Profilbild von Tefelz

Tefelz

Lesejury Star
offline

Tefelz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tefelz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2022

Kurzweilig aber gut

Schattenfreundin
0

Als 2003 dieser Debutroman erschien, hatte ich mir das gemerkt und aufgeschrieben. Ein paar Jahre später hatte ich es gebraucht besorgt und dann stand es 15 Jahre im Regal, doch solche Entdeckungen machen ...

Als 2003 dieser Debutroman erschien, hatte ich mir das gemerkt und aufgeschrieben. Ein paar Jahre später hatte ich es gebraucht besorgt und dann stand es 15 Jahre im Regal, doch solche Entdeckungen machen auch Spaß...

Geschichte: Katrin zieht mit Ihrem Mann und ihrem Sohn Leo in die alte Heimatstadt Münster. Während ihr Mann berufsbedingt hauptsächlich mit Abwesenheit glänzt und auch oft auf Geschäftsreisen ist, versucht Katrin sich wieder in Münster einzuleben. Auf dem Spielplatz lernt sie Tanja kennen, die ebenfalls frisch hergezogene Mutter von Ben, der sich gleich mit Leo anfreundet und Katrin freut sich vielleicht eine Freundin gefunden zu haben. Als Katrin von Ihrem Arzt erfährt, dass sie wieder schwanger ist, geschehen viele Dinge auf einmal. Ihr Vater stirbt überraschend, ihr Mann ist auf Geschäftsreise in Lima. Tanja bietet an, während der Beerdigung auf Leo aufzupassen und Katrin nimmt dankbar an. Als Sie Leo nach der Beerdigung abholen will, gibt es von Tanja und Leo keine Spuren mehr...

Personen und Schreibstil: Immer wenn Kinder im Spiel sind, gehen die Emotionen auf Achterbahnfahrt, denn nichts ist schlimmer als der Moment, wenn man denkt, man hat sein Kind verloren. Thomas , der Ehemann spielt eher die Nebenrolle und ist der typische Mann, der nie da ist. Als Charlotte Schäfer und Peter Käfer anfangen zu ermitteln, wird alles immer verworrener. Starb der Vater eines natürlichen Todes wie bisher angenommen? Mit wem hatte er telefoniert, dass er sich plötzlich total gewandelt hatte? Was hatte Catrins Vater mit dem verschwinden von Leo zu tun ? Der Schreibstil ist hervorragend und das Buch ist sehr schnell gelesen. Die Spannung bleibt hoch und ist wirklich kurzweilig.

Meinung: Fragen über Fragen, die Geschichte nimmt Fahrt auf und bleibt spannend bis zum Showdown mit der Frage, was ist das Motiv? Ein absolut gelungenes Debut der Autorin, das mich sehr gut unterhalten hat. 4 Sterne von mir und eine klare Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2022

Starker Krimi mit Historischem Hintergrund

Allerheiligen
0

Normalerweise siedelt Richard Dübell seine Bücher eher 500 Jahre früher an, doch er bleibt sich treu und läßt einen Ururahnen seines mittelalterlichen Helden, in der heutigen Zeit in Landshut ermitteln.

Geschichte: ...

Normalerweise siedelt Richard Dübell seine Bücher eher 500 Jahre früher an, doch er bleibt sich treu und läßt einen Ururahnen seines mittelalterlichen Helden, in der heutigen Zeit in Landshut ermitteln.

Geschichte: Peter Bernwart und seine Kollegin Flora Sander geraten in eine merkwürdige Situation.Floras Ex-Mann ist fest davon überzeugt, dass seine SOKO in München einen Dieb und Mörder auf der Spur ist , der in Landshut einen weiteren Raub begehen wird um historischen Schmuck zu stehlen. Großkotzig lässt es die Kollegen aus Landshut antreten, um ihnen mitzuteilen, dass sie sich alle herauszuhalten und die Arbeit der SOKO nicht behindern sollen. Doch Bernwart, der deutlich mehr als nur Sympathie für seine Kollegin empfindet, ist von ihrem Ex-Mann entsetzt und traut ihm nicht über den Weg....

Schreibstil und Personen: Natürlich ist der Schreibstil sehr gut und die Akteure sind wunderbar beschrieben und sehr sympathisch. Bernwarts Vater und auch sein bester Freund, ein Schotte lockern die Geschichte auf und man hat den Eindruck, dass in Landshut noch alle Lieb zueinander sind und jeder alles für die Gemeinschaft gibt. Die Beziehung zwischen Peter und seiner Kollegin ist vielleicht ein bisschen kompliziert aber irgendwie passt auch das bei dieser Geschichte ins Bild.

Meinung: Schön ist, dass immer wieder historische Geschichte eingebaut ist und die Handlung damit auch automatisch interessanter wird, sonst wäre das ein netter Regionalkrimi, aber mehr auch nicht. Doch dass es eine wirklich tiefer gehende Geschichte gibt, macht einfach Spaß.

