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Veröffentlicht am 29.05.2022

Spannender 3. Band der Krimi Reihe

Nordwestnacht
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Das Cover ist passend zur Krimi-Reihe: Ein Fall für die Soko St. Peter- Ording gestaltet. Der Titel prangt in Großbuchstaben zum Teil Transparent auf dem Bild. Wer genau hinsieht kann bei Nacht den Leuchtturm ...

Das Cover ist passend zur Krimi-Reihe: Ein Fall für die Soko St. Peter- Ording gestaltet. Der Titel prangt in Großbuchstaben zum Teil Transparent auf dem Bild. Wer genau hinsieht kann bei Nacht den Leuchtturm von Westerhever erkennen. Sein Licht spiegelt sich im Wasser.

Nordwestnacht von Svea Jensen ist der dritte Fall für die Soko St. Peter- Ording bestehend aus Hendrik Norberg, Anna Wagner und Nils Scheffler. Die Geschichte ist in sich geschlossen, so dass man nicht zwingend die ersten beiden Bücher gelesen bzw. gehört haben muss. Für das Verständnis der zwischenmenschlichen Beziehungen in der Polizeidienststelle ist es durchaus von Vorteil, wenn man einen der ersten zwei Bände kennt. Um dem Fall folgen zu können, werden aber alle kleinen und größeren Befindlichkeiten ausreichend erklärt, so dass ein jeder diesen Roman lesen kann.

Ich bin inzwischen ein kleine Fan von den Kriminalromanen von Svea Jensen. Kann ich doch mit den Büchern in meine Heimat reisen. Das Buch ist spannend geschrieben und lässt sich sehr gut am Stück verschlingen. Die Spannung hält bis zum Schluss und lässt mich als Leser mit einem heftigen Ende zurück. Es ist nicht direkt ein fieser Cliffhanger, aber es macht total Lust den vierten Band zu lesen, der noch nicht veröffentlicht ist. Bei dem Ende muss man das nächste Buch einfach lesen wollen. So hält die Autorin gekonnt ihre Leser bei der Stange.

Für mich sind die Ermittler total sympathisch. Während Hendrik und Nils ganz klassische Norddeutsche Vertreter sind mischt Anna mit ihrem bayrischen Charme, die Männerriege etwas auf. Sie besticht dienstlich durch ihr Einfühlungsvermögen, im privaten ist sie eher trocken und nüchtern. Hendrik Norberg ist da genau das Gegenteil. Er ist ein analytischer Ermittler, der seine liebevolle Seite nur seinen Kindern zu zeigen scheint. Für mich macht es immer wieder Spaß diesem Team über die Schulter zu schauen. Im aktuellen Fall durfte ich raus auf den Strand zu den Pfahlbauten von St. Peter- Ording gehen. Was genau sich da abgespielt hat erfährst du, wenn du das Buch selber liest.

Hast du Lust auf einen spannenden Kriminalroman, der am Strand von St. Peter- Ording spielt, der schon oft als Kulisse für Serien und Spielfilme dienen durfte? Dann machst du mit dem neuen Roman von Svea Jensen nichts verkehrt. Ein bisschen Filmfeeling kommt ganz von alleine auf.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Krimi mit Gruselfaktor

Viral. Blutrausch
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Das Cover verströmt ein ganz spezielles Feeling. Auf den ersten Blick musste ich an ein zwielichtiges Labor denken. Man sieht einen Rundkolben, der mich an Alchemie denken ließ und für meine erste Assoziation ...

Das Cover verströmt ein ganz spezielles Feeling. Auf den ersten Blick musste ich an ein zwielichtiges Labor denken. Man sieht einen Rundkolben, der mich an Alchemie denken ließ und für meine erste Assoziation verantwortlich war. Auf de, zweiten Blick sieht man so einige kleine Details, die alle zur dunklen Seite hindeuten. Wir haben zwei Raben, zwei menschliche Schädel und einen Tierkopf, einen Nachtfalter, eine Lupe, einen altertümlichen Schlüssel und eine fast abgebrannte Kerze. Hinter den dunklen Ästen ist der Vollmond zu sehen und unterstützt dieses mystische Bild. Ich mag das Cover, es greift sehr schön ein paar Details aus dem Roman auf.

