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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2022

Nichts für schwache Nerven

Das Letzte, was du hörst
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„Das Letzte, was du hörst“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert! Der Autor geht gleich in medias res: Damals: Ein Mann, der seine Frau schlägt, ein Junge, der sich unter dem Bett ...


„Das Letzte, was du hörst“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert! Der Autor geht gleich in medias res: Damals: Ein Mann, der seine Frau schlägt, ein Junge, der sich unter dem Bett verkriecht. Heftig!
Danach lernen wir die Journalistin Roya kennen. Sie hat einen Autounfall, weil sie Martina retten will. Doch jede Hilfe kommt zu spät. Und dann ist da noch Sarah. Sie ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt» von Marc Maria Hagen.
Wo ist die Verbindung? Kann Kommissarin Carola Barreis Licht ins Dunkel bringen?
Einerseits handelt es sich um einen typischen Winkelmann: Es geht um Gefahren, die im Internet, in den sozialen Netzwerken lauern im Allgemeinen - und im Speziellen um Podcaster und Influencer, die den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Andererseits erzählt der Autor uns eine Geschichte, die häusliche Gewalt thematisiert.
Carolas Suche nach den Motiven und Hintergründen der vermeintlichen Morde und Selbstmorde entwickelt sich zu einer atemraubenden Tour de Force, die nicht nur ihr Leben aus der Bahn wirft. Und, wenn man denkt, die Geschichte ist zu Ende, dann geht sie erst richtig los.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Carola ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist eine toughe Frau. Paul Müller, ihr Freund und Rechtsmediziner, kommt ebenfalls sympathisch rüber. Beide haben einen trockenen, manchmal schwarzen Humor.

Fazit: Der Thriller ist die perfekte Lektüre für ein langes Wochenende.

Veröffentlicht am 26.05.2022

Rätsel über Rätsel für Arne Stiller

Der Rätselmann
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„Der Rätselmann“ von Elias Haller, der vierte Fall für den Dresdner Krypotologen Arne Stiller, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn das Buch ist nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch herausfordernd ...


„Der Rätselmann“ von Elias Haller, der vierte Fall für den Dresdner Krypotologen Arne Stiller, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn das Buch ist nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch herausfordernd und anspruchsvoll. Wie immer geht es blutig zur Sache.
Dresden, im Winter 1947. Eine Familie wird vom »Rätselmann« mit dem Tod bedroht.
Dresden in der Gegenwart. Ein pensionierter Polizeipräsident wird brutal ermordet und zur Schau gestellt. Am Körper des Toten wird eine Postkarte mit einem chiffrierten Text entdeckt. Ist der Rätselmann zurückgekehrt? Arne Stiller gibt alles, kann jedoch weitere Morde nicht verhindern...
„Der Rätselmann“ ist nichts, was man mal so eben nebenbei lesen kann. Viele Rätsel gilt es zu lösen, Codes zu knacken und Morsezeichen zu entschlüsseln. Im Mittelpunkt steht hierbei eine Enigma, eine Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg.
Zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit sorgen für neue Erkenntnisse beim Leser und erhöhen so die Spannung. Bei den am Kapitelende verwendeten Cliffhangern ist stets unklar, ob sich die Situation verschärft oder entspannt.
Über das Wiedersehen mit Arne, Inge und Martina habe ich mich sehr gefreut. Die Figuren sind authentisch und doch auf ihre Art anders. Mit diesem Ermittlerteam wird es nie langweilig. Daher sieht man voller Vorfreude dem nächsten Fall entgegen.
Viele falsche Fährten und akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Fall. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Das Ende überrascht. Last but not least das Dresden-Flair macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit: Fall Nr. 4 für Arne Stiller. Informativ und packend!

Veröffentlicht am 12.05.2022

Wenn das Eis schmilzt

Schmelzpunkt
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„Schmelzpunkt“ ist für mich das bisher beste Buch von Wolf Harlander. Schauplätze sind Spitzbergen, Island und vor allem Grönland. Worum geht es?
In der Arktis ist es viel wärmer als in Berlin. Als der ...


