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Veröffentlicht am 26.06.2022

Es ist nicht alles so, wie es auf den ersten Blick scheint

Flüssiges Gold
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Im Ortschild fehlen vier Buchstaben und so wird aus Montegiradino Monte Dino – was auf die eine oder andere Art gar nicht so unpassend ist. Hier herrscht dank Commissario Luca Recht und Ordnung und das ...

Im Ortschild fehlen vier Buchstaben und so wird aus Montegiradino Monte Dino – was auf die eine oder andere Art gar nicht so unpassend ist. Hier herrscht dank Commissario Luca Recht und Ordnung und das ganz ohne die üblichen Machtspielchen. Hier ist italienische Gemütlichkeit angesagt. Alle kommen gut miteinander aus, denn jeder kennt jeden. Luca ist beliebt, alleinerziehend und hat drei ganz besondere Esel. Alles könnte so schön sein, doch dann wird die Olivenbäurin Francesca angeschossen, am helllichten Tag, mitten auf der Piazza. Die Vice-Questora, die im Fall ermitteln will, fegt durch den friedlichen Ort, wie ein Orkan. Luca muss all seine Talente aufbringen, um den Täter zu finden und die Ruhe im Dorf wieder einkehren zu lassen.

Herrlich! Dieser Krimi ist ruhig und gemütlich, völlig unaufgeregt und dennoch spannend und unterhaltsam. So mag ich Cosy-Crime! Und hier bin ich sogar hocherfreut, dass es der Auftakt einer Reihe ist und schon jetzt bin ich gespannt auf weitere Fälle und vor allem, wie sich Luca wohl verhalten und entscheiden wird, denn am Ende gibt es einen ganz eigenen, besonderen kleinen Cliffhanger.

Während in der Buchwelt der deutschen Autoren Kluftinger und Eberhofer doch eher bequem, um nicht zu sagen faul, etwas schusselig und sehr eigenbrötlerisch sind, ist Luca eine Seele von Mensch. Man muss ihn einfach gern haben. Beim Lesen dachte ich immer und immer wieder, wie schön die Welt doch wäre, wenn jeder Ort seinen eigenen Luca hätte. Paolo Riva verleiht nicht nur ihm, sondern all seinen Figuren mühelos und mit wenigen Pinselstrichen Kontur und Leben. Es fällt super leicht, sich in die Gegend und das Geschehen zu versetzen und sich vom Autor mitreißen zu lassen. Der Schreibstil ist wunderbar – ohne Geschnörkel und Geschwurbel, eingängig zu lesen und so richtig zum Wohlfühlen. Auch wenn hier keine Show-Downs oder Gewaltszenen mit viel Blut zu finden sind, zieht sich durch das gesamte Buch eine tolle und gleichbleibende Spannung. Sei es rund um die Anschläge oder den altern Renzo Pellegrini oder auch um Luca selbst. Es hat sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich darauf, Montegiardino bald mal wieder zu besuchen. Deshalb: fünf Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.06.2022

Einblick in die Küchen-Welt von Christian Rach

Geschmack pur!
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Vermutlich ist Christian Rach einer der Sterneköche, die beim TV-Publikum weniger sympathisch rüber kommen, aber bei allen, die gerne edel und gut essen, ganz weit oben stehen. Der Haken dabei ist nur, ...

Vermutlich ist Christian Rach einer der Sterneköche, die beim TV-Publikum weniger sympathisch rüber kommen, aber bei allen, die gerne edel und gut essen, ganz weit oben stehen. Der Haken dabei ist nur, dass die meisten nur ersteres kennen. Seine Rezepte sind oft „abgehoben“ und zum Selbstkochen schwierig, aber beim Bekochtwerden tanzen die Geschmacksknospen!

Dieses Buch ist eine in meinen Augen ganz besondere, außergewöhnliche Biografie, die zu lesen durchaus lohnt. Auch hier finden sich tolle Rezepte, die eben typisch Rach sind: ein wenig zu aufwendig, mit zu exotischen Zutaten, als dass man sie (häufig) nachkochen würde. Aber sie sind wunderschön präsentiert, mit einem großen, ganzseitigen Foto und komplett ab vom klassischen Rezeptstil. Hier ist es Fließtext, in dem die Zutaten nicht gesondert gelistet sind, sondern mit Fettschrift hervorgehoben werden. Das sorgt dafür, dass man nicht schnell, schnell mal nachschlägt und loslegt, sondern mit Muse das Rezept erst mal durchliest und sich eine Einkaufsliste schreibt. Immer wieder finden sich Fotos von Rachs Lebensstationen, von den Restaurants, in denen er arbeitete, von sich selbst im Laufe der Jahrzehnte, von Speisekarten und Rezepten. Das gefällt mir persönlich sehr und macht Rach nahbar.

