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Veröffentlicht am 29.05.2022

seichte, schöne Fortsetzung

Everything We Lost (Love and Trust 2)
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„Ich würde dich niemals fallen lassen, Hope.“
(Yeonjun zu Hope in Everything we lost)

Worum geht’s?

Selbstbewusst, stark, immer ein Lächeln auf den Lippen – so wirkt die Studentin Hope. Denn sie hat ...

„Ich würde dich niemals fallen lassen, Hope.“
(Yeonjun zu Hope in Everything we lost)

Worum geht’s?

Selbstbewusst, stark, immer ein Lächeln auf den Lippen – so wirkt die Studentin Hope. Denn sie hat es perfektioniert, nach außen den Schein zu wahren. Um lästigen Fragen über ihr Familienleben aus dem Weg zu gehen, die sie mit Lügen beantworten müsste, hält sie andere Menschen auf Abstand. Während ihrer Arbeit im Café in London lernt Hope den lebensfrohen Yeonjun kennen, und die beiden freunden sich an. Mehr als das würde sie sich nie erlauben. Sie wagt es nicht, ihn näher an sich heranzulassen, obwohl sie starke Gefühle für ihn hegt und Yeonjun ihr Halt gibt. Zu groß ist die Angst, er könnte ihr Geheimnis aufdecken. Dabei ahnt Hope nicht, dass auch er mit einem Schicksal hadert, das sie beide für immer verändern könnte...

Everything we lost ist Band 2 der Love and Trust-Reihe und in sich geschlossen. Vorkenntnisse von Everything we had sind nicht zwingend erforderlich.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Hope und Yeonjun in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar, berührend und kann einen mitreißen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte (häusliche Gewalt, Trauer).

Meine Meinung

Nachdem mich Everything we had komplett überraschend vom Hocker gehauen und zutiefst berührt hat, war für mich absolut klar, dass ich auch Band 2 lesen möchte. Mit entsprechend hoher Erwartung ging ich an dieses Buch heran und ich muss sagen: Viel wurde gehalten, aber an Band 1 kommt Everything we lost leider nicht heran.

Etwas holprig startete für mich die Geschichte um Yeonjun und Hope. Hope arbeitet im bekannten Cosy Corner Cafe und Yeonjun ist regelmäßig vor Ort. Irgendwie entscheiden die beiden, dass es wohl cool wäre, wenn sie sich anfreunden. Nur anfreunden natürlich, nicht daten oder so! Obwohl ich den Vorband kannte, fühlt sich das irgendwie etwas random an, aber egal, denn es hat funktioniert. Hope und Yeonjun fangen langsam an, sich kennenzulernen. Sie unternehmen unglaublich viel miteinander, entführen einander in ihre jeweilige Welt. Bei Hope geht es viel um Musik, Yeonjun ist künstlerisch tätig. Doch hinter den Kulissen ist einiges los, vor allem bei Hope. Nach dem Verlust ihrer Schwester durch einen tragischen Unfall leidet die ganze Familie und zerbricht. Insbesondere Hopes Mutter verfällt dem Alkohol, es gibt viel Streit und so findet auch die Thematik häusliche Gewalt Einzug in diesem Buch. Yeonjun hingegen lebt allein in London, seine Familie in Busan in Südkorea. Gelegentlich erfährt man von ihnen, wenn sie telefonieren oder Yeonjun sie besucht. Auch hier ist das Thema Verlust präsent, denn Yeonjuns Vater ist krankheitsbedingt verstorben. Beide Charaktere halten ihre Geschichten jedoch sehr zurück und gewähren dem Gegenüber (und auch dem Leser) erst nach und nach Einblicke. Im Fokus steht die Freundschaft der beiden, die – erwartungsgemäß – zu mehr wird.

Hope und Yeonjun haben für mich wunderbar funktioniert. Yeonjun ist – wie bereits Aiden im Vorband – eher Supporting Act, während der Schwerpunkt eindeutig auf Hope liegt. Bereits von Anfang an lässt sie den Leser an den verwirrenden Gefühlen rund um den Tod von Manon, ihrer Schwester, teilhaben. Sie gibt Einblicke in das nunmehr komplizierte, zerbrochene Familienleben und auch in ihre eigenen Schuldgefühle. Der Autorin ist es wunderbar und bewundernswert gelungen, die Emotionen einzufangen und wiederzugeben. Diese Stärke habe ich auch beim Vorband bereits sehr geschätzt. Die Szenen im familiären Kontext tun weh, berühren und bedrücken, insbesondere auch, wenn die achtjährige Schwester Daisy präsent ist. Mir hat hier auch gut gefallen, dass die Autorin die komplexen Vorgänge bei häuslicher Gewalt (Verdrängung, Hoffnung, Wut, Verzweiflung) eingefangen hat und die doch sehr stereotypischen Rollen umgekehrt hat, indem hier der Aggressor die Mutter ist. Yeonjungs Geschichte um seine Familie spielt eine eher untergeordnete Rolle und erst recht spät erfährt man, wieso er sich so vehement gegen eine Beziehung wehrt. Ich hätte zu dem Thema sehr gern mehr erfahren, mag aber den Weg, den die Autorin so gegangen ist, auch durchaus sehr, weil er mal etwas anderes ist.

