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Veröffentlicht am 14.07.2022

Frauenpower mit Tiefgang und subtiler Ironie

Eine Frage der Chemie
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Der Roman von Bonnie Garmus ist endlich wieder einmal etwas ganz anderes, als der Einheitsbrei, der oftmals in den Buchhandlungen aufliegt. Chemie - ein Thema, das viele weniger anspricht...doch hier stimmt ...

Der Roman von Bonnie Garmus ist endlich wieder einmal etwas ganz anderes, als der Einheitsbrei, der oftmals in den Buchhandlungen aufliegt. Chemie - ein Thema, das viele weniger anspricht...doch hier stimmt ganz einfach die Chemie!

In "Eine Frage der Chemie" befinden wir uns in den späten 50iger und frühen 60iger Jahre in den Vereingten Staaten. Elisabeth Zott hat ihr Chemiestudium mit Auszeichnung beendet, doch der Doktortitel bleibt ihr verwehrt. Die Männer sind der Ansicht, dass Frauen an den Herd oder höchstens hinter die Schreibmaschine im Vorzimmer gehören, aber nicht als Wissenschaftlerin arbeiten sollen. Doch Elisabeth ist damit nicht zufrieden und auch nicht auf den Mund gefallen. Ihr Fachgebiet ist die Abiogenese (Mechanismen, die die Entstehung von Lebenwesen aus anorganischen und organischen Stoffen aufgrund naturwissenschaflitcher Hypothesen erklären). Ihre Arbeit wird jedoch nicht ernstgenommen und statt einen Arbeitsplatz als Chemikerin, bekommt sie im Forschungsinstitut Hasting den der Laborassistentin - obwohl sie viel klüger als ihre männlichen Kollegen ist. Immer wieder ist Elisabeth den Intrigen und Übergriffen ihrer männlichen Kollegen ausgesetzt. Einzig der für den Nobelpreis vorgeschlagene Chemiker Calvon Evans erkennt ihre Fähigkeiten. Die Chemie zwischen den beiden Außenseitern stimmt perfekt und die beiden Wissenschaftler werden ein Paar. Doch das Glück endet jäh und Elisabeth muss sich als Alleinerzieherin durchs Leben schlagen....

Bonnie Garmus hat einen ganz besonderen Erzählstil. Ihre subtile Ironie mochte ich sehr. Der Roman ist eine gelungene Mischung aus schwarzem Humor und Tiefgang. Dazu kommt etwas märchenhaftes und skurrilles. Das große Thema ist aber die Diskriminierung der Frauen. Trotzdem ist es kein Emanzenroman.
Elisabeth kämpft gegen diese Benachteiligung und gibt den Frauen durch ihre TV-Präsenz in "Essen um sechs" Mut und Selbstvertrauen. Dabei greift sie zu Mittel, die sie kennt: chemische Reaktionen. Kochen ist für Elisabeth eine dieser Reaktionen, denn Chemie bedeutet Veränderung der Zustände. Durch die Blume fordert Elisabeth ihre Geschlechtsgenossinnen auf ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ich musste mich immer wieder selbst fragen, wie weit die Emanzipation in diesen siebzig Jahren fortgeschritten ist und sehe leider noch immer so einige Parallelen zu damals. Wenn man sich in der Weltgeschichte umsieht, hat man sogar das Gefühl, dass sich vieles wieder rückwärts bewegt....

Elisabeth Zott ist eine Realistin und Atheistin. Sie will nicht verstehen, warum es Frauen nicht möglich gemacht wird, in denselben Berufen wie Männer zu arbeiten oder sich bestimmten Rollenbildern unterzuordnen. Sie stellt Strukturen und Machtverhältnisse in Frage. Sie ist eine ungewöhnliche, starke und inspirierende Frau, die jedoch auch manchmal etwas eigenartig wirkt. Sie lässt sich nicht unterkriegen und verliert nie den Mut für ihre Ideale zu kämpfen.
Ganz besonders habe ich aber Halbsieben ins Herz geschlossen - der etwas andere vierbeinige Begleiter.
Einige Handlungen sollte man vielleicht nicht wirklich hinterfragen, wie die etwas andere Kochshow, die Elisabeth Erfolg bringt. Hierzulande hätte diese wohl keinen großen Erfolg gehabt..... Auch die Beziehung zu Halbsieben oder ihrer hochbegabten Tochter Mad(eleine) fand ich oftmals fragwürdig. Vieles ist überzeichnet und wirkt skurrill.
Einige kleine Längen im Mittelteil werden durch den insgesamt charmanten Schreibstil wieder schnell vergessen.....Ich empfehle "Eine Frage der Chemie" sehr gerne weiter.