Rach erzählt nicht endlos, sondern bringt sich selbst in Form von neun Kapiteln Rezepten ein. Diese sind Dreh- und Angelpunkte seines Lebens: Kindheit, Uni-Zeit, Filmhauskneipe, Strandhof, Frankreich, Wien, Leopold, Tafelhaus, Zuhause. Am Anfang jedes Kapitels erzählt Rach darüber. Kurz, unaufgeregt, ehrlich, offen und mit jeder Menge Liebe zum Essen, oder besser: Geschmack.

Nicht jedes Kochbuch ist dazu gedacht, dass man die Gerichte auch wirklich nachkocht. Hier sind einige Rezepte, die man gern mal ausprobieren möchte, auch ein paar recht einfach nachzukochende, aber natürlich viele, die mit Aufwand verbunden sind. Das ist kein Wunder, stellt Rach doch hier die Rezepte vor, die in den jeweiligen Restaurants auf der Karte standen.

Mir gefällt das Buch sehr. Dass Taube auf dem Speiseplan steht, gefällt mir nicht sonderlich, aber noch schlimmer werden Veganer die Rezepte finden. Aber man bekommt hier eben weder ein Hausmannskostbuch noch ein Veganerkochbuch, sondern eine Hommage an den Genuss, eine Reise durch Rachs Leben. Gerne hätte ich noch mehr über Rach erfahren, er hält sich tatsächlich sehr zurück. Für mich ist das Buch sehr interessant und teils auch überraschend. Das alles in einer hochwertigen, edlen Aufmachung. Wer nicht einfach nur kochen möchte, sondern in die Küche(n) von Christian Rach sehen möchte, der bekommt hier ein Prachtexemplar von Buch. Mir ist es fünf Sterne wert.

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Veröffentlicht am 09.06.2022

Kompaktes Wissen rund um das Hochbeet

Hochbeete für jeden Garten: Pflanzen - Pflegen - Ernten
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Schon seit meiner Kindheit gärtnere ich zwar super gern, aber auf meine eigene Weise. Für mich ist Mischkultur schon immer ganz normal – und mit den Hochbeeten ist diese Ansicht wieder viel mehr verbreitet ...

Schon seit meiner Kindheit gärtnere ich zwar super gern, aber auf meine eigene Weise. Für mich ist Mischkultur schon immer ganz normal – und mit den Hochbeeten ist diese Ansicht wieder viel mehr verbreitet worden. In diesem Buch ist alles super übersichtlich und gut verständlich erklärt und dargestellt, was mit dem Anlegen, Bepflanzen und Pflegen von Hochbeeten verbunden ist. Anfänger sowie Fortgeschrittene finden hier Ideen, Anregungen und Tipps, die viele Fragen beantworten und die Erträge erhöhen können.

Die Texte sind so kurz wie möglich und dennoch informativ. Alle Fotos sind passend zu den Themen und verdeutlichen die Texte noch visuell. Der Aufbau des Buches ist sehr sinnvoll – von der Ur-Idee über die Vorteile und Varianten von Hochbeeten über Standort und Fruchtfolge bis zu Pflanzen, die nicht ins Hochbeet müssen und solche, die ideal dafür sind, ist alles vorhanden. Am Ende findet sich noch ein „Jahres-Arbeits-Kalender“, der auf einen Blick alles zusammenfasst.

Natürlich ist mein Lieblingsteil des Buches der mit den Portraits von Gemüse und Kräutern, die sich besonders wohl im Hochbeet fühlen. Hier erfährt man jeweils alles von der Aussaat bzw. dem Vorziehen bis zum Einpflanzen, der Pflege, dem Wachstum und der Ernte. Zusätzlich gibt es fast immer noch Hinweise oder Tipps.

Ob man ein kleines Hochbeet hat oder ein großes, ob man eins oder mehrere bepflanzen möchte – das Buch hilft bei der Entscheidung, was und wie man pflanzt. Und ich wage zu behaupten, dass man sehr schnell mehr als ein Hochbeet haben möchte, denn es ist super bequem, praktisch und die Ernte ist eindeutig größer – und Erfolg macht bekanntlich süchtig!

Für mich ist dies ein gelungenes Nachschlagewerk, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt. Die Reihe „Land & Werken“ vom Heel-Verlag überzeugt eben immer wieder. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Salate modern und alles andere als langweilig

Salate zum Sattessen
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Salat ist einfach nur, Zeugs zusammenwürfeln und mit Dressing vermischen? Jo, könnte man so sehen. Der Trick liegt aber darin, die richtigen Zutaten zu kombinieren. Kann man einfach selbst ausprobieren, ...

