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Veröffentlicht am 21.08.2017

Der glückliche Graf

Ein Gentleman in Moskau
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Das Cover ist eher schlicht in seiner (Farb-)Gestaltung, jedoch darin passend auf den Inhalt abgestimmt- so zurückhaltend, höflich, gebildet und von einer ausgesuchten Integrität wie der Graf dargestellt ...

Das Cover ist eher schlicht in seiner (Farb-)Gestaltung, jedoch darin passend auf den Inhalt abgestimmt- so zurückhaltend, höflich, gebildet und von einer ausgesuchten Integrität wie der Graf dargestellt wird.

(Der) Graf Alexander Rostov hat ein genußfreudiges Leben in Müßiggang geführt. Das soll sich nun grundlegend ändern.
Im Rußland der 20er Jahre wird er von der Revolutionsregierung unter lebenslangen Hausarrest gestellt, allerdings im legendären Moskauer Hotel Metropol. Nur bewohnt er dort nicht weiter seine Suite, sondern eine winzige Dachkammer.

Das privilegierte Leben gewohnt, richtet er sich in seinen neuen Lebensumständen ein. Trotz aller Beschränkungen führt er weiterhin ein beschauliches Dasein. Bis er Nina kennenlernt.
Das kleine Mädchen, dessen Vater zur neuen Regierung gehört, lebt ebenfalls im Hotel und begeistert Alexander durch ihre Neugierde.
Durch sie lernt Alexander, hinter die Kulissen des Hotels zu schauen. Dieses kleine, in sich geschlossene, Universum- in dem es nicht um eine Masse geht, sondern um jeden Einzelnen.

Das ist auch die Parallele zu diesem Buch, in dem der Hauptprotagonist zum großen Star avanciert- und das mit leisen Tönen.
Mutig stellt er sich dem Leben, erinnert sich dabei stets an seine "gute Kinderstube", stellt seine Bedürfnisse hinter denen anderen hintenan.
Und dennoch schafft er es, dabei ein zufriedenes Glück auszustrahlen, das in unserer Zeit seinesgleichen sucht.

Der Autor Amor Towles sagt, er hätte diesen Roman geschrieben, um von der Bestimmung zu sprechen, die jeder für sich finden muß.
Alexander ist dies gelungen. Und Amor Towles mit seiner Wahl, uns von Alexander zu erzählen ebenso.

Der Schreibstil ist so lebendig, dabei ironisch, jedoch mit ganz viel Charme versetzt, sodaß man gar nicht anders kann, als mit dem Grafen zu sympathisieren.

Ein pures (Lese-)Vergnügen!

Veröffentlicht am 21.08.2017

Killer mit Herz

Projekt Orphan
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"Projekt Orphan" ist der Folgeroman nach "Orphan X" um den Hauptakteur Evan Smoak. Da ich den ersten Band vorher nicht kannte, kann ich sagen, daß man diese Teile auch einzeln, ohne Zusammenhang, lesen ...

"Projekt Orphan" ist der Folgeroman nach "Orphan X" um den Hauptakteur Evan Smoak. Da ich den ersten Band vorher nicht kannte, kann ich sagen, daß man diese Teile auch einzeln, ohne Zusammenhang, lesen und nachvollziehen kann.

Das Cover wirkt im Vergleich zum dramatischen Inhalt für meinen Geschmack zu schlicht, denn die Handlung ist dramatisch und brisant.

Evan, der als "Nowhere Man" verzweifelten Menschen in ausweglosen Situationen hilft- auch durch Mord an ihren Peinigern- ist Hauptprotagonist des Thrillers.
Doch aufgrund seiner Vergangenheit ist er nun selbst in Gefahr.

Als 12-jähriger nahm er am Orphan-Programm teil und wurde dabei zu einem Killer ausgebildet. Nach vielen Jahren der Auftragsmorde im Namen der Regierung unter strengster Verschwiegenheit stieg er aus.... doch ist einem Killer das möglich?
Da er nach seinem Austieg gejagt wird ist Evan besonders vorsichtig und lebt äußerst zurückgezogen und mit vielen Sicherheitsvorkehrungen.
Nach der Erledigung eines neuen Auftrages wird er dennnoch überwältigt und gefangen gehalten. Aber wer steckt hinter der Entführung- sein früherer Auftraggeber oder jemand, der Rache nehmen will?

