Ungewöhnlich und interessant – aber keine wirkliche Dystopie
Auf SeeDas war wirklich ein ungewöhnliches Buch und definitiv eine interessante und stellenweise lehrreiche Lektüre. Dem Klappentext nach habe ich eine Dystopie mit dem Fokus auf eine schwimmende und selbstversorgende ...
Das war wirklich ein ungewöhnliches Buch und definitiv eine interessante und stellenweise lehrreiche Lektüre. Dem Klappentext nach habe ich eine Dystopie mit dem Fokus auf eine schwimmende und selbstversorgende Insel erwartet. Das war es tatsächlich nicht.
Im Buch haben wir zunächst drei Erzählstränge. Da ist zum Einen der Teenager Jada, die sich recht isoliert auf einer Insel vor Deutschland befindet. Warum und wieso – so genau erfährt man das anfänglich nicht. Ich fand das Ganze sehr mysteriös und empfand diese Kapitel als sehr spannend.
Dann gibt es noch Helena, die auf dem Festland lebt. Das es den Menschen dort nicht unbedingt so gut geht wie aktuell, wird schnell klar. Von einer dystopischen Welt scheint man aber noch weit entfernt zu sein. Dieser Gegensatz zwischen den Geschichten von Jada und Helena haben mich zwar irritiert, aber auch immer dazu angeregt weiter zu lesen, um herauszufinden, was denn nun wirklich passiert ist.
Im dritten Erzählstrang (Archiv genannt) erfahren wir historische Begebenheiten, in denen es immer um kuriose Gründungen von Staaten geht – in der Regel auf kleinen Inseln. Diese Kapitel fand ich am Besten, zudem es sich um wahre Begebenheiten handelte.
Wie diese drei Perspektiven zusammenhängen, wird in der zweiten Buchhälfte aufgeklärt und ich war stellenweise überrascht.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, auch wenn die Verwendung von (recht unbekannten) Fremdwörtern ungewöhnlich zahlreich war. Da musste ich ab und zu auch mal Google bemühen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, so dass ich es mit vier Sternen bewerten möchte.