Viral Blutrausch von Max Benecke ist ein spannender Krimi mit einem ganz speziellen Ermittler. Bastian Becker ist ehemaliger Polizist und versucht nun als Privatermittler seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Da er sozial mehr als inkompetent ist gelingt ihm das nur so mäßig. Seine Partnerin hat ihre liebe Müh mit seiner Art und seinen Alpträumen aus der Vergangenheit. Entweder man mag diesen sehr speziellen Ermittler oder man mag ihn nicht.

Ich fand die wichtigen Figuren sehr gut ausgearbeitet und so hatte ich schnell ein Bild im Kopf und wusste wie wer tickt. Der Einzelgänger Bastian Becker war mir persönlich sofort sympathisch. Ich mag Ermittler mit ganz vielen Macken und diese kamen hier nicht zu kurz.

Durch die zum Teil sehr bildhafte Sprache hatte der Fall einen gewissen Gruselfaktor. Und führte so voller Spannung zu einem fulminanten Ende. Welches ich dir hier natürlich nicht verraten möchte. Es sei nur so viel gesagt, die Spannung hält bis zum Schluss und sorgt dafür, dass ich zum Ende hin nochmal die Luft anhalten musste. Besonders die letzten Szenen sind mir sehr gut in Erinnerung geblieben, da ich an einen Ausflug während meiner PTA-Ausbildung denken musste. Ich sag mal lieber nicht was wir da besucht haben. Aber mit dem Wissen hatte ich noch viel gruseligere Bilder im Kopf, als was es die Zeilen alleine schon heraufbeschworen hatten.

Wenn du Lust hast auf einen spannenden Krimi mit Gruselfaktor, dann bist du hier genau richtig. Ich wünsche dir viel Spaß und Nervenkitzel mit dem Buch von Mark Benecke.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Eine unterhaltsame Frachtschiffsreise von Rotterdam nach Indonesien

Bergers unverhoffte Reise
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Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Mir fiel sofort der fliegende Fisch ins Auge, der unter dem Titel abgebildet ist. Wenn man das Buch ein wenig im Licht bewegt, schimmert der Fisch sehr schön und wird ...

Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Mir fiel sofort der fliegende Fisch ins Auge, der unter dem Titel abgebildet ist. Wenn man das Buch ein wenig im Licht bewegt, schimmert der Fisch sehr schön und wird so zu einem Blickfang. Bei mir hat es gewirkt.

Vom fliegenden Fisch angezogen habe ich mich auf Bergers unverhoffte Reise von Hans Walker begeben. Wie du dem Klappentext entnehmen kannst begibt sich Max Berger auf eine Schiffsreise nach Asien. Während der Überfahrt lernt er die weiteren Mitreisenden mehr oder weniger gut kennen. Und ich als Leser darf sowohl an der Seereise teilnehmen, als auch die Passagiere und ihre Hintergründe kennenlernen.

Für mich stand die Art der Reise im Mittelpunkt meines Interesses. Zu gerne würde ich selbst einmal mit einem Frachtschiff um die Welt reisen. So habe ich die Passagiere der Holsatia um ihre Reise beneidet. Max Berger war für mich ein sympathischer junger Mann, der scheinbar einen besonderen Draht zu jungen Menschen hat. Die Passagiere waren alle auf ihre ganz eigene Art und Weise mit ihren Ängsten und Sorgen beschäftigt und so gaben sie eine bunte Mischung ab.

Ich habe die Reise von Rotterdam nach Singapur genossen und würde jetzt zu gerne wissen, wie es Max als Hauslehrer in Indonesien gefällt. Wenn du Lust hast auf eine Seereise mit ganz unterschiedlichen Figuren, dann bist du hier richtig. Es erwartet dich im Prinzip ein Reisebericht von Max Berger mit ganz persönlichen Eindrücken vom Leben an Bord. Außerdem darfst du die Mitreisenden kennenlernen und ich gebe dir eine Garantie auf Wal Sichtung, die leider bei einer Schiffsreise in der Realität nicht immer gewährleistet werden kann. Ich bin jetzt seit fast zehn Jahren jedes Jahr etwa 3-5 Wochen auf dem Meer zu Hause und habe bisher nur ganz viele fliegende Fische und Delphine gesehen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Der Beginn einer neuen Zeit - die erste Lehrerin für Tannau

Die Dorflehrerin
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Das Cover ist in sepia Farben gestaltet und zeigt so auf den ersten Blick, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt. Im Hintergrund sieht man schneebedeckte Bergspitzen. Davor ein paar Häuser und ...