Hauptperson des Buches ist Evan Smoak: intelligent, charmant und sympatisch- obwohl er mordet und Selbstjustiz übt.
Detailliert beschreibt der Autor den Charakter einzelner Personen und stellt Szenen immer nachvollziehbar dar.
Man fühlt sich z.T. an James Bond erinnert und Evan Smoak braucht den direkten Vergleich nicht zu scheuen. Die Spannung ist dauerhaft präsent, ohne Schwächen und die Handlung äußerst vielschichtig.

In kurzen Rückblenden, die deutlich als Nebenhandlung gekennzeichnet sind, erfährt der Leser, warum die Nebendarsteller sich an Evan rächen wollen. Diese Rückblenden wirken jedoch immer sich selbst erklärend und nie störend im Verlauf der Erzählung.

"Projekt Orphan" ist ein knallharter, temporeicher und sehr spannender Thriller, der sich nicht vor passenden Actionszenen scheut. Spannung und Nervenkitzel werden hier in einer ansprechenden Geschichte verpackt, die auch mein Mitgefühl für Evan ansprach und deshalb sehr empfehlenswert ist.

Veröffentlicht am 24.06.2017

nordischer Thrill

Teufelskälte
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Das Cover ist passend zum Genre und der Handlung dunkel und etwas mysteriös gestaltet- durchaus ansprechend und mit Wiedererkennungswert.

"Teufelskälte" ist der 2. Roman um den Kommissar Tommy Bergmann, ...

Das Cover ist passend zum Genre und der Handlung dunkel und etwas mysteriös gestaltet- durchaus ansprechend und mit Wiedererkennungswert.

"Teufelskälte" ist der 2. Roman um den Kommissar Tommy Bergmann, der jedoch auch unabhängig der Kenntnis des Vorbandes gelesen werden kann.

Zu Beginn des Buches führt uns der Autor in das Jahr 1988, als Bergmann noch ein ganz junger Polizist war. Er sieht sich zum ersten Mal einem Mordopfer (Kristiane) gegenüber.
Fast 30 Jahre später: Der verurteilte Mörder Kristianes, sitzt im Gefängnis und doch deutet ein erneuter (versuchter) Mord – das Opfer hat überlebt – auf den gleichen Täter hin.
Zeitgleich muß Bergmann zur Therapie, weil er seine Freundin verprügelt hat.
Hat er sich damals geirrt? Bekommt er seine jetzige Probleme in den Griff?
Wie groß ist sein Selbsthass und wird dieser ihn zerstören, bevor er den wahren Täter überführen kann?

Zusammen mit seiner neuen Kollegin Susanne, ehrgeizig, aber auch psychisch labil, recherchiert Tommy akribisch, um diesen Fall zu lösen. Der inhaftierte Anders Rask hat erreicht, daß sein Fall neu aufgerollt wird.
Schon bald entdecken die beiden, daß bei den alten Ermittlungen viele Fehler gemacht worden sind- damit wird Bergmann´s schlimmster Alptraum wahr...

Daß Tommy aufgrund seiner Agressionsprobleme verlassen und nun Single ist, bringt zusätzliche Probleme. Er stellt sich Fragen über seine Abstammung und sinniert, ob in ihm das Böse wohnt, ob sein ihm unbekannter Vater ein Gewalttäter war/ ist, ...

Autor Gard Sveen führt seine Leser gekonnt durch die unterschiedlichen Erzähl-und Zeitstränge. Man ist sofort von der Handlung gefesselt.
Ein echter nordischer Thriller mit einem düsteren Ende!

Veröffentlicht am 08.06.2017

Urlaub in der Toskana- Aufbruch zum Neubeginn

Katzenglück und Dolce Vita
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Karla träumt von einem Neuanfang als Illustratorin. Sie ist genervt von ihrem Alltag in einer Werbeagentur, ihrem arroganten Chef und macht sich mit ihrem Freund Marius auf den Weg in die Toskana. Dort ...

Karla träumt von einem Neuanfang als Illustratorin. Sie ist genervt von ihrem Alltag in einer Werbeagentur, ihrem arroganten Chef und macht sich mit ihrem Freund Marius auf den Weg in die Toskana. Dort angekommen genießen sie nicht nur die gemeinsame Zeit, das überaus leckere Essen, sondern begegnen einigen echten Unikaten.

