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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Ein spannendes Abenteuerspielbuch – auch für Anfänger geeignet!

Die Welt der 1000 Abenteuer - Der Schatz der Oger: Ein Fantasy-Spielbuch
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Allgemeines zum Thema Spielbücher:
Spielbücher haben ihre Wurzeln in den 1970'er Jahren, also weit vor der Digitalisierung der Welt im Allgemeinen und der Unterhaltungsmedien im Speziellen. Ähnlich wie ...

Allgemeines zum Thema Spielbücher:
Spielbücher haben ihre Wurzeln in den 1970'er Jahren, also weit vor der Digitalisierung der Welt im Allgemeinen und der Unterhaltungsmedien im Speziellen. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DAS – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 306, gehst Du rechts herum lies 357“). Hieraus ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Verläufen der Geschichten, so dass man ein Spielbuch durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird.

Zum Inhalt:
Eigentlich geht es in dem kleinen und beschaulichen Dörfchen Roog im Nordwesten Konduulas eher beschaulich zu. Doch eines Tages ist Dein Cousin Bolko spurlos verschwunden. Wahrscheinlich hat er sich auf die Suche nach dem legendären Schatz der Oger gemacht. Da der rundliche und eher gemütliche Bolko dieses gefährliche Abenteuer auf keinen Fall allein bestehen kann, brichst Du kurzerhand auf, um ihn zu finden und zu retten…

Meine Meinung:
Dieses Spielbuch bietet mit seinen knapp 260 Seiten und 250 Sektionen einen vergleichsweise überschaubaren Umfang. Auch für Spielbuch-Neulinge ist das sehr rudimentäre Regelwerk leicht überschaubar. So gibt es beispielsweise kein Kampfsystem, dafür entscheidet hier umso öfter der Zufall, dessen Ergebnis über Runensymbole ermittelt wird. Entsprechend gibt es auch keine Lebenspunkte oder ähnliches. Lediglich ein Talent"system" bringt ein Bisschen "Rollenspielfeeling" mit hinein. Aber auch bei den 5 Talenten, von denen man sich für eines entscheiden muss, wird man im Verlauf der Geschichte nur maximal an drei bis vier Stellen kommen, an denen es zum Tragen kommt. Sehr gut gefallen hat es mir hingegen, dass es ein paar Rätsel gibt und dass man sich von Zeit zu Zeit Notizen machen muss, die sich im weiteren Spielverlauf durchaus noch als wichtig erweisen könnten.

Die Geschichte selbst ist eine typische Fantasygeschichte, sowohl mit alt bekannten Wesen wie Ogern und Gnomen als auch mit außergewöhnlicheren Wesen wie z.B. dem Löwenbären oder auch dem Kappa, der einen offenen Affenschädel mit silbriger Flüssigkeit darin hat. Die Atmosphäre ist stimmig, die durchwanderten Landschaften und Gegenden durchaus abwechslungsreich. Beim Umfang des Buches darf man allerdings nicht erwarten, dass Atmosphäre und Geschichte zu sehr in die Tiefe und ins Detail gehen. Alles in allem eine sehr passende Story für ein Fantasy-Spielbuch.

Das aus meiner Sicht vielleicht größte Manko dieses Buches ist es, dass es nur einen Spielpfad gibt, der zum Erfolg führt. Alle anderen Entscheidungskombinationen (und davon gibt es viele!) führen oftmals zum vorzeitigen Ableben des Helden oder zu einem Scheitern der Mission. Ich selbst bin zweimal gescheitert, bevor ich den richtigen Pfad gefunden hatte. Denn Gelegenheiten zum Sterben gibt es in dieser Story viele und es geht dann auch jedes Mal sehr schnell. Und dann heißt es: Wieder ganz von vorne beginnen! Es sei denn, man merkt sich immer die letzten 2-3 Sprungpunkte, von denen man gekommen ist… ; o )

Gut gefallen hat es mir, dass das Abenteuer mit zahlreichen Illustrationen und Bildern versehen ist, was die Atmosphäre für mich noch erhöht hat.


