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Veröffentlicht am 10.06.2022

Leider hat die Chemie überhaupt nicht gestimmt.

Schlaflos auf Sylt
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Claudia Thesenfitz – Schlaflos auf Sylt

Merle ist unzufrieden mit ihren Leben und will eigentlich vor ihrem fünfzigsten Geburtstag flüchten. Allerdings wird ihr zu Ehren eine große Überraschungsparty ...

Claudia Thesenfitz – Schlaflos auf Sylt

Merle ist unzufrieden mit ihren Leben und will eigentlich vor ihrem fünfzigsten Geburtstag flüchten. Allerdings wird ihr zu Ehren eine große Überraschungsparty gemacht. Eine Party, die ihr zeigen soll, wie einzigartig ihr Leben ist und wie großartig die kommenden Jahre noch werden. Wird sie ihr Glück finden? Wird sie zu sich selbst finden?

Ich habe von der Autorin bereits "Sylt auf unserer Haut" gelesen, dass sehr schön und überraschend war, also war ich neugierig auf das neue Buch der Autorin.
Natürlich ist es eine komplett eigenständige Geschichte. Aber wenn ich die beiden Bücher vergleichen würde, ist leider nur wenig von der Leichtigkeit, der Spannung und den sympathischen Charakteren wie aus dem ersten Buch zu spüren.
Im Gegenteil, ich habe das Buch zwischendrin immer wieder unterbrochen, weil mir die Stimmung distanziert, die Situationen teilweise skurril und überzeichnet erschienen, ich mich weder auf Merle noch mit einen der sehr zahlreichen Nebencharakteren verbunden fühlte. Das ist wirklich schade, und ich bedauere zutiefst, hier keine positivere Rezension schreiben zu können, aber diesmal haben Leser und Buch einfach nicht zusammen gepasst.
Ich habe mich beim Lesen überhaupt nicht wohl gefühlt, das hatte ich schon lange nicht mehr. Ich habe hin und her überlegt, ob ich das Buch abbreche, aber da ich ein Leseexemplar bekommen habe, habe ich es fertig gelesen.
Es ist so schade, aber es ändert nichts.
Die Charaktere werden oberflächlich angekratzt, Merle blieb blass. Und was ich noch schlimmer finde, sie selbst fühlt sich den Großteil des Buches ebenfalls nicht wohl. Die Party ist ihr ein Graus, wirkliche Glücksgefühle schimmern kaum durch, und ich frage mich, warum sie nicht einfach ihre Party verlassen hat und das tut, was für sie richtig ist. Das Finale ist anders als erwartet, bringt einen winzigen Lichtblick, aber leider war es für mich dann schon zu spät, um das Buch angemessen zu würdigen.
Viele Nebencharaktere waren einfach nur schrecklich und überzeichnet. Keiner, nicht mal die Geschwister von Merle, konnten mich positiv stimmen. Alles fühlte sich wie ein einziger Übergriff an. Manchmal hatte ich das Gefühl, das ein gewisser Spott bei den Nebenfiguren (Lehrer, und diese ach so tolle Freundin,...) auf Merle abgewälzt wurde. Es fühlte sich beim lesen einfach nur falsch an, und ich hätte Merle gern aus der Situation genommen. Aber Merle entscheidet sich wiederholt zu bleiben.
Ich weiß, das sind harte Worte, aber für einen Wohlfühl- oder Glücksroman, war mir die Stimmung viel zu düster und distanziert, zu aufgesetzt und abweisend.

Pluspunkt gibt es für die Ausarbeitung der verschiedenen Schauplätze, die sind wirklich gut und bildhaft beschrieben, sodass ich eine nette Zeit auf Sylt verbringen konnte.

