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Veröffentlicht am 08.06.2017

Der Himmel über Ceylon

Der Himmel über Ceylon
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Der Himmel über Ceylon, von Linda Cuir

Cover:
Schon das Cover lässt mich träumen.

Inhalt:
Die junge Teepflückerin Anjali will mehr vom Leben als es ihr vom Schicksal vorherbestimmt ist.
Das Leben auf ...

Der Himmel über Ceylon, von Linda Cuir

Cover:
Schon das Cover lässt mich träumen.

Inhalt:
Die junge Teepflückerin Anjali will mehr vom Leben als es ihr vom Schicksal vorherbestimmt ist.
Das Leben auf der Plantage ist entbehrungsreich und hart, und wegen ihrer hellen Haut und ihrer grünen Augen wird sie zudem verspottet.
Durch einen Zufall begegnet sie dem Engländer Tom und verzaubert ihn mit ihrem unbändigen Willen und ihrer exotischen Schönheit.
Er besorgt ihr eine Anstellung im Haus seiner adligen Eltern.
Doch so leicht lässt sich das Schicksal nicht umgehen, unvorhergesehene Bedrohungen und grausame Hürden stellen sich der jungen Frau in den Weg….

Meine Meinung:
Eine selbstbewusste und taffe Protagonistin, die mehr aushält als man sich vorstellen kann, ein wahres „Steh-Auf-Männchen“.
Sie bricht aus den geltenden Gesellschaftlichen Regeln, dem Kastensystem aus, doch es wird ihr nicht einfach gemacht und sie muss zahlreiche Rückschläge einstecken.
Ein wunderschöner exotischer Handlungsort, wobei die Armut des Landes nicht ausgespart wird.
Ein mehr oder weniger modernes Märchen wie aus Tausend und einer Nacht.

Die Protagonisten haben alle ihre Ecken und Kanten, viele oder einige ihrer Handlungen und Beweggründe sind nicht nachvollziehbar (es bleibt rätselhaft), aber alles ist auch eingebettet in eine Gesellschaft, die so nicht alltäglich ist.

Freundschaft ist auch ein ganz wichtiges Thema dieses Buches.

Gegen Ende zu wird es dann zu „märchenhaft“.
Vor allem als Anjali in den Perlenhandel einsteigt. Ganz alleine kümmert sie sich um alles, sucht nach Geschäftsräumen, Ausstattung (mit erlesenen Antiquitäten), meistert den Verkauf und die Buchführung (obwohl sie nie auf irgendeine Schule oder in entsprechenden Kursen war). Dafür ziehe ich auch einen Stern ab.

Autorin:
Linda Cuir, geb. 1944, gab 2000 ihr medizinisches Labor auf, um mit ihrem Mann nach Andalusien zu ziehen.
Nach zahlreichen Kurzgeschichten ist die ihr Romandebüt.

Mein Fazit:
Ein Buch zum Träumen (wenn auch die traurige Wirklichkeit nicht zu kurz kommt), berührend, emotional und zu tiefst ergreifend.
Es hat mich in ein wunderschönes, exotisches Land (Ceylon) entführt und mir wunderschöne Lesestunden geschenkt.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Bittersüße Wahrheiten

Bittersüße Wahrheiten
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Bittersüße Wahrheiten, von Jürgen Vogel

Cover:
Passend zum Buch, das nun hauptsächlich in Köln spielt.

Inhalt:
Klappentext:
Cassius, der Sohn von Philippe und Silvia, will die bislang geltende Tatsache ...

Bittersüße Wahrheiten, von Jürgen Vogel

Cover:
Passend zum Buch, das nun hauptsächlich in Köln spielt.