FAZIT:
Ein atmosphärisches Fantasy-Spielbuch mit eher rudimentärem Regelwerk und nur einem richtigen Weg durch die Geschichte, aber vielen Möglichkeiten des vorzeitigen Ablebens. Dennoch ein schöner und runder Fantasy-Lese- & Spielspaß!

Veröffentlicht am 22.06.2017

Ein grundsolider Krimi mit viel Lokalkolorit und einer gehörigen Portion Humor

Schwarzwasser
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Zum Inhalt:
Durch gewisse Irrungen des Schicksals findet das merkwürdige Trio aus Polizeiobermeister Leonhard Kreuthner, Opa Manfred und der Hundsgeigerin die Leiche des in seinem Haus erschossenen Dieter ...

Zum Inhalt:
Durch gewisse Irrungen des Schicksals findet das merkwürdige Trio aus Polizeiobermeister Leonhard Kreuthner, Opa Manfred und der Hundsgeigerin die Leiche des in seinem Haus erschossenen Dieter Wartberg auf. Praktischer Weise treffen sie dort ebenso die junge Lara Evers, die mit der Tatwaffe in der Hand gleich noch ein Geständnis ablegt. Doch schon kurze Zeit später regen sich berechtigte Zweifel an der wahren Identität des Toten – und auch an Lara Evers Geständnis. Eine verzwickte Spurensuche führt die Ermittler immer tiefer in die Vergangenheit…

Meine Meinung:

„Schwarzwasser“ ist der mittlerweile siebte Fall für Andreas Föhrs ungleiches Ermittlerduo Clemens Wallner & Leonhard „Leo“ Kreuthner, den man aber auch ohne Vorkenntnisse der ersten Bände problemlos lesen und verstehen kann (ich selbst kenne nur „Totensonntag“).

Der Fall beginnt nach einem noch undurchsichtigen Prolog, der ins Jahr 1996 zurückführt, mit einem klassischem Krimi-Auftakt: dem Auffinden einer Leiche. Von hier aus breitet der Autor ein Netz aus Irrungen und Wirrungen aus, das seine Ermittler wie seine Leser gleichermaßen die meiste Zeit im Dunkeln tappen lässt, was die wahren Hintergründe und Zusammenhänge dieses Falls anbelangt. Auf den ersten zwei Dritteln hätte dieser Plot durchaus ein wenig mehr Spannung vertragen können – dennoch war dieses Buch für mich aber von der ersten bis zur letzten Seite absolut unterhaltsam. Dies ist dem wohl schrägsten Polizisten der deutschen Krimilandschaft zu verdanken: Polizeiobermeister Leonhard Kreuthner. Er ist ein urbayerisches Original, das stets für die skurrilsten Situationen, die abwegigsten Einfälle und die zweifelhaftesten Methoden sorgt. So betreibt er in seinem – vorsichtig gesagt – etwas „renovierungsbedürftigen“ Hof eine kleine Schwarzbrennerei, fährt ein e-Bike der Marke Eigenbau mit einer Höchstgeschwindigkeit von über 80 km/h und nimmt es mit dem Gesetz selbst nicht immer ganz so genau („Du wärst der größte Gangster im ganzen Landkreis“ sagt Harry über Kreuthner). Wo Kreuthner ist bleibt garantiert kein Auge trocken und kein Zwerchfell ruhig. Ich habe mich jedenfalls über seine Eskapaden wunderbar amüsieren können, sei es sein Chili-Wettessen, die Anstiftung zu einer aus dem Ruder laufenden Schau-Prügelei oder auch das Spontan-Aufbocken (Volksmund: „Aufkreuthnern“) von Polizeiautos zwecks Fluchthilfe. Einfach herrlich!