Während mich die Entwicklung der Geschichte vor allem bei Hope und ihrer zunehmenden Stärke sehr bewegt hat, gibt es aber leider auch einiges, was ich nicht so mitreißend fand. Die Geschichte ist eher seichterer Natur, was ich durchaus wertschätze und angesichts der Thematik auch begrüße. Es ist, als würde man zwei guten Freunden dabei zuschauen, wie sie sich langsam ineinander verlieben und wie Hope mit Yeonjun als Stütze anfängt, gegen die inneren Dämonen zu kämpfen, bei ihm aber auch mal schwach sein kann. Von Anfang an habe ich beide sehr gemocht, ich mochte ihre Dates, ihre kreativen Unternehmungen, die Einblicke in die koreanische Kultur, die Thematik um die Musik. Das Problem? Irgendwann war es zu viel und zu wenig zugleich. Denn ganz lange passiert wirklich nichts außer besagter Momente. Beide unternehmen wahnsinnig viel, sie kommen viel rum, sie kommen immer auf neue Ideen. Zwischendurch gibt es kurze Momente hinsichtlich der Hintergrundgeschichten, dann aber wieder ganz lange ganz wenig. So kam es auch, dass ich die erste Hälfte vom Buch in einem Rutsch gelesen habe, dann aber die Lust verloren habe, weil ich das Gefühl hatte, man kommt nicht vorwärts. Mir fehlte das „Jetzt geht’s los“-Gefühl, was ich wahnsinnig schade fand, da mir Hope und Yeonjun ja sehr gefallen haben. Ich möchte nicht sagen, dass es langweilig war, denn das wäre nicht richtig, aber es war irgendwann sehr müßig. Im letzten Viertel wurde dies dann besser, da hier die Konflikte angegangen werden und beide auch sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen müssen. Aber der Weg dahin war teilweise schon etwas ermüdend und ausufernd. Hier hätte ich mir mehr Würze durch Kürze gewünscht, die Autorin hat sich aber eher für mehr Details durch detaillierte Beschreibungen entschieden.

Ansonsten überrascht Everything we lost nicht wirklich, was nicht schlimm ist. Hier gilt eindeutig, dass der Weg das Ziel ist. Es gibt keine kritischen Geheimnisse, keine misslungene Kommunikation und keine weltbewegenden Twists. Es geht mehr um Charakterentwicklung. Auch das Cosy Corner, was hier ja verbindendes Element der Reihe ist, kommt sehr selten vor, was ich schade fand, da mir der Charme in Vorband sehr gefallen hat. In meinen Augen hätte das Buch mithin auch als Standalone funktioniert.

Mein Fazit

Everything we lost ist eine gelungene Fortsetzung, die erneut sehr ruhig daherkommt. Hope und Yeonjun funktionieren gut zusammen, das Buch ist streckenweise aber etwas seicht und ausufernd, während man sich ein wenig Fortschritt wünscht. Die Thematiken um Hopes Familie wurden sehr gut aufgearbeitet und behutsam umgesetzt. Hier gibt es keine Überraschungen, aber zwei sympathische Charaktere, die sich langsam ineinander verlieben. Insoweit eine Leseempfehlung mit leichten Einschränkungen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 23.01.2022

spanennd und überraschend

Thirteen
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„Er hatte diesen Mann unterschätzt – Eddie Flynn. Das würde ihm nicht wieder passieren.“
(Kane in Thirteen)

Worum geht’s?

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen ...

„Er hatte diesen Mann unterschätzt – Eddie Flynn. Das würde ihm nicht wieder passieren.“
(Kane in Thirteen)

Worum geht’s?

Der New Yorker Strafverteidiger Eddie Flynn soll Amerikas prominentesten Mordverdächtigen vor Gericht vertreten: Robert »Bobby« Solomon – jung, attraktiv und der Liebling von ganz Hollywood. Eddies Klienten zählen normalerweise nicht zu den Reichen und Schönen. Aber wenn er von der Unschuld eines Angeklagten überzeugt ist, tut Eddie alles, um ihn freizubekommen. Und er glaubt Bobby, dass dieser nichts mit dem Mord an seiner Frau und deren Liebhaber zu tun zu hat, obwohl alle Beweise gegen ihn sprechen. Der Fall scheint aussichtslos, bis Eddie erkennt: Der wahre Killer sitzt in der Jury ...

Thirteen ist Band 4 der Eddie Flynn Reihe, in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist im Hinblick auf Kane in der Erzählersicht verfasst, Eddie berichtet zudem aus der Ich-Perspektive. Das Buch ist chronologisch aufgebaut, umfasst nur einen Zeitraum von wenigen Tagen. Der Schreibstil ist gut lesbar, der Satzbau nicht sonderlich komplex, die Sprache durchschnittlich. Das Buch beinhaltet wenige grafische Darstellung von Gewalt.

Meine Meinung

Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan von Justizthrillern, da ich oftmals die eigentliche Ermittlungsarbeit deutlich spannender finde. Und dennoch hat es Thirteen sofort auf meine Wunschliste geschafft, da die Werbung mit „der wahre Killer sitzt in der Jury“ für mich wirklich ein Novum war. Zugleich war dieses Buch mein erstes Werk von Steve Cavanagh, der selbst lange Zeit als Anwalt tätig war. Entsprechend hoch waren die Erwartungen – und diese wurden eindeutig erfüllt.

Der Einstieg in das Buch gelang mir anfangs etwas schwer. Die Perspektivwechsel und der Wechsel in der Erzählperspektive kamen sehr schnell, man braucht ein wenig, bis man angekommen ist und verstehe, welche Rollen Kane und Eddie spielen. Da man von Anfang an schon weiß, dass später Kane in der Jury sitzen wird, ist man entsprechend gespannt, wie es dazu kommt. Normalerweise mag ich es nicht, wenn der Klappentext zu viel preisgibt, aber hier hat es nur dazu geführt, dass man umso mehr wissen wollte, wie sich alles entwickelt. Man lernt Eddie als gewieften, aber anständigen Anwalt kennen, der sehr weitsichtig agiert und offenbar auch selbst einige kriminelle Erfahrungen gesammelt hat. Da ich die Vorgängerbände nicht kenne, erfährt man hierüber nur wenig. Das hat mir gut gefallen, dass so für Leser, die die Bücher kennen, keine zu großen Wiederholungen enthalten sind, und für neue Leser nicht zu viel gespoilert wird, als dass man kein Interesse mehr hat, die anderen Bücher noch zu lesen. Die Mischung ist in dieser Hinsicht wirklich super gelungen. Es vergeht einige Zeit, bis der eigentliche Prozess losgeht – die Geschichte um Robert „Bobby“ Solomon und die angeblich brutale Tötung seiner Ehefrau und seines Bodyguards. Es wird ausführlich erklärt, wie Eddie in den Prozess gelangt, welche Rolle er spielen soll und wie er dann plötzlich im Auge des Tornados steht, der sich um den Prozess entfacht. Auf der Gegenseite steht Kane, der mordend und gefühlskalt durch die Stadt zieht, mit einer Mission im Kopf. Wie tief die Mission reicht, was Kane schon alles gemacht hat und wie viele Leichen auf sein nicht vorhandenes Gewissen gehen, erfährt man im Laufe der Geschichte ausführlich. Der Spagat zwischen einem irren Serienmörder und einem großen Justizverfahren kann hierbei zu jeder Zeit überzeugen.

Das amerikanische Rechtssystem ist einfach in so vielen Punkten anders und das merkt man hier auch wieder sehr. Die Thematik rund um die Jury, die geschickten Manipulationen von Eddie, dem Vertreter der Anklage und auch Kane, die komplexen Strukturen des Prozesses – alles wird sehr gut und sehr realistisch beschrieben. Man merkt, dass der Autor weiß, wovon er spricht und daher macht es auch Spaß, das Buch zu lesen. Eddie ermittelt mit Hilfe seiner ehemaligen Polizistin auch zum Teil selbst, was zum Glück nicht lächerlich wirkt. Die meisten Entwicklungen und auch die Twists sind greifbar, aber nicht minder überraschend. An einigen Stellen lenkt der Autor den Leser hierbei auch geschickt auf eine falsche Fährte, was zu großem Erstaunen führt, vor allem beim Finale. Die penible Vorgehensweise von Kane, so wunderbar abgeklärt und trocken, sorgt für ein spannendes Katz und Maus-Spiel. Hinzu kommen noch einige Nebenthemen, etwa Eddies Stress mit dem örtlichen Polizeirevier. Hier muss ich sagen, dass an einigen Stellen vielleicht etwas zu dick aufgetragen wurde, es bereitet der Freude an der Geschichte aber keinen Abbruch. Eddie kann als etwas abgehalfterter Anwalt mit Problemen, aber einem brillanten Kopf zu sehr überzeugen. Man fiebert bei diesem Buch wirklich mit, da man ja auch weiß, dass Bobby unschuldig ist, es aber gleichzeitig wahnsinnig interessant ist, wie die Anklage die Schuld zusammenkonstruiert. Wenn die Geschichte dann zum Finale ansetzt, laufen alle Fäden zusammen und diese sorgen wahrlich für einige Überraschungen.