„Schmelzpunkt“ ist für mich das bisher beste Buch von Wolf Harlander. Schauplätze sind Spitzbergen, Island und vor allem Grönland. Worum geht es?
In der Arktis ist es viel wärmer als in Berlin. Als der junge Inuk Nanoq Egede zahllose tote Tiere im Eis findet, ist er fassungslos. Die deutsche Wissenschaftlerin Dr. Hanna Jordan bestätigt: Diese Tiere sind nicht auf natürliche Weise gestorben.
Auch Nelson Carius und Diana Winkels vom BND reisen in die Arktis und geraten dort ins Visier von Auftragskillern. Durch den Klimawandel und das schmelzende Eis ist der Arktische Ozean ins Interesse der Rohstoffsucher gerückt. Schon bald überschlagen sich die Ereignisse...
„Schmelzpunkt“ ist spannend und unterhaltsam. Die Handlung erleben wird aus verschiedenen Perspektiven. Im Mittelpunkt stehen zwei „Paare“: Nanoq und Hanna sowie Nelson und Diana, die auch in „Systemfehler“ dabei waren. Wobei Nelson weiterhin den rätselhaften Tod seiner Eltern recherchiert.
Die Arktis als Schauplatz, das ist doch mal etwas Anderes. Natur pur, Kultur und Küche der Inuit, aber auch deren Probleme. Wolf Harlander schreibt äußerst authentisch und schafft es, eine spannende Handlung mit einer epischen Beschreibung der Landschaft zu verbinden. Man hört förmlich das Eis knacken.

Fazit: Spannung gepaart mit Lokalkolorit machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Veröffentlicht am 28.04.2022

Wo ist Marie?

Kaltherz
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„Ausweglos“ von Henri Faber hatte mich begeistert und auch „Kaltherz“ überzeugt. Worum geht es?
Acht Minuten. Länger war die fünfjährige Marie nicht alleine. Doch als ihre Mutter Clara zum Auto zurückkommt, ...

„Ausweglos“ von Henri Faber hatte mich begeistert und auch „Kaltherz“ überzeugt. Worum geht es?
Acht Minuten. Länger war die fünfjährige Marie nicht alleine. Doch als ihre Mutter Clara zum Auto zurückkommt, ist sie spurlos verschwunden. Kommissarin Kim Lansky übernimmt den Fall. Es ist ihre letzte Chance, sich als Ermittlerin zu beweisen. Die Suche nach der Wahrheit führt sie in die dunkelsten Kapitel ihrer eigenen Vergangenheit.
„Kaltherz“ ist ein fesselnder, psychologisch raffinierterer Thriller, der niemanden kaltlässt. Die einzelnen Kapitel sind mit Namen überschrieben: Marie, Lansky, Clara und Jakob, Claras Ehemann und Maries Vater. Ich mag wechselnde Perspektiven, denn die sorgen für Dynamik.
Die Geschichte punktet mit vielen unvorhersehbaren Twists & Turns, mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt. Ein flüssig zu lesender, sprachlich gewandter Schreibstil. Wer glaubt, die Auflösung vorzeitig zu erraten, der liegt bis zum Ende falsch.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Jakob ist ein Kotzbrocken. Auch Clara kommt nicht gerade sympathisch rüber. Und Lansky? Sie hat ein gutes Herz, trägt aber viel Schmerz in sich. Am Ende ist nicht nur der Fall um die kleine Marie gelöst.

Fazit: Eine Wendung jagt die nächste. Ein Thriller, der berührt und schockiert.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Gänsehaut pur!

Flug 416
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Ein grausiger Einstieg: „In dem Schuh, der auf ihrem Schoß landete, steckte noch ein Fuß“. Es stellt sich heraus, dass Flugkapitän Bill Hoffman das alles nur geträumt hat. Doch dann werden seine schlimmsten ...


Ein grausiger Einstieg: „In dem Schuh, der auf ihrem Schoß landete, steckte noch ein Fuß“. Es stellt sich heraus, dass Flugkapitän Bill Hoffman das alles nur geträumt hat. Doch dann werden seine schlimmsten Albträume wahr. Denn ein Mann hat seine Frau Carrie und seine Kinder in der Gewalt. Entweder Bill lässt das Flugzeug mit 149 Menschen an Bord abstürzen, oder seine Familie wird getötet. Und irgendwo in der Maschine befindet sich noch ein Komplize des Terroristen...
T. J. Newman, eine ehemalige Flugbegleiterin, lässt es so richtig krachen. Auch, wenn die Logik dabei etwas auf der Strecke bleibt. Es geht um Aufmerksamkeit für das kurdische Volk. Aber, warum gerät ausgerechnet Bill ins Visier der Terroristen? Unglaublich, wie der Terrorist Zugang zu Bills Kuriertasche erhält. Last but not least hat Flugbegleiterin Jo zufällig einen Neffen beim FBI. Egal, Hauptsache spannend!
Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik: Bill und sein Co-Pilot im Cockpit, die Flugbegleiter in der Kabine. Carrie und der Terrorist am Boden, die Fluglotsen im Tower. Es gibt Sprengstoff, Waffen und Giftgas. „Flug 416“ hat alles, was einen guten Thriller ausmacht. Kaum zu glauben, dass es sich um einen Debütroman handelt.

Fazit: Wow! In einem Rutsch verschlungen. Rasant und actionreich.