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Veröffentlicht am 11.06.2022

Ernste Thematik

Das Cottage in den Dünen
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Eigentlich hatte ich aufgrund des verträumt wirkenden Covers und des vielversprechend klingenden Klappentextes eine luftig-leichte Sommerromanze vor bezaubernder Kulisse erwartet - etwas Herzklopfen inmitten ...

Eigentlich hatte ich aufgrund des verträumt wirkenden Covers und des vielversprechend klingenden Klappentextes eine luftig-leichte Sommerromanze vor bezaubernder Kulisse erwartet - etwas Herzklopfen inmitten einer süßen Kleinstadt am Meer. Zudem ließ mich die Ankündigung eines Vierbeiners frohlocken.

Uff, nachdem die letzte Seite des Romans umgeblättert war, musste ich zunächst einmal tief durchatmen und mich sammeln. McClain hat einen herrlichen, überaus authentischen Schreibstil, entwirft glaubwürdige Dialoge und Figuren, in die ich mich hineinfühlen kann, ABER … von meiner beschwingten, fröhlichen Stimmung (- ich hatte zuvor gerade ein wunderschönes Buch beendet -) war nach der Lektüre trotz des idyllischen Settings nichts mehr übrig. Wieso? - 𝐀𝐜𝐡𝐭𝐮𝐧𝐠, 𝐒𝐩𝐨𝐢𝐥𝐞𝐫!

Gefühlt dreht sich die Story zu 75% um sehr ernste, enorm negativ behaftete Themen, wie Tod naher Angehöriger, Schuld (und Vergebung), Untreue sowie autoritäres, herablassendes Verhalten von Vorgesetzten, aber allem voran Krebs (inkl. Chemotherapie, genetische Mutationen, Auswirkungen auf die Familie). Im Nachwort der Autorin erfährt man von ihrem persönlichen Bezug zu dieser grauenhaften Krankheit, was erklärt, wie treffsicher und berührend sie die damit einhergehenden Emotionen und Herausforderungen erfassen und zu Papier bringen konnte.

Mir war die Gesamtheit, diese geballte Wucht an mitschwingender Schwermut, die sich im Laufe der Handlung entfaltet, zu viel. Beim Lesen der an sich gut durchdachten, aus mehreren Perspektiven (in der 3. Person) erzählten Geschichte hatte ich permanent eine düstere Wolke über mir. Insbesondere die Passagen rund um gesundheitlich bedingte Kinderlosigkeit/unerfüllten Kinderwunsch setzten mir heftig zu.

"Die drei Kinderbetten an der Wand, der süßsäuerliche Geruch nach Babys, die bunten Spielsachen, die in einem Kasten aufgestapelt waren - all das traf Erica härter als der Sturm […]. Sie würde nie die erschöpfte Mutter sein, die ihr Baby herbrachte, nie die glückliche, erholte Mutter, die die Betreuerinnen nach der Kirche begrüßte, nie die launische Mutter, die sich über das Stillen und volle Windeln und Schlafmangel beklagte. Sie würde nie eine Mutter sein, nie zu den Müttern gehören. Sie hatte gedacht, mit dem Weinen sei es vorbei, aber jetzt kamen die Tränen wieder, stärker als je zuvor."

Natürlich versuchte ich, mich auf die anderen Elemente zu konzentrieren - die Fellnasen King und Ziggy, das Förderprogramm für gefährdete Jugendliche, den Plot um die kürzlich geschiedene Seniorin Julie. Allerdings wird mir von diesem tiefgründigen Roman vor allem der Fokus auf das Thema Eierstockkrebs in Erinnerung bleiben, nicht die Love Story.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Wenn es nicht solch eine Vielzahl trauriger Inhaltspunkte gewesen wäre, sondern nur einer, hätte ich dem Roman, obwohl er aufgrund seiner Thematik für mich nicht in die Kategorie Herzensbuch fällt, guten Gewissens 5 Sterne gegeben, denn der Schreibstil ist super. Gerne empfehle ich das Werk allen Fans von Liebesgeschichten mit ernsten Elementen.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Wunderbarer Feel-Good-Roman für Irland-Fans

Das kleine Cottage in Irland
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Seit ihrem Roman "Der kleine Teeladen in Tokio", einem meiner Jahreshighlights von 2021, bin ich ein Fan der Autorin - und habe mir fest vorgenommen, nach und nach all ihre Werke (wenn auch nicht in chronologischer ...