Es ist wirklich schade, aber diesmal hat die Chemie einfach nicht gepasst. Passiert manchmal, ist nicht tragisch, und sicherlich wird es Leser geben, die das Buch toll finden. Schließlich ist es nur meine Meinung, und vielleicht war der Zeitpunkt zum Lesen des Romans schlecht.
Leichte Lektüre, ein Hauch von Urlaubsfeeling, schnell zum weglesen, wenn man sich auf die Geschichte einlassen kann.
Ich empfehle die Leseprobe vorab zu lesen. Zwar hatte ich die auch gelesen und die gefiel mir gut, aber zumindest bekommt man einen guten Eindruck vom Erzählstil.
Handwerklich will ich gar nicht meckern, aber ich wurde einfach nicht mit Merle und ihrer Geschichte warm.

Das Cover ist hübsch, könnte eine Szene aus dem Buch sein.

Fazit: Leider hat die Chemie überhaupt nicht gestimmt. Gutes Handwerk, distanzierte Figuren. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 26.05.2022

konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen

Rupert Undercover. Ostfriesisches Finale
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Klaus-Peter Wolf – Rupert Undercover, Ostfriesisches Finale

Der eher durchschnittliche Polizist Rupert alias Frederico Müller Gonzales, nun kluger Gansterboss mit einem Händchen fürs Geld, ist sich sicher, ...

Klaus-Peter Wolf – Rupert Undercover, Ostfriesisches Finale

Der eher durchschnittliche Polizist Rupert alias Frederico Müller Gonzales, nun kluger Gansterboss mit einem Händchen fürs Geld, ist sich sicher, dass er einen Spitzel in seiner Organisation/bei seinen Kollegen hat. Denn eigentlich ist Rupert nur Undercover und als sich dann der vermeintlich echte Frederico Müller Gonzales telefonisch bei ihm meldet und ihn praktisch zur Mitarbeit zwingt, muss er sich zusammenreißen und herausfinden, wer Informationen weitergibt.
Doch auch wenn sein Leben bedroht wird, macht er unerschütterlich weiter, versucht Morde aufzuklären und vor allem seine Kollegen davon abzuhalten, Fehler zu begehen.
Doch so einfach ist das alles nicht, oder?

Ich kenne die beiden Vorgänger nicht, was mir sicherlich eine Wissenslücke beschert und ich habe "Ostrfriesisches Finale" als Hörbuch, eingelesen vom Autor selbst, gehört.
Das Buch ist dem Genre Krimi zugeordnet.
Ich weiß nicht, ob es an dem monotonen sehr langsamen Erzählstil des Hörbuchs, an den unsympathischen, meist unlogisch und nicht nachvollziehbar handelnden Charakteren oder einfach daran lag, dass ich die beiden Vorgänger nicht kannte, aber leider konnte mich das Hörbuch überhaupt nicht abholen.
Nach einer kurzen Weile habe ich das Hörbuch dann in zweifacher Geschwindigkeit, später dann auf dreifacher Geschwindigkeit gehört und hatte immer noch das Gefühl, das die Story trotz der Fülle irgendwie auf der Stelle tritt und nicht voran kommt.
Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, auch wenn sie mir oberflächlich, komplett überzeichnet und leider fast alle total unsympathisch vorkamen.
Nehmen wir zuerst Rupert. Er ist ein notorischer Fremdgeher, freut sich darüber das er als Gangsterboss Fuß fassen konnte und meint, er könne jetzt die Welt beherrschen. Einerseits interessante Idee, andererseits wird er als etwas unterbelichtet in seinem Job und distanziert dargestellt. Aber er ist ein Genie, wenn es um kriminalistisches Fehlverhalten geht. Gut, könnte ich mit Leben. Womit ich allerdings überhaupt nicht Leben kann ist, dass dieses Weichei im jeden Stall ein Weibchen hat, dann auch noch glaubt, er ist der Hengst schlechthin (ob es nun an der Seeluft liegt oder nicht) und dann auch diesbezüglich nur wenig Unrechtsbewusstsein hat. Okay, geschenkt, immerhin hat er hin und wieder einen Geistesblitz.
Dann gibt es die Kriminaldirektorin Lianne Brennicke, die von irgendjemanden entführt und gefoltert (?) wurde. So ganz bin ich nicht hintergestiegen, außer dass sie von Rache besessen ist und den Täter zur Strecke bringen will. Nachvollziehbar. Aber auch sie geht Wege, die sich eigentlich nicht mit ihrer Tätigkeit verbinden lassen, aber das will ich gar nicht mal so eng sehen.
Dann gibt es Weller, der mir von Anfang an unsympathisch war und sich kriecherisch und schleimig verhalten hat.
So könnte ich leider weitermachen, denn auch andere Nebenfiguren kommen leider nicht sonderlich gut weg.
Wie immer handelt es sich hier nur um meine persönliche Meinung, aber der Polizeiapparat samt Anhang wird in Ostfriesland als inkompetent, korrupt und dämlich dargestellt, und das finde ich kein bisschen lustig, selbst wenn es sich hier um Cosy Crime handeln sollte. Ich hätte mir etwas mehr Biss und Ernsthaftigkeit vorgestellt.
Aber für Cosycrime war es mir dann doch zu unlustig, zu gewalttätig und auch nicht leicht genug.