Das Cover ist in sepia Farben gestaltet und zeigt so auf den ersten Blick, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt. Im Hintergrund sieht man schneebedeckte Bergspitzen. Davor ein paar Häuser und eine Schar Kinder die im Kreis sich drehen. Ganz vorne steht eine junge Frau, die zur Seite schaut in blauer hochgeschlossener Bluse und einem roten bodenlangen Rock. Ich finde das Bild fängt sehr gut die Idylle in dem kleinen Bergdorf ein, in dem die Geschichte spielt.

Die Dorfschullehrerin – Zwischen Liebe und Berufung von Bettina Seidl spielt 1911 in einem kleinen bayrischen Bergdorf namens Tannau. Die Protagonistin Antonie Weber wird als Lehrerin in das verschlafene Bergdorf geschickt, das noch nicht wirklich bereit ist für eine weibliche Lehrkraft. Auf ihrer Seite stehen der Revierförster Sebastian Berger und der Pfarrer Bichler.

Ich habe mich in der Geschichte sofort wohlgefühlt. Die Beschreibung der Schule bzw. besser gesagt des großes Klassenzimmers war mir sofort vertraut. Die Beschreibung hörte sich ganz nach meinem Elternhaus an. Ich bin in der Alten Schule in Sieversfleth geboren worden. Und der ehemalige Klassenraum sah genauso aus, wie in Tannau. Ein großer Raum mit hohen Fenstern und an der Front hinter dem Pult eine große Tafel. Zeitlich passt es genau, unsere Schule wurde um 1890 erbaut und dann bis nach dem zweiten Weltkrieg als Schule genutzt. Aber nun zurück zum Buch. Die Sprache ist der Zeit angepasst und so habe ich in alten Redewendungen geschwelgt. Ich mag diese besondere Ausdrucksweise. Sie hat etwas Form vollendetes und bringt einfach Spaß zu lesen.

Bei den Beschreibungen der Umgebung und der Gegebenheiten musste ich so manches mal schmunzeln. Ich sage nur die Sitzordnung in der katholischen Kirche. Ja ich weiß, das war damals so, aber aus heutiger Sicht ist das kaum noch nachvollziehbar. Sehr schön fand ich die aufgeschlossene Art der jungen Lehrerin für neue Methoden. Hier habe ich mich sehr wohl gefühlt und hatte irgendwie meine Mutter vor Augen. Das Unterrichten war bzw. ist ihre Berufung gewesen und mit Freude hat sie nach Maria Montessori mit den Kindern gearbeitet. In diesem Zusammenhang fand ich einen Satz im Buch sehr passend: „Das Wissen kommt nicht zum Kinde, sondern das Kind kommt zum Wissen“. Ich finde das sagt alles aus, was man über die Einstellung der Protagonistin wissen muss.

Dabei fällt mir ein zweiter Satz ein, den ich dir nicht vorenthalten möchte. „Alles liegt in Gottes Hand, aber ich habe auch noch ein Wörtchen mitzureden.“ Diese Aussage von Pfarrer Bichler fand ich einfach nur gut und brachte ihm sehr viele Sympathiepunkte ein.

Ich habe die Geschichte von Antonie sehr genossen, wobei ich bis zum Ende keine richtige Idee hatte, wie ich den Namen nun aussprechen soll. Aber das war für mein Lesevergnügen nicht relevant. Die Sprache und der Schreibstil sorgten dafür, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen. Für die nötige Spannung sorgte die Dorfgemeinschaft und der Klatsch und Tratsch, der bei einem kleinen Dorf einfach dazu gehört. Ebenso so gaben die Jahreszeiten noch das ihrige zur Spannung dazu. Für mich war es ein gelungener historischer Roman, der zeigt mit welchen Widrigkeiten Frauen in der Position der Lehrerin zu beginn des 20. Jahrhunderts zu kämpfen hatten. Die Sprache der Zeit ist einfach meins. Ich habe Antonie und die Kinder sehr lieb gewonnen und könnte mir eine Fortsetzung sehr gut vorstellen.

