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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Fehlender Tiefgang

Das Bild aus meinem Traum
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Der Pariser Anwalt Maître Pierre-François Chaumont ist seit frühster Kindheit Sammler und lässt sich keine Auktion entgehen. Eines Tages entdeckt er ein altes Ölgemälde, von dem er kaum den Blick abwenden ...

Der Pariser Anwalt Maître Pierre-François Chaumont ist seit frühster Kindheit Sammler und lässt sich keine Auktion entgehen. Eines Tages entdeckt er ein altes Ölgemälde, von dem er kaum den Blick abwenden kann, denn das Porträt sieht ihm zum verwechseln ähnlich. Doch niemand außer ihm scheint diese Ähnlichkeit zu sehen. Pierre-François fürchtet, verrückt geworden zu sein, deswegen begibt er sich auf die Suche nach dem abgebildeten Adligen und stößt auf ein altes Adelsgeschlecht, das seit Jahrhunderten in der Bourgogne lebt. Heimlich begibt er sich auf die Reise und wird sogleich überrascht, denn jeder scheint ihn dort zu kennen! Man hält ihn für den verschollenen Grafen. Anstatt das Missverständnis aufzuklären, belässt Pierre-François es dabei und nimmt das neue Lebens dankend an.

Die Geschichte wird aus Pierre-François Sicht erzählt, wodurch die Leser:innen Einblicke in seine Gedanken und Gefühlswelt erhalten. Man wurde mit auf die Reise genommen, Leidenschaften gegenüber neuen Kunstobjekten zu empfinden, die Zurückweisung seiner Frau hautnah zu erleben und die Suche nach seiner neuen Identität zu erleben – eine wirkliche Achterbahn der Gefühle, die man an Pierre-François' Seite erleben konnte.

Doch so stark ich die sprachliche Komponente empfand, so langsam tröpfelte der Inhalt der Geschichte daher. Mir fehlte das Fingerspitzengefühl für die Charaktere, von dem ich bereits erfahren hatte, dass es eines der Stärken des Autors sein sollte. Für mich war Pierre-François trotz der Ich-Perspektive nicht wirklich nahbar. Mir fehlte schlichtweg der Tiefgang. Ich hatte gegen Mitte/Ende der Geschichte das Gefühl, etwas verpasst zu haben, weil die Handlung nur so an mir vorbeirauschte.

Sprachlich daher wirklich toll, aber inhaltlich konnte es mich leider nicht wirklich überzeugen.

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Veröffentlicht am 18.07.2022

Leider nicht überzeugend

Schwestern im Tod
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Zwei Schwestern wurden vor 25 Jahren ermordet. Beide trugen Kommunionskleider und waren an Baumstämme gefesselt. Der Mörder wurde gefasst und sitzt noch heute hinter Gittern.
25 Jahre später wird ein weiterer ...

Zwei Schwestern wurden vor 25 Jahren ermordet. Beide trugen Kommunionskleider und waren an Baumstämme gefesselt. Der Mörder wurde gefasst und sitzt noch heute hinter Gittern.
25 Jahre später wird ein weiterer Mord begangen. Auch diese Tote trägt ein Kommunionskleid. Der Mann der Toten ist der bekannte Krimiautor Erik Lang, dessen Krimi „Die Kommunikantin“ hieß. Zufall oder gibt es hier einen Zusammenhang zwischen ihm und den Morden? Kommissar Martin Servaz ist sich sicher, dass hier etwas nicht stimmen kann, begibt sich in die Vergangenheit und rollt den Fall erneut auf.

Ich hab enorme Startschwierigkeiten gehabt, um mich mit dem Schreibstil des Autors vertraut zu machen. Er ist sