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Veröffentlicht am 28.05.2022

Eine schöne Märchenadaption von "Die sechs Schwäne"

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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~ Prinzessin Shiori soll den Prinzen Takkan heiraten, eine Vorstellung, die ihr so gar nicht gefällt. Für Ablenkung sorgen ihre magischen Kräfte, die im Reich ihres Vaters streng verboten sind. Ausgerechnet ...

~ Prinzessin Shiori soll den Prinzen Takkan heiraten, eine Vorstellung, die ihr so gar nicht gefällt. Für Ablenkung sorgen ihre magischen Kräfte, die im Reich ihres Vaters streng verboten sind. Ausgerechnet am Tag der Verlobungsfeier geraten diese außer Kontrolle. Shiori wird von ihrer Stiefmutter verbannt und ihre sechs Brüder werden in Kraniche verwandelt. Verzweifelt sucht sie nach einer Möglichkeit den Fluch zu brechen. Doch spricht Shiori auch nur ein Wort, so wird einer ihrer Brüder sterben... ~

Die sechs Kraniche von Elizabeth Lim ist ein originelles Märchen voller Zauber und Magie. Die Geschichte ist abwechslungsreich und gut durchdacht, auch wenn sie sich stellenweise etwas zieht. Einige Seiten weniger hätten es auch getan. Dennoch habe ich es sehr gerne gelesen. Shiori selbst hat mich ein wenig an Prinzessin Fantaghiro erinnert und auch einige Elemente aus anderen Märchen kann man hier wieder finden. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Shiori und Takkan im zweiten Teil weiter geht.

Kurz: Ein schönes Märchen, das für mich jetzt nicht unbedingt ein Highlight, aber durchaus lesenswert ist.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Ein spannender Thriller aus einer ungewöhnlichen Perspektive und mit vielen überraschenden Momenten.

Perfect Day
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~ Der perfekte Tag – für Ann untrennbar mit der Erinnerung an ihren Vater verbunden. Doch genau dieser wird nun des grausamen Mordes an 10 jungen Mädchen verdächtigt. Für Ann unvorstellbar. Unbeirrbar ...

~ Der perfekte Tag – für Ann untrennbar mit der Erinnerung an ihren Vater verbunden. Doch genau dieser wird nun des grausamen Mordes an 10 jungen Mädchen verdächtigt. Für Ann unvorstellbar. Unbeirrbar und entgegen allen Indizien, versucht sie die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. ~

Puh, was für ein harter Stoff. Anns Situation ist unerträglich. Der wichtigste Mensch in ihrem Leben, ihr Vater, ihr Held, soll diese brutalen Taten begangen haben?
Er soll der Schleifenmörder sein, der das Leben unschuldiger kleiner Mädchen und damit auch das ihrer Familien auf so grausame Weise zerstört hat? Der gleiche Mann, der ihr so ein verlässlicher und liebevoller Vater war?
Eindrucksvoll und glaubhaft schildert Romy Hausmann in „Perfect Day“ Anns Zerrissenheit. Ihren äußeren, aber vor allem auch inneren Kampf zwischen der Liebe zu ihrem Vater und der Beweislage, die eben diesen zum Monster macht.
Verpackt in einer spannenden Suche nach dem wahren Mörder, durchlebt der Leser die Gefühlsachterbahn einer verzweifelten Tochter, die zu allem bereit zu sein scheint, um ihren Daddy vor dem Gefängnis zu bewahren.
„Perfect Day“ ist aufgrund der ungewöhnlichen Perspektive echt etwas Besonderes. Ich habe mit Ann gebangt und gelitten. Es war leicht, sich in die Situation einzufühlen. So richtige Sympathie konnte ich allerdings nicht zu den Protagonisten aufbauen. Teilweise war ich von den Rückblicken in Anns Vergangenheit bzw. von der „kleinen Ann“ etwas ... naja genervt wäre jetzt zu viel gesagt. Ich empfand es als etwas langweiliger zu hören, als das Geschehen in der Gegenwart.

Kurz: Ein spannender Thriller aus einer ungewöhnlichen Perspektive und mit vielen überraschenden Momenten. Die kleinen Längen zwischendurch schmälern das Lesevergnügen nicht wesentlich.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Der Auftakt zur Tom Babylon Reihe

Schlüssel 17 (Tom-Babylon-Serie 1)
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„Schlüssel 17“ von Marc Raabe ist der Auftakt einer 4teiligen Reihe um den LKA Ermittler Tom Babylon. Und es geht für ihn direkt so richtig los.
Im Berliner Dom wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. ...

„Schlüssel 17“ von Marc Raabe ist der Auftakt einer 4teiligen Reihe um den LKA Ermittler Tom Babylon. Und es geht für ihn direkt so richtig los.
Im Berliner Dom wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Um den Hals trägt sie einen Schlüssel, den Tom nur zu gut kennt. Denn vor fast 20 Jahren ist seine Schwester Viola mit genau diesem Schlüssel spurlos verschwunden.
Zusammen mit seiner Kollegin Sita Johanns versucht Babylon das Rätsel, um den Schlüssel Nr. 17, zu lösen und seine Schwester endlich zu finden.

Ich mache es kurz und schmerzlos:
Die Geschichte ist gut durchdacht und durchaus spannend, hätte aber auch gerne etwas kürzer ausfallen dürfen.
Tom Babylon war für meinen Geschmack etwas drüber. Ich finde es stellenweise anstrengend, wenn die psychischen Probleme der Protagonisten mehr Raum einnehmen, als der eigentliche Fall.
* Hören werden ich die anderen Teile natürlich trotzdem noch, denn ich möchte schon gerne wissen, was genau mit Viola passiert ist. Allerdings brauche ich jetzt erst mal eine kleine Pause von Tom Babylon.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Kurzweilig und witzig

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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R̷e̷z̷e̷n̷s̷i̷o̷n̷ ░B░e░w░e░r░b░u░n░g░

Dear Mrs Judith Potts,

mit großem Interesse habe ich Christine Prayons Erzählungen der jüngsten Vorkommnisse in Marlow gelauscht. Das gerade hier ein Serienmörder ...

R̷e̷z̷e̷n̷s̷i̷o̷n̷ ░B░e░w░e░r░b░u░n░g░

Dear Mrs Judith Potts,

mit großem Interesse habe ich Christine Prayons Erzählungen der jüngsten Vorkommnisse in Marlow gelauscht. Das gerade hier ein Serienmörder sein Unwesen getrieben haben soll, ist kaum zu glauben. An dieser Stelle nochmal mein herzliches Beileid zum Verlust Ihres Nachbarn. Marlow kann stolz sein, mit Ihnen, Becks und Suzie, so ein kompetentes Team an seiner Seite zu wissen, das völlig ungefragt und ohne Rücksicht auf Verluste für die Belange und Sicherheit der Bürger einsteht. Auch wenn Ihre Ermittlungsmethoden etwas unkonventionell und sie alle drei (verzeihen Sie mir meine Offenheit) doch äußerst schrullig erscheinen, bin ich tief beeindruckt von Ihrem Engagement.

Aus diesen Grund wäre ich höchst erfreut, wenn Sie mich in Ihr lustiges Trüppchen aufnehmen würden.

Zugegebenermaßen gehört Tee nicht gerade zu meinen Lieblingsgetränken, aber bei dem Konsum von Scotch und Fruchtbonbons werde ich Ihnen sicherlich in nichts nachstehen. Außerdem konnte ich mich für unsere 8. dörfliche Kreuzworträtsel Meisterschaft qualifizieren, aus der ich mit hoher Wahrscheinlichkeit als Siegerin hervorgehen werde.

Sollte ich nun Ihrerseits das Interesse geweckt haben, würde ich mich freuen Sie und Ihr Team, bei Ihrem nächsten Fall, zu unterstützen. Denn bei allem Unterhaltungswert, ein klein wenig mehr Spannung hätte Ihrem letzten Fall nicht geschadet.

Dennoch bin ich vom Marlow Murder Club sehr angetan und verbleibe in der Hoffnung einer positiven Rückmeldung.

Yours sincerely,

Andrea

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Falk Sebastiani ermittelt in Norwegen

Gott aus Stroh
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„Die Straße ist ein Band, das nicht endet. Es schleicht am Ufer entlang und umschlingt das Meer, als wollte es seine Grenze sein. Doch das Meer weiß, die Straße wird das Wasser niemals aufhalten, denn ...

„Die Straße ist ein Band, das nicht endet. Es schleicht am Ufer entlang und umschlingt das Meer, als wollte es seine Grenze sein. Doch das Meer weiß, die Straße wird das Wasser niemals aufhalten, denn es ist selbst die Grenze.“

Nach einem tragischen Vorfall in einem Kaufhaus in München verschlägt es Kommissar Falk Sebastiani nach Norwegen. Zurück zu seiner Ex Frau und zurück zu seiner Tochter, die er seit 4 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Doch statt eines Wiedersehens erwartet ihn eine Hiobsbotschaft. Seine Tochter ist verschwunden und scheint darüber hinaus auch noch in einen Mord verwickelt zu sein.
Falk beginnt eine fast aussichtslose Suche durch die unbarmherzige Wildnis der Finnmark. Was er nicht ahnt: Er ist nicht alleine auf der Jagd. Und der zweite Jäger hat es nicht auf Hannahs Entführer abgesehen, sondern auf Hannahs Leben.

„Gott aus Stroh“ von Frank Dommel ist eine vielschichtige, eher beklemmende Geschichte, die sowohl Krimi, Schicksalsroman und Familiendrama vereint. Parallel gleicht sie einem Bildband über Norwegen, nur das die Fotos fehlen. Die braucht man auch nicht, denn der Autor schafft es, nur mit Worten, die Weiten der Finnmark so fantastisch zu beschreiben, dass man die Bilder genau vor Augen hat. Dabei lernt man nicht nur die schönen Seiten Norwegens kennen, sondern vor allem auch die düsteren. Das war für mich sehr spannend, da ich über viele Dinge, das Leben in Norwegen betreffend, noch gar nicht so intensiv nachgedacht hatte. Der Leser hat die Möglichkeit tief einzutauchen in die Gefühlswelt und die Lebensweise der einzelnen Charaktere, so dass man die Geschichte wirklich miterlebt. Auch wenn es keine großen Überraschungsmomente beim Lesen gab, hat es mich erschüttert, wie das Schicksal zwei Familien auf so grausame Weise zusammenbringen kann.

Kurz: Ein solider Norwegenkrimi, der dem Leser Land und Leute näher bringt und interessante und wichtige Themen aufgreift. Und den ich trotz weniger Spannungsmomente, sehr gerne gelesen habe.

„Kinder werden mit der Gabe des Vergessens geboren, nicht mit der Dummheit der Verachtung. Hannah musste die Verachtung erst lernen. Sie hatte gute Lehrer.“

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