Ein spannendes Abenteuerspielbuch – auch für Anfänger geeignet!
Die Welt der 1000 Abenteuer - Der Schatz der Oger: Ein Fantasy-SpielbuchAllgemeines zum Thema Spielbücher:
Spielbücher haben ihre Wurzeln in den 1970'er Jahren, also weit vor der Digitalisierung der Welt im Allgemeinen und der Unterhaltungsmedien im Speziellen. Ähnlich wie ...
Allgemeines zum Thema Spielbücher:
Spielbücher haben ihre Wurzeln in den 1970'er Jahren, also weit vor der Digitalisierung der Welt im Allgemeinen und der Unterhaltungsmedien im Speziellen. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DAS – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 306, gehst Du rechts herum lies 357“). Hieraus ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Verläufen der Geschichten, so dass man ein Spielbuch durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird.
Zum Inhalt:
Eigentlich geht es in dem kleinen und beschaulichen Dörfchen Roog im Nordwesten Konduulas eher beschaulich zu. Doch eines Tages ist Dein Cousin Bolko spurlos verschwunden. Wahrscheinlich hat er sich auf die Suche nach dem legendären Schatz der Oger gemacht. Da der rundliche und eher gemütliche Bolko dieses gefährliche Abenteuer auf keinen Fall allein bestehen kann, brichst Du kurzerhand auf, um ihn zu finden und zu retten…
Meine Meinung:
Dieses Spielbuch bietet mit seinen knapp 260 Seiten und 250 Sektionen einen vergleichsweise überschaubaren Umfang. Auch für Spielbuch-Neulinge ist das sehr rudimentäre Regelwerk leicht überschaubar. So gibt es beispielsweise kein Kampfsystem, dafür entscheidet hier umso öfter der Zufall, dessen Ergebnis über Runensymbole ermittelt wird. Entsprechend gibt es auch keine Lebenspunkte oder ähnliches. Lediglich ein Talent"system" bringt ein Bisschen "Rollenspielfeeling" mit hinein. Aber auch bei den 5 Talenten, von denen man sich für eines entscheiden muss, wird man im Verlauf der Geschichte nur maximal an drei bis vier Stellen kommen, an denen es zum Tragen kommt. Sehr gut gefallen hat es mir hingegen, dass es ein paar Rätsel gibt und dass man sich von Zeit zu Zeit Notizen machen muss, die sich im weiteren Spielverlauf durchaus noch als wichtig erweisen könnten.
Die Geschichte selbst ist eine typische Fantasygeschichte, sowohl mit alt bekannten Wesen wie Ogern und Gnomen als auch mit außergewöhnlicheren Wesen wie z.B. dem Löwenbären oder auch dem Kappa, der einen offenen Affenschädel mit silbriger Flüssigkeit darin hat. Die Atmosphäre ist stimmig, die durchwanderten Landschaften und Gegenden durchaus abwechslungsreich. Beim Umfang des Buches darf man allerdings nicht erwarten, dass Atmosphäre und Geschichte zu sehr in die Tiefe und ins Detail gehen. Alles in allem eine sehr passende Story für ein Fantasy-Spielbuch.
Das aus meiner Sicht vielleicht größte Manko dieses Buches ist es, dass es nur einen Spielpfad gibt, der zum Erfolg führt. Alle anderen Entscheidungskombinationen (und davon gibt es viele!) führen oftmals zum vorzeitigen Ableben des Helden oder zu einem Scheitern der Mission. Ich selbst bin zweimal gescheitert, bevor ich den richtigen Pfad gefunden hatte. Denn Gelegenheiten zum Sterben gibt es in dieser Story viele und es geht dann auch jedes Mal sehr schnell. Und dann heißt es: Wieder ganz von vorne beginnen! Es sei denn, man merkt sich immer die letzten 2-3 Sprungpunkte, von denen man gekommen ist… ; o )
Gut gefallen hat es mir, dass das Abenteuer mit zahlreichen Illustrationen und Bildern versehen ist, was die Atmosphäre für mich noch erhöht hat.
FAZIT:
Ein atmosphärisches Fantasy-Spielbuch mit eher rudimentärem Regelwerk und nur einem richtigen Weg durch die Geschichte, aber vielen Möglichkeiten des vorzeitigen Ablebens. Dennoch ein schöner und runder Fantasy-Lese- & Spielspaß!