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Veröffentlicht am 31.05.2022

Ein unvorhersehbarer Krimi aus Finnland

TEAM HELSINKI
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Es ist Mittsommer in Helsinki, aber wegen dem Fund einer Frauenleiche hat Kommissarin Paula Pihjala und ihr Team nicht frei, sondern die Suche nach dem Täter startet. Allerdings sind die Ermittlungen schon ...

Es ist Mittsommer in Helsinki, aber wegen dem Fund einer Frauenleiche hat Kommissarin Paula Pihjala und ihr Team nicht frei, sondern die Suche nach dem Täter startet. Allerdings sind die Ermittlungen schon allein wegen des Feiertages erschwert, aber auch auch die prominente Stiftung, vor deren Stiftungsvilla die Tote gefunden wurde, macht alles schwieriger. Die Tote, eine Person of Color aus Namibia, wie sich nach gründlicher Recherche herausstellt, hat auf den ersten Blick nichts mit der Stiftung und der Familie Lehmusoja zu tun, doch mit der Zeit treffen die Ermittler auf eine Spur, die es weiterzuverfolgen lohnt...

A. M. Ollikainen, dem Pseudonym des Ehepaares Aki und Milla Ollikainen, schreibt sehr gut, sodass sich der Krimi flüssig liest. Der Mordfall und die Ermittlungen sind gut gestaltet, denn der Täter ist kaum vorherzusehen, sodass der Leser immer weiterlesen will. Die Kulisse Helsinkis während Mittsommer ist interessant und macht durch die feiertäglichen Verzögerungen, den Fall spannender.

Ich fand den Mordfall und die Ermittlungen sehr interessant, aber eher weniger spannend. Trotzdem hat mir das Buch ganz gut gefallen, wenn ich auch immer wieder mit den vielen finnischen Namen durcheinander gekommen bin. Die kurzen Kapitel, in die der Krimi aufgeteilt ist, passen sehr gut, denn sie sorgen für schnelle Kulissen- und Erzählperspektivenwechsel. Insgesamt ein interessanter Krimi, der für meinen Geschmack noch etwas fesselnder durch mehr Spannung sein könnte.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Einfach kochen für seine Liebsten

Nothing Fancy
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Alison Roman ist New York Times Kolumnistin und widmet dieses Kochbuch der einfachen, aber umso leckereren Küche. Ihr Motto lautet: "Ein schönes Huhn für Leute zu braten, ist eine wunderbare Art, "Ich ...

Alison Roman ist New York Times Kolumnistin und widmet dieses Kochbuch der einfachen, aber umso leckereren Küche. Ihr Motto lautet: "Ein schönes Huhn für Leute zu braten, ist eine wunderbare Art, "Ich liebe euch." zu sagen." und sie erfüllt es während des gesamten Buches perfekt.

Das Buch beginnt ganz klassisch mit einer Einführung in ihre Art zu kochen, worauf sie achtet und welche Tipps sie dem Leser rund um die Themen Vorbereitung, Einkauf und Vorratshaltung geben kann. Erst dann geht es mit den Rezepten los, welche in die vier großen Abschnitte Snack Time, Salate, Hauptgerichte und Nachtisch gegliedert sind. Zu jedem Rezept gibt es vor der eigentlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung ein paar persönliche Worte dazu, die von Variationsmöglichkeiten bis hin zu kleinen Anekdoten reichen. Natürlich gibt es zu jedem der Gerichte ein Foto, wie das fertige Essen einmal aussehen kann, damit die Lust darauf noch gesteigert wird. Sehr praktisch sind auch die Anmerkungen am Ende eines jeden Rezeptes, wie lange man alles im Voraus vorbereiten kann, um dann am Dinnertag keinen Stress zu haben.

Ziemlich schnell war mir nach dem ersten Durchblättern klar, welche Gerichte es bei mir demnächst geben würde. Das waren die Lasagne, die in Essig marinierten weißen Riesenbohnen, das Über-Nacht-Focaccia, die gesalzene Honig-Pannacotta mit zerdrückten Himbeeren und der Teekuchen mit Zitrone und Kurkuma. Alles hat meiner Familie und mir sehr gut geschmeckt und war einfach und schnell zuzubereiten. Leider haben mich auch viele Gerichte gar nicht angesprochen, sodass dieses Kochbuch eher nur für die bereits ausprobierten Essen immer wieder aus dem Regal genommen werden wird, aber nicht mehr allzu oft, um Neues auszuprobieren, was ich etwas schade finde.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Wer geht auf welches Klo?

Welcher Po passt auf dieses Klo?
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Jedes Tier geht auf ein anderes Klo, doch wie sieht das eigentlich aus und kann da auch ein anderes Tier draufgehen? In diesem Klipp-Klapp-Buch kann das ganz einfach ausprobiert werden. So können die oberen ...

Jedes Tier geht auf ein anderes Klo, doch wie sieht das eigentlich aus und kann da auch ein anderes Tier draufgehen? In diesem Klipp-Klapp-Buch kann das ganz einfach ausprobiert werden. So können die oberen und unteren Seiten getrennt voneinander umgeblättert werden und es entstehen immer wieder neue Kombinationen. Auch der Text zu den Bildern variiert so und es entstehen lustige Szenen. So kann der Pinguin plötzlich auf dem Klo des Frosches sitzen.

Nele Moost und Michael Schober haben in diesem Pappbilderbuch zum Mitmachen ein wichtiges Thema angesprochen, denn gerade im Alter ab circa einem Jahr spielt das Klo gehen eine wichtige Rolle. Dank dieser Geschichte und den vielen Variationsmöglichkeiten davon, kann das Thema lustig und mit viel Spaß besprochen werden und so auch Anreize gegeben werden, dass Klo gehen normal und wichtig ist. Da die Texte und Illustrationen alle sehr spaßig sind, wird das Buch nicht so schnell langweilig.

Ich finde das Kinderbuch total lustig und sehe es mir immer wieder gerne mit meiner Tochter oder anderen Kindern an. Es bringt uns immer wieder zum Lachen und nimmt Kindern die Scham vor dem notwendigen Gehen zur Toilette.

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Veröffentlicht am 19.05.2022

Ein Raub und ein Mordfall - zwei Fälle zur gleichen Zeit für Minke van Hoorn

Halligzorn (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 2)
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Minke van Hoorn ist Polizeikommissarin in Nordfriesland, zuständig für die Halligen Midsand und Nekpen und die kleine Stadt Jüstering. Es ist Sommer und es wimmelt nur so von Touristen. Eigentlich ist ...

Minke van Hoorn ist Polizeikommissarin in Nordfriesland, zuständig für die Halligen Midsand und Nekpen und die kleine Stadt Jüstering. Es ist Sommer und es wimmelt nur so von Touristen. Eigentlich ist es ruhig, doch dann wird eines Nachts ein sehr wertvolles Bernsteinpferd aus dem Tresor des Archäologen und Professors Jeske Hein geraubt. Er ist sehr aufgebracht, denn schließlich hat er es während der Ausgrabungen der sagenumwobenen, versunkenen Stadt Everbeck gefunden. Minke und ihre Assistentin Lisa bemühen sich sehr, das Pferdchen zu finden, haben aber keinen Erfolg. Am Abend des selben Tages zieht es alle Bewohner Jüsterings und der Halligen in den Halligprinzen zum Sommerfest. Nach der Hitze der vergangenen Tage lädt die Nordsee zu einem besonderen Schauspiel ein, dem "Meeresleuchten", was der krönende Abschluss des Festes werden soll. Aber am Strand erwartet sie eine schreckliche Überraschung - mitten im fluoreszierenden Meer liegt die siebzehnjährige Leonie mit einem Eispickel in der Brust. Nun gilt es zwei Fälle zu lösen...

Greta Henning schreibt sehr flüssig und schafft es, den Leser durch ihre guten Beschreibungen der Kulisse, aber auch der Charaktere, zu fesseln. Die beiden Fälle wurden sehr gut gewählt, denn sie scheinen nichts miteinander zu tun zu haben und doch hängen sie irgendwie zusammen. Da die Autorin zwischen die einzelnen Kapitel, die in der Gegenwart spielen, immer kurze Momentaufnahmen rund um die Hochzeit des Bürgermeistersohnes und einer Händlerstochter am 16. Januar 1362 schildert, werden die Geschehnisse rund um den Untergang der Stadt Everbeck deutlicher. Obwohl es Everbeck nie gab, gab es doch die große zweite Marcellusflut an ebendiesem Tag.

Ich mochte diesen kurzweiligen Krimi sehr, er hätte aber gerne noch etwas spannender sein können. Trotzdem war ich nie gelangweilt, denn durch die Perspektivwechsel zwischen vielen Charakteren, die irgendwie in den Fall verstrickt sind, erhält man gute Einblicke in die Geschehnisse rund um die eigentlichen Ermittlungen Minkes und Lisas.

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Veröffentlicht am 26.04.2022

Eine junge Frau, die ihren Träumen folgt

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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Hebertshausen 1956: Helene, aber von allen Leni genannt, hat bei ihrer Mutter im Friseursalon ihre Ausbildung zur Frisöse gemacht. Sie mag ihren Beruf sehr gerne, aber das kleine Dorf wird ihr zu eng und ...

Hebertshausen 1956: Helene, aber von allen Leni genannt, hat bei ihrer Mutter im Friseursalon ihre Ausbildung zur Frisöse gemacht. Sie mag ihren Beruf sehr gerne, aber das kleine Dorf wird ihr zu eng und sie sehnt sich nach einer neuen Arbeitsstelle in einem der moderen Salons Münchens. Doch so einfach ist es nicht, denn ihre Mutter kann die Arbeit kaum alleine bewältigen und sie müssen Lenis Bruder Hans das Medizinstudium in München finanzieren. Doch als sie in einer Zeitschrift das Stellengesuch des Salons Keller, wagt sie den Schritt und bewirbt sich heimlich. Ein Traum geht in Erfüllung, als sie die Zusage für die Stelle bekommt und endlich in der Großstadt arbeiten darf, aber natürlich lebt sie weiter bei ihrer Mutter und lässt diese nicht vollkommen allein.

Julia Fischer hat ein besonderes Thema für ihre Familiensaga gefunden, denn das Friseurhandwerk steht doch eher selten in Romanen, umso interessanter ist es. Ihr Schreibstil liest sich flüssig, auch die Wortwahl ist gut und oft an die Sprache der 50er Jahre angepasst, was alles authentischer erscheinen lässt. Insgesamt bemerkt man immer wieder, wie gründlich die Autorin rund um die damalige Zeit, aber auch um das Berufsbild der Frisöse recherchiert hat.

Ich habe mich sehr auf den Roman gefreut, konnte aber nicht so in die Geschichte abtauchen, wie ich es mir gewünscht hätte. Denn teilweise wurden Situationen sehr langatmig beschrieben, was den Lesefluss gestört hat. Allerdings haben mir die Kulisse und die vielen Details rund um den Beruf des Friseurs sehr gefallen. Auch die Zitate aus vergangenen Gesprächen, die Julia Fischer immer wieder in das aktuelle Geschehen einflicht, sind mir immer sehr positiv aufgefallen. Das Ende konnte mich aber leider gar nicht begeistern, ich hoffe, dass es dem zweiten Teil dient und dieser mich mehr begeistern kann als dieser erste.

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