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Veröffentlicht am 31.05.2022

Ein Rollentausch mit Folgen

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Claire, verheiratet mit einem berühmten Politiker ist in ihrem Leben und vor allem ihrer Ehe alles andere als glücklich, denn ihr Mann Rory demütigt und misshandelt sie. Bisherige Versuche, ihn zu verlassen, ...

Claire, verheiratet mit einem berühmten Politiker ist in ihrem Leben und vor allem ihrer Ehe alles andere als glücklich, denn ihr Mann Rory demütigt und misshandelt sie. Bisherige Versuche, ihn zu verlassen, scheiterten, denn sein Machtpotential ist gewaltig. So schmiedet Claire einen Plan, der endlich erfolgreich sein soll, sie will eine neue Identität annehmen. In letzter Minute scheint auch dieses Vorhaben zu scheitern, doch dann trifft sie am Flughafen auf Eva, die sich ebenfalls auf der Flucht befindet. Die beiden Frauen tauschen die Bordkarten. Endlich denkt Claire, kann sie doch noch die lang ersehnte Freiheit erlangen. Am Wohnort Evas angekommen entdeckt Claire nach und nach, dass ihre Tauschpartnerin offenbar nicht ehrlich zu ihr gewesen ist, hatte sie doch behauptet, ihrem Mann Sterbehilfe geleistet zu haben. Was hat Eva vor Claire verborgen? Nach und nach entpuppt sich Claires vermeintlich neues Leben als Albtraum! Kapitelweise wechselnd erfahren wir die Sicht der Dinge einerseits von Eva in einem Rückblick, andererseits aus der Gegenwart durch die geflüchtete Claire. Die verzweifelte Situation, in der sich die beiden Frauen befinden, hat mich wirklich gepackt. Missbrauch von Frauen zieht sich für mich wie ein roter Faden durch das Buch, und zeigt, wie sehr dies heute leider auch in der zivilisierten westlichen Welt leider immer noch ein Thema ist. Ich habe mit den Frauen gefiebert und gebangt, die Autorin hat für mich wirklich ein hohes Spannungspotential aufgebaut. Auch wenn es dieses Thema natürlich in vorherigen Geschichten schon gegeben hat, bot dieses Buch großartige Leseunterhaltung. Auf jeden Fall werde ich auch das nächste Werk von Julie Clark, Der Plan, zeitnah lesen! An dieser Stelle erstmal die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Rundum gelungenes Kochbuch

Die Südtiroler Klassiker: Von Speckknödeln bis Schlutzkrapfen
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Schon sehr lange bin ich ein großer Fan der Südtiroler Küche und der dazugehörigen Spezialitäten! Dass ich nun endlich hiermit ein Werk habe, wo all die leckeren Gerichte vereint in einem Buch habe, freut ...

Schon sehr lange bin ich ein großer Fan der Südtiroler Küche und der dazugehörigen Spezialitäten! Dass ich nun endlich hiermit ein Werk habe, wo all die leckeren Gerichte vereint in einem Buch habe, freut mich richtig! "Die Sütdtiroler Klassiker ist extrem liebevoll und ansprechend gestaltet, und ich finde, hier kommt jeder auf seine Kosten, sei es nun der erfahrene, aber auch derjenige, der noch nie etwas aus der Südtiroler Küche gekocht hat. Die Reihenfolge der Rezepte ist angelehnt an ein klassisches Menü angeordnet, beginnend mit den kalten Vorspeisen, so dass man beim Zusammenstellen einer Mahlzeit gezielt suchen kann. Klassisch auf der einen Seite das Rezept, auf der anderen ein schön fotografiertes Bild, das sofort Appetit auf das Entsprechende macht. Hilfreich und originell fand ich auch am Ende jeden Rezeptes 1-2 wertvolle Tipps zur alternativen Zubereitungsart oder einer variablen Zutat. Mein absoluter Favorit sind die (zumindest mir) altbekannten Schlutzkrapfen, seit ich das Buch das erste Mal in den Händen gehalten habe, wurden diese von mir bereits zweimal nachgekocht, meine Familie war begeistert! Auch das Glossar am Ende finde ich sehr hilfreich, wenn man mal einen Begriff nicht im Kopf hat. Dieses Buch bekommt einen Stammplatz unter meinen schon reichlich vorhandenen Kochbüchern. Von mir gibt es hierfür eine absolute Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Ein Familienroman nicht nur über Carl

Über Carl reden wir morgen
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Zugegebenermaßen hatte ich sehr große Erwartungen an das neuste Werk aus der Feder von Judith W. Taschler, und ich kann gleich sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Die Geschichte der Müllersfamilie Brugger, ...