Aber auch die anderen Charaktere gefallen mir sehr gut. Kreuthners Chef Clemens Wallner sorgt als ausgleichender Pol für die notwendige Ermittlungskompetenz und mit seinem Familienhintergrund, der in diesem Band in einem Nebenstrang eine wichtige Entwicklung erfährt, für eine gute Portion Menschlichkeit und Sympathie. Sein Großvater Manfred, der hier auch seinen Auftritt als Gevatter Tod und Hobby-Chauffeur hat, ist dabei einfach nur zum Gernhaben.

Nach vielen ermittlungstechnischen Herausforderungen und unzähligen skurrilen Situationen legt die Spannung im letzten Drittel des Buches deutlich zu und läuft auf ein stellenweise fesselndes Finale zu. Ich hätte nicht gedacht, dass es zum Schluss hin so spannend werden könnte. Letztendlich hat mich die Auflösung wirklich überrascht – und dennoch hat es Andreas Föhr geschafft, alles plausibel und rückwirkend nachvollziehbar aufzulösen. Spätestens hier merkt man den extrem erfahrenen und geschickten Krimi-Autoren, der sein Finale noch mit einem Schuss Dramatik gewürzt hat.

Zur Hörbuchproduktion:
Hier ist anzumerken, dass es zwei verschiedene Versionen gibt: Der (Audible-)Download ist mit einer Spieldauer von rund 10 Stunden ungekürzt, während die CD-Version mit einer Gesamtspielzeit von 7 Stunden und 37 Minuten auf 6 CD´s gekürzt ist. Ich selbst habe nur die CD-Version gehört und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir inhaltlich etwas gefehlt hätte.
Der Sprecher, der deutsche Schauspieler Michael Schwarzmaier, hat bei dieser Produktion einen wirklich fantastischen Job gemacht. Scheinbar ganz mühelos wechselt er zwischen Bayerischen Dialekten in verschiedenen Nuancen, lässt einige Figuren wunderbar berlinern und haucht jedem Charakter eine ganz eigene, unverwechselbare Persönlichkeit ein. Es macht einfach unglaublich Spaß, ihm zuzuhören - Besser geht es nicht!

FAZIT:
Ein Krimi, der mit seinem ausgeklügelten Plot, skurrilen Situationen und wunderbar schrägen Charakteren überzeugen kann.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Ein solider und atmosphärisch dichter Krimi mit tollem Setting

Tödliches Treibgut
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Meine Meinung:
„Tödliches Treibgut“ (OT: „Whisky From Small Glasses“) ist der erste „Fullsize“ Band der neuen Krimi-Reihe um den Ermittler D.C.I. Jim Daley des schottischen Autors und ehemaligen Polizisten ...

Meine Meinung:
„Tödliches Treibgut“ (OT: „Whisky From Small Glasses“) ist der erste „Fullsize“ Band der neuen Krimi-Reihe um den Ermittler D.C.I. Jim Daley des schottischen Autors und ehemaligen Polizisten Denzil Meyrick. Diesem Band ist das rd. 70seitige Prequel „Die Mädchen von Strathclyde“ vorangestellt, in dem der Autor seine beiden Protagonisten mit einem kleinen Fall einführt. Ich würde jedem empfehlen, zunächst dieses kleine ebook zu lesen, um einen einfacheren Start in die Geschichte von „Tödliches Treibgut“ zu erhalten.