Salat ist einfach nur, Zeugs zusammenwürfeln und mit Dressing vermischen? Jo, könnte man so sehen. Der Trick liegt aber darin, die richtigen Zutaten zu kombinieren. Kann man einfach selbst ausprobieren, stimmt. Aber so die eine oder andere Anregung und Idee findet man immer bei anderen. Und Tanja Dusy hat hier wunderschöne Ideen zusammengestellt, die mir schon beim Blättern nicht nur Appetit, sondern gleich Hunger machen!

Die Zutaten sind nicht sonderlich ausgefallen und dürften keine Schwierigkeiten beim Einkauf machen. An jeden Geschmack ist gedacht, auch wenn auch hier nicht jedem alles schmecken wird. Das fängt bei mir schon bei der Avocado an – die mag ich einfach nicht. Aber zur Not wird der Grüne Nudelsalat mit Schinken eben ohne sie gemacht. Und den Tofu ersetze ich durch das, was mir gerade passend erscheint – mal Käse, mal Schinken, mal Fleisch, mal gar nichts!

Aufgeteilt sind die Rezepte in die Kategorien „ganz pur“, „ganz klassisch“ und „ganz kreativ“. Der Aufbau ist, wie man das mag – neben einer Zutatenliste sind die Zubereitungsschritte aufgeführt. Zum aussagekräftigen Foto werden auch immer eine „Prise Magie“ und/oder eine „Zauberformel“, also spezielle Extra-Tipps, die speziell zum Rezept passen, geliefert. Das ist humorvoll und fröhlich aufgemacht und spricht mich sehr an. Zwischendurch tauchen noch Doppelseiten auf, die einige zusätzliche Informationen, Tipps und Tricks zu Salaten und Dressings bieten.

Für Eilige sind die Rezepte eher nichts, denn eine halbe Stunde ist fast immer das Minimum, das für die Zubereitung erforderlich ist. Bei einigen Rezepten kommt noch Zeit fürs Marinieren oder Ziehen dazu, wodurch schnell mehr als eine Stunde benötigt wird.

Ich finde die Zusammenstellung, sowie die Aufmachung, sehr gelungen. Noch dazu ist das Buch handlich und kommt ohne große Selbstdarstellung oder Selbstinszenierung der Autorin aus. Das mag ich! Man mag sagen, es ist ein sehr dünnes Kochbuch, doch für mich ist genau das der Vorteil, denn so verzettelt man sich nicht zwischen endlos vielen Vorschlägen und kommt schneller auf den Punkt. Ja, für mich ist dieses Rezeptbuch rundum gelungen und deshalb gebe ich fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Das kennt jeder – und so geht’s richtig!

Das große kleine Buch: Das Wiener Schnitzel
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Vermutlich ist dies das bekannteste Gericht überhaupt: Das Wiener Schnitzel oder aus anderen Fleischsorten als Kalb dann das Schnitzel Wiener Art. Es muss toll aussehen, die Panade muss fluffig sein, das ...

Vermutlich ist dies das bekannteste Gericht überhaupt: Das Wiener Schnitzel oder aus anderen Fleischsorten als Kalb dann das Schnitzel Wiener Art. Es muss toll aussehen, die Panade muss fluffig sein, das Schnitzel dünn und dennoch saftig – und für mich ist es eine Sünde, wenn mir jemand Soße draufklatschen will! Himmel, das zerstört doch die tolle Panade!

Dieses Büchlein erzählt die Geschichte des leckeren Fleischgerichtes, erklärt die Zubereitung, die Unterschiede in den regionalen Arten und gibt Auskunft über Fleischsorten und Beilagen.

Wichtig mag das alles nicht sein, aber es ist sehr interessant, gerade für Kochfans und Fleischfans. Die Zubereitung wird Schritt für Schritt sehr ausführlich erklärt und es wird auch über die Fehler, die man dabei machen kann, eingegangen.

Für mich ist erstaunlich, dass nur am Rande von der bei uns immer wieder so hochtraditionell und deshalb wichtig hingestellten „Wiener Garnitur“ gesprochen wird. Diese besteht aus Sardelle, Kaper und Zitrone. Und siehe da – der österreichische Autor Jakob Maria Berninger selbst sagt, dass dies nicht jedermanns Sache ist. Wunderbar – mir reicht der Schnitz Zitrone völlig!

Die vorgestellten Varianten Pariser Schnitzel, Mailänder Schnitzel, Cordon Bleu und Schnitzel Holstein sollte man definitiv auch mal probiert haben!

Wie immer, so ist auch dieses „Kleine große Buch“ ein kleiner Wissensschatz. Es lohnt sich und macht Freude, diese Büchlein zu sammeln und sich eine kleine Bibliothek mit Wissen anzulegen. Es ist quasi das Pendant zu den Was-ist-Was-Büchern für Kinder. Ich bin mal wieder total begeistert und gebe fünf Sterne.

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