Inhalt:
Klappentext:
Cassius, der Sohn von Philippe und Silvia, will die bislang geltende Tatsache nicht hinnehmen, dass keinerlei Verwandtschaft zwischen seinem verstorbenen Vater und dessen Doppelgänger David besteht. Recherchen die der junge Mann auf eigene Faust betreibt, lassen ihn glauben dass sogar die Möglichkeit besteht, dass David und Philippe Zwillingsbrüder sein könnten. Kurz entschlossen besucht er David in Köln und konfrontiert ihn mit seinen Vermutungen. Gemeinsam geben sich die beiden auf die Suche nach der Wahrheit.

Meine Meinung:
Eine gelungene Fortsetzung von „Der andere Ich“ (spielt in Barcelona) und „Erinnerungen an Philippe“ (spielt in Paris), die ich alle beide gelesen habe,
die nun in Köln spielt.
Die Geschichte kann man denke ich auch gut alleine lesen, also ohne die Vorgänger zu kennen lesen, wobei dabei eben doch viel Wissenswertes dann nicht vermittelt wird. Vor allem der 2. Teil war für mich super.

Ich war sofort wieder in der Geschichte drin.

Hier bekommen wir nun die Aufklärung über die geheimnisvolle Ähnlichkeit von Philippe und David.
Und irgendwie muss man sich wieder Gedanken machen: ist es immer gut die Wahrheit zu kennen?
Was mache ich mit einer Wahrheit die mir nicht gefällt?
Kann ich Fehler und ja sogar Straftaten verzeihen, wenn sie auch gut gemeint waren und ‚Gutes nach sich ziehen??

Der Schreibstil ist wie bei den anderen beiden Büchern auch eher etwas zurückhaltend. (Gibt daher eine Einheit).
Teilweise finde ich ihn etwas hölzern, teilweise aber auch richtig poetisch.
Ich für meinen Teil würde mir noch mehr Emotionen und Gefühle wünschen, wobei diese im Vergleich zum ersten Teil eindeutig gestiegen sind.

Autor:
Jürgen Vogel, geboren 1967 in Merzig, wuchs unter anderem in Spanien, Australien und Südostasien auf. Als aufmerksamer und sensibler Beobachter sammelte er im Laufe der Jahre zahlreiche Geschichten und Erfahrungen, die er heute mit seinen Lesern teilen möchte. Er lebt und arbeitet im Rheinland.

Mein Fazit:
Mit seinen 113 Seiten eine schöne Lektüre für zwischendurch, die durchaus zum Nachdenken anregt.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Deichmord

Deichmord
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Deichmord, von Katharina Peters

Cover:
Die Stimmung ist passend für einen Krimi.
Aber weder der Titel noch das Bild hat; meiner Meinung nach, etwas mit dem Krimi zu tun.

Inhalt.
Eine anonyme Terrorwarnung ...

Deichmord, von Katharina Peters

Cover:
Die Stimmung ist passend für einen Krimi.
Aber weder der Titel noch das Bild hat; meiner Meinung nach, etwas mit dem Krimi zu tun.

Inhalt.
Eine anonyme Terrorwarnung erschüttert Rügen.
Doch alle Ermittlungen verlaufen im Sand. Nur bei der Ermittlerin Romy Beccare bleibt ein mulmiges Gefühl zurück.
Ist er nur Zufall, dass alle Ermittlungen irgendwie bei einem Hotelbetreiber zusammenlaufen?
Steckt doch mehr oder etwas anderes dahinter?
Als sie weitere Nachforschungen anstellt, stößt sie auf mysteriöse Vermisstenfälle die schon länger zurückliegen.

Meine Meinung:
Eine sehr verwinkelte und verzwickte Geschichte. Hier greift so viel ineinander, dass es teilweise sehr verwirrend aber immer auch spannend ist.
Wobei mir dem Ende zu echt der Kopf schwirrt und ich mich höllisch konzentrieren muss um den Überblick zu behalten, vielleicht wäre „weniger“ hier doch ein bisschen „mehr“ gewesen?
Es sind sehr viele Personen die agieren, bei der Polizei wie auch bei den Opfern, Zeugen und Tätern.
Dazu kommen noch wirklich seltsame Verwicklungen, Halbwahrheiten, Geheimnisse, psychisch höchst auffällige Familienverhältnisse, bei denen man nicht weiß was man für „Bahre Münze“ nehmen darf.
Auch ändert sich der Blickwinkel der Erzählung immer mal wieder.
Mal lesen wir aus der Sicht der Ermittler, dann der Täter oder der Opfer, oder anderer beteiligten Personen, dadurch haben wir als Leser mehr Wissen als die Polizei, und es wird dann teilweise schwierig das geringere Wissen der Ermittler sich vor Augen zu halten. Diese Einschübe sind auch nicht chronologisch, so dass hier auch wieder höchste Aufmerksamkeit erfordert wird.

Am Ende denke ich mir:
WOW eine einzige zufällige Begegnung wirbelt wie ein Dominoeffekt so viel aus? Ja es ist alles logisch und passt – und doch wirkt es so unwirklich/unglaublich.

Autorin:
Katharina Peters, geb. 1960, studierte Germanistik und Kunstgeschichte. Aus der Reihe mit Romy Beccare gibt es noch mehr Bücher.

Mein Fazit:
Eine tolle Ermittlerin mit einem tollen Team.
Aber mir ist eindeutig zu viel in diese Geschichte reingepackt.
Romy Beccare ist eine außergewöhnliche Ermittlerin mit einem, tollen Team, das hat mir sehr gut gefallen.
Von mir gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Der Motorradpfarrer und die Millionenbeichte

Der Motorradpfarrer und die Millionenbeichte
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Der Motorradpfarrer und die Millionenbeichte,
von Steffen Schulze

Cover:
Interessant, nur anstatt der Pistole gehört da ein Messer hin (find ich).

Inhalt:
Der junge Eisenacher Priester Max wird zu seiner ...

Der Motorradpfarrer und die Millionenbeichte,
von Steffen Schulze

Cover:
Interessant, nur anstatt der Pistole gehört da ein Messer hin (find ich).

Inhalt:
Der junge Eisenacher Priester Max wird zu seiner ernst Beichte in die Justizvollzugsanstalt gerufen. Dort eröffnet ihm ein todkranker Bankräuber, dass er fünf Millionen Euro auf einem Schweizer Nummernkonto deponiert habe. Das Passwort hierfür sei auf sechs Frauenkörper eintätowiert.
Nach vielen Gewissensbissen macht sich Max auf die Suche nach den Frauen und bei den ersten wird er auch schnell fündig.
Doch dann gerät das ganze außer Kontrolle. Es gibt Tote und Max gerät unter Mordverdacht und muss auch bald um seine eigenes Leben fürchten.

Meine Meinung:
Der Krimi beginnt eigentlich sofort auf den ersten Seiten.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen.
Die Personen und Charaktere sind gut beschrieben und werden nach und nach vorgestellt. Max als „Motorradpfarrer“ ist authentisch und realistisch.

Die Geschichte selber ist interessant, es wird ein schöner Spannungsbogen aufgebaut. Zur Mitte zu kann man zwar einiges erahnen, aber es kommen trotzdem noch neue Wendungen hinzu und ich bin beim Lesen überrascht wie sich manches entwickelt und gerade dadurch steigt am Ende auch wieder die Spannung.

Für alle die Eisenach kennen, ist es bestimmt doppelt interessant, mit Max und den anderen die Wege und Orte zu begehen.

Mein Fazit:
Ein interessanter Krimi, bei dem einiges ziemlich schnell klar wird, der aber trotzdem bis zum Ende mit Überraschungen und Spannung aufwarten kann.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Die fremde Königin

Die fremde Königin
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Die fremde Königin, von Rebecca Gablé,
erschienen beim Bastei Lübbe Verlag

Cover:
Die Farben Schwarz und Gold bringen die „Macht“ deutlich rüber.

Inhalt:
Anno Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard ...

Die fremde Königin, von Rebecca Gablé,
erschienen beim Bastei Lübbe Verlag

Cover:
Die Farben Schwarz und Gold bringen die „Macht“ deutlich rüber.

Inhalt:
Anno Domini 951: Der junge Gaidemar, ein Bastard vornehmer, aber unbekannter Herkunft und Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion, erhält einen gefährlichen Auftrag: Er soll die italienische Königin Adelheid aus der Gefangenschaft in Garda befreien. Auf ihrer Flucht verliebt er sich in Adelheid, aber sie heiratet König Otto.

Dennoch steigt Gaidemar zum Vertrauten der Königin auf und erringt mit Otto auf dem Lechfeld den Sieg über die Ungarn. Schließlich verlobt er sich mit der Tochter eines mächtigen Slawenfürsten, und der Makel seiner Geburt scheint endgültig getilgt.

Soweit der Klappentext der damit meine Neugier geweckt hat.

Meine Meinung:
Eine gelungene Fortsetzung des Romans „Das Haupt der Welt“, das man aber auch sehr gut ohne Kenntnisse der Vorgängerbuchs lesen kann.

Die Geschichte beginnt gleich mit einer dramatischen Flucht und der Einführung eines der Hauptprotagonisten:
Gaidemar, ein „Bastard“, ein unauffälliger Held, der immer zur Stelle ist wenn man ihn braucht, dem seine Ehre und Loyalität über alles geht, der diese Werte auch schon mal über sein eigenes Glück stellt.

Wir erleben eine Zeit voller politischer Wirren und Kriege. Auch innerhalb der Herrscherfamilien herrschen Intrigen, Neid und Missgunst. So werden Bündnisse geschlossen und wieder hintergangen, dass ich als Leser kaum noch den Überblick habe und mich oft frage: wieso nur? Oder Wer mit Wem gegen Wen?
Alle geschichtlich Interessierten werden voll auf ihre Kosten kommen, denn die Autorin hält sich mit den Fakten eng an die historischen Daten, und die waren zu der Zeit nun mal sehr verwirrend.
Die weltliche und die kirchliche Macht war vermischt und jeder hat irgendwie versucht seine Finger überall drin zu haben und andere zu manipulieren, auszuspionieren und zu beherrschen.

Ein Auf und Ab, in dem wir durch die wunderbar flüssige Schreibweise der Autorin aber viel zur damaligen Zeit lernen, Menschen im Alltag und Menschen an der Macht. Ihre Lebensweise oder auch ihren Kampf ums Überleben.

Die Handlung hat unterschiedliche „Geschwindigkeiten“, mal geht es atemberaubend und Schlag auf Schlag, dann wieder kommen Abschnitte in denen ich mich als Leser eher zurücklegen und entspannen kann.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und individuell, es gibt die Bösewichte und „Kotzbrocken“ denen wir alles Böse an den Hals wünschen würden und die liebenswürdigen, die uns einfach ans Herz wachsen, mit denen wir bangen, hoffen und wünschen.

Das Nachwort rundet das ganze Buch hervorragend ab und gibt nochmals einen genauen Überblick über die historische Wahrheit und Fiktion.

Autorin:
Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, studierte Anglistik und Germanistik in Düsseldorf, wo sie anschließend ein Jahr als Dozentin für altenglische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin. 1997 gelang ihr mit ihrem ersten historischen Roman "Das Lächeln der Fortuna" der Durchbruch. Seither folgten 8 weitere historische Romane, die alle SPIEGEL-Bestseller wurden. Rebecca Gablé lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca.

Mein Fazit:
Ein sehr gut recherchierter Roman über Otto und Adelheid, der sich nahe an die historischen Fakten hält, dessen Handlung aber immer wieder Überraschungen und unerwartete Wendungen bereithält und bestens unterhält.
Einen Helden zum Verlieben präsentiert und ein Ende das für mich als Leser stimmig ist. Von mir sehr gute 4 Sterne.

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