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Veröffentlicht am 05.02.2023

Taschengeld, Ferienjobs, Money Mindset – Was du schon immer über Geld wissen wolltest

Miss Money – Was schlaue Mädchen über Geld wissen sollten
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Inhalt:
Dieser Ratgeber soll jungen Mädchen ab 12 Jahren ein überschaubares und einfach erklärtes Grundlagenwissen zu Themen wie Sparen, Geldverdienen, Konsumieren und Investieren vermitteln, damit sie ...

Inhalt:
Dieser Ratgeber soll jungen Mädchen ab 12 Jahren ein überschaubares und einfach erklärtes Grundlagenwissen zu Themen wie Sparen, Geldverdienen, Konsumieren und Investieren vermitteln, damit sie eines Tages selbstbewusst ihre Finanzen in die eigene Hand nehmen können.

Meinung:
Auf dieses Buch habe ich mich tatsächlich riesig gefreut, auch wenn ich schon etwas erstaunt über die Wahl des Titels war. Eigentlich sollte es doch das Ziel sein, alle jungen Menschen anzusprechen – und nicht nur explizit die schlauen Mädchen. Nun denn, hängen wir uns nicht an solchen Kleinigkeiten auf, denn es gibt tatsächlich noch einige wichtigere Punkte, über die wir reden sollten. Zum einen fängt es schon einmal beim Vorwort an, in dem uns Collien Ulmen-Fernandes mitteilt, wie toll es ist, dass DU dich entschieden hast, dieses Buch zu lesen, um DEINE Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Und obwohl wir noch nicht einmal bis zum ersten Kapitel gekommen sind, fängt hier schon meine Kritik an. Wer zur Hölle ist Collien Ulmen-Fernandes, dass sie dieses Vorwort hält und uns viel Spaß beim Lesen wünscht? Nicht falsch verstehen, denn ich persönlich weiß, wer sie ist. Immerhin habe ich auch schon eins ihrer Bücher rezensiert. Aber ob das die Zielgruppe weiß, das bezweifle ich sehr. Hierzu dienen mir meine kleine Schwester und ihre Freundinnen immer als perfekte Zielgruppe, die ich befragen kann, denn die sind alle 12 Jahre alt oder kurz davor. Meine Schwester wusste tatsächlich, dass Collien Ulmen-Fernandes diejenige ist, die Werbung für die Telekom macht – die anderen wussten nicht einmal das. Aber was macht die gute Frau denn sonst noch? Außer Werbung mit ihrem Mann? Hier wäre es schön gewesen, wenn man die halbe Seite unter ihrem Grußwort noch genutzt hätte, um zu erklären, dass Collien Ulmen-Fernandes nicht nur eine deutsche Fernsehmoderatorin, Schauspielerin und Autorin ist, sondern dass sie bereits früh gelernt hat, was es heißt, selbstständig Geld zu verdienen und damit umgehen zu können. Die selbstbewusste und engagierte Dame hat nämlich ihre erste Immobilie bereits mit 19 Jahren erworben. Dass sie zwar Werbung im Fernsehen macht, aber unterschwellige Werbung auf Instagram verweigert, weil diese als freundschaftliche Empfehlung getarnte Werbung einfach verlogen ist, finde ich absolut sympathisch. Schade, dass man es versäumt hat, den jungen Leserinnen diese Frau etwas näher vorzustellen. Vielleicht ist man einfach davon ausgegangen, dass „schlaue Mädchen“ das wissen oder aber sich direkt ans Internet setzen, um zu googeln. Hier will ich nicht vorweggreifen, aber wenn wir schon beim Thema „Informationen googeln“ sind, dann hätte man sich dieses Heftchen auch komplett sparen können, denn ich, eine schlaue Dreizehnjährige, hätte mir die Finanzthemen in der Form auch alle selbst im Internet ergoogeln können. Die ersten zwei Kapitel, in denen es hauptsächlich um die Erklärung der Begriffe Geld und Sparen geht, sind übersichtlich gestaltet und für das Lesealter ab 12 Jahren verständlich erklärt. Das erste Drittel wäre somit nicht zu beanstanden, auch wenn ich persönlich denke, dass dies eigentlich Grundlagen sind, die „schlaue Mädchen“ wissen sollten, wenn sie sich ernsthaft mit dem Thema Finanzen befassen wollen. Als Einstieg in das Thema erhalten wir hier aber tatsächlich ein überschaubares und einfach erklärtes Grundlagenwissen. Aber ab dem dritten Kapitel ging bei mir der Hut hoch. Echt! Wenn Sparen allein nicht mehr ausreichen sollte, dann lautet die Devise „Nimm mehr Geld ein!“ Reden wir hier noch immer von der Zielgruppe ab 12 Jahren? Nein, definitiv nicht! Die restlichen Kapitel sind auf jeden Fall Themen, die ich Jugendlichen ab etwa 16 Jahren erst empfehlen würde. Ich bin ja selbst erst Dreizehn Jahre alt, allerdings ein spezieller Fall und geistig ein paar Jahre weiter als der „normale“ Durchschnitt, sodass ich immer wieder selbst an gewisse Grenzen stoße. Ich möchte viel, kann auch viel – jedoch darf ich recht wenig. Wenn ich dann also Fragen der Autorin wie „Was, wenn deine Eltern dir raten, die Finger von Aktien zu lassen…“ lese, dann fühle ich mich schon ein wenig verschaukelt. Ist das ein Witz? Reden wir hier noch immer von der Zielgruppe ab 12 Jahren? Mal abgesehen, dass man erst ab 18 Jahren ein eigenes Aktiendepot eröffnen kann und alles davor sich Kinderdepot nennt und von den Eltern verwaltet wird, bin ich mir nicht ganz so sicher, ob die Autorin, das Lektorat und der Verlag wirklich bedacht haben, dass wir hier noch immer von einem Ratgeber für junge Mädchen ab 12 Jahren reden. Gut, gehen wir also davon aus, dass dies ein Ratgeber für Jugendliche ab 16 Jahren ist – Mädchen und Jungs gleichermaßen, denn „Excuse me, wir haben das Jahr 2023“, und ich glaube, dass das Bild, das die Autorin von Männern und Frauen bezüglich des Themas Finanzen hat, doch recht angestaubt ist, und gehen wir ferner davon aus, dass diese Gestaltung, die eigentlich Zwölfjährige hätte ansprechen sollen, auch Sechzehnjährige anspricht, dann haben wir dennoch ein Problem. Jugendliche, die sich ernsthaft mit diesem Thema auseinandersetzen wollen, benötigen nicht nur Informationen, Tipps und Tricks, sondern auch Ratschläge, die verlässlich und gut recherchiert sind. Einem Kind vorzuschalgen, ein Start-Up zu gründen, um mehr Geld einzunehmen und beispielsweise selbstgemachte Müsliriegel auf dem Schulhof zu verkaufen, finde ich nicht nur abstrus, sondern grob fahrlässig. Ich persönlich bin von meinen Eltern schon recht früh dazu erzogen worden, sorgsam mit meinen Ein- und Ausgaben umzugehen. Wenn wir aber mal ehrlich sind, dann bekomme weder ich noch meine Schwester Taschengeld. Bei uns herrscht ein gegenseitiges Vertrauen und wenn wir Geld für etwas benötigen, dann bekommen wir dieses – aber auch nur deshalb, weil meine Eltern uns sehr früh den Umgang mit Geld erklärt und vorgelebt haben. Dies ist vielleicht mitunter ein Grund, weshalb Wirtschaft in der Schule zu meinen Lieblingsfächern gehört. Während andere Teenager in meinem Alter vielleicht noch keine Ahnung davon haben, wie viel die eigenen Eltern verdienen und wie viel davon am Ende des Monats tatsächlich übrig bleibt, reden wir sehr offen über diese Themen innerhalb der Familie. Meine Eltern haben ähnlich wie Collien Ulmen-Fernandes ihr Geld frühzeitig angelegt. Bereits im ersten Semester haben die beiden als Studenten mit Aktien gehandelt. Damals war es wohl auch noch einfacher, Gewinne zu erzielen, da die Spekulationssteuer erst später eingeführt wurde. Meine Mutter war 21 Jahre alt, als die beiden sich die erste gemeinsame Wohnung gekauft haben. Manch einer mag das für spießig halten, in so jungen Jahren schon an die Altersvorsorge zu denken und sich ein Klotz ans Bein zu binden. Tatsächlich sagt meine Mutter immer wieder, dass meine Eltern bei den Ausgaben manchmal etwas eingeschränkter waren, während andere Studenten feiern gehen konnten und achtlos mit ihrem Geld umgegangen sind. Aber das ist ja tatsächlich irgendwie auch eine Lebenseinstellung. Manch einer lernt es bis ins hohe Alter nicht, mit seinen Einnahmen sorgsam umzugehen. Wenn Eltern es ihren Kindern also nicht vorleben, bezweifle ich sehr, dass eine Zwölfjährige in die Buchhandlung geht und satte 14 € für einen Ratgeber wie diesen ausgibt. Hier fängt bei mir tatsächlich auch schon das Sparen an, denn vergleiche ich dieses Buch mit anderen Kinder- oder Jugendbüchern, dann empfinde ich es als überteuert. Ich lese gerade ein Kinderbuch mich Hardcover und Silberfolienprägung, einem schönen Lesezeichen und wunderschönen Illustrationen und Vignetten auf fast 300 Seiten. Dieses Buch kostet tatsächlich nur 13 €. Man könnte natürlich nun mit dem farbigen Druck von „Miss Money“ und vielem mehr argumentieren, aber ich persönlich würde als Teenie nie im Leben 14 € von meinem Taschengeld für dieses Buch entbehren. Man könnte es als Nachschlagewerk nutzen. Also ein Finanzlexikon. Immer dann, wenn man was nachschlagen will. Allerdings frage ich mich, macht das tatsächlich jemand? Wenn ich ein Buch lese, dann lese ich es jetzt. Lasse ich es irgendwo liegen oder stecke ich es ins Regal, dann nutze ich es nie wieder. Wenn ich beispielsweise zu irgendwelchen Themen wie Kryptowährung was nachschlagen müsste, dann würde ich eher kurz googeln. Ich würde das Buch sicherlich nicht nutzen, um die Wissenslücke zu schließen. Wer tiefer ins Thema gehen möchte, braucht andere Infoquellen. Und genau das ist der Punkt, wo ich mich frage, ist das Buch denn tatsächlich 14 € wert? Als Einstiegslektüre finde ich den Preis echt happig, denn bei den meisten landet das Heftchen nach ein paar Stunden irgendwo in der Ecke. Das ist das typische Mitbringsel einer Oma fürs Enkelkind oder ein Verlegenheitskauf, wenn man einem Kind was mitbringen will und nicht weiß, was es gerne liest.

Fazit:
„Miss Money“ von Magdalena Sporkmann wird mit den Worten „das perfekte Buch um schon junge Mädchen zu empowern, ihre Finanzen selbstbewusst in die Hand zu nehmen“ beworben. Die Grundidee hinter diesem Buch ist für mich deutlich erkennbar, jedoch weist es zu viele Schwachstellen auf. Obwohl die Autorin wirklich bemüht ist, ihr Wissen mit jungen Mädchen zu teilen, rate ich grundlegend davon ab, alle Tipps und Ratschläge ohne eigene Recherchen anzunehmen. Die Angaben zur Gründung eines Start-Ups oder beim Thema Versicherungen sind beispielsweise unvollständig und falsch. Daher ist es grob fahrlässig, Kindern ab 12 Jahren, die eventuell noch gar keine Ahnung vom „Money Mindset“ haben, dieses Buch ans Herz zu legen. Ich möchte mir nicht vorwerfen lassen, dass eine Zwölfjährige aufgrund meiner Empfehlung selbstgemachte Müsliriegel auf dem Schulhof verkauft, um ihr Taschengeld aufzubessern. Neben der Suche nach einer genialen Geschäftsidee gehört nämlich noch weitaus mehr, wenn man ernsthaft in Betracht zieht, in jungen Jahren ein Unternehmen zu gründen. Von mir gibt es 2 von 5 Sternchen.

Veröffentlicht am 26.10.2022

Kann man jemanden retten, der nicht gerettet werden will?

Wir holen uns die Nacht zurück
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Inhalt:
Ilvy und Kaja sind beste Freundinnen und unzertrennlich. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn. Sie sind Freundinnen fürs Leben und immer füreinander da – in guten und auch in schlechten Zeiten. ...

Inhalt:
Ilvy und Kaja sind beste Freundinnen und unzertrennlich. Gemeinsam gehen sie durch dick und dünn. Sie sind Freundinnen fürs Leben und immer füreinander da – in guten und auch in schlechten Zeiten. Deshalb ist es für Ilvy auch selbstverständlich, dass sie immer ein wachsames Auge auf Kaja hat, sie beschützt sie und hilft ihr in allen Belangen. Doch langsam muss Ilvy einsehen, dass sie das nicht mehr alleine schafft…

Meinung:
Dieser Jugendroman ist keine leichte Kost – für mich definitv nicht. Leider konnte ich anhand des Klappentextes nicht erkennen, dass es sich hier nicht einfach nur um eine Freundschaftsgeschichte zwischen Ilvy und Kaja handelt, sondern um so viel mehr. Als die beiden Hauptcharaktere sich kurz vor der Einschulung kennenlernen, scheint Kaja das Mädchen zu sein, das in einer Bilderbuchfamilie aufwachsen darf, und Ilvy das Mädchen, das von einer alleinerziehenden Mutter mit wechselnden Männerbekanntschaften großgezogen wird. Jedoch täuscht dieser erste Eindruck, denn Ilvys Mutter Paula trägt ihr Herz am rechten Fleck und sie tut alles für ihre Tochter und natürlich auch für deren Freundin Kaja. Im Grunde wünscht sich Kaja schon seit Jahren eine Mutter wie Paula und deshalb ist Ilvy nicht nur ihre beste Freundin und Nachbarin, sondern eher eine Schwester. Bei Ilvy fühlt sich Kaja geborgen und geliebt. Dass Kaja und ihre Mutter unter dem gewalttätigen Vater und Ehemann leiden, weiß Ilvy, aber über all die Jahre redet keiner über das Thema – über die häusliche Gewalt. Weder Kajas Mutter noch Kaja selbst können sich der Gewalt entziehen und verarbeiten die Situation auf ihre Weise. Dabei rutscht Kaja in den endlosen Sumpf der Drogen- und Alkoholsucht. Fast schon zu spät muss Ilvy erkennen und einsehen, dass sie ihrer besten Freundin nicht helfen kann und dass es sinnvoller gewesen wäre, sich früher professionelle Hilfe zu holen. Hier möchte ich dringend darauf hinweisen, dass am Ende des Buches ganz viele Infos zu Beratungs- und Anlaufstellen zu finden sind. Meines Erachtens fehlt leider eine Triggerwarnung, diese konnte ich weder vorne noch hinten im Buch finden. Insgesamt hatte ich mir zumindest für das Ende der Geschichte irgendwie ein klein wenig mehr Hoffnung und Liebe gewünscht, aber darauf wurde verzichtet. So musste ich das Buch mit einem beklemmenden Gefühl zuklappen – wissend, dass ich all das habe, was Kaja und ganz viele Kinder da draußen nicht haben: eine Familie, die mich liebt und immer für mich da ist.

Fazit:
„Wir holen uns die Nacht zurück“ von Nora Hoch ist eine intensive Freundschaftsgeschichte mit wichtigen Themen für Jugendliche ab 14 Jahren. Mich konnte dieses Buch allerdings weder berühren noch abholen, es hinterließ vielmehr ein tiefes, dunkles, trauriges Loch in mir, weshalb es nur 2 von 5 Sternchen gibt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.05.2022

Auch Hexenherzen können brechen

Witchy Wishes – Ohne Magie klappt das nie
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Inhalt:
Mia, Sophia und Alexis sind beste Freundinnen und felsenfest davon überzeugt, dass sie echte Hexen sind. Bei einem magischen Mädelsabend probieren die drei Mädchen deshalb ein paar Hexensprüche ...

Inhalt:
Mia, Sophia und Alexis sind beste Freundinnen und felsenfest davon überzeugt, dass sie echte Hexen sind. Bei einem magischen Mädelsabend probieren die drei Mädchen deshalb ein paar Hexensprüche aus.

Meinung:
Bei diesem dünnen Buch handelt es sich eher um eine Kurzgeschichte als um ein Jugendbuch. In Windeseile war ich durch und stand dann etwas verloren und enttäuscht da. Ja, die Geschichte ließ sich hervorragend einfach lesen, aber sie konnte mich leider nicht überzeugen. Ich liebe Holly Bournes Schreibstil und ihre Bücher, aber diese Story war eine ganz große Enttäuschung für mich. Wer sich langweilt und gerade kein anderes Buch griffbereit hat, der kann das Buch gerne zwischendurch mal lesen, aber ansonsten wäre es die reinste Zeitverschwendung. Eine Geschichte, die ich so oder so ähnlich schon sehr oft gelesen habe – allerdings noch nie so schlecht und oberflächlich erzählt. Ich zerreiße wirklich ungern Bücher, weil ich die Arbeit hinter einem Buch einfach wertschätze und großen Respekt vor Autoren habe, aber dieses Buch werde ich definitiv aus meinem Bücherregal verbannen. Ich würde wirklich gerne noch etwas Nettes schreiben, aber weder der Plot noch die Protagonistinnen konnten mein Herz gewinnen. Einzig und allein die Covergestaltung ist wirklich mega.

Fazit:
„Witchy Wishes – Ohne Magie klappt das nie“ von Holly Bourne ist der nette Versuch einer Kurzgeschichte über Freundschaft und Selbstliebe. Wenn Jugendliche ab 12 Jahren unbedingt eine magisch angehauchte Geschichte über drei Teenager lesen möchten, dann nur zu – ich würde mir allerdings die Zeit sparen. Der Klappentext und die zauberhafte Aufmachung versprechen leider mehr, als das Buch dann am Ende tatsächlich hergibt. Von mir gibt es leider enttäuschende 2 von 5 Sternchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.02.2024

Für mich ist dieser Roman leider kein Lesevergnügen gewesen

Blackwell Palace. Risking it all
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Inhalt:
Paola reist nach St. Moritz, um dort im glamourösen Hotel Blackwell Palace als Sommelière zu arbeiten. Der Hotelpalast hat einen ebenso legendären Ruf wie die beiden Hotelerben Charles und Edward ...

Inhalt:
Paola reist nach St. Moritz, um dort im glamourösen Hotel Blackwell Palace als Sommelière zu arbeiten. Der Hotelpalast hat einen ebenso legendären Ruf wie die beiden Hotelerben Charles und Edward Blackwell, denen Paola direkt verfällt. Trotz aller Warnungen möchte Paola ihnen näherkommen, als gut für sie sein kann. Doch sie möchte es nicht nur, sie muss: Paola ist einen geheimen Deal eingegangen, um sich ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. Wenn sie ihre Karten richtig ausspielt, wird nicht sie es sein, die von den Brüdern zerstört wird, sondern umgekehrt.

Meinung:
Eigentlich hatte ich mich sehr aufs Lesen gefreut, denn das Setting rund um das Blackwell Palace in St. Moritz fand ich äußerst interessant. Doch leider wurde ich enttäuscht. Mir fällt es auch gerade sehr schwer, die richtigen Worte zu finden, denn ich bewerte Bücher ungern schlecht. Ich war tatsächlich auch schon am Überlegen, ob ich das Buch einfach gar nicht rezensiere, nur fühlt sich das irgendwie auch nicht richtig an. Ich denke, es ist fair, wenn man ein Buch nicht gut findet, offen und ehrlich auszusprechen, was einem nicht gefallen hat. Der Einstieg in die Geschichte und Paolas Ankommen in St. Moritz waren tatsächlich noch unterhaltsam, doch nach einigen Seiten merkte ich schon, dass dieser Roman und ich keine Freunde werden. Bevor ich zum inhaltlichen Teil komme, muss ich zuvor noch etwas loswerden: Wenn man zitiert, gibt es Regeln, die zu beachten sind – und das lernt man heutzutage bereits in der Schule. Wenn man also alte Klassiker zitiert, wäre es schon ganz cool, wenn man die Quellen hierzu richtig benennt. Die Autorin erwähnt beispielsweise den Film „Mathilda“ und „Madame Knüppelkuh“… Tut mir leid, aber da stehen mir die Haare zu Berge. Erstens hätte ich erwartet, dass man sich auf das Kinderbuch und nicht auf den Film bezieht, zweitens heißt „Madame Knüppelkuh“ eigentlich „Fräulein Knüppelkuh“ und drittens wäre es ganz toll gewesen, wenn man „Matilda“ ohne „H“ geschrieben hätte. Hier hat nicht nur die Autorin, sondern einfach jeder, der am Buch beteiligt war, geschlampt. Immerhin stammen sowohl die „Frozen-Hearts“-Reihe als auch Roald Dahls „Matilda“ aus dem gleichen Verlagshaus. Man könnte also erwarten, dass, wenn schon aus Klassikern zitiert wird, Zitate und Bemerkungen auch Hand und Fuß haben. Dies nur so am Rande, weil ich mir ziemlich sicher bin, dass diese kleinen Fehler kaum jemandem aufgefallen sind. Mir leider schon, denn ich habe einen sehr persönlichen Bezug zu Matilda. Weitaus schlimmer finde ich allerdings den Inhalt dieses Romans. Beim besten Willen verstehe ich den Hype um dieses Buch und diese Reihe nicht. Ich frage mich nun, ob all die Buchbloggerinnen, die auf TikTok von den spicy Szenen schwärmen, das Buch wirklich gelesen und verstanden haben, oder ob die alle nur auf einen Trend aufspringen. Nehmen wir uns mal die Protagonistin vor: Paola ist zwar eine scheinbar schlaue Frau, jedoch verhält sie sich nicht nur naiv, sondern grenzenlos dämlich. All die Jahre, die wir Frauen uns das Frausein und die Gleichstellung erarbeitet haben, macht Paola in nur einem Zuge zunichte. Sie verfällt nicht nur einem der Blackwell-Brüder, sondern gleich beiden – und um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, welcher von beiden schlimmer ist. Diese Männer sind einfach nur toxisch und aus dem letzten Jahrhundert. Die angeblichen spicy Szenen sind meines Erachtens verstörend und keineswegs für ein Lesealter unter 18 Jahren geeignet, weshalb ich mir persönlich einen kleinen Hinweis irgendwo unter dem Klappentext gewünscht hätte. Auch die Dialoge zwischen den Charakteren sind komplett unauthentisch und sinnlos und von den Handlungen will ich erst gar nicht anfangen. Wenn ich etwas Positives hervorheben müsste, dann würde ich das Cover wählen, denn das ist in seiner Schlichtheit richtig gut gelungen. Allerdings nur das Cover, denn der farbige Buchschnitt ist überhaupt nicht meins – aber das ist ja bekanntlich sowieso alles Geschmackssache. Da ich mich durch diesen ersten Band wirklich durchquälen musste und mehrmals kurz davor war, das Buch einfach abzubrechen, frage ich mich nun, ob ich mir den zweiten Band wirklich antun muss.

Fazit:
„Blackwell Palace. Risking it all“ ist der erste Band der „Frozen-Hearts“-Reihe von Ayla Dade. Für mich ist dieser Roman leider kein Lesevergnügen gewesen, weshalb ich auch nur 1 von 5 Sternchen vergeben kann.

Veröffentlicht am 12.03.2023

Die größte Enttäuschung - selbst ein Stern ist zu viel!

Gute Tage - Wie du die Regel geregelt kriegst
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Inhalt:
Dieser Ratgeber verspricht spannende Fakten und hilfreiche Tipps zum Thema Menstruation. „Die erste Periode kann ziemlich überwältigend, verwirrend und peinlich sein – und darüber zu reden oder ...

Inhalt:
Dieser Ratgeber verspricht spannende Fakten und hilfreiche Tipps zum Thema Menstruation. „Die erste Periode kann ziemlich überwältigend, verwirrend und peinlich sein – und darüber zu reden oder Fragen zu stellen, scheint manchmal einfach unmöglich. Aber so muss es nicht sein!“

Meinung:
Und genau der Meinung bin ich auch. Hätte ich allerdings Rat und Hilfe und Tipps benötigt, wäre ich mit diesem Buch völlig hilflos und verzweifelt und sogar verängstigt gewesen. Ich bin mir zu 100% sicher, dass dieses Buch von vielen wahrscheinlich sogar gefeiert und zelebriert werden wird, weil gleich auf den ersten Blick erkennbar ist, dass man hier sehr großen Wert auf Diversität und Vielfältigkeit setzt. Meiner Meinung nach ist das Autorenduo aber komplett am Thema vorbeigeschlittert, denn in diesem Ratgeber geht es weder um Hautfarbe, noch um Religion oder dergleichen – hier geht es einzig und allein um die Menstruation – und der Menstruation ist es schlichtweg egal, welche Hautfarbe die menstruierende Frau hat. Dementsprechend habe ich also versucht, diesen Menstruations-Ratgeber sachlich zu bewerten und habe daher auch die schrecklichen Illustrationen ausgeblendet. Ich verstehe nämlich noch immer nicht, was ein Mädchen mit Kopftuch oder ein Mädchen im Rollstuhl oder ein Mädchen mit einer Beinprothese mit der Menstruation zu tun haben. Es wurde peinlichst auf die Diversität und Vielfältigkeit der abgebildeten Mädchen geachtet, dass man dabei vergessen hat, um was es hier grundsätzlich geht. Aber fangen wir mal ganz am Anfang an. Da ich selbst mitten in der Pubertät bin, denke ich, kann ich all die Dinge, die hier angesprochen werden, am besten beurteilen. Auch wenn ich eigentlich schon (fast) alles über die Pubertät weiß, bin ich dennoch interessiert und habe dementsprechend nicht nur dieses Buch, sondern auch einige andere Bücher vorliegen, die ich euch bei Bedarf gerne noch vorstellen könnte. Bereits auf der ersten Seite ist die Rede von der „nächsten Generation Bluterinnen“ – wie geschmacklos ist das denn bitte? „Habt eine tolle Zeit und lasst euch die Laune nicht verderben!“ Hä?! Nun gut, „Los geht’s! … Willkommen zu deiner Periode!“ – fängt ja alles gut an, aber der Knaller kommt gleich noch. Kurz und knapp werden die Grundlagen auf einer Doppelseite abgehändelt, um dann den Mädchen, die tatsächlich vielleicht keine Ahnung von der Menstruation haben, pure Angst einzuflößen. Wer bis hierhin noch keine Angst davor hatte, die Menstruation zu bekommen, den packt die Angst spätestens jetzt. Denn hier wird der Leserin suggeriert, dass man Angst haben müsste. Da führt kein Weg daran vorbei! Also gibt es erst einmal einen Notfallplan mit Dingen, die man tun kann, um ja keine Angst zu bekommen, die man ja nicht gehabt hätte, hätte man nicht die Seite zuvor gelesen. Hier muss ich nochmals erwähnen, dass ich echt versuche, die grausamen Illustrationen auszublenden. Mag sein, dass man vielleicht der Meinung war, dass diese Einfachheit cool rüberkommt bei den jungen Mädchen heutzutage. Ich persönlich finde die Bilder aber einfach nur hässlich, vor allem, weil sich auf unzähligen Seiten blutige Binden und Tampons durchs Bild ziehen. Ätzend! Es reicht nicht, wenn man die eklige Schlacke einmal im Monat im eigenen Slip hat, jetzt werden die blutigen Binden und Tampons auch noch in einem Buch gefeiert. Hurra! Dann gibt es einige Themen, die eigentlich kaum erwähnenswert sind, denn welches Mädchen stellt sich die Frage, welche Unterwäsche die richtige wäre während der Periode? Wollt ihr das Ganze hier ins Lächerliche ziehen? Ernsthaft? Ich sortiere meine Unterwäsche doch nicht nach „für die Tage mit und für die Tage ohne Periode“. Ich muss schlichtweg davon ausgehen, dass das Autorenduo denkt, wir Mädchen leben tatsächlich hinterm Mond. Zumindest hier in Deutschland fängt der Aufklärungsunterricht bereits in der Grundschule an. Von Schule zu Schule und auch von Bundesland zu Bundesland gibt es sicherlich auch noch Unterschiede, aber ich hatte beispielsweise in der fünften Klasse einen „pro familia-Tag“. Mädchen und Jungs wurden dabei getrennt, damit man sich vor dem anderen Geschlecht nicht schämt und wirklich offen alles fragen kann, was einem so auf der Zunge liegt. Und uns wurde alles, aber wirklich alles erklärt. Zum Schluss gab es auch noch ein Tampon-und-Binden-Set und ganz viele Informationsbroschüren. Solch einen „pro familia-Tag“ sollte es eigentlich an allen Schulen geben, aber selbst wenn nicht, gibt es dann im Bio-Unterricht noch einmal weitere Informationen. Da wir uns aber in einem fortgeschrittenen Zeitalter befinden, wird es kaum ein Mädchen geben, das ab der fünften Klasse nicht die Möglichkeit hat, sich selbst zu informieren. Ob man sich nun im Internet informiert oder aber mit Freundinnen redet oder aber mit den Eltern oder… oder… oder. Aber bei diesem Buch hatte ich das Gefühl, dass die Autorinnen tatsächlich davon ausgehen, dass wir Mädchen wirklich von nichts eine Ahnung haben und dann kommt einfach so und ganz plötzlich mit einem ganz großen PLOPP die rote Schlacke aus einem raus. Aber hey, dann ist die Menstruation eben da und was machen wir natürlich gleich? Natürlich! Eine Perioden-Party!!! Geht’s noch? Wollt ihr uns allen Ernstes hier veräppeln? „Willkommen im Club“ und „verkünde es zu Hause“ und „lächle dich selbst im Spiegel“ an. Natürlich wird dann eine ganze Doppelseite dem Thema gewidmet „Wie sag ich’s am besten“ der Welt da draußen, aber ihr erinnert euch, dass ich eben erwähnt habe, dass für die wichtigen Grundlagen genauso viele Seiten beansprucht wurden – da stimmt in meinen Augen die Verhältnismäßigkeit nicht. Als ich meine Menstruation bekam, hatte ich nicht das Gefühl, ich müsste es in die Welt hinausschreien. Aber vielleicht hätte ich in der Zeitung eine Annonce schalten sollen?! Hätte ich sicher gemacht, wenn ich diesen „ultimativen Ratgeber“ davor gelesen hätte. Dann kommt natürlich der Teil mit den Binden und den Tampons, wo ich mich wieder über diese Illustrationen mehr als wundern musste, denn die Illustrationen erwecken den Anschein, als hätten wir Frauen eine kleine Hauttasche seitlich am Oberschenkel, wo wir uns dann die Tampons einfach reinschieben. Dann gibt es noch Tipps zum Einführen von Tampons und den Rat, dass