Seit ihrem Roman "Der kleine Teeladen in Tokio", einem meiner Jahreshighlights von 2021, bin ich ein Fan der Autorin - und habe mir fest vorgenommen, nach und nach all ihre Werke (wenn auch nicht in chronologischer Reihenfolge) zu lesen! Das kleine Cottage in Irland ist bereits der 7. Band ihrer international gefeierten Romantic-Escapes-Reihe, und erneut gelingt es Julie Caplin, so selbstverständlich und kenntnisreich über den Handlungsort zu schreiben, als würde sie selbst dort leben. Beeindruckend!

Neben leckeren Gerichten (- gutes Essen spielt in Julies Romanen immer eine Rolle -) könnt ihr euch auf eine interessante Familiendynamik freuen (- Conor entstammt einer Koch-Dynastie -), angereichert mit humorvollen Dialogen und einer Prise Drama, die für die richtige Würze nicht fehlen darf!

Der Klappentext erschien mir im Nachhinein etwas unglücklich gewählt. Hannah reist nicht aufgrund ihrer Unzufriedenheit im Hinblick auf ihr (Single-)Leben in Manchester nach Irland, sondern wegen ihrer Selbstzweifel (und einem angekratzten Ego) - weil "es ihr einfach nicht behagte, etwas so Grundlegendes wie Kochen nicht zu können". Eine neue Kollegin hatte ihr vor Augen geführt, dass sie zwar eine begnadete Anwältin sein mag, in der Küche jedoch jämmerlich versagt. Gepaart mit der Tatsache, dass Hannah sich neben ihrer im Zaubern kulinarischer Köstlichkeiten begnadeten Schwester Mina irgendwie in der Rolle der 'Nicht-Köchin' eingefunden hat, ergibt dies den Wunsch, endlich selbst kochen und backen zu können.

"»Ich bin hergekommen, weil ich richtig kochen lernen wollte. […] Du weißt schon, wenn die in diesen Kochsendungen Ausdrücke benutzen wie schmoren, braten, sautieren, Wasserbad … oder sie reden von einer Fleischschulter oder einer Haxe, und ich will einfach wissen, was das alles ist.«"

Mit der weiblichen Hauptfigur wurde ich nicht direkt warm; an Mitte der Handlung wurde es besser, doch zwischen ihr und mir blieb immer eine gewisse Distanz bestehen. Vielleicht lag es daran, dass mir Hannahs Beweggründe, den exklusiven und sündhaft teuren Kochkurs zu besuchen, nicht überzeugend erschienen. Als würdet ihr euch von Celine Dion die Tonleiter erklären lassen, bei Serena Williams die erste Tennisstunde eures Lebens buchen, … you get the picture. Prinzipiell bin ich voll dafür, wenn man eine neue Fertigkeit direkt vom Profi lernen möchte, aber bei Hannah wirkte es eher wie ein seichter Grund, um sie nach Irland schicken zu können. Zudem fand ich ihr Verhalten bei der ersten Begegnung mit Conor etwas sonderbar. Kess, schlagfertig und definitiv unterhaltsam, aber eben einen Hauch zu unrealistisch sowie - im Hinblick auf den 'Morgen danach' - unreif und respektlos … was, das muss man ihr zugutehalten, ihr auch selbst schnell bewusst wird. Ich weiß ehrlich nicht, warum ich mich mit ihr so schwergetan habe, denn im Grunde ist Hannah echt eine Nette (und ihre Unbeholfenheit in der Küche konnte ich so gut nachvollziehen - story of my life, wie mein kochbegabter Ehemann euch bestätigen würde).

Conor hingegen kaufte ich die ihm zugeschriebene Rolle als charismatischer Hottie sofort ab und fand sein Verhalten manchmal zwar etwas vorschnell, aber durchaus glaubwürdig.