Das große Finale. Mit ihm steht und fällt eigentlich jeder Thriller. Gewinnt das Gute oder das Böse? Ist die Aufklärung schlüssig, nachvollziehbar und zumindest ansatzweise realistisch? Kommen zu viele Zufälle aufeinander? Das sind für mich Kriterien für ein gutes Ende. Dass es etwas hektischer zugehen darf, ist kein Problem. Das ist nämlich bei Thirteen der Fall. Eine Enthüllung jagt die nächste. Die Erkenntnisse werden in meinen Augen auf eine solide, verständliche Weise gewonnen und die Puzzleteile passend zueinander. Die wohl größte Überraschung ist hierbei auch die Auflösung, inwieweit Kane Hilfe hatte. Etwas im Dunklen blieb zwar der Aspekt, wieso Kane das alles macht, aber das empfand ich nicht als so schlimm. Die wenige Erklärung gibt genug Raum für eigene Schreckensszenarien.


Mein Fazit

Thirteen war ein wirklich interessanter Justizthriller, der mit vielen Überraschungen, einigen falschen Spuren und einer guten Prise Humor daherkommt. Anwalt Eddie überzeugt als untypischer Held, Gegenspieler Kane verblüfft mit einer knallharten Strategie. Auch wenn man Ende noch einige kleine Fragezeichen offenstehen, geht man begeistert aus dem Buch und will eindeutig mehr von Steve Cavanagh.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 11.01.2022

eine gelungene Einführung ins Haus Gucci

Little Book of Gucci
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Was ist das?

„Little Book of Gucci“ ist nach „Little Book of Chanel“ der zweite Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ aus dem Edenverlag über die bekanntesten Fashion Häuser der Welt. In diesem ...

Was ist das?

„Little Book of Gucci“ ist nach „Little Book of Chanel“ der zweite Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ aus dem Edenverlag über die bekanntesten Fashion Häuser der Welt. In diesem Buch geht es um die weltbekannte, italienische Modemarke Gucci, wie die Marke entstand und zu einer beliebten Koryphäe für luxuriöse Taschen und andere Lederwaren wurde. Zwischen Familienstreitigkeiten, einschneidenden Weltereignissen und der steten Neufindung der Marke entwickelten sich sagenhafte Designs, die in diesem Buch vorgestellt werden.

Wie sieht es aus?

Auch bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A6, aber kleiner als A5 ist. Der Einband ist dieses Mal mit einem dekadenten gold-schimmernden Farbton gestaltet, der zur prunkvollen, ausdrucksstarken Marke passt. Auch der Buchrücken ist wieder passend schlicht gestaltet mit dem entsprechenden Schriftzug und dem Autorinnentitel. Die äußere Gestaltung ist sehr zurückhaltend, aber wirkt hochwertig. Die Innengestaltung ist deutlich farbenfroher und lebhafter, passend zum modernen Image der Marke. Ganzseitige Fotografien, kleinere Fotos, Produktfotos – die Mischung der eingebauten Inhalte ist vielseitig und abwechslungsreich. Die Seiten sind aus dickem, beschichtetem Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Farben der Fotos wirken lebhaft und satt.

Was erwartet einen?

Anders als bei dem Chanel-Exemplar hat das Gucci-Buch eher den Charakter eines biografisch angehauchten Sachbuchs, bei dem ich mehr das Gefühl hatte, einen umfassenden Anriss des Markenaufbau und der Markenentwicklung Guccis zu lesen, als die innere Seite kennenzulernen. Entsprechend ist das Buch auch etwas textlastiger als Band 1 der Reihe. Zwar wird auch hier sehr umfassend mit Fotografien gearbeitet (der Schwerpunkt liegt meiner Meinung nach hierbei auf Runway-Fotos), ich würde das Buch aber nicht als Bildband klassifizieren. Natürlich bleibt die Geschichte um Gucci noch recht komprimiert, da es sich um ein kleines Buch handelt, aber gerade ohne oder mit wenigen Vorkenntnissen kann das Buch in dieser Hinsicht umfassend überzeugen, da man ein gut aufbereitete Basis-Informationen erhält. Die sich immer wieder neu erfindende Marke Gucci, die ihre Anfänge mit Guccio Gucci im Ledersegment hatte, wird hier mit den Markenzeichen, den besonderen Einflüssen und auch den persönlichen Dramatiken wie der Ermordung von Maurizio Gucci, ganz unterschiedlich in Szene gesetzt. Dabei ist das Buch zu keiner Zeit effekthascherisch, sondern gibt mit der gebotenen Kürze und einer passenden Würze die Details wieder.

Mein Fazit

Auch mit „The little book of Gucci“ kann mich der Verlag wieder sehr überzeugen. Die etwas extravagante Gestaltung des Einbands passt wunderbar zur Marke, das Buch gibt einen interessanten Einblick in das Haus Gucci, welches mir bisher als Marke zwar durchaus bekannt, aber von den Hintergründen tatsächlich verborgen war. Das Buch bietet Einblicke hinter die Kulissen der weltbekannten Marke, der prägenden Einflüsse und auch darin, wie trotz schwieriger Zeiten die Marke stets mit Ideenreichtum vorwärts kommen konnte. Unterstützt durch eine große Vielzahl von Fotografien der Designs, der Kollektionen auf dem Laufsteg und der Produkte kann man sich hier zwischen den Seiten wunderbar verlieren. Mit der hochwertigen Gestaltung ist das Buch wieder ein Hingucker, der sich auch fantastisch als Geschenk oder Dekoration für Fashionverliebte eignet. Ein spannender Einblick in ein unglaublich interessantes Fashionhaus, dass auch in schweren Zeiten immer wieder wie Phoenix aus der Asche stieg. Ein kurzweiliges, liebevoll gestaltetes Buch, was jeden Cent wert ist und Lust auf mehr macht. Ich bin gespannt, welches Fashionhaus sich als nächstes präsentieren darf.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.12.2021

eine tolle Überraschung

The Love That Lies Within
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„Für jede Unze Hass, die einen Flucht antreibt, brauchst du die gleiche Menge Liebe.“
(eine alte Voodoo-Weisheit)

Worum geht’s?

Als die junge Tänzerin Clara von der geheimnisvollen Windisle-Plantage ...

„Für jede Unze Hass, die einen Flucht antreibt, brauchst du die gleiche Menge Liebe.“
(eine alte Voodoo-Weisheit)

Worum geht’s?

Als die junge Tänzerin Clara von der geheimnisvollen Windisle-Plantage am Stadtrand von New Orleans hört, ist sie sofort fasziniert. Clara stellt schnell fest, dass das alte Anwesen nicht so verlassen ist, wie alle denken. Jenseits der Mauer hört sie die Stimme eines Mannes. Sie gehört Jonah Chamberlain, der sich - verletzt und beladen mit Schuld - nach Windisle zurückgezogen hat und sein von Narben entstelltes Gesicht vor der Welt versteckt. Vom ersten Moment an spürt Clara eine tiefe Bindung zu ihm. Doch kann sie Jonah überzeugen, dass er ihre Liebe verdient hat?

The love that lies within ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Der Aufbau der Geschichte ist etwas kompliziert. Sie wird in der Erzähler-Perspektive erzählt, der Fokus liegt auf Jonah und Clara. Parallel spielt jedoch ein Handlungsstrang um 1860 mit Angelina und John als Fokus-Charaktere. Die Kapitel sind entsprechend übertitelt. Der Schreibstil ist geheimnisvoll, teils poetisch und an vielen Stellen etwas komplexer.

Meine Meinung

Manchmal geht man mit völlig falschen Erwartungen an ein Buch. Das war hier bei The love that lies within bei mir eindeutig der Fall. Nach dem Klappentext habe ich eine zeitgenössische Liebesgeschichte ala die Schöne und das Biest erwartet. Bieten tut das Buch aber so viel mehr: eine tragische Liebesgeschichte in der Vergangenheit, ein vermeintlicher Fluch bis in die Gegenwart, die Macht der Liebe für die Zukunft. Und eine Geschichte, die einfach wahnsinnig fesselt.

