Wahrlich Sommerlich mit Romantik und Familiengeheimnissen
Ich persönlich liebe ja Familiengeschichten und deren Geheimnisse. Was gibt es da also besseres als auf eine Kiste voller Unbekannter Liebesbriefe zu stoßen? Abby denkt sich genau dasselbe und da ihre ...
Ich persönlich liebe ja Familiengeschichten und deren Geheimnisse. Was gibt es da also besseres als auf eine Kiste voller Unbekannter Liebesbriefe zu stoßen? Abby denkt sich genau dasselbe und da ihre Freunde in den Sommerferien eh anderweitig beschäftigt sind, beschließt sie kurzerhand, nach Nantucket zu reisen und mehr über den Mysteriösen Briefschreiber von damals zu erfahren.
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Hannah Reynolds hat einen sehr angenehmen und leichten Schreistil. Die ersten Seiten flogen recht schnell an mir vorbei und haben mich gut in die Geschichte starten lassen. Das Buch ist aus der "Ich" Perspektive von Abby geschrieben. Immer wieder gibt es aber auch ein paar Briefe des Unbekannten oder einen Chatverlauf zwischen Abby und ihren Freunden. Ich finde, das solche Passagen ein Buch auflockern und dem Leser so eine kleine Pause liefern. Die einzelnen Kapitel sind auch in einer angenehmen Länge, sodass man das Buch auch mal kurz aus der Hand legen kann, ohne mitten im Geschehen zu stoppen.
Abby ist ein sehr offener und Schlagfertiger Charakter. Ich finde es ja total mutig wenn man sich in so jungem Alter alleine auf eine Fähre ins ungewisse begibt. Kaum auf der Insel angekommen, lernt sie schnell ein paar Mädels kennen mit denen sie sich gut versteht und auch der hübsche Sunnyboy Noah, der zufälligerweise auch der Enkelsohn des mysteriösen Briefschreibers ist, lässt nicht lange auf sich warten.
Mir gefällt das Zusammenspiel von Geheimnis lüften - sich verlieben - Familienstreitigkeiten sehr gut. Es ist zwar nichts neues oder spektakuläres, aber ich bin der Meinung, das Sommergeschichten durchaus auch ein paar Klischees bedienen dürfen. Ein bisschen aufgestoßen haben mir allerdings Abbys und Noahs Ausdrucksweisen. Warum müssen junge Menschen heutzutage immer so extrem viel Wissen und sich mit allerhand Fremdwörtern, die man im normalen Umgangston eigentlich nicht nutzt, behängen? Das wirkt dann doch sehr aufgesetzt und ich bin nicht überzeugt, das sich allzu viele Junge Menschen damit identifizieren würden. Noahs drang, sich um das Familienunternehmen zu kümmern ohne an seine eigenen Bedürfnisse zu denken, finde ich auch etwas altmodisch.
Positiv fand ich, das Abby sich mit der Vergangenheit ihrer Großmutter auseinandersetzt. Beim lesen kann man selbst noch einiges über die Jahre der Judenverfolgung in Deutschland erfahren und lernt auch angeschnitten etwas über den Ablauf und die Hintergründe der Kindertransporte aus Deutschland heraus. Das nachforschen mit Abby hat mir gut gefallen und ich war gerne mit ihr unterwegs. Natürlich hat da auch Noah seinen Teil beitragen können
"The Summer of lost Letters" ist ein herrlich leichter Roman für laue Sommerabende, die man mit ein bisschen Geschichte, Romantik und Familiengeheimnissen verbringen möchte.