Fazit:
Ein etwas anderer Roman mit einer starken und inspirierenden Protagonistin. Die Geschichte hat Tiefgang, beinhaltet aber auch eine subtile Ironie, die man selten findet. Märchenhafte oder überzeichnete Passagen werden durch den ganz besonderen Erzählstil der Autorin und dem Thema Gleichberechtigung abgeschwächt. Ich empfehle diese vielschichtige Geschichte gerne weiter!

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Auch dieser Fall war wieder sehr fesselnd

Friedhofsengel
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"Friedhofsengel" ist der vierte Band der Reihe um die beiden Kommissarinnen Banu Kortoglu und Stella Brandes. Die Krimis können aber auch ohne Probleme alleinstehend gelesen werden.

Mit "Friedhofsengel" ...

"Friedhofsengel" ist der vierte Band der Reihe um die beiden Kommissarinnen Banu Kortoglu und Stella Brandes. Die Krimis können aber auch ohne Probleme alleinstehend gelesen werden.

Mit "Friedhofsengel" hat die Autorin den für mich bisher besten Fall geschrieben.
Stella Brandes steht kurz vor der Hochzeit mit dem seit kurzen immer erfolgreicheren TV-Star Jupiter Stones. Der Restaurantbesuch mit den Schwiegereltern in spe, die extra angereist sind, kann da schon mal zum Spießrutenlauf werden. Als dann noch zum Zeitpunkt des geplanten gemeinsamen Essens eine Frau vor genau diesem Restaurant erschossen wird, die Stellas Schwiegermutter ähnelt, ist sie zuerst irritiert. Wenige Tage später passiert ein weiterer gezielter Mord an einer ebenfalls gut situierten älteren Dame, die der ersten Toten verblüffend ähnlich sieht. Nun ist Stella doch beunruhigt und versucht neben den normalen Ermittlungen mehr darüber herauszufinden....

Für Stella und Banu bleibt trotz vieler Recherchen das Mordmotiv lange Zeit unklar. Die toten Frauen haben keinerlei Verknüpfungspunkte und kannten sich nicht. Dadurch treten die Ermittlungen sehr bald auf der Stelle. Erst durch ein altes Foto kommen die Beiden dem wahren Motiv auf die Spur...

Regine Seemann verknüpft wieder zwei Handlungsstränge aus der Gegenwart und der Vergangenheit zu einem spannenden Kriminalroman. Dabei greift sie auch diesmal ein sehr interessantes und hochemotionales Thema auf, das unter die Haut geht. Als Leser bekommt man es mit vielen physischen und psychischen Grausamkeiten zu tun. Ich möchte diesmal nicht verraten worum es sich handelt, um anderen Lesern nicht die Spannung zu nehmen. Zu diesem Thema habe ich bereits einen Film gesehen, der ebenfalls ziemlich heftig war.

Regine Seemann schreibt flüssig, eingängig und im Vergangenheitstrang sehr einfühlsam. Hamburg als Location wird sehr bildhaft dargestellt. Die Autorin hat hervorragend recherchiert und konnte mich überzeugen.

Das Privatleben der Ermittler kommt ebenfalls nicht zu kurz und wird sehr gut mit dem eigentlichen Kriminalfall verwebt. Ich mag das eher ungewöhnliche Kommissarinnen-Duo, das sich auch in diesem Band wieder hervorragend ergänzt.

Fazit:
Ein sehr spannender Krimi mit einem hochemotionalen Thema im Vergangenheitsstrang. Ich war wieder gefesselt und empfehle diese Reihe sehr gerne weiter!