Fazit: Für mich gute 4 Sterne und sehr kurzweilig und vor allem mit viel Herz geschrieben. Ein Klassiker wird es nicht werden aber für Fans von Regionalkrimis ist das durchaus schon einer der besseren Krimis.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2022

Tüdelbräu als Universalmittel

Die Leiche am Deich
0

Und schon wieder ein Ostfriesen/Küsten Krimi von der Sorte die wie Pilze aus dem Boden wächst und war nicht so gespannt wie ich normal auf neue Bücher bin. Doch Freitag per Post angekommen, war das Buch ...

Und schon wieder ein Ostfriesen/Küsten Krimi von der Sorte die wie Pilze aus dem Boden wächst und war nicht so gespannt wie ich normal auf neue Bücher bin. Doch Freitag per Post angekommen, war das Buch Samstag Abend bereits gelesen. Spricht schon mal für den Schreibstil...

Geschichte: Als am Strand Kerstin Burmeister von einem Unbekannten erstochen wird, kann niemand ahnen, welche Auswirkungen das auf die kleine Gemeinde Sünum hat, deren gesellschaftliches Leben sich hauptsächlich im "Kroog" abspielt. Die Dorfkneipe, in der Gesine ihr Bier "Tüdelbräu" selbst herstellt, und die Anlaufstelle für alle Sünnumer ist. Wiebke, Ihre Tochter abeitet bei der Polizei und soll den Fall untersuchen. Ein möglicher Täter ist schnell gefunden, doch Gesine ist sich sicher, dass Eno unschuldig ist und fängt gegen den Willen der Tochter selbst an zu ermitteln...

Schreibstil und Personen: Es ist unglaublich, wie gut ich mir jede einzelne Person vorstellen kann und fühle mich beim lesen, wie in einem vor meinen Augen abgespielten Film als lebender Zuschauer. Die Personen sind detailliert und von der Gemeinschaft geliebt. Doch wie schnell sich Liebe in Haß wandeln kann, zeigt sich an vielen Beispielen , als einige wenige aus der Dorfgemeinschaft ausscheren und eigene Ziele verfolgen. Das Ende ist überraschend und somit alles richtig gemacht!

Meinung: Kurzweilie gute Geschichte mit tollen Charakteren auf typisch Norddeutsch gestimmt. Der blöde Polizist, der gierige und böse Bauer und die sture Mutter sind dabei, so dass jedes Klischee auch voll bedient wird.

Kritik: Schon sehr nervend das permante Gehabe um das "Tüdelbräu". Was bei Werner und seinem Bölkstoff noch witzig ist, geht einem hier irgendwann voll auf den Zeiger und führt zu einem Stern Abzug. Man hat den Eindruck, dass manche überhaupt nur gerade laufen können, wenn sie Bier trinken. Es kann irgendwie nicht so schnell nachgefüllt werden, wie es ausgetrunken wird. Gesine hat zudem alles im Griff und das ist schon hart an der Grenze.

Fazit: Starker Regionalkrimi mit einer guten Geschichte und auch einem überraschenden Ende, das durch einige falsch gelegte Spuren auch immer spannend bleibt.4 Sterne und eine Empfehlung, dass mit dem endlosen Besäufnis bei weiteren Folgen zu reduzieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2022

Kurzweilige und interessante Geschichte aus dem alten Heidelberg

Die heimliche Heilerin
0

Auf historische Romane muss man Lust haben. Es ist eine Art Roman, auf die man sich einlassen und die damit verbundene Naivität, die in solchen Zeitaltern herrscht, auch greifen kann. Ist das der Fall, ...

Auf historische Romane muss man Lust haben. Es ist eine Art Roman, auf die man sich einlassen und die damit verbundene Naivität, die in solchen Zeitaltern herrscht, auch greifen kann. Ist das der Fall, können sie richtig Spaß machen.

Geschichte: Madlen hilft der Ortsansässigen Hebamme bei Geburten und begleitet die Heidelberger Hebamme regelmäßig zu Ihren Besuchen. Bei einer schwierigen Geburt, entdeckt Madlen, dass sie die Frau ablenken und beruhigen kann, indem sie eine Kerze schwenkt und Psalmen aufsagt. Die Konzentration auf die Kerze und die beruhigenden Worte, helfen schließlich die Geburt einfacher zu machen. Als Sie eines Tages zur Frau eines Edelmanns der gerne in den Stadtrat will gerufen wird, stellt sie fest, dass die Frau stark misshandelt wurde und ihr Kind bereits tot ist. Sie wird beschuldigt die Frau falsch behandelt zu haben und muss aus Heidelberg fliehen...