Die atmosphärischen, bildreichen Beschreibungen der traumhaft schönen Landschaft befeuerten meinen Wunsch, endlich selbst einmal die Grüne Insel, die seit jeher mein Sehnsuchtsort ist, zu bereisen. Über die niedliche Karte im Innencover habe ich mich total gefreut, ich liebe solche Details!

Ein weiteres Highlight für mich waren die sympathischen, facettenreich ausgearbeiteten Nebenfiguren, die herrlich viel Unterhaltungswert hatten und einen Großteil des Charmes der Geschichte ausmachten. Ob die knuddelige Merry, die vermeintlich arrogante Fliss (deren Kabbeleien mit dem nie um einen frechen Spruch verlegenen Jason zum Piepen waren), die liebenswerte Izzy oder die berühmte Starköchin Adrienne, die bei jedem in ihrer Küche ausgestoßenen Fluchwort streng einen Euro Schimpfgebühr einfordert - sie alle bereicherten die Story ungemein.

Clever verknüpft die Autorin die Figuren ihrer Reihe untereinander; im vorliegenden Werk erfährt man z.B. viel über die Handlung des Vorgängerbandes, in welchem Hannahs Schwester Mina die Hauptrolle spielt. Wer also "Das kleine Chalet in der Schweiz" noch nicht kennt und nicht gespoilert werden möchte, dem empfehle ich, zunächst Band 6 zu lesen.

Fazit: 4 Sterne.
Ein wunderbarer Feel-Good-Roman, den ich allen Irland-Fans wärmstens empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Toller Reihenauftakt

Heimkehr nach Whale Island
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ℐhr denkt, der Klappentext klingt schon traumhaft? Ich sage euch, der Roman ist sogar noch besser! Inhaltlich habe ich ausnahmsweise mal nichts zu ergänzen - die knappe Vorschau auf dem Buchrücken dieser ...

ℐhr denkt, der Klappentext klingt schon traumhaft? Ich sage euch, der Roman ist sogar noch besser! Inhaltlich habe ich ausnahmsweise mal nichts zu ergänzen - die knappe Vorschau auf dem Buchrücken dieser bezaubernden, tiefgründigen Feel-Good-Story passt perfekt!

𝓜acht euch bereit für eine idyllische Insel, wo jeder jeden kennt - und die keineswegs "verkafft" ist, eine reizende Familie, die man direkt ins Herz schließt, und eine süße Love Story, die mich entfernt an eine meine Lieblings-RomComs erinnert hat: »Selbst ist die Braut« mit Sandra Bullock, Ryan Reynolds und der unvergessenen Betty White.

𝓐uch hier
… verschlägt es die Hauptfiguren in den Norden, wenn auch nach Nova Scotia statt nach Alaska
… handelt es sich um ein reguläres Angestelltenverhältnis, das der arglosen Familie als Romanze verkauft wird
… ist die Beziehung zwischen dem männlichen Hauptcharakter und seinem Vater problematisch
… gibt es einen Familienhund und eine ältere Dame, die ein Faible für Mystik hat.

𝓜iriam Covi ist ein Garant für gute Unterhaltung - glaubwürdige Dialoge, wohl dosierter Humor, atmosphärische Beschreibungen, authentische Figuren und viel Gefühl prägen ihr Schreiben.

𝓝eu war für mich die tragische Komponente in den jeweiligen Background-Storys von Greta und Duncan. Ja, es ist sinnvoll und wichtig, gewisse Themen, die in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu darstellen, anzusprechen. Aus Gründen der Spoilervermeidung kann ich leider nicht detailliert darauf eingehen. (Ich beziehe mich hierbei ausschließlich auf Gretas Vergangenheit.) Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob mir (mit meinem butterweichen Herzen) die Kombination von beidem - Gretas Hintergrund UND Duncans Trauma, welches mich übrigens absolut zerstört hat - nicht zu viel war. Jeder einzelne Faden dieses Plots macht Sinn und ist wichtig für die Gesamtmessage, das ist mir durchaus bewusst, doch in der Gesamtheit war diese geballte Ladung negativ behafteter Gedanken, noch dazu zum Thema Verlust, mit dem ich ohnehin sehr schwer umgehen kann echt schwierig für mich … es hat mich einfach beim Lesen dieser ansonsten herrlich sommerlich-leichten, heimeligen Geschichte etwas runtergezogen. Ich möchte betonen: Das ist keine Kritik, sondern lediglich mein persönliches Empfinden.