Zugegebenermaßen hatte ich sehr große Erwartungen an das neuste Werk aus der Feder von Judith W. Taschler, und ich kann gleich sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Die Geschichte der Müllersfamilie Brugger, die uns die Autorin hier erzählt, entwickelt sich über mehrere Generationen, und obwohl es keinen immens großen Spannungsbogen gibt, nimmt einen die Handlung in verschiedenen Strängen derart gefangen, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte. Zwar ist Sohn Carl namensgebend für das Buch, doch auch alle anderen Familienmitglieder bekommen alle ihren eigenen Teil, jeder wird extrem detailliert und einfühlsam beschrieben, so dass man sich alle Figuren bildlich vorstellen kann. Jedes Familienmitglied macht seine Entwicklung durch, die wir als Leser quasi hautnah miterleben. Wir starten zu Beginn des 19. Jahrhundert und landen letztendlich beim Ende des Ersten Weltkrieges. Das Leben auf dem Land ist hart und entbehrungsreich, das ist nicht für jeden etwas. Der eine zieht in die Stadt, der andere sucht sein Glück in Amerika, und doch bleibt immer die Heimat, der Ursprung des Ganzen, die Herkunft, die familiären Verflechtungen im Fokus, das hat mir wahnsinnig gut gefallen! Das Ganze schildert Judith W. Taschler in einem unaufgeregten und doch sogartigen Schreibstil, der den Leser mitten hinein ins Geschehen nimmt. Für mich war das ganz großes Kino und bekommt eine absolute Leseempfehlung! Das in meinen Augen quasi offene Ende lässt auf eine Fortsetzung hoffen!



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Veröffentlicht am 23.05.2022

Wo ist Agatha???

Mrs Agatha Christie
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Zugegebenermaßen habe ich bisher noch kein einziges Buch von Agatha Christie gelesen, aber als bekennender Krimifan hat man die Queen of Crime natürlich omnipräsent im Hinterkopf, wenn es um dieses Genre ...

Zugegebenermaßen habe ich bisher noch kein einziges Buch von Agatha Christie gelesen, aber als bekennender Krimifan hat man die Queen of Crime natürlich omnipräsent im Hinterkopf, wenn es um dieses Genre geht. Da ich die beiden Vorgängerromane aus der Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" bereits kannte und mochte, war auch dieses hier um Mrs Agatha Christie ein Muss, und meine hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Die Ausgangssituation, dass die Protagonistin im Dezember 1926 mehr als 10 Tage wie vom Erdboden verschluckt war, nimmt Marie Benedict als Anlass, eine Kombination aus Roman und Biographie zu gestalten, und ich finde, dies ist ihr hervorragend gelungen! Die Geschichte wird uns in zwei Erzählsträngen präsentiert, die sich aufeinander zu bewegen und am Ende zusammenlaufen. Zum einen erleben wir Agathas mysteriöses Verschwinden, nachdem ihr Auto aufgefunden wurde, in dem tatsächlich bei eisigen Temperaturen ihr Pelzmantel liegt. Dies berichtet uns ihr Ehemann Archibald, der bald unter Mordverdacht steht, war er seiner Gattin Agatha doch alles andere als treu. Die zweite Perspektive bilden Agathas Rückblicke, in denen wir erfahren, wie sie zum Schreiben kam, ihre Sicht der Dinge fand ich höchst interessant! Ob die Auflösung des Falles, die uns die Autorin anbietet, tatsächlich realistisch ist, bleibt für mich nicht vollständig geklärt. Ehrlich gesagt fand ich dies aber nebensächlich. Mir hat dieses Buch großartige Leseunterhaltung geboten, deshalb gibt es die volle Punktzahl und eine absolute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Unaufgeregte Familiengeschichte zwischen Ost und West mit sehr authentischem Heimatgefühl

Eine andere Zeit
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Helga Bürster erzählt in ihrem neuen Roman "Eine andere Zeit" die Geschichte dreier Frauen, angefangen noch zu Mauerzeiten bis in die Gegenwart hinein. Im Mittelpunkt stehen Christina, Enne und Suse, wobei ...

Helga Bürster erzählt in ihrem neuen Roman "Eine andere Zeit" die Geschichte dreier Frauen, angefangen noch zu Mauerzeiten bis in die Gegenwart hinein. Im Mittelpunkt stehen Christina, Enne und Suse, wobei Enne und Suse, zwei Schwestern in Vorpommern leben,ihre Cousine Christina mit ihrer alleinerziehenden Mutter in einer grauen trüben Großstadt im Westen des geteilten Deutschlands. Obwohl es etliche Menschen in der DDR in den Westen zieht, treiben Christina genau umgekehrte Gefühle um, sie ist nur wirklich glücklich, wenn die ihren Urlaub bei den Cousinen an der Ostsee verbringen darf. Vermissen tut sie dort nichts, hat alles, was sie braucht und vor allem ihre Ruhe. Auch wenn diese Wünsche und Sehnsüchte für einige nicht nachvollziehbar schienen, konnte ich mich sehr gut in Christina hinein versetzen, da die Autorin die Atmosphäre dermaßen gut skizziert hat, dass alles komplett überzeugend wirkte. Kurz vor der Grenzöffnung macht Suse noch über Ungarn in den Westen rüber, verschwindet wie vom Erdboden verschluckt und stößt damit ihre Familie komplett vor den Kopf. Christina hingegen zieht bald nach dem Mauerfall endlich in den Osten und erfüllt sich so ihren Traum. Wie sich dann alles entwickelt, möchte ich gar nicht verraten, um nichts vorwegzunehmen. Helga Bürster hat mich mit ihrem ruhigen Schreibstil und ihrer sehr guten Recherche absolut überzeugt. Sie vermittelt ein unvergleichliches Bild von Heimat, beweist, dass in der ehemaligen DDR nicht alles nur schlecht war. Mich hat dieses Buch stellenweise sehr bewegt, vor allem aber sehr gut unterhalten, eine Geschichte, die auch ohne wirkliche Spannung zu fesseln versteht. Deshalb eine absolute Leseempfehlung!

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