Ein Neuanfang am Waldrand
In den Wäldern der BiberDie Beziehung mit Fabian ist vorbei, in ihrem hektischen Leben in Frankfurt am Main fühlt sich Alina mittlerweile unwohl. Bei ihrem Großvater Siegfried Engelhardt in dem Dorf Spechthausen in Brandenburg ...
Die Beziehung mit Fabian ist vorbei, in ihrem hektischen Leben in Frankfurt am Main fühlt sich Alina mittlerweile unwohl. Bei ihrem Großvater Siegfried Engelhardt in dem Dorf Spechthausen in Brandenburg möchte sie zur Ruhe kommen. Zwar hatten die beiden seit Längerem keinen Kontakt mehr. Dennoch nimmt er seine Enkelin bei sich in dem Haus am Waldrand auf.
„In den Wäldern der Biber“ ist ein Roman von Franziska Fischer.
Meine Meinung:
Der Roman setzt sich aus 24 Kapiteln und einem mit „Weihnachten“ überschriebenen Epilog zusammen. Die Struktur ist unkompliziert und funktioniert gut. Die Handlung ist chronologisch aufgebaut, beinhaltet aber auch Rückblenden.
Erzählt wird im Präsens in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Alina. In sprachlicher Hinsicht hat mich der Roman komplett überzeugt, obwohl der Schreibstil recht dialoglastig ist und überwiegend auf eine einfache Syntax zurückgreift. Gleichzeitig aber gelingt es der Autorin, immer wieder starke, oft sogar kreative Sprachbilder und eine eindringliche Atmosphäre zu schaffen.
Ein Manko ist für mich die Protagonistin. Zwar wirkt sie insgesamt durchaus lebensnah. Obwohl ihre Gedanken und Gefühle deutlich werden, blieb sie mir allerdings in ihrem Verhalten teilweise fremd.
Das Setting des Romans hat mich sofort angesprochen. Die Natur bildet jedoch größtenteils nur die Kulisse für Themen, die fast jeden beschäftigen: Wie stelle ich mir mein Leben vor? Welche Ziele, welche Wünsche habe ich? Lebensentwürfe und Neuorientierung spielen also eine große Rolle.
Auf den rund 300 Seiten ist die Geschichte abwechslungsreich und kurzweilig. Mir haben jedoch stellenweise etwas Tiefgang und überraschende Momente gefehlt.
Der Titel und das ansprechende Covermotiv sind in sehr gelungener Weise aufeinander abgestimmt.
Mein Fazit:
Mit „In den Wäldern der Biber“ hat Franziska Fischer einen unterhaltsamen Roman geschrieben, der mich in Bezug auf seine Sprache begeistert hat. Trotz kleinerer Schwächen eine Geschichte, die schöne Lesestunden verschafft.