Ohne die Vorkenntnis des Prequels könnte es zu Beginn durchaus schwierig sein, die vielen Charaktere auseinanderzuhalten. Das Setting, das sich der Autor für diesen Fall erdacht hat, ist eigentlich ganz beschaulich und heimelig – Kinloch, ein (vermeintlich) ruhiges kleines Fischerdörfchen an der wild-romantischen Küste der schottischen Kintyre-Halbinsel. Doch der erste Schein trügt, werden die beiden Ermittler DCI Jim Daley und sein Partner DS Brian Scott doch dorthin beordert, weil eine entstellte Frauenleiche dort angespült worden ist. In dieser Fischerdorfidylle treffen die beiden auf eine enge und verschlossene Dorfgemeinschaft, die aus einem bunten Mix teilweise skurriler und kantiger Charaktere besteht, und die anscheinend ihre ganz eigenen Regeln und Hackordnungen zu haben scheint. Auch die örtliche Polizei macht es den beiden Ermittlern nicht leichter, denn insbesondere der schmierige Inspector MacLeod ist ein absolutes Klischee des „Bad Cops“ mit zweifelhaften eigenen Interessen. Damit ist dieser ein stilistisch sehr gut passender Gegenpol zu DCI Jim Daley, der mir von Beginn an sehr sympathisch war. Seine kleineren und größeren Alltagssorgen (erfrischender Weise mal kein Alkoholiker!) lassen ihn sehr menschlich und nahbar erscheinen.

Der Fall an sich nimmt sukzessive an Spannung auf, überrascht stellenweise mit ungeahnten Wendungen und mündet in ein packendes und dramatisches Finale, wobei es sich der Autor nicht nehmen lässt, mit den Ereignissen ein Versprechen auf einen hoffentlich bald folgenden zweiten Band zu geben (Im Original ist diese Serie bereits bei Band 5!). Stilistisch sorgt Meyrick mit seinen Perspektiv- und Ortswechseln für ein ordentliches Tempo und viel Abwechslung, sodass ich persönlich beim Lesen keine wesentlichen Längen empfunden habe, auch wenn Daleys private Probleme teilweise schon breiten Raum einnehmen.

Der Schreibstil des Autors hat mich ebenfalls überzeugt. Er schafft es sehr gut, seine Sprache und Wortwahl an den herben Charme der schottischen Küste anzupassen und transportiert mit seinen manchmal sehr bildlichen Vergleichen die Atmosphäre stets punktgenau, so dass ich mir die Szenerien immer gut vorstellen konnte. Auch der immer wieder aufblitzende, meist trockene Humor hat mir sehr gut gefallen.

FAZIT:
Ein spannender, atmosphärisch dichter und vielversprechender Auftakt zu einer neuen Krimi-Reihe mit einem sympathischen Ermittler.

Veröffentlicht am 08.06.2017

Träume sind Schäume - eine melancholische Milieustudie

Fat City
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Meine Meinung:

Leonard Gardner (* 03.11.1933) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein Debut-Roman „Fat City“ erschien 1969 und wird heute zu den modernen Klassikern der US-amerikanischen ...

Meine Meinung:

Leonard Gardner (* 03.11.1933) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein Debut-Roman „Fat City“ erschien 1969 und wird heute zu den modernen Klassikern der US-amerikanischen Literatur gezählt. 2017 wurde das Buch in einer neuen Übersetzung von Gregor Hens neu aufgelegt.

Romane und Filme über Boxer sind ein amerikanisches Phänomen. So stupide, brutal und stumpf dieser Sport wirken kann, so gut eignet er sich doch zugleich, die Flüchtigkeit des Augenblicks aufzuzeigen und über genutzte und viel mehr vertane Chancen zu sinnieren. Autor Leonard Gardner schickt in seinem Roman Billy Tully auf die Jagd nach dem Amerikanischen Traum, der sich – auch mangels Alternativen – als Boxer einen großen Namen machen will. Doch bereits vor seinem 30. Geburtstag steht Tully vor dem Scherbenhaufen seines Lebens, das er in billigen Motel-Zimmern verbringt, mit Aushilfsjobs finanziert und im Alkohol ertränkt.

Dieser Roman ist eine Milieustudie und ein Spiegel seiner Zeit in einem Amerika der 50´er Jahre, in denen viele Menschen einem Traum nachjagen, den sie doch nie erreichen werden. Mit einem schnörkellosen, stellenweise düsteren Schreibstil begleitet der Autor seinen Protagonisten und lässt seine Leser an diesem tristen und melancholischen Leben teilhaben. Hierbei erlebt man, wie flüchtig Momente sein und wie dicht Höhen und Tiefen beieinander liegen können.