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Krönender Abschluss

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
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Nun ist auch der Abschlussband rund um das Grand Hotel in Binz gelesen und es ist Zeit Abschied zu nehmen...sehr schade! Ich habe die Familie von Plesow sehr lieb gewonnen und hätte noch endlos weiterlesen ...

Nun ist auch der Abschlussband rund um das Grand Hotel in Binz gelesen und es ist Zeit Abschied zu nehmen...sehr schade! Ich habe die Familie von Plesow sehr lieb gewonnen und hätte noch endlos weiterlesen können....

Aus Josephine ist eine tolle junge Frau geworden, die der jungen Bernadette immer ähnlicher wird. Sie hat eine tolle Wandlung durchgemacht und möchte das Palais restaurieren und danach selbst führen. In ihrem Kopf hat sich eine ganz besondere Idee eingenistet, die auch ihre Mutter goutiert. In Berlin ist hingegen Constantin in einer argen Zwickmühle. Er ist wegen Mordes angeklagt und Bernadette macht sich auf dem Weg von Binz nach Berlin, um ihm beizustehen. Bei dieser Gelegenheit sucht sie auch nach ihrer Schwiegertochter Margrit, die einfach ihre kleinen Zwillingssöhne in Binz zurückgelassen hat, um sich für die NSDAP zu engagieren. Währendessen leitet Josephine das Grand und versucht das Palais mit Freunden zu restaurieren.
Bernadette hofft auf einen Freispruch für Constantin. Sie möchte seine Unschuld beweisen und wächst dabei über sich selbst hinaus. Sie will nicht noch einen Sohn verlieren, nachdem sie bereits zwei Söhne zu Grabe getragen hat. Allerdings weiß sie auch um Constantins dubiose Geschäfte....

Im letzten Band steht eindeutig Constantin im Mittelpunkt. Obwohl er der Unterwelt angehört und hart und kompromisslos ist, mochte ich Constantin. Durch seine Liebe zu Marie und den gerechten Umgang mit seinen Angestellten bleibt er trotz allem menschlich.
Im Gegensatz dazu Margrit, die weiterhin egoistische und herzlose Witwe von Alexander. Sie hat große Pläne. Ihr nächster Ehemann soll aus der Führungsriege der Partei sein. Dafür gibt sie fast ihr ganzes Erbe für die Nationalsozialisten aus. Doch so ganz scheinen ihre Pläne nicht aufzugehen....

Wie bereits gewohnt wird die Handlung wieder aus der Sicht mehrere Figuren erzählt. Besonders gefreut habe ich mich über den Strang rund um Major Carl Winkler, der diesmal eine ganz besondere Rolle bekommt. Sonst rückt die Location in Binz aber diesmal sehr in den Hintergrund, was ich etwas schade fand. Berlin ist diesmal der Hauptschauplatz. Gegen Ende wird es dann noch richtig dramatisch, wobei ich die letzte Wendung schon erahnt habe.

Bereits in den Vorgängerbänden hat mich Caren Benedikts Schreibstil mitgerissen. Er ist der Zeit angepasst, sowie bildhaft und lebendig. So manche Wendungen haben mich überrascht und haben die Spannung aufrecht erhalten.
"Die der Brandung trotzen“ ist ein würdiger Abschluss der Grand-Hotel-Saga.

Fazit:
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich nun die letzte Seite der Trilogie um das Grand-Hotel gelesen. Eine tolle Familien-Saga, die mir wunderbare und spannende Lesetunden beschert hat. Von mir gibt es deswegen für die ganze Trilogie eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Mühlviertler Familienepos

Über Carl reden wir morgen
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Der Roman ist eine komplexe Geschichte über drei Genererationen. Eine große Hilfe ist zu Beginn das Lesezeichen mit dem Familienstammbaum, welcher jedoch nicht vollständig ist. Auf den titelgebenden Carl ...

Der Roman ist eine komplexe Geschichte über drei Genererationen. Eine große Hilfe ist zu Beginn das Lesezeichen mit dem Familienstammbaum, welcher jedoch nicht vollständig ist. Auf den titelgebenden Carl müssen wir außerdem eine Weile warten.

Die Geschichte beginnt nicht, wie man anhand des Klappentextes vermutet 1918, sondern bereits 1828 mit Anton Brugger und seiner Schwester Rosa. Im oberösterreichischen Mühlviertel übernimmt Anton die Getreidemühle seines Vaters, während Rosa lieber vom Land in die Stadt ziehen möchte. Als sie eines Tages eine Frau anspricht, die Dienstmädchen für reiche Herrschaften in Wien sucht, nimmt sie das Angebot an. Anton vermisst Rosa und heiratet spät. Erst nach einem schweren Schicksalsschlag bittet er seine Schwester zurück auf den Hof zu kommen, um für ihre Nichten und Neffen zu sorgen.
Sohn Albert erweitertet den Familienbetrieb und baut zusätzlich ein Warenhaus, welches den Mühlviertlern mehr Möglichkeiten bringen soll und bald floriert. Er ist ein sehr aufgeschlossener Mann und findet in Wien seine zukünftige Frau, die von den Dorfbewohnern skeptisch beäugt wird und nur schwer Anschluss findet. Albrecht und Anna bekommen vier Kinder: Die Zwillingsbrüder Carl und Eugen, Gustav und die Nachzüglerin Elisabeth. Während Eugen später nach Amerika auswandert, müssen Carl und Gustav in den Krieg ziehen....

Zu Beginn empfand ich den Schreibstil etwas distanziert, aber eindringlich. Im Vergleich zu den beiden anderen Romanen, die ich bereits von der Autorin gelesen habe, war ich etwas überrascht und diese Erzählweise nicht wirklich gewohnt. Doch mit der Zeit verflog dieses Gefühl und ich war mitten in der Geschichte um die Familie Brugger. Die Handlung wird sehr detailliert beschrieben. Judith W. Taschler springt zwischen den Zeitebenen hin- und her. Einige Begebenheiten werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass einige Vorkommnisse dadurch aus einem anderen Blickwinkel gesehen werden können. Als Leser erhält man daher einen sehr guten Einblick in einige Geschehnisse und in die Charaktere der Figuren. Diese sind wunderbar gezeichnet und haben Tiefe. Man lebt mit ihnen mit und schließt einige davon ganz besonders ins Herz.

Durch die lange Zeitspanne und die vielen unterschiedlichen Personen ist der Roman sehr abwechslungsreich. Die Autorin vermittelt einen sehr guten Einblick in das damalige harte Leben auf dem Land, die Rolle der Frau, sowie die langsamen Veränderungen in der Gesellschaft. Neben dem kargen Arbeitsleben am Land gibt es auch Einblicke ins Stadtleben der damaligen Zeit, wo Dienstboten teilweise wie Sklaven behandelt und von der gehobenen Schicht drangsaliert und missbraucht wurden.
Weitere Themen sind Auswanderung und natürlich der bereits im Klappentext angekündigte Erste Weltkrieg. Die Kriegsschilderungen an der österreichisch/italienischen Grenze sind erschütternd und bleiben im Gedächtnis haften.

Im Gegensatz dazu hat man die wunderbaren Beschreibungen der Landschaft des Mühlviertels vor Augen und erlebt das Dorflebens hautnah mit. In dieser Geschichte gibt es Freud und Leid, Liebe und Missgunst, aber alles auf einem sehr anspruchsvollen und glaubhaftem Niveau.

Dieser Roman sollte weder nebenher noch parallel gelesen werden, denn er erfordert Konzentration. Das Ende blieb leider ziemlich offen. Ich hoffe es wird eine Fortsetzung geben, auf die man nicht allzu lange warten muss, denn ich möchte sehr gerne noch mehr über die Familie Brugger erfahren.

Noch ein Wort zum Cover. Ich finde es hebt sich vom Einerlei historischer Romane/Familienromae richtig ab und ist absolut gelungen. Für mich passt es perfekt zu dieser nicht alltäglichen Geschichte, die sich nicht in ein Schema pressen lässt.

