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Veröffentlicht am 03.01.2023

Dorfgeschichte

Ginsterhöhe
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Ich war schon in Wollseifen in der Eifel und es ist tatsächlich ein Ort, der in Erinnerung bleibt. Bei meinem Besuch habe ich unweigerlich einiges über die Geschichte des Dorfes Wollseifen und auch über ...

Ich war schon in Wollseifen in der Eifel und es ist tatsächlich ein Ort, der in Erinnerung bleibt. Bei meinem Besuch habe ich unweigerlich einiges über die Geschichte des Dorfes Wollseifen und auch über Vogelsang gelernt und nun interessierte mich, wie diese bewegte Geschichte in Romanform umgesetzt wurde.
Die Handlung in "Ginsterhöhe" bildet in der ersten Hälfte wohl gut das Leben in einem durchschnittlichen Dorf ab Ende des Ersten Weltkriegs ab, hält sich aber mit der Zwischenkriegszeit zu lange auf, sodass der eigentlich interessante Zeitabschnitt in der Zeit während des Nationalsozialismus und nach dem Zweiten Weltkrieg dann zu kurz kommt. Die NS-Ordensburg in der Nachbarschaft spielt eine erstaunlich geringe Rolle und die Räumung des Dorfes nach dem Krieg wird nur sehr kurz abgehandelt. Bei beidem hätte ich mir mehr Tiefgang, mehr Konflikte und Spannungsfelder gewünscht. Stattdessen plätscherte das Geschehen im gesamten Buch vor sich hin, überraschte nie und berührte mich noch nicht mal in den eigentlich traurigeren Szenen. Die Figuren sind allesamt eindimensional und vielleicht deshalb blieben sie mir auch egal - mit niemandem habe ich wirklich mitgefühlt oder gar mitgefiebert.
Sprachlich ist das Buch sehr nüchtern. Mir war es sowohl in der Erzählweise als auch in der wörtlichen Rede an vielen Stellen zu hölzern.
Es ist kein wirklich schlechtes Buch, nutzt aber das Potential nicht aus und ist leider auch absolut kein mitreißender Schmöker.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2022

Anspruchsvoll und nicht ganz überzeugend

Spitzweg
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Die eigentliche Geschichte in "Spitzweg" ist übersichtlich, langsam erzählt und ziemlich verquer-absurd. Eine Freundschaft zwischen drei Außenseitern in der Oberstufe, von denen eine dann verschwindet. ...

Die eigentliche Geschichte in "Spitzweg" ist übersichtlich, langsam erzählt und ziemlich verquer-absurd. Eine Freundschaft zwischen drei Außenseitern in der Oberstufe, von denen eine dann verschwindet. Die Protagonisten sind aus der Zeit gefallen, was sich in ihrem Kleidungsstil, ihrer Ausdrucksweise, ihrem Auftreten zeigt. Auch Handlungszeit und -ort lassen sich nicht genau festmachen und so schwebt das ganze Buch über der Zeit bzw. unserer Realität.
Viele Bezüge zu Literatur, Musik und vor allem Kunst – für den Laien manchmal zu tief, für beflissenere Leser*innen, aber vielleicht nicht tief genug. Insgesamt viele Abschweifungen – für mich etwas zu viel des ganzen.
Auch die Sprache ist in Teilen gestelzt, was durchaus seinen Reiz hat, bei mir aber auch den Lesefluss immer wieder bremste.
Mich hat die Geschichte leider nicht abgeholt, die Protagonisten blieben mir fremd und das Buch hat mich insgesamt leider nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 29.05.2022

Nicht überzeugend

Waldinneres
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Eine Geschichte über Männer, Zufälle und ein kleines Gemälde von Gustav Klimt. Nach einigen Zeitsprüngen konzentriert sich die Geschichte auf die Handlung im 21. Jahrhundert in Zürich. Hier treffen mehrere ...

Eine Geschichte über Männer, Zufälle und ein kleines Gemälde von Gustav Klimt. Nach einigen Zeitsprüngen konzentriert sich die Geschichte auf die Handlung im 21. Jahrhundert in Zürich. Hier treffen mehrere Männer aufeinander, die eine Verbindung zu dem Gemälde Waldinneres haben. Nach und nach setzt sich das Puzzle rund um das Bild und seine Besitzverhältnisse zusammen. Dabei gibt es für meinen Geschmack etwas zu viele Zufälle, die dafür sorgen, dass schließlich eine nahtlose Geschichte entsteht. Die ausschließlich männlichen Hauptfiguren sind und handeln durchweg unsympathisch. Was das zu bedeuten hat, bleibt der Interpretation der Lesenden überlassen. Das ganze als Darstellung toxischer Männlichkeit zu sehen, wäre aber wohl zu einfach.
Die Unterteilung in sehr sehr kurze Kapitel störte meinen Lesefluss vor allem anfangs etwas, da ich mich dadurch immer wieder unterbrochen fühlte.

Veröffentlicht am 24.04.2022

Für mich zu spirituell

Kruut - Wildpflanzen im Alltag
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Der Begriff 'Kruut' sagte mir vor der Lektüre des Buches nichts - der Untertitel 'Wildpflanzen im Alltag' klang aber interessant. Dass Kruut für die beiden Autor*innen Annika Krause und Thorben Stieler ...

Der Begriff 'Kruut' sagte mir vor der Lektüre des Buches nichts - der Untertitel 'Wildpflanzen im Alltag' klang aber interessant. Dass Kruut für die beiden Autor*innen Annika Krause und Thorben Stieler eine Philosophie (und Name ihres Unternehmens) ist, habe ich erst im Buch erfahren. Diese Philosophie umfasst neben Ernährung, Heilkunde und Handwerk auch Spiritualität, was ein Thema ist, dem ich immer mit einer gewissen Skepsis begegne. Vermutlich haben also Menschen, die Spiritualität interessierter gegenüber stehen, sehr viel mehr von dem Buch.
Das Buch richtet sich nach dem Jahreslauf, ist unterteilt in die vier Jahreszeiten, zu denen unterschiedliche Pflanzen zu ernten sind. Das macht Sinn und hat mir gefallen. Was meiner Meinung aber nach fehlt, sind Informationen zur Bestimmung der vorgestellten Pflanzen. Hierzu findet sich leider garnichts im Buch. Stattdessen geht es ausschließlich um die Wirkung bzw. Verwendung der Pflanzen inkl. einiger Rezepte bzw. Anleitungen. Dazwischen dann immer wieder das Thema Spiritualität - muss man mögen. Ich hätte mir mehr Informationen über die richtigen Bestimmung von Pflanzen und mehr Rezepte gewünscht.
Kein Buch, das Anfänger umfänglich informiert und an die Hand nimmt - vielleicht bringt die Zielgruppe 'Spirituell Angehauchte' ja auch mehr Vorkenntnisse mit als ich. Für mich leider nicht das, was ich erwartet hatte.

Veröffentlicht am 09.02.2022

Potential nicht ausgeschöpft

Die Buchhändlerin von Orvieto
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Die Charaktere blieben blass und die Geschichte konnte mich auch nicht wirklich überzeugen. Irgendwie war das alles hölzern, abstrakt und die Lösung des Falls kam aus dem Nichts. Schade, denn die Charaktere ...

Die Charaktere blieben blass und die Geschichte konnte mich auch nicht wirklich überzeugen. Irgendwie war das alles hölzern, abstrakt und die Lösung des Falls kam aus dem Nichts. Schade, denn die Charaktere und das Setting hatten ja durchaus Potential.

Musste ein bisschen schmunzeln, dass es es hier einen "Professor" namens Sergio gab