Personen und Schreibstil : Madlen ist diejenige die allen nur helfen will und von ganzem Herzen eine gute Person ist. Sie liebt Ihren Bruder und wird von Ihrem Vater so gut es geht ignoriert, weil sie angeblich nicht viel zum Haushaltsgeld beiträgt. Ihr Vater würde sie am liebsten gerne schnell verheiraten. Da Frauen auch kein großes Mitspracherecht haben, sind wir ruck zuck im Mittelalter angelangt und man kann sich die Situation gut vorstellen und fängt schon an sich aufzuregen, über die maßlose Dummheit der damaligen Bürger. Reiche umso schlimmer, als dass sie fast alles machen können, ohne belangt zu werden. Alles hängt vom Stadtvogt ab, der Recht sprechen muss und ob dieser nun ein gerechter Mann ist.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Geschichte trotz 447 Seiten schnell gelesen. Wie so oft muss man es mögen, dass die Menschen schnell geurteilt haben und Unschuldige schnell verdammen, mit der Begründung, dass sie mit dem Teufel im Bunde stehen. Dazu leichtgläubige und unbedarfte Gemüter ein ein paar wohlgesonnene Helfer und fertig ist der Historienroman.

Meinung: Den Unterschied macht die Erzählweise, die einen auf eine Reise mitnimmt oder als Beobachter daran teilnehmen lässt. Die heimliche Heilerin hat mich auf die sehr kurzweilige Reise mitgenommen, bei der ich mich über die damalige Zeit gut aufregen konnte. Den bösen Menschen wird alles geglaubt und das blinde Volk fragt nicht nach. ( Kommt einem in der heutigen Zeit nicht unbekannt vor und egal ob 600 Jahre früher, es steckt wohl in den Genen )

Fazit: Hat mich sehr gut unterhalten und es wird wieder etwas dauern bis zum nächsten historischen Roman. Die Reihe hat ja noch einige Fortsetzungen und ich denke schon, dass ich mir den nächsten Band zulegen werde. 4 Punkte und eine klare Empfehlung für alle, die das mittelalterliche Leben in Heidelberg und Worms kennenlernen möchten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2022

Die Stimmung hervorragend eigefangen

Der Fall Schinagl
0

Nachdem ich bereits den 2.Teil " Donaudämmerung" lesen durfte, hat es jetzt einige Zeit gedauert, bis ich endlich den ersten Teil hatte und die Zeit zum lesen auch da war. Wie bereits in Teil2 angedeutet, ...

Nachdem ich bereits den 2.Teil " Donaudämmerung" lesen durfte, hat es jetzt einige Zeit gedauert, bis ich endlich den ersten Teil hatte und die Zeit zum lesen auch da war. Wie bereits in Teil2 angedeutet, war auch das Debut von Thomas Buchner ein absoluter Gewinn! Dazu liebe ich Bücher aus dem Haymon Verlag mit seinen abgerundeten Ecken.

Geschichte: 1935 entdeckt der Hausmeister einer Schule in Linz beim aufräumen eine Leiche und informiert sofort die Polizei. Und da ist er wieder, Bezirksinspektor Josef Steininger, die Unfähigkeit in Person. Denkt in erster Linie ans Essen und seine Theorien entbehren oft jeglichen Sinn. Er wird mit der Untersuchung betraut und gerät dabei in ein großes Schlamassel. Anscheinend ist der Tote ein gewisser Karl Schienagl, der aber offensichtlich im Gefängnis einsitzen sollte und die Beamten dort schwören, dass er dieses auch immer noch macht. Also wer ist der Tote und wer hat ihn einfach in der Schule abgeladen ?

Scheibstil und Personen: Es ist der Schreibstil, die Kulisse und die Details, verbunden mit dem Dialekt, die den Unterschied machen. Mit so viel Herz und Humor wurden die Akteure versehen, dass der Leser selbst dem trotteligen Steiniger nicht Böse sein kann. Die Dialoge und Kleinigkeiten mit denen wir das vergnügliche Erlebnis haben, in eine Zeit einzutauchen, die an sich nicht wirklich Lustig war und jeder sehen musste, wo er etwas zu essen her bekommt. Dahiinterlässt der Zollbeamte Grafeneder mal wieder morgens in der Gemeinschaftstoilette auf dem Gang für unseren Polizisten Steininger ein " Geschenk " , indem er den Abzug nicht betätigt um so seine Wertschätzung auszudrücken. Steininger wiederum ermittelt ohne Rücksicht auf Verluste sich zu blamieren und gerade in dieser Zeit, spielt natürlich auch die Gesinnung eine große Rolle. Man merkt, dass sich hier jemand in der Historie auskennt. Welche Rolle spielt die mächtige Heimwehr, mit der lieber keiner etwas zu tun haben will ?

Fazit: Ein wunderbares Debut für jemand, der hier die Geschichte und die Zeit der 30 Jahre aufleben lässt und den Leser in die Zerrissenheit einer Zeit mitnimmt, in der jeder wegen allem verdächtig ist. Dazu einen Inspektor, der wirklich alles falsch macht was geht und dann meistens doch noch die Kurve bekommt. Ich liebe es und wer auf Regionalkrimis um 1935 steht, muss sich sofort noch den 2. Teil besorgen " Donaudämmerung" wobei beide völlig unabhängig von einander zu lesen sind. 4 Sterne und absolute Empfehlung !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere