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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2023

hier gibt es viel zu entdecken

Guinness World Records für Erstleser - Tiere (Rekordebuch zum Lesenlernen)
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„Viele Bilder, Kurze Sätze, Große Schrift“ heißt es auf der Rückseite, was ich definitiv unterschrieben kann. Sätze und Wortwahl sind kindgerecht einfach und passend für das Grundschulalter. Zu schwierigeren ...

„Viele Bilder, Kurze Sätze, Große Schrift“ heißt es auf der Rückseite, was ich definitiv unterschrieben kann. Sätze und Wortwahl sind kindgerecht einfach und passend für das Grundschulalter. Zu schwierigeren Wörtern (z.B. Wirbeltiere) gibt es kleine Erklärungskästchen.
Die Rekorde werden durch zahlreiche Vergleiche (z.B. groß wie ein Streichholz, schwer wie eine Tüte Milch) verdeutlicht, wobei die Wortwahl dabei aber immer relativ ähnlich ist. Kinder werden sich daran aber eher nicht stören. Gewichtseinheiten wie Tonnen einzuschätzen, könnte dagegen noch etwas schwierig sein.
Zahlreiche Fotografien zeigen die benannten Tiere, kleine Grafiken wie Maßbänder veranschaulichen die Informationen. Ansonsten sind die Seiten sehr bunt, die Hintergrundfarbe wechselt bei den einzelnen Themenbereichen, und mit vielen kleinen Grafiken wie Sternchen und Pfeilen dekoriert.

Das Buch kommt mit allerlei interessanten, aber auch skurrilen Fakten daher. Hier können auch Erwachsene noch etwas lernen.
Neben naheliegenden Rekorden wie größtes oder schnellstes Tier gibt es aber auch einige eher willkürliche Kategorien: beispielsweise größter Pelikan. Größter Vogel wäre erstmal nageliegender gewesen.
Gewünscht hätte ich mir bei vielen Tieren ein paar mehr Infos, z.B. wo diese leben, gerade bei den unbekannteren Arten. Das hätte aber natürlich das Thema ein wenig gesprengt.

Veröffentlicht am 12.01.2023

Wendungsreicher Auftakt in ideenreicher Welt

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Kaya ist Schmiedin. Die Bewohner ihres Dorfes finden sie seltsam, dabei wissen nur wenige überhaupt von Kayas Besonderheit: Sie kann mithilfe von Farben Magie wirken.
Als sie auf einer Reise angegriffen ...

Kaya ist Schmiedin. Die Bewohner ihres Dorfes finden sie seltsam, dabei wissen nur wenige überhaupt von Kayas Besonderheit: Sie kann mithilfe von Farben Magie wirken.
Als sie auf einer Reise angegriffen und gefangen genommen wird, ist sie gezwungen, ihre Fähigkeiten zu zeigen, um dem Anführer der gegnerischen Gruppe zu helfen. Dabei ahnt sie nicht, auf wen sie dort gestoßen ist und welche Konflikte im Land schwelen…

Dies ist bereits die dritte Reihe aus dem bereits bekannten Fantasyuniversum. Eins der Vorgängerbücher habe ich noch nicht gelesen. Macht auch nichts, da die Handlungen völlig eingeständig sind. Dennoch fühlt es sich das Setting – obwohl die Heimatländer der jetzigen Hauptfiguren wieder ganz neue Eigenheiten aufweisen – irgendwie vertraut an.
Ich mag die ideenreiche, bildhaft gezeichnete Welt mit ihren facettenreichen Bewohnern wieder total gern.

Aber auch die Handlung konnte mich fesseln.
Die 17-jährige Kaya ist die Ich-Erzählerin der Geschichte. Sie ist hilfsbereit und loyal. Viele Freunde hat sie nicht, da die Bewohner ihres Dorfes sie komisch finden. Dies setzt ihr durchaus zu. Zumal sie als Frau in einem Männerberuf (so nach wie vor das rückschrittliche Denken in Amisa) – sie ist Schmiedin – ohnehin schon einen schweren Stand hat. Dummen Kommentaren weiß sie aber schlagfertig zu begegnen.
Kaya kann mithilfe von Farben und Runen Magie wirken. Eine Ausbildung hat sie nicht, sie fühlt, wann und wie sie die Magie einsetzen kann.

Zwischen Kayas Passagen gibt es einige Rückblicke in die Vergangenheit von Mirulay, der nach dramatischen Ereignissen in seiner Kindheit nun als Erwachsener eine schwierige Aufgabe vor sich hat. Die Rückblicke sind so gestaltet, dass nur nach und nach einige Hintergründe aufgedeckt und neue Fragen aufgeworfen werden. Diese Kapitel fand ich besonders spannend.

Die Wege der beiden kreuzen sich, was viel Aufregung und aufgewühlte Emotionen mit sich bringt. Die Gefühlsentwicklung der beiden hätte für mich aber gern noch etwas intensiver beschrieben werden können.
Die Geschichte hat temporeiche, actionreiche Passagen, aber auch ruhigere, gefühlvolle und nachdenkliche Momente. Die Mischung hat mir gut gefallen. Von Anfang an liegt eine gewisse Spannung in der Luft, die durch zahlreiche unerwartete Aufdeckungen, Geheimnisse und gemeine Intrigen noch gesteigert wird.
Am Ende bleiben zahlreiche Fragen offen und die größten Probleme stehen den Figuren noch bevor.

Fazit

Rückkehr in ein bekanntes Reich, aber in neue Länder, die mit ideenreichen Eigenheiten und interessanten Bewohnern daherkommen. Die Handlung bietet Action, Spannung, Gefühl und einige unerwartete Wendungen.

Veröffentlicht am 04.09.2022

Kindgerechte, spannende Detektivgeschichte mit tollen magischen Wesen

Detektei für magisches Unwesen – Drei Helden für ein Honigbrot
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Jannik möchte gern Detektiv werden. Daher lauert er in seinem kleinen Dorf Kiesbach auf einen spannenden Fall, den er lösen kann. Tatsächlich bietet sich ihm eine Gelegenheit, als er einem echten Geheimagenten ...

Jannik möchte gern Detektiv werden. Daher lauert er in seinem kleinen Dorf Kiesbach auf einen spannenden Fall, den er lösen kann. Tatsächlich bietet sich ihm eine Gelegenheit, als er einem echten Geheimagenten gegenübersteht – Peggory Jones, Agent für Magisches und Fabelwesen.
Können sie gemeinsam die ungewöhnlichen Ereignisse auflösen?

Die Geschichte ist ganz zauberhaft – spannend, witzig, magisch und toll gestaltet. Das Buch enthält zahlreiche größere und kleinere, detaillierte Zeichnungen, die das Geschehen unterstützen und einen Eindruck von den besonderen magischen Figuren geben.

Jannik und seine zwei Freundinnen haben Sommerferien. Während Jannik ermitteln möchte, sind die zwei Mädels nicht ganz so begeistert, zu Janniks selbsternannter Detektivbande zu gehören – weil in ihrem kleinen Dorf nämlich einfach nichts passiert und es ziemlich langweilig ist, den ganzen Tag den Dorfpolizisten zu belauern und auf einen spannenden Fall zu hoffen.
Nichtsdestotrotz halten drei zusammen und die zwei unterstützen Jannik in seinen Vorhaben. Wenn es darauf ankommt, können sie auch genauso geschickt kombinieren.

Agent Peggory Jones reist nach Kiesbach, um eine Serie verschwundener Fabelwesen aufzuspüren. An seiner Seite ist eine ganz besondere kleine Helferin.
Überhaupt fand ich die vielfältigen magischen Wesen ganz zauberhaft und zuckersüß dargestellt, auch wenn mich die Namensgebung der Wesen ein wenig an das Neinhorn und Emmi & Einschwein erinnert hat.

Und auch die menschlichen Figuren sind klasse. Da gibt es zum Beispiel den Polizisten Olaf, der absolut überspitzt dargestellt wird. Gefühlt macht Olaf nämlich nur Pause und Fernabend, und wehe er soll tatsächlich arbeiten.

Die Geschichte weist von Beginn an kleine Spannungsmomente und rätselhafte Ereignisse auf, die sich im Verlauf immer mehr häufen. Gespickt ist das Geschehen zudem mit witzigen Szenen, sodass es Spaß macht, die Geschichte zu lesen. Ein bisschen schade ist, dass der Verdächtige sich früh herauskristallisiert und sich dann auch bestätigt – hier hatte ich auf eine kleine Wendung und weitere Spannung gehofft.
Der Schreibstil ist einfach gehalten, flüssig und so bildhaft, dass sich all die magischen Ereignisse und Wesen leicht vorstellen lassen.

Fazit

Flüssig und witzig geschrieben, mit spaßig überzeichneten Figuren und ganz zauberhaften Fabelwesen. Die Geschichte weist kleine Spannungsmomente auf, leider gibt es in den Ermittlungen nur wenig Überraschungen. Dennoch eine superniedliche Geschichte mit ideenreichen Wesen. Ich freue mich schon darauf, im zweiten Band weitere Fabelwaldbewohner kennenzulernen.

Veröffentlicht am 28.05.2022

Gefühlvoller Auftakt

Our Souls at Midnight (Seoul Dreams 1)
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Aria flieht aus einer gewalttätigen Beziehung von England nach Seoul, um dort als Englischlehrerin an einer Schule zu unterrichten. Doch bereits bei ihrer Ankunft geht einiges schief: Ihr wird die Tasche ...

Aria flieht aus einer gewalttätigen Beziehung von England nach Seoul, um dort als Englischlehrerin an einer Schule zu unterrichten. Doch bereits bei ihrer Ankunft geht einiges schief: Ihr wird die Tasche gestohlen, der Flughafen ist völlig überfüllt und ein junger Mann bittet sie, ihn ungesehen hinauszuschaffen. Und ihr Aufenthalt geht turbulent weiter…

Seit "When we dream" (Anne Pätzold) bin ich K-Pop-Romanen mit ihren ruhigen, koreanischen Love Interests ein wenig verfallen. Allerdings hatte ich es bisher entweder mit extrem schüchternen Koreanern zu tun oder dieser hier fällt ungewöhnlich draufgängerisch aus.

Ich-Erzählerin Aria ist von der südkoreanischen Hauptstadt direkt fasziniert. Ihre Begeisterung der abwechslungsreichen, wuseligen Stadt wird in den vielen anschaulichen Beschreibungen spürbar.

Aria hat eine schwierige Zeit hinter sich. Korea soll ein Neuanfang sein, doch die Vergangenheit lässt sie nicht so leicht los. Sie stellt sich mutig den Abenteuern, die sich ihr bieten und versucht offen, auf neue Menschen zuzugehen. Eine neue Liebe war dabei aber eigentlich nicht vorgesehen. Immer wieder muss sie sich mit ihren düsteren Gedanken auseinandersetzen und sich ihren Dämonen stellen, um herauszufinden, wohin ihr Leben sie weiter führen soll.

Min-ho ist ein K-Pop-Star, der ebenso mit der Vergangenheit wie auch dem engen Korsett des Showbusiness zu kämpfen hat. Er ist hilfsbereit, aufmerksam und freundlich, aber auch witzig und frech.

Beim Lesen war ich mir nicht sicher, ob die Liebesgeschichte sich in einem Band auflösen wird und der nächste Band ein anderes Paar in den Vordergrund stellt (wie bei diesem Genre ja häufig üblich) oder ob die Geschichte der beiden noch weitergeht – letzteres ist der Fall. Zum Glück, denn die Themen der beiden benötigen definitiv Raum, wodurch die Geschichte neben den witzigen Momenten und den schwärmerischen Beschreibungen der Stadt eben auch viele ernste, tiefgründigere Gedanken enthält. Beide tragen ihre Päckchen, die für unterschiedliche Probleme sorgen.
Dabei hat mir besonders gefallen, dass die Geschichte insgesamt relativ ruhig verläuft und im großen und ganzen ohne unnötiges künstliches Drama auskommt. Allerdings gibt es schon auch einige aufregende und hektische Szenen gibt. Und ein richtig dramatisches offenes Ende, dass mich sehr neugierig auf die Fortsetzung macht.

Fazit

Toll dargestellter Handlungsort und flüssiger Schreibstil, Hauptfiguren mit Tiefe und ein angenehm ruhiger Handlungsverlauf mit einigen Spannungsmomenten – ich habe das Buch sehr gern gelesen und freue mich nach dem offenen Ende auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 07.05.2022

spannend und gefühlsgeladen mit tollen Figuren

Feuer im Schatten (Das Geheimnis der Schwingen 1)
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Ganz zu Beginn gibt es ein großes, total offensichtliches Geheimnis. Das ganze erste Kapitel wird drum herum erzählt und Andeutungen gemacht. Und ich hatte schon Sorge, dass es nun auch vor den Leser/innen ...

Ganz zu Beginn gibt es ein großes, total offensichtliches Geheimnis. Das ganze erste Kapitel wird drum herum erzählt und Andeutungen gemacht. Und ich hatte schon Sorge, dass es nun auch vor den Leser/innen als weiter verborgen werden soll. Das war zum Glück nicht der Fall. Später habe ich gesehen, dass es bereits im Klappentext steht, daher werde ich es jetzt auch einfach offen benennen.

Sascha ist eine sympathische Figur. Zum Schutz ihrer Familie muss sie sich selbst verleugnen und das Geheimnis bewahren, was zu vielen Schwierigkeiten führt. Sie sucht Auswege, die vom ihrer Familie allerdings abgelehnt werden. Und so wird sie immer weiter in den Strudel der Geheimnisse und höfischen Machtspielchen hineingezogen.
Ihre falsche Identität bringt sie nicht nur im Wettkampf mit den anderen Prinzen in Bedrängnis, sondern auch bezüglicher ihrer Gefühle zu anderen, die sie niemals offen zeigen könnte. Schließlich wird von einem Prinzen erwartet, dass er eine gutbetuchte Frau heiratet und Thronerben zur Welt bringt. Für Sascha natürlich ein Ding der Unmöglichkeit, zumal sie auch niemanden einweihen darf.

Saschas Weg fand ich total spannend zu verfolgen. Die junge Frau ist eine ausgebildete Kämpferin, aber den Männern aufgrund ihres schmächtigen Körperbaus kräftemäßig unterlegen. Doch sie hat andere Mittel, ihren Nachteil auszugleichen. Und vor allem besitzt sie sehr viel Menschlichkeit. Allerdings ist Sascha auch so verzweifelt, dass sie sich teilweise vielleicht ein wenig zu bereitwillig öffnet und damit Gefahr läuft, verletzt oder hintergangen zu werden.

Zwar wird das Geschehen ausschließlich aus der Ich-Perspektive von Sascha geschildert, es gibt aber auch total interessante Nebenfiguren, über deren Absichten man allerdings immer ein wenig im Unklaren bleibt.
Der flüssige, bildhafte Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

Die Handlung wird, je weiter sie voranschreitet, immer spannender. Sascha begegnen immer neue Probleme. Kaum ist eins bewältigt, wartet bereits das nächste auf sie. Und schon lange betrifft es nicht mehr nur sie selbst, schließlich herrscht allgemeine Unruhe in den Drachenreichen und der ein oder andere hat es auf mehr Macht oder gar den Thron abgesehen.
Neben der Spannung gibt es eine Menge Gefühl und auch einige dramatische Momente.
Nur die letzten Kapitel habe ich als ein klein wenig zäh empfunden. Doch das offene Ende macht neugierig auf den zweiten Teil.

Fazit

Spannendes, gefühlsgeladenes Fantasyabenteuer mit sympathischen Figuren, die sich gegen diverse Gegner und Intrigen behaupten müssen.