Selten habe ich mich mit einer Rezension zu schwer getan, weil ich immer gerne etwas hervorhebe, was mir besonders gut gefallen hat.
Das Cover ist nett.
Ich habe das Buch durchgehört und bin fertig.
Ich werde aus dieser Reihe ganz sicher kein weiteres Buch mehr lesen.
Der Autor bedient viele – zu viele – Klischees und versucht alle möglichen Themen in einem Buch zu vereinen.

Manchmal ist weniger mehr, aber ich werde vielleicht noch ein Buch aus der anderen Reihe des Autors versuchen, aber mit dieser Reihe habe ich abgeschlossen und kann sie als Krimi-Leser leider überhaupt nicht weiterempfehlen. Das tut mir sehr leid, aber hier stimmte die Chemie einfach überhaupt nicht.
Es war sicherlich nicht das schlechste Hörbuch das ich gehört habe, deswegen gibt es immerhin noch 2 Sterne.

Fazit: konnte mich leider überhaupt nicht überzeugen. 2 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2022

Zu viele Fragen, zu wenig Antworten, eine seichte, düstere Lovestory.

Broken Darkness: So vollkommen
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M O´Keefe – Broken Darkness, 2, So vollkommen

Annie und Dylan sind sich endlich näher gekommen, sie kann sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Doch dann taucht Hoyd, ihr Ex-Mann auf und will ...

M O´Keefe – Broken Darkness, 2, So vollkommen

Annie und Dylan sind sich endlich näher gekommen, sie kann sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Doch dann taucht Hoyd, ihr Ex-Mann auf und will sie in ihr altes Leben zurück zwingen. Als er sie schlägt und versucht Annie zu verschleppen, kann sie ihm gerade so entkommen, und tötet ihn. Das belastet Annie schwer und auch Dylan distanziert sich von ihr.
Doch aus anderen Gründen als Annie annimmt, denn plötzlich steht auch seine Vergangenheit vor der Tür. Um Annie und Ben, seinen schwerkranken Vater zu schützen, muss er den Kontakt zu seinem Bruder und den Skulls suchen. Dabei könnte er alles verlieren, was ihm wichtig ist.

