Cover-Bild Swartland
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: kalliope paperbacks
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 207
  • Ersterscheinung: 18.11.2016
  • ISBN: 9783981495355
Uli van Odijk

Swartland

Ein Kapstadt Roman

»Vertrauen, so hatte ich immer geglaubt,
war die Basis unserer Ehe.«

Weit gefehlt! Die Gemälderestauratorin Luise de Groot wird eines Besseren belehrt und von der Realität eingeholt, als ihr Mann Max im Beisein einer Fremden tödlich verunglückt. Luise forscht nach und stellt fest, dass Max sich mehrmals mit Tosca getroffen hatte. War sie seine Geliebte? Warum sonst hätte Max sie ihr gegenüber verschweigen sollen?
Auf der Spurensuche, die Luise bis an die südliche Spitze Afrikas führt, wird sie von Selbstzweifel und Unsicherheit geplagt. Doch am Kap der Guten Hoffnung gelingt es ihr, nicht nur die Fäden der Vergangenheit zu entwirren, sondern auch Mut zu zeigen, als sich die Chance für einen Neuanfang bietet.

»Uli van Odijk beweist großes Einfühlungsvermögen in ihre Figuren. Sie schildert Kapstadt in farbigen Bildern und Szenen und lässt die Leser ihre Begeisterung
für Südafrika spüren, ohne die Schattenseiten zu verschweigen.«
Ida Schikorsky, Stilistico



Für »Die fassungslose Brille« erhielt Uli van Odijk
den "Aachener Integrationspreis 2016”.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2017

Spurensuche in Kapstadt

0

Mit „Swartland“ erzählt Uli van Odijk eine ungewöhnliche Geschichte. Ausgangspunkt ist ein tödlicher Autounfall. Am Steuer saß der Architekt Max de Groot und neben ihm Tosca Farini. Die Ehefrau Luise, ...

Mit „Swartland“ erzählt Uli van Odijk eine ungewöhnliche Geschichte. Ausgangspunkt ist ein tödlicher Autounfall. Am Steuer saß der Architekt Max de Groot und neben ihm Tosca Farini. Die Ehefrau Luise, eine Gemälderestauratorin, stellt sich viele Fragen. Wer war diese Frau, warum war sie mit Max unterwegs, woher kannten sie sich?

Ihre ersten Recherchen in Deutschland ergeben, dass Tosca hier zu Besuch bei einer Tante war. Ihr eigentlicher Wohnort ist Kapstadt. In Südafrika hoffte Luise mehr über Tosca und ihr Leben zu erfahren und begibt sich auf die Spuren dieser Frau.

Sie lernt Südafrika in all seiner Vielfalt mit unterschiedlichen Facetten durch die Menschen kennen, denen sie hier begegnet. So gelingt es der Autorin ein subjektives, aber sehr differenziertes Bild zu zeichnen. Dabei werden Widersprüche nicht ausgespart. Der Leser hat die Möglichkeit seine eigenen Kenntnisse mit Luises Erfahrungen zu vergleichen. Sie stellt fest, dass das Ende der Apartheid nicht automatische eine bessere Zeit für Südafrika und seine Bewohner gebracht hat. Auch entstehen berechtigte Zweifel, ob wirklich schon überall die alten Zeiten überwunden sind.

Man wird nachdenklich, wenn man mit Luise die Welt der Townships erkundet und sieht unter welchen Bedingungen Menschen dort leben. Man bewundert die Stärke der afrikanischen Frauen. Luise erfährt auch mehr über die Tragik und die Ausmaße des Unglücks, wenn Menschen mit Aids infiziert sind. Die soziale Ausgrenzung ist fast schlimmer als das körperliche Leiden.

Luise ist offen für Fremdes und geht auf Menschen zu. So lernt sie das Land aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennen. Sie trifft auf Einwohner verschiedener Herkunft und Hautfarbe. Jeder vermittelt ihr seine individuelle Sicht auf die südafrikanische Gesellschaft. Von einer einheitlichen Nation ist das Land noch weit entfernt und die „Regenbogennation“ ist eine wunderschöne Vision, die nur mit großen Anstrengungen von jeder Seite verwirklicht werden kann.

Uli van Odijk ist eine sehr gute Erzählerin, die die Gefühle von Luise bei ihrer Suche nach Toscas Leben sehr anschaulich schildert.
Im Verlauf der Erzählung stößt sie auf ein Familiengeheimnis, das auch für Luise neue Fragen beinhaltet.

Das Ende hatte ich mir etwas anders vorgestellt und war deshalb ein wenig enttäuscht. Trotzdem ist das Buch eine Leseempfehlung an alle, die mehr über Südafrika erfahren möchten. Der Schreibstil ist flüssig und es macht Freude das Buch zu lesen. Die Informationen zu Geschichte, Natur und Kultur sind fundiert und kritisch. Sie fordern das Mitdenken und die Meinungsbildung des Lesers. Es ist eine gelungene Erzählung mit einer nicht alltäglichen Geschichte und Südafrika als interessanter Hintergrund weckt die Sehnsucht nach diesem widersprüchlichen und faszinierenden Land am Kap der guten Hoffnung.