man dazu Gleitgel verwenden kann – lieben Dank für den Hinweis, dass es Gleitgel in jedem Drogeriemarkt zu kaufen gibt. Moment mal! Dieses Buch wird vom Verlag ab 10 Jahren empfohlen und wenn ich bedenke, dass meine fast 10-jährige Schwester nun zum nächsten Drogeriemarkt sprintet und dort eine Tube Gleitgel kauft, dann… dann hat sie definitiv einige Lacher auf ihrer Seite, wenn es ans Bezahlen geht. So schlecht ich das Buch auf der einen Seite auch finde, belustigt es mich dennoch irgendwie. Vor allem das Kapitel „Kacke“, in dem ich nun erfahre, dass in meinem Körper wohl irgendwo eine unsichtbare Hand ist, die einen Stressball knautscht und ich deshalb häufiger „groß aufs Klo“ muss. Herrlich! Das ist nun tatsächlich sogar unter dem Niveau einer Zehnjährigen. Nachdem wir dann noch lernen, was im schlimmsten Fall passieren könnte und wie wir uns dann zu verhalten haben – nämlich locker und lässig bleiben, selbst wenn ein roter Fleck die schicke, weiße Hose ziert, gibt es tatsächlich ein Thema, das ich interessant fand. Während ich die Meinung der Autorinnen teile und nicht verstehe, dass man sich während der Periode vom Schulsport befreien lassen muss, gibt es ganz viele Mädchen, die nicht nur den Schulsport ausfallen lassen, sondern den kompletten Unterricht. Tut mir leid, dass ist eine Einstellung, die ich nicht teilen kann. Es mag Tage während der Menstruation geben, an denen man sich nicht wohlfühlt, das stimmt. Aber grundsätzlich ist die Periode kein Freifahrtschein fürs Blaumachen! Beim Schwimmunterricht verstehe ich es, denn wenn man keine Tampons mag, könnte man natürlich die Variante der Autorinnen anwenden und Slips im Badeanzug tragen, aber meins ist das nicht. Über zig Seiten gibt es dann noch Tipps, über die ich hier herziehen und über die ich mich lustig machen könnte, aber ich denke, irgendwann ist auch mal gut. Allerdings muss ich noch einmal auf die Altersempfehlung eingehen, denn meiner Meinung nach ist dieses Buch definitiv nichts für Zehnjährige. Ein Buch, in dem ein Mädchen ihre Vagina im Spiegel betrachtet und ihren Körper erforscht, allerlei Verhütungsmittel durchdiskutiert werden und sich die Frage nach Sex während der Periode stellt, verwirrt eher, als dass es hilft. Meine Schwester hat natürlich gleich ein Kondom mit Gesicht entdeckt und gefragt, was das ist. Ich habe selbstverständlich geantwortet, um dann die Frage „Was ist denn ein Kondom?“ direkt an meine Mutter weiterzureichen. Sorry, aber wenn es tatsächlich Mädels da draußen gibt, die ernsthaft einen Rat suchen, dann gibt es nur einen: „Haltet euch fern von diesem Buch!“ Die Periode ist weder peinlich noch verwirrend. Ja, die Periode ist ganz normal, aber ich kann leider nicht zustimmen, dass dieser Ratgeber vollgepackt mit Wissen rund um die Tage ist und von altersgerecht brauchen wir hier auch nicht reden. Dass die Illustrationen divers sind stimmt, aber dass diese angenehm sind, ist Geschmackssache, denn die Nasen und Augenabstände der Mädchen wirken ziemlich verstörend.

Fazit:
Der Ratgeber „Gute Tage – Wie du die Regel geregelt kriegst“ von Yumi Stynes und Dr. Melissa Kang ist weder fröhlich, noch offen oder gar informativ – es ist vielmehr die größte Enttäuschung ever. Vor allem „Einsteigerinnen“ sollten ihre Finger von diesem „ultimativen Ratgeber“ lassen. Da die meisten Bewertungssysteme mindestens ein Sternchen abverlangen, vergebe ich 1 von 5 Sternchen. Aber selbst das ist zu viel.