Fazit:
Ein etwas anderer historischer Familienroman über 100 Jahre und drei Generationen, der Konzentration erfordert. Ein mitreißendes und komplexes Familienepos...einzig das offene Ende war nicht ganz meins.

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Veröffentlicht am 27.05.2022

Bittersüße Geschichte

Ein Lied für Molly
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Als die alleinerziehende Bonnie Milligan mit ihrem kleinen Sohn Josh im Bus eine blaue Mappe mit Noten findet, fasst sie spontan den Entschluss den Besitzer ausfindig zu machen. Zwischen den handschriftlichen ...

Als die alleinerziehende Bonnie Milligan mit ihrem kleinen Sohn Josh im Bus eine blaue Mappe mit Noten findet, fasst sie spontan den Entschluss den Besitzer ausfindig zu machen. Zwischen den handschriftlichen Notenblättern findet sie einen Zeitungsartikel über dem berühmten Pianisten Robert Brenner und macht sich quer durch Dublin auf den Weg zum Haus des Professors. Als er die Noten sieht, reagiert er eigentümlich. Obwohl er abstreitet, dass es seine Mappe ist, erkennt er, wer eines der Lieder geschrieben hat und möchte sie Bonnie abkaufen. Bonnie reagiert ungehalten und macht sich mit der Mappe wieder auf dem Weg nach Hause. Als jedoch ein Wasserrohrbruch ihre Wohnung für einige Tage unbewohnbar macht, denkt sie nochmals über Brenners Angebot nach. Doch diesmal hat Brenner einen anderen Vorschlag: Bonnie soll ihn an einem ganz bestimmten Ort führen, wo er den Komponisten vermutet. Gemeinsam mit Josh und seinem Kater Sir Francis machen sich Bonnie und der Professor auf dem Weg entlang der Westküste Irlands nach Ballystone, einem kleinen Ort an dem jährlich ein großes Musikfestival stattfindet. Dort vermutet Brenner den geheimen Verfasser der Musikstücke.....

Claudia Winter erzählt die Geschichte rund um die Komposition von "Ein Lied für Molly" und dessen Hintergrund auf zwei Zeitebenen. Dabei lernen wir im Vergangenheitsstrang aus dem Jahr 2001 den deutschstämmigen Musiklehrer und Pianisten Robert Brenner kennen, der seinen Schülern die Musik näher bringen möchte.
Neben dem wunderbaren Schreibstil der Autorin, den ich bereits kenne, war für mich das Thema Musik ein weiterer Grund das Buch anzufragen. Ich liebe Musik und bin auch beruflich damit verbunden.
In der Gegenwart begleiten wir Robert Brenner, Bonnie und Josh auf ihren Roadtrip und der weiteren Suche nach dem Komponisten des Liedes "Für Molly".
Die äußerst eigenwilligen Dorfbewohner von Ballystone spielen dabei eine weitere große Rolle.
Mir hat - wie fast immer - der Teil aus der Vergangenheit ein kleines bisschen besser gefallen, als die Handlung in der Gegenwart.

Claudia Winter bezauberte mich ein weiteres Mal mit ihrem neuen Roman, der diesmal in Irland spielt. Sie fängt den Charme der Grünen Insel ganz wunderbar ein. Die bildhafte Landschaftsbeschreibung und das Dorfleben wird von der Autorin sehr lebendig dargestellt. Ich sah die grünen Hügel vor mir und hörte die Wellen an die Klippen schlagen. Am liebsten hätte ich mir beim Lesen noch ein Glas Whiskey gegönnt...einen irischen selbstverständlich..und dabei "Bittersweet Symphony" gehört.
Wem dies noch nicht genug ist, kann sich die Playlist der Autorin anhören oder die am Ende niedergeschriebenen Rezepte zum Nachkochen ausprobieren. Béile!

Mit ihrem bezaubernden und bildhaften Schreibstil hat mich die Autorin ein weiteres Mal überzeugt.

Fazit:
Ein wunderbarer Wohlfühlroman, der einem in die Welt der Musik und nach Irland entführt. Mir hat diese berührende Geschichte über das Leben, die Musik, die Liebe und den Mut zum Neuanfang sehr gut gefallen und empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.

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