Es ist jetzt drei Jahre her, seit ich Teil 1 "Broken Darkness" So verführerisch gelesen habe. Da ich das Buch aber noch im Regal stehen hatte und ich lose Enden einfach nicht so gerne mag, habe ich das Buch für eine Challenge gelesen.
Die Geschichte fängt da an, wo Band 1 aufgehört hat. Nämlich das Hoyd vor der Tür steht und Annie bedroht. Auch nach so langer Zeit hatte ich keine Probleme in die Geschichte zu finden, da es kleinere Rückblicke und sehr viele Wiederholungen gibt.
Der Erzählstil ist seicht, die Story lässt sich leicht und gut weglesen. Wie erwähnt gibt es zahlreiche Wiederholungen, sei es wenn es um das Gefühlsleben von Annie oder Dylan geht, oder auch die Erkrankung von Ben und die Streitgespräche zwischen Max und Dylan werden immer wieder in den Fokus gerrückt.
Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, blieben aber im Großen und Ganzen oberflächlich.
Annie wurde mir einfach nicht sympathischer. Ich habe bereits in meiner Rezension zu Band 1 geschrieben, dass ich ihr die misshandelte Frau nicht abnehme. Sie selbst ist in sexuellen Dingen sehr fordernd, entdeckt ihre dunkle Seite und sie mag ein bisschen Schmerz. Ich finde die Dynamik zwischen ihr und Dylan eher toxisch, es entsteht eine gewisse Abhängigkeit und auch im zweiten Band fehlte mir einfach die Tiefe zwischen den Beiden.
Dylan war für mich fassbarer, er macht nie einen Hehl daraus, mit welchen Schwierigkeiten er leben musste und welche Neigungen er hat. Er kam deutlich glaubhafter und ehrlicher rüber.
Die Story wird jeweils aus der Sicht von Annie aus der Erzählperspektive und von Dylan in der ich-Perspektive abwechselnd erzählt.
Es gab interessante Nebenfiguren wie Max, Joan, Tiffany oder Blake, über die ich gerne mehr erfahren hätte, vor allem Blake hätte mich als "guter" Freund noch interessiert.

Ich werde kein weiteres Buch aus der Reihe lesen, auch wenn mich die Geschichte von Joan und Max interessiert. Ich merke, dass mir die Geschichte eher Unbehagen bereitet, als das ich mich mit ihr wohl fühle. Außerdem blieb die Geschichte blass und teilweise oberflächlich. Hier wäre schön gewesen, wenn sich der Fokus nicht nur auf das sexuelle Ausleben von Annie beschränkt hätte. Hier hat einfach die Chemie nicht gestimmt, mir gab es zu wenig WOW-Effekte und zu viel vorhersehbares, das Ende hat mich überhaupt nicht überzeugen können. Es gab viele lose Enden, auch wegen des Todes von Hoyd, zB was ist aus Annies Grundbesitz geworden. Zu viele offene Fragen, zu wenig Antworten und leider unsympathische Hauptfiguren.
Ich denke, wer den ersten Teil der "Broken Darkness" Reihe mochte, wird auch das zweite Buch gut finden, von mir gibt es aber keine Leseempfehlung.

Das Cover ist sehr hübsch, das glitzernde blau, die goldene Schrift, all das sind gute Eyecatcher.

Fazit: Zu viele Fragen, zu wenig Antworten, eine seichte, düstere Lovestory. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2022

gute Grundidee, schwache Umsetzung

Ein Grab für zwei
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Anne Holt – Ein Grab für zwei

Um einer Strafanzeige zu entgehen und ihren Schuldenberg loszuwerden willigt die spielsüchtige Ex-Top-Anwältin Selma Falck ein, einen Dopingskandal aufzudecken und die Tochter ...

Anne Holt – Ein Grab für zwei

Um einer Strafanzeige zu entgehen und ihren Schuldenberg loszuwerden willigt die spielsüchtige Ex-Top-Anwältin Selma Falck ein, einen Dopingskandal aufzudecken und die Tochter von Jan Morell, die Olympia-Langläuferin Hege Morell, zu entlasten.
Doch auch wenn die ehemalige Olympiasportlerin noch immer Verbindungen zur den hohen Persönlichkeiten des Sports hat, ist die Ermittlungsarbeit mühsam. Und dann geschieht ein Mord, der so gar nicht ins Muster und in die Doping-Affäre passen möchte.
Alle hüllen sich in den Mantel des Schweigens und plötzlich steht Selma selbst im Mittelpunkt des Täters und der Ermittler.
Was steckt hinter dem Motiv? Rache? Stalking? Neid? Machtmissbrauch?