Aber sie lernen auch sich selbst und ihre Beziehung zueinander besser kennen. Karla avanciert zur Katzenmutti und Marius muß sich Fragen der Zukunft stellen, endlich erwachsen werden. Karla fühlt sich in der Toskana frei und angekommen- bei sich selbst- und schöpft neuen Mut, sodaß sie alte Fesseln hinter sich lassen kann.

Die Entwicklung der Figuren macht meines Erachtens neben der wunderbaren Landschaftbeschreibung und dem besonderen Humor der Autorin den sympathischen Reiz dieses Buches aus. Das Teilen der Liebe zu Katzen verbindet natürlich umso mehr.

"Katzenglück und Dolce Vita" von Hermien Stellmacher ist für mich das 2. Werk der Autorin.
Wie auch zuvor bei "Cottage mit Kater" schafft die Autorin es spielend, ihre Leser von Beginn an zu fesseln und für ihre Protagonisten einzunehmen. Ich wurde von der Handlung abgeholt und fühlte mich während des Lesens gut unterhalten. Da es sich nicht ausschließlich um eine locker-leichte Lektüre handelt, sondern auch Tiefe vorhanden ist, war das Lesen des Romans ein spannendes Vergnügen.

Ein wunderbarer Roman, der sich wie Urlaub mit guten Freunden anfühlte. Davon hätte ich gern mehr! :)



Veröffentlicht am 08.06.2017

Der Beginn einer fantastischen Reise

Schwertläufer
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Der Roman "Schwertläufer" von Jan Peter Andres ist der 1. Band einer 3-teiligen Reihe und hat mich restlos verzaubert! 

Das Buch ist optisch und von der Haptik ansprechend und wartet nicht nur mit einem ...

Der Roman "Schwertläufer" von Jan Peter Andres ist der 1. Band einer 3-teiligen Reihe und hat mich restlos verzaubert! 

Das Buch ist optisch und von der Haptik ansprechend und wartet nicht nur mit einem exquisiten Cover (Schutzumschlag) auf, auch der eigentliche Bucheinband wurde liebevoll ausgestaltet.
Die Thematik Reise wurde hierbei schon aufgegriffen, ebenso sind der Vulkanausbruch und 2 Gestalten im Vordergrund erkennbar.
Die Vielzahl der Seiten verspricht einige spannenden Stunden voller Lesevergnügen.
Hervorzuheben sind die Karten und Anhänge am Ende des Buches, die zur Orientierung dienen sollen und bis ins kleinste Detail sorgsam durchdacht hinzugefügt wurden, dieser positive erste Eindruck hielt sich bis zum Schluß.

Die Handlung beruht auf der Begleitung des jungen Schwertläufers Robin, der mit dem befreundeten Elm Boffo auf eine gefährliche, langwährende Reise entsendet wird.
Sie sollen den drohenden Untergang der Welt durch weitere Ausbrüche des Tarantuil (Nebelberges) abwenden und dazu magische Schlüssel finden.

Dabei sehen sie sich nicht nur den üblichen Reisegefahren gegenüber, sondern werden auch von dämonischen Wesen und z.B. Erzwürmern bedroht.
Zugleich lernen sie jedoch auch einige neue Verbündete kennen und viele Menschen (oder Phantasie-Wesen) unterstützen sie bei ihren Aufgaben, sorgen für ihr Überleben und die Erfüllung der Mission.

Die Entwicklung der Figuren ist so treffend und nachvollziehbar beschrieben, daß man glaubt, neue Freunde kennenzulernen. Und immer weitere Facetten an ihnen zu entdecken.

Der Autor sorgt von Beginn an für ein unendliches Wohlgefühl beim Lesen, indem er eine phantastische Welt entstehen läßt, in die man sich fallenlassen kann.
Der Schreibstil ist durchgehend als locker und angenehm, dabei äußerst bildhaft zu beschreiben. Dennoch fehlt es nie an Tiefe!
Trotz der Hingabe, sorgsam bis ins kleinste Detail zu beschreiben, wird es weder langweilig noch langatmig.
Ganz im Gegenteil, im Sog dieser Geschichte gefangen ist man vollkommen überrascht, wie schnell dieses Abenteuer beendet war.
Und erwartet nun voller Spannung den nächsten Teil :)

Diese Geschichte ist vor allem eines: eine fantastische Reise voller Spannung mit vielen Rätseln und Geheimnissen und gespickt mit einem unschlagbaren Humor.
Ganz klare Leseempfehlung- für jede Altersstufe :)