ℰrzählt wird aus der Perspektive beider Hauptcharaktere, was mir wunderbar gefallen hat. Familiärer Zusammenhalt, Verarbeitung von Schicksalsschlägen sowie Umgang mit Trauer und Schuldgefühlen, aber auch Hoffnung und natürlich Liebe sind zentrale Elemente der Handlung. Was es mit Michael Bublé auf sich hat und wer "Johnnie Walker" ist, müsst ihr selbst lesen!

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Wer unterhaltsame, mit bewegenden Themen gespickte Frauenliteratur mag, kann bei jedem Roman der Autorin beherzt zugreifen. Der Auftakt zur Whale-Island-Reihe ist definitiv lesenswert und ich freue mich schon jetzt auf die Folgebände!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Rückkehr nach Lichterhaven

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt
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𝓐ch, war das nett, wieder ins idyllische Lichterhaven zurückzukehren, Meeresluft zu schnuppern, Fischbrötchen zu naschen, eine süße Fellnase kennenzulernen und natürlich: Herzklopf-Momente zu erleben! ...

𝓐ch, war das nett, wieder ins idyllische Lichterhaven zurückzukehren, Meeresluft zu schnuppern, Fischbrötchen zu naschen, eine süße Fellnase kennenzulernen und natürlich: Herzklopf-Momente zu erleben! Im nunmehr 6. Band der gleichnamigen Reihe von Petra Schier treffen wir auf bereits liebgewonnene Charaktere aus den Vorgängerwerken, wobei alle Geschichten sich auch gut einzeln lesen lassen.

𝓓ie oftmals fälschlich als emotionslos oder unterkühlt eingeschätzte Caroline hat ein Problem: Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten ihres Cateringunternehmens Foodsisters, das sie gemeinsam mit ihren Freundinnen Ella und Hannah gegründet und mit viel harter Arbeit endlich zum Erfolg geführt hat, wird nicht verlängert. Obendrein drängt sich ein Mann in ihr Leben, dessen selbstverliebte Art ihr bereits zu Teenagerzeiten ein Dorn im Auge gewesen war, und macht ihr den Hof. "Sie hatte nie Interesse an Henning Magnusson gehabt. Natürlich war sie auch bis zu einem gewissen Grad von seinem Erfolg als Rennfahrer beeindruckt gewesen, aber sein übergroßes Ego und die Prinzipien, die sie sich zugelegt hatte […], hatten sie stets davon abgehalten, sich auch nur gedanklich näher mit ihm zu befassen."

ℰs hat lange genug gedauert, bis sie sich gegen den strengen Regelkatalog ihrer religiösen Eltern (keine Partys, keine Jungs) wehren und deren veraltetem Denken (Rolle der Frau = Ehefrau, Mutter, Heimchen am Herd) die Stirn bieten konnte. Das Letzte, wonach ihr der Sinn steht, ist ein Mann, für den Frauen lediglich ein hübsches Beiwerk ohne eigenes Hirn darstellen.

𝓓er vor einiger Zeit in seinen Heimatort zurückgekehrte Henning möchte endlich das Image des arroganten Weiberhelden ablegen; viele Jahre lang hatte sich der gefeierte Rennsport-Star seinem Management zuliebe als machohafter Draufgänger präsentiert. Für seine Karriere war dies - so irrsinnig es klingen mag - tatsächlich von Vorteil gewesen, doch in Liebesdingen hat er sich damit jegliche Chance auf die Frau seines Herzens verbaut. Inzwischen ist aus dem schüchternen Mädchen von damals, dessen Talent als Fußballspielerin er heimlich bewundert hatte, eine toughe, schlagfertige junge Frau geworden. …die ihn nicht ausstehen kann. Wird er es schaffen, ihr zu beweisen, dass er nicht der chauvinistische Kerl ist, für den sie ihn hält?