Ich kenne kein weiteres Buch der Autorin. Ich habe "Ein Grab für zwei" als Hörbuch, synchronisiert von Katja Bürkle gehört.

Der Erzählstil ist recht zäh, die Story verliert immer wieder an Spannung und Tempo, was mich im Hörfluss gestört hat. Dazu kommen bereits in der ersten halben Stunde so viele Namen, Orte und Begebenheiten, dass ich Schwierigkeiten hatte, sie zuzuordnen. Das machte den Verlauf auch deutlich schwieriger, weshalb ich das Hörbuch dann erneut angefangen habe und mir eine Liste mit Namen gemacht habe. Danach ging es einigermaßen, dennoch empfand ich es als mühsam der Story zu folgen.
Die Idee des Krimis ist gar nicht mal schlecht, wurde aber durch die verschiedenen Perspektivwechsel und den Fokus auf verschiedene mögliche Motive im Verlauf unruhig und fast schon chaotisch. Mir fehlte hier eine einheitliche Erzählstruktur.
Auch die eingeschobenen Abschnitte des Drehbuchs ergaben erst zum Ende hin wirklich Sinn und ich empfand das Ganze als unnötig, da es ebenfalls zu einem Einbruch der Spannung führte.

Die Charaktere, soweit ich sie zuordnen konnte, wirkten nachvollziehbar ausgearbeitet. Allerdings habe ich weder zur Hauptfigur Selma Falck noch zu einer anderen Figur Nähe aufbauen können, vielleicht weil Selma insgesamt sehr unsympathisch und arrogant rüber kam, vielleicht weil mir von Anfang an die Nähe fehlte. Deswegen habe ich das Hörbuch gehört und nur wenig Anteil am Schicksal der Figuren gehabt.
Egal welche Figur man sich rauspickt Jan, Hege, Einer/Ainer (?) oder auch andere der zahlreichen Charaktere, alle waren undurchschaubar, trugen Geheimnisse mit sich, waren nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint. Perse erst mal nichts schlechtes, aber doch anstrengend, um das alles in nur einen Krimi zu packen. Und das Motiv? Es wirkte für mich konstruiert, auch wenn es Hinweise gegeben hat.

Die verschiedenen Schauplätze konnte ich mir gut vorstellen, hier hat die Autorin Details einfließen lassen und konnte mir ein gutes Bild vermitteln.

Es ist schade und es tut mir wirklich leid, aber hier passte einfach die Chemie nicht. Vielleicht bin ich auch einfach der falsche Leser für das Buch. Nicht tragisch, denn es wird sicher viele Leser geben, die die Story sehr gerne lesen oder hören werden. Und es ist wie im realen Leben auch, nicht immer kann man mit allen Charakteren gut zurecht kommen.

Das Hörbuch wird von Katja Bürkle synchronisiert. Ob es an der Story lag oder am recht langsamen Erzähltempo, mich konnte das Hörbuch leider nicht erreichen. Die Sprecherin gibt ihr Bestes, haucht den Charakteren Leben ein, versucht Spannung aufzubauen, aber leider hat es mich nicht erreicht. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von 13 Stunden und 26 Minuten, die sich auch problemlos in 2,5 facher Geschwindigkeit durchhören lies, ohne das es zur Problemen kam.

Das Cover ist krimitypisch, sticht aber aus der Masse leider nicht hervor.

Fazit: gute Grundidee, schwache Umsetzung. 2 Sterne.

Veröffentlicht am 09.01.2022

Gute Ansätze, aber ansonsten leider enttäuschend.

Perfect Day
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Romy Hausmann – Perfect day

Für Ann bricht eine Welt auseinander als ihr Vater verhaftet wird. Er soll über Jahre hinweg kleine Mädchen ermordet und die Umgebung mit Schleifen versehen haben, sodass der ...