Hast du Lust auf einen historischen Roman, der in den Bergen irgendwo im tiefsten Bayern Anfang des 20. Jahrhunderts spielt, dann bist du hier genau richtig. Es ist kein Liebesroman, auch wenn der Untertitel das Wort Liebe enthält, sondern es ist eine Geschichte über die Liebe zu seinem Beruf, in diesem Fall Antonies Berufung zur Lehrerin und auf was man bereit ist zu verzichten, um dieser Berufung nachgehen zu können. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung, die Geschichte macht einfach Spaß und ich denke auch ohne Schulischen Hintergrund macht das Buch Freude.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Fiktive Geschichte mit historischem Hintergrund der deutschen Teilung

Die Dorfschullehrerin
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Das Cover zeigt von hinten eine Frau im gelben Kleis, die ein junges Schulmädchen an der Hand hält. Das Mädchen trägt einen Schulranzen auf dem Rücken. Die Kleidung und der Schulranzen deuten auf vergangene ...

Das Cover zeigt von hinten eine Frau im gelben Kleis, die ein junges Schulmädchen an der Hand hält. Das Mädchen trägt einen Schulranzen auf dem Rücken. Die Kleidung und der Schulranzen deuten auf vergangene Zeiten hin. Neben dem Titel sind ein paar fliegende Schwalben zu sehen. Sehr gut finde ich, dass die Personen nur von hinten zu sehen sind. Ich bin einfach kein Fan von realen Menschen auf einem Buchcover, es nimmt mir zu viel von meiner eigenen Vorstellung weg. Der etwas nostalgisch anmutende helle Hintergrund rundet das Cover perfekt ab.

„Die Dorfschullehrerin – Was die Hoffnung verspricht“ ist der Auftakt von Eva Völlers Buchreihe: Die Dorfschullehrerin. Im Mai erscheint der zweite Teil: Die Dorfschullehrerin – Was das Schicksal will bei Lübbe. Im Mittelpunkt steht Helene, die als junge Lehrerin in einen abgelegenen Ort in die Rhön zieht. Dort lernt die Tobias kennen. Beide haben ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen.

Für mich war es eine Reise in eine Zeit weit vor meiner Geburt. Fasziniert war ich von der Unterbringung der Lehrkräfte in Kirchdorf. Ich selbst bin in einem alten Schulgebäude geboren und aufgewachsen. Und kenne Bilder von meinem Elternhaus aus den Jahren, in denen dort noch Schulbetrieb herrschte. So hatte ich ein ungefähres Bild vor Augen, wenn die Erzählung auf die Klassenstärke und die Räumlichkeiten kam. Fasziniert habe ich verfolgt, wie man mit Vertretungsstunden verfahren ist. In der aktuellen Zeit kann man sich das gar nicht mehr vorstellen.

Die Handlung wird hauptsächlich in der Gegenwart erzählt, was in diesem Fall das Jahr 1961 ist. Vereinzelt gibt es Rückblendungen in die Vergangenheit von Helene. Nach und nach bekommt man als Leser einen umfänglichen Blick auf die Situation der Protagonistin. Und darf auch mal auf die andere Seite der Grenze blicken. Für mich fühlte sich die Erzählung sehr authentisch an, wobei sowohl die Personen als auch die Orte der Fiktion der Autorin entsprungen sind. Doch der Rahmen bilden für mein empfinden sehr gut das historische Geschehen in Deutschland ab. Als Leser bekommt man ein Gefühl dafür, was damals in den Grenzregionen für eine Stimmung herrschte. Beim Lesen hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, es hätte genauso auch in der Realität passiert sein können. Gerade diese Authentizität macht für mich einen guten historischen Roman aus, der zwar nicht ein reales Ereignis zum Thema hat, aber dessen Geschichte sich perfekt in die Zeit eingliedert.

Für mich war es eine spannende Geschichte, die ich von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen habe. Die Erzählung führt zu einem logischen Ende, macht aber neugierig genug auf den zweiten Band. Zu gerne möchte ich wissen wie es mit Helene weiter geht. Gerade auch ihren beruflichen Werdegang finde ich interessant. Schließlich klingt hier und da schon etwas von neuen Methoden beim Unterrichten an. Ein spannender Zeitpunkt in der deutschen Geschichte wurde hier gewählt und sprachlich sehr schön umgesetzt. Hast du Lust auf eine fiktive Geschichte im historischen Gefüge der deutschen Trennung? Dann bist du hier genau richtig. Interessierst du dich darüber hinaus vielleicht auch noch ein wenig für den Schuldienst und die Entwicklung der Frauenrechte in Deutschland, dann kommst du hier auf deine Kosten.

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