Elly und Henni, zwei junge Frauen und beste Freundinnen 1913 in München, arbeiten gemeinsam in einer Buchhandlung in München. Bücher sind ihre Leidenschaft, doch der 1.Weltkrieg wirft bereits seine ersten Schatten voraus.
Der Roman „Die Buchhandlung in der Amalienstraße“ stammt aus der Feder von Heidi Rehn, für mich eine bereits bekannte Autorin, auch wenn es schon länger zurück liegt, dass ich ihre Reihe um die Wundärztin Magdalena gelesen habe. Das Cover gefiel mir bei diesem Buch auf Anhieb, sodass ich es gerne lesen wollte. Der Schreibstil ist solide, flüssig und schnell lesbar und die Kapiteleinteilung ist ebenfalls sorgfältig gewählt. Das Eintauchen in die Geschichte von Elly und Henni gelingt gut und ihre Liebe zu Büchern ist sofort spürbar. Ich finde es interessant, dass so viele historischen Autorenpersönlichkeiten sowie ihre Werke im Buch erwähnt werden und worüber man sich in dieser Zeit ausgetauscht hat. Das Weltbild der damaligen Zeit wird somit gut eingefangen und sichtbar und das Setting zu Beginn bzw. dann während des 1.Weltkrieges passt hervorragend dazu.
Doch leider bin ich nun mit den positiven Worten schon am Ende, denn die Geschichte von Elly und Henni ist vor allem eins: langweilig und unausgewogen. Leider muss ich es so deutlich auf den Punkt bringen. Während man am Anfang sich freut, welche Entwicklungen die Charaktere wohl gemeinsam nehmen werden, da beide unzertrennlich sind, merkt man, dass sie sich eigentlich kaum entwickeln bzw. viel später erst getrennt voneinander. Es wird einfach viel drumherum geschrieben und es geschieht nichts, was die Geschichte voranbringt (vom Krieg abgesehen). Wir haben es wieder mit dem typischen Frauenbild der damaligen Zeit zu tun: Die Frauen fordern mehr Selbständigkeit, Emanzipation usw. Alles wichtige Grundvoraussetzungen zur Erlangung der Unabhängigkeit, aber leider nichts neues und ausgeleiert dieses Thema, besonders hier. Denn trotzdem treten Männer auf, die sich alles leisten können und es geschehen eben jene Dinge, über die nicht näher gesprochen wird, sondern geschwiegen wird. Vielleicht passend zur damaligen Zeit aber nicht schön zu lesen, da einfach Lücken in der Logik bleiben und absolutes Unverständnis zurückbleibt. Charaktere tauchen auf, verschwinden wieder. Geheimnisse sind nicht so spannend, dass man sie nun unbedingt aufdecken müsste, und manches hatte ich tatsächlich schon geahnt, ohne jetzt zu spoilern. Ab der Hälfte des Buches fing ich also an, nur noch quer zu lesen. Ebenfalls stieß mir negativ auf, dass das Buch hauptsächlich neben den genannten Buchtiteln und Autoren aus Politik besteht. Es wird sehr viel auf das Ende des Kaiserreichs und den aufkommenden Veränderungen und Streiks seitens der Arbeiterschaft eingegangen, genauso wie auf politische Reden etc. pp. Es ist zwar gut, dass sich die Hauptprotagonisten auch dafür interessieren und natürlich insgesamt über die Stellung der Frau im Deutschen Reich, allerdings passen sie wiederum gar nicht wirklich in das Geschehen solcher Versammlungen. Hinzu kommt, dass mir die Charaktere absolut nicht sympathisch sind. Elly vielleicht noch am ehesten, aber Henni hat mich einfach nur genervt. Trotzdem weiß man wenig über sie, es wird nur angerissen, leider kommt sehr wenig zur Gedanken- und Gefühlswelt. Das macht darüber hinaus die Charaktere absolut unnahbar.
Mein Fazit: Das Buch ist eine absolute Enttäuschung. Der Zeitgeist, der eingefangen wurde, mag noch stimmen, aber alles andere ist blass, langatmig und damit leider langweilig. Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen.

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