Die Geschichte beginnt mit Clara, die nach New Orleans gezogen ist. Hier arbeitet sie als Ballerina und erkundet nebenbei ihren neuen Lebensort. So kommt sie auch nach Windisle, einem alten Herrenhaus, dass angeblich seit Ewigkeiten verlassen liegt. Tatsächlich lebt hier aber Jonah, der bis zu einem tragischen Ereignis als Strafverteidiger gearbeitet hat. Nach dem Ereignis ist er im Gesicht zum Teil entstellt und lädt sich die Schuld an dem Ereignis auf. Er lebt zurückgezogen auf Windisle, gemeinsam mit einem alten Ehepaar als Hausverwalter. Das Anwesen ist von einer Mauer umgeben, der nachgesagt wird, dass sie weint. Leute legen hier ihre Wünsche nieder, beten und hoffen. Claras Weg führt aber wegen einer ganz anderen Geschichte nach Windisle – der Geschichte um Angelina und John. Angelina war das uneheliche Kind zwischen dem Chamberlain-Vater und einer Sklavin, die für die Chamberlains arbeitete. Angelina lebte selbst als Sklavin bei den Chamberlains und traf hier auf John, der eigentlich eine der Chamberlain-Töchter heiraten sollte. Doch es entwickelte sich eine Liebe zwischen ihm und Angelina, die aber am Ende dazu führte, dass Angelina sich umgebracht hat. Seitdem soll ihr Geist in den Gärten von Windisle herumirren, da ein Fluch auf John und ihr liegt, der ihr den Frieden verwehrt. Clara ist von der Geschichte so angetan, dass sie herausfinden möchte, was passiert ist. Und so trifft sie auf Jonah, der manchmal an der Mauer sitzt und im Verbogenen die Menschen belauscht. Zwischen Jonah und Clara entsteht sofort eine starke Bindung, aber wird die Mauer sie für immer trennen?

Ich muss gestehen, dass ich anfangs etwas gebraucht habe, in das Buch hereinzukommen. Das liegt einerseits an der Erzählerperspektive, die es immer schwer macht, in eine Geschichte einzutauchen. Andererseits aber natürlich auch an dem Aufbau. Letztendlich hat man bei The love that lies within zwei Liebesgeschichten, die zu komplett unterschiedlichen Zeiten spielen. Angelina und John, die zu Zeiten der Sklaverei eine verbotene Liebe führten, bei der John in den Krieg gegen jeden zog, die die Sklaverei beenden wollten. Welche Rolle John hierbei wirklich spielte, offenbar sich dem Leser erst ganz zum Schluss. Es ist eine tragische Geschichte, geprägt von den Schwierigkeiten zu der damaligen Zeit, kombiniert mit ein paar fantastischen Elementen wie einem Fluch. In der Gegenwart geht es bei Clara und Jonah etwas einfacher daher. Clara ist unfassbar liebenswert, hat eine tolle Energie und reißt einen total mit. Jonah hingegen hat sich komplett zurückgezogen, seit über 8 Jahren war er nicht mehr draußen. Clara ist es aber, die ihn herauslockt. Er will sie sehen, auf sie aufpassen, mit ihr sein. Doch er kann sich nicht vorstellen, dass sie ihn mit seinen Entstellungen lieben kann. Im Laufe des Buches erfährt der Leser dann auch, was Jonah passiert ist. Die Frage nach Schuld und Vergebung ist zentral für die Gegenwartsgeschichte und sie ist voller Stärke. Die Liebe zwischen Clara und Jonah steht für mich gar nicht so im Vordergrund des Buches, sondern eher Jonahs Weg, sich selbst zu vergeben und die Vergebung von anderen zu erfahren. Hierbei kam es mir wie eine bunte Mischung zahlreicher Märchen vor (etwa Schöne und das Biest, Robin Hood) in Kombination mit einer durchaus interessanten Kriminalgeschichte. Einigen mag das Buch vielleicht aus diesen Gründen auch zu überladen sein, weil einfach echt viel passiert und dabei alles nur eine gewisse Tiefe erreichen kann, aber mich hat es total gefesselt. Nach dem schweren Start habe ich das Buch in einem Zug durchgelesen, ich konnte es nicht weglegen. Ich wollte wissen, was Jonah passiert ist, was wirklich hinter seinem Fall steckte, wollte Clara erleben, wie sie versucht, Angelinas Fluch zu brechen und ihr endlich ihre Freiheit zu geben.

The love that lies within kombiniert geschickt diese verschiedenen Aspekte. An einigen Stellen wirkt es vielleicht auch etwas lächerlich (so schließt sich Jonah etwa einer Gang an, die nachts für sichere Straßen sorgt) und an einigen Stellen vielleicht auch etwas übertrieben, aber das Buch ist trotzdem wirklich lesenswert. Die Entwicklung von Jonah, wie er aus der Dunkelheit von Clara zurück ins Licht gezerrt wird und wie er es schafft, mit seiner Bürde gutes zu tun und anderen zu helfen, hat mir sehr gut gefallen. Auch die Botschaft, dass das Äußere eines Menschen nicht das Wichtigste ist, passt hierbei wunderbar. Das Einbringen von Elementen aus der Voodoo, Hellseher und Hexerei-Szene war interessant und passte zur mystischen Aufmachung der kompletten Geschichte. Für Leute, die aber mit so etwas gar nichts anfangen können, wird die Geschichte dann vielleicht leider nicht so gut sein. Ich selbst bin eigentlich gar kein Fan von Fantasy, aber hier war ich wirklich begeistert und bin wahnsinnig froh, das Buch gelesen zu haben.

Mein Fazit

The love that lies within ist für mich ein kleiner Überraschungshit. Ich bin normalerweise kein Fan von historischen und fantastischen Elementen, aber diese Geschichte hat mich echt mitgerissen. Der poetische Schreibstil mag nicht jedem Gefallen und das Buch überzeugt jetzt auch nicht gerade mit tiefsten Emotionen, aber die Geschichte war mal erfrischend anders. Man wird es lieben oder davon enttäuscht sein – ich habe es jedenfalls geliebt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 20.07.2021

entspannte Wohlfühlgeschichte zum Schmachten

The Brooklyn Years - Wovon wir träumen
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„Erzähl mir, was passiert wäre, wenn du nicht seit sieben Jahren mein Boss wärst.“
(Rebecca zu Nate in The brooklyn years 4)

Worum geht’s?

Seit sieben Jahren arbeitet Rebecca zuverlässig an Nates Seite, ...

„Erzähl mir, was passiert wäre, wenn du nicht seit sieben Jahren mein Boss wärst.“
(Rebecca zu Nate in The brooklyn years 4)

Worum geht’s?

Seit sieben Jahren arbeitet Rebecca zuverlässig an Nates Seite, erst als seine Büroleiterin in seinem Tech-Unternehmen, später dann als Büroleiterin der Brooklyn Bruisers. Nie hat sie verstanden, wieso ihr Chef sie versetzt hat und bis heute nagt es an ihr. Als sie einen Unfall auf dem Eis hat und mit einer Gehirnerschütterung flachliegt, quartiert Nate sie kurzerhand bei sich zuhause ein. Die plötzliche Nähe macht beide verrückt und lässt Gefühle zum Vorschein bringen, die seit sieben Jahren brodeln. Doch kann es gut gehen, die Sekretärin und der Boss?

The Brooklyn Years – Wovon wir träumen ist Band 4 der The Brooklyn Years-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Das Eishockey-Team verbindet jedoch die Bände, weshalb Spoiler zu Band 1 bis 3 enthalten sind.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen, einmal in der Gegenwart, welche aus der Ich-Perspektive durch Nate und Rebecca erzählt wird, und einmal in der Vergangenheit, wo man erfährt, wie Nate und Rebecca sich kennengelernt haben, wobei dies wie eine märchenhafte Erzählung gestaltet ist. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, unkompliziert und mitreißend. Im Buch ist sexueller Content enthalten.

Meine Meinung

Endlich geht es weiter und dieses Mal mit der Geschichte, auf die ich mich am allermeisten gefreut habe: Rebecca und Nate! Der Teameigner und seine Büroleiterin, wo man bereits in den Vorgängerbänden immer wieder merken konnte, dass da etwas zwischen den beiden schwelt. Und nun kommt endlich ihre Geschichte. Meine Vorfreude war immens und auch, wenn die Geschichte sehr ruhig war und ich anderes erwartet habe, hat mich das Buch überraschenderweise mitten ins Herz getroffen.

Schon in den anderen Büchern war mit subtilen Hinweisen angedeutet, dass zwischen Nate und Rebecca die Funken fliegen. The brooklyn years Band 4 spielt etwas parallel zu Band 3, weshalb man einige Ereignisse nun aus einer anderen Sicht erfährt. Doch von Anfang an: Vor sieben Jahren trat Rebecca in das Leben von Nate. Sie, gerade ihr Studium abgebrochen, möchte für ihn, gerade am Startup aufbauen, die Büroleitung seiner kleinen Tech-Firma übernehmen. Gemeinsam werden sie dieses Unternehmen groß machen, Rebecca dafür sorgen, dass Nate nie verhungert und seinen Kummer trösten, als seine Verlobte fremdgeht. Sie werden Freunde und diese Freundschaft hält und hält. Nates Firma wird riesig, er kauft ein Eishockey-Team und Rebecca übernimmt die Büroleitung der Brooklyn Bruisers. Doch eigentlich ist da wesentlich mehr zwischen den beiden, unterdrückte Gefühle, verdrängte Lust, unterschwellige Ängste um die Freundschaft. Als Rebecca nun zu Beginn des Buches unglücklich auf dem Eis stürzt und mit ihrer Gehirnerschütterung und einer Folgeerkrankung nicht in der Lage ist, zu arbeiten, zuhause aber auch keine Ruhe findet, quartiert Nate sie kurzerhand bei sich ein – denn so machen das Freunde ja, nicht wahr? Jetzt, wo beide sich so nah sind, ist das mit dem Unterdrücken der Gefühle aber umso schwerer. Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf, welchen es schon seit sieben Jahren nehmen sollte. Aber es gibt da so einige Stolpersteine…

Ich weiß gar nicht, was genau ich erwartet hatte von Nate und Rebecca, aber die Autorin präsentiert eine wahnsinnig entspannte, völlig undramatische, erwachsene Geschichte zweier Menschen, die gegen ihre Gefühle kämpfen. Es geht um nicht ausgesprochene Gedanken, um Rebeccas Ängste, was man über sie denken könnte, um einen Mann, der ein verspieltes Wunderkind ist, und eine Frau, die so unglaublich weitsichtig und fürsorglich ist, dass es ihr schwerfällt, auch selbst einmal Hilfe anzunehmen. Man sollte sich aber von Anfang an bewusst sein, dass es in diesem Buch wirklich hauptsächlich um die Entwicklung der beiden geht und hier keine Dramen, keine Plottwists und wenig Aufregung präsentiert werden. The brooklyn years 4 ist für mich definitiv der ruhigste Band der Reihe, obwohl ich das bei Band 3 schon dachte. Man kann wunderbar mitfiebern und eine Runde Schmachten. Es ist immer wieder für ein wenig Witz gesorgt, denn Nate entwickelt einen intelligenten Sprachassistenten namens Bingley, der immer wieder in der Geschichte vorkommt und den ich irgendwie total ins Herz geschlossen habe (es ist eine tolle Idee gewesen, passt zum nerdigen Nate und sorgt gleichzeitig für ein wenig Auflockerung). Nebenbei erfährt man, wie Nate und Rebecca sich kennengelernt haben, wie sie beide zu dem geworden sind, was sie aktuell sind (sowohl beruflich als auch privat) und man kann relativ gut erkennen, was die eigentlichen Probleme sind – Spoileralert: Es sind nicht die Gefühle, sondern die Ängste. Der Autorin ist es gut gelungen, die Sorgen von Rebecca greifbar darzustellen, vielleicht hat es deshalb auch so, dass mich das Buch mitreißen konnte, obwohl es einen sehr niedrigen Spannungsbogen hat und auch die allgemeine Handlung sehr überschaubar ist – vor allem, wenn man Band 3 kennt, da ein Teil des Buches parallel spielt. The brooklyn years 4 ist eine solide Mischung aus ruhigen Slow Burn (very slow!), ein bisschen CEO-Millionärs-Romance und einer guten Portion Sport.

Der Sportaspekt ist in diesem Buch allerdings nicht ganz so präsent wie sonst, auch da Rebecca einen Großteil des Buches fernab von der Mannschaft verbringen muss und nur gelegentlich zu spielen darf. Erst gegen Ende des Buches darf sie wieder arbeiten. Das tut jedoch nicht allzu sehr weh, da das Buch genug bietet und auch mit einigen Einblicken in Nates Tech-Leben daherkommt. Ebenso gibt es wieder einige tolle Mädelsmomente der Charaktere untereinander, Einblicke in Rebeccas chaotisches Leben zuhause und mit Rebeccas Verletzung eine interessante Geschichte um ein medizinisches Problem, was mir noch nie untergekommen ist. Gegen Ende des Buches versucht die Autorin, einige kleine Blendgranaten zu zünden, um etwas Bewegung in die Geschichte zu bringen, die aber gar nicht nötig sind und durch das standhafte Beziehungskonstrukt von Nate und Rebecca sowieso eher im Sande verlaufen. Ich mag es, dass die Autorin sich für den Weg Konfrontation und Kommunikation statt Weglaufen und Aufbauschen entschieden hat. Das Ende vom Buch ist für meinen Geschmack dann zwar ein wenig dick aufgetragen und hat einen leichten Augenroll-Faktor, aber gleichzeitig passt es zu der Geschichte von Nate und Rebecca wahnsinnig gut und zeigt eine Wertschätzung, die die beiden auf jeden Fall verdient haben. Außerdem hat man am Ende das Gefühl, die Brooklyn Bruisers zufrieden verlassen zu können, denn eigentlich wirkt das Ende wie ein perfekter Reihenabschluss. Allerdings wurde jetzt noch ein weiterer Band angekündigt und ich bin hierauf echt gespannt, denn viel wurde in die Richtung Heidi Jo und Castro noch nicht geteasert.

Mein Fazit

Insgesamt war The brooklyn years 4 für mich ein wundervolles Buch für Zwischendurch, so herrlich undramatisch und gleichzeitig so mitreißend. Rebecca und Nate funktionieren so gut zusammen und ich fand es super, dass die Autorin die Geschichte nicht überladen hat. Auch das Drumherum war wieder super gelungen, lediglich das Ende war vielleicht ein wenig übereuphorisch, aber es passt. Für mich bisher der beste Teil der Reihe!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]