FAZIT:
Eine melancholische Milieustudie, die nicht durch Spannung, sondern durch einen schnörkellosen Erzählstil und authentische Charaktere besticht.

Veröffentlicht am 30.05.2017

Ein atmosphärisches und spannendes Familiendrama

Der Tag, an dem wir dich vergaßen
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Zum Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters Frank reist Riley MacPherson zurück in ihre alte Heimat, um sich um den Nachlass zu kümmern. Außer ihrem Bruder Danny, der halb verwahrlost in einem alten Trailer ...

Zum Inhalt:
Nach dem Tod ihres Vaters Frank reist Riley MacPherson zurück in ihre alte Heimat, um sich um den Nachlass zu kümmern. Außer ihrem Bruder Danny, der halb verwahrlost in einem alten Trailer auf dem Campingplatz ihres Vaters haust, hat Riley keine weiteren Verwandten mehr, die ihr bei dieser schweren Aufgabe helfen könnten. Doch das Testament ihres Vaters enthält einige Überraschungen, ebenso wie Riley tragische Familiengeschichte…

Meine Meinung:

Das Buch beginnt mit einem entspannten, sehr unaufgeregten Start in die Geschichte, in der wir Riley MacPherson und ihre eher traurigen Familienumstände kennenlernen. Dabei hat es mir gut gefallen, dass der Kreis der Personen noch recht eng umrissen ist und sich nach und nach ein erstes Bild der Familie MacPherson ergibt. Auch dass es schon früh die ersten Anzeichen von Ungereimtheiten gibt, fand ich sehr gelungen, denn es lässt erahnen, dass hier unter der Oberfläche noch viel mehr „brodelt“. Die Protagonistin Riley tastet sich im Folgenden bezüglich der merkwürdigen und dramatischen Familiengeschichte Stück für Stück vor. Dabei steht stets der rätselhafte Tod ihrer Schwester Lisa im Mittelpunkt, der sich vor vielen Jahren ereignet hat.

Es ist wirklich spannend zu lesen, wie Riley unermüdlich Puzzlestück für Puzzlestück ihrer Familiengeschichte aufdeckt und dabei versucht, aus den einzelnen Teilen ein schlüssiges Bild zusammenzusetzen. Als Leser habe ich dabei die ganze Zeit mit Riley mitgefiebert und mitgeraten. Noch vor der Hälfte wartet die Autorin mit einer stilistischen Überraschung auf und im Folgenden auch noch mit mehreren inhaltlichen Überraschungen. Das habe ich als sehr gelungen empfunden und hat für eine stets vorhandene Grundspannung gesorgt. Nur gegen Ende des Buches ist es der Autorin leider nicht mehr gelungen, mich mit ihren Wendungen zu überraschen, da sie doch zu vorhersehbar waren.

Eine Stärke dieser sehr einfühlsam und atmosphärisch erzählten Geschichte sind für mich die durchweg gelungenen Charaktere, allen voran natürlich die Protagonistin Riley, die mir vom Start weg sehr sympathisch war und die einen bewundernswerten Durchhaltewillen gezeigt hat. Aber auch ihr Bruder Danny, der seelisch verletze Kriegsveteran, der verstorbene Frank, über den man retrograd noch so Einiges erfahren hat, oder auch die lange Strecken undurchsichtige Jeannie haben mir sehr gut gefallen.

Leider hatte ich von dieser Geschichte auch Mystery-Elemente erwartet, da auf der Rückseite groß Folgendes zu lesen ist: „Ein Muss für alle Mystery-Fans“. Doch für meinen Geschmack hat diese Geschichte wirklich gar nichts mit Mystery zu tun. Diesbezüglich sollte man also nichts erwarten!

FAZIT:
Ein spannendes und einfühlsam erzähltes Familiendrama mit starken Charakteren und einigen Überraschungen.