Romy Hausmann – Perfect day

Für Ann bricht eine Welt auseinander als ihr Vater verhaftet wird. Er soll über Jahre hinweg kleine Mädchen ermordet und die Umgebung mit Schleifen versehen haben, sodass der Täter nur "Schleifen-Mörder" genannt wird. Nach der Verhaftung will man mehr aus "Professor Tod" herausbekommen, doch der schweigt, versucht nicht mal sich zu rechtfertigen und seine Unschuld zu untermauern.
Ann kann und will das nicht glauben. Nach dem Tod ihrer Mutter hat ihr Vater sie liebevoll auf und erzogen, Freundinnen waren zu Besuch und auch heute hat sie noch ein inniges, liebevolles Verhältnis zu ihm.
Für alle anderen scheint die Schuld klar zu sein, selbst Ludwig, sein bester Freund und Anwalt fängt an zu zweifeln.
Kann Ann seine Unschuld beweisen?

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen. Die Leseprobe war interessant und der Anfang war spannend geschrieben.
Der Erzählstil der Autorin bleibt durchgängig leicht lesbar und angenehm. Die Spannung flaut nach dem ersten Drittel allerdings merklich ab und bis auf wenige Spannungsspitzen war der Rest des Thrillers eher etwas langatmig und dramatisch. Ich konnte der Story bis zum Ende gut folgen, dennoch verlor ich immer mehr das Interesse an dem Thriller, wobei mir auch zugegeben, die Hauptfigur Ann immer unsympathischer, chaotischer und verwirrter erschien.
Insgesamt sind die Charaktere gut herausgearbeitet, wirken gut erdacht und lebendig.
Ann versucht von Anfang an die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Das zieht sich auf den etwas über 400 Seiten, obwohl es einige Tatverdächtige und Verdachtsmomente gibt, die das Buch dann kurzzeitig wieder spannender machten. Für mich reichte es aber nicht, und das Finale, dass nebenbei bemerkt für mich recht unspektakulär war und leider auch vorhersehbar, konnte mich gar nicht erreichen.
Die Thematik ist gut, es gab interessante Ansatzpunkte, aber leider wurde das volle Potenzial nicht ausgeschöpft, was wirklich sehr schade ist.
Ann hat im Verlauf der Story wirklich viele Sympathiepunkte verloren, ich empfand sie als anstrengend, teilweise naiv, feindselig, nervig und dann auch wieder überdreht und konnte sie nicht ernst nehmen. Sie geht ungewöhnliche, nicht immer nachvollziehbare Wege, schmeisst mit Vermutungen um sich. Dazu gibt es eine etwas eher gewöhnungsbedürftige Liebesgeschichte, deren starke Gefühle ich beiden Parteien nicht abgenommen habe.
Uns werden eine Vielzahl an Charaktere vorgestellt: Eva, Jakob, Nathalie, natürlich Ludwig und auch Walter. Sämtliche Figuren haben Geheimnisse, Ecken oder eine dunkle Vergangenheit, weshalb ich an der Geschichte dran geblieben. Dennoch reichte die Vielfalt einfach nicht aus, um für mich den Thriller dauerhaft spannend zu gestalten.
Tatorte und Schauplätze sind gut und anschaulich beschrieben.

Schade, aber mich konnte der Thriller nicht überzeugen. Mir fehlte eine sympathische Hauptfigur, mit der ich mitleiden und mithoffen konnte, dazu kamen einige Längen, ein paar nicht nachvollziehbare Wendungen und ein Finale, das eigentlich keines war. Die Erklärungen zu den Taten wirkten für mich inszeniert und nur wenig nachvollziehbar. Kurzum: Die Leseprobe versprach mehr, als die Story letzendlich gehalten hat.
Schade, aber manchmal passt es einfach nicht.

Das Cover ist ansprechend.

Fazit: Gute Ansätze, aber ansonsten leider enttäuschend. 2 Sterne.