𝓦ie niedlich ist dieses Cover bitte?! Es schreit förmlich "Wohlfühlroman" - und hält, was es verspricht! Einen putzigen kleinen Welpen sucht man in der Geschichte allerdings vergeblich, denn der tierische Protagonist bringt stolze 60kg auf die Waage!

𝓓en Buchtitel finde ich zauberhaft! "Nur eine Fellnase vom Glück entfernt" … Wie wahr! Als Hundemama könnte das quasi auch als mein Lebensmotto durchgehen. Hunde gehören für mich zum Lebensglück einfach dazu.

𝓕olglich waren die aus der Sicht des schreckhaften Rottweilers Duke geschriebenen Passagen mein Highlight des ruhigen, wie immer unheimlich angenehm geschriebenen Romans. Der liebe Vierbeiner fürchtet sich vor allem - dem Meer, Dunkelheit, Autos, Mäusen, … Speziell alles Fremde macht ihm Angst. Das anspruchsvolle Training mit einem sogenannten Angsthund ist nicht zu unterschätzen und wurde von der Autorin sehr authentisch geschildert. Ich liebe es, dass Hunde in ihren Feel-Good-Stories stets eine zentrale Rolle einnehmen und ihre eigene Erzählperspektive erhalten, sodass die individuelle Persönlichkeit der jeweiligen Tiere hervorgehoben wird und sie nicht (wie es leider in vielen anderen 'Hunde-Büchern' der Fall ist) auf Gassi-Gänge reduziert werden. Es liest sich so rührend, wie Duke, der gerade sein Herrchen verloren hat, langsam wieder Zutrauen fasst und sogar so verliebt in Caros Duft ist, dass er Kleidungsstücke von ihr mopst! Der treuherzige Schatz ist zu goldig, ich hätte ihn auch sofort adoptiert!

𝓜eine einzigen Kritikpunkte:

Caroline gibt sich zu Beginn der Handlung übertrieben unhöflich Henning gegenüber, angesichts der Tatsache, dass sie selbst bisher nie wirklich etwas mit ihm zu tun gehabt hatte – er war in ihrer Jugend weder gemein zu ihr gewesen noch hatte er ihr das Herz gebrochen. Klar, seine Sprüche kann man manchmal nicht ernst nehmen, aber das ist doch noch lange kein Grund, selbst zickig zu werden. Zum Glück konnte er nicht ihr entsprechend Paroli bieten, sodass die Reibereien zwischen ihnen nie ins Unangenehme abrutschten. Auch Hennings permanente Betonung, wie klug und unabhängig er Caro doch finde, wie toll sie ihre Frau stehe usw. war mir irgendwann einen Touch zu viel des Guten. Im Grunde rennt er ihr ¾ der Story über nach und versichert ihr, wie intelligent sie in seinen Augen ist (und dass er die Unabhängigkeit von Frauen im Allgemeinen unterstützt). Anstrengend! Selbstverständlich ist es eine freundliche Geste, wenn man hin und wieder mal jemanden lobt, doch gefühlt hieß es alle paar Dialoge 'wenn eine kluge Frau wie du das sagt'.

𝓝ichtsdestotrotz hat das Buch mich insgesamt prima unterhalten. Das herrliche Setting macht richtig Lust auf Urlaub! Ich freue mich schon jetzt auf den Folgeband, in welchem es vermutlich um die emotionale Hannah und Hennings Kumpel Maik, einen überarbeiteten Anwalt aus Berlin, gehen wird.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰

Ideal als gemütliche Strandlektüre, nicht nur für Hunde-Fans.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Super niedliches Kinderbuch, aber das Thema Mut kommt kaum vor

Nobbi, der Mutmachhase (Band 3) – mach mit, hab Mut und alles wird gut!
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Nobbi ist ein ganz besonderer Hase. Nicht nur, dass er am Bauch einen Beutel hat, genau wie ein Känguru – er ist obendrein auch ein Mutmachhase, der sich durch Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen ...

Nobbi ist ein ganz besonderer Hase. Nicht nur, dass er am Bauch einen Beutel hat, genau wie ein Känguru – er ist obendrein auch ein Mutmachhase, der sich durch Hilfsbereitschaft und Einfühlungsvermögen auszeichnet. Seine Freunde wissen, dass sie sich immer auf Nobbi verlassen können, denn mit seinen extra langen Lauschern hört er sich ihre Probleme an und weiß stets einen Rat.

Die niedliche Hauptfigur im gleichnamigen Mitmachbuch von Autorin Maike Bollow und Illustratorin Stefanie Reich dominiert den in ansprechenden Farben gestalteten Hardcover-Umschlag der 32 Seiten umfassenden Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt. Ebenfalls auf dem Cover abgebildet ist Nobbis entzückender kleiner Freund, der Vogel Flatterpiep.

Für mich steht und fällt ein bebildertes Kinderbuch mit seinen Illustrationen. Diese waren hier mein klares Highlight! Die süßen, farbenfrohen Abbildungen von Nobbi und seinen Freunden erstrecken sich jeweils über Doppelseiten und laden zum Entdecken von Details ein, ohne überladen zu wirken. Der Textanteil ist überschaubar und zeichnet sich durch leicht verständliche Dialoge mit kurzen, aussagekräftigen Sätzen aus. Zahlreiche Laute wie ju-huuu, ui, hui, pst, mhm oder plitschplatsch eignen sich hervorragend für ein animiertes Vorlesen.

Beinahe jede Textpassage endet mit einer in einer anderen Textfarbe abgedruckten Aufforderung an die junge Leserschaft, so werden wir z.B. aufgefordert, uns etwas zu wünschen, richtiges Zähneputzen vorzumachen oder ein Flugküsschen zu Nobbi zu pusten. Etwas sonderbar fand ich die Aufforderung, an einem in der Geschichte vorkommenden Baum zu schütteln, da dies Kinder dazu verleiten kann, direkt auf die Seite mit dem abgebildeten Baum zu greifen und daran herumzureißen. Zwar heißt es, man sollte vorsichtig sein, aber bei einem beherzten Zugreifen ist dann schnell ein Riss im Papier.

Bereits im Untertitel ("Mach mit, hab Mut und alles wird gut!") des nunmehr dritten Bandes der bei Edel Kids Books Nobbi-Reihe wird deutlich, dass das Thema Mut ein zentrales Element darstellen soll – dies war in meinen Augen nicht der Fall. Die im Klappentext erwähnten Hilfestellungen, die Nobbi mitunter dem Uhu und dem Bibermädchen Lilli leistet, waren zwar lieb, hatten allerdings nichts mit Mut zu tun. Einzig die an den schüchternen Siebenschläfer gerichtete Aussage "»Eine Prise Mut und Lachen hilft dir prima mitzumachen«" geht in diese Richtung, die doch eigentlich die Hauptaussage des Werkes hatte sein sollen – Ermutigung und Beistand zu erhalten in Situationen, in denen man sich etwas nicht traut, in denen man Zuspruch benötigt, um etwas zu wagen. In der Schule hätte es geheißen: Ausarbeitung super, Hauptthema leider verfehlt. Ich möchte betonen, dass mich dies zwar verwundert, aber nicht gestört hat, da ich aktuell nicht nach einem Mutmach-Buch Ausschau gehalten hatte, und wir uns folglich an dem ansonsten sehr putzigen, empfehlenswerten Werk dennoch erfreuen konnten.

Fazit: Wir vergeben 4 liebevolle Sterne. Unser Spatz war vom Cover (und dem illustrierten Innencover) enorm angetan und auch von der restlichen Aufmachung begeistert; dank der Mitmach-Gesten wurde es ein interaktives Leseerlebnis. Als Mama freute ich mich natürlich darüber, dass der Vorgang des Zähneputzens spielerisch in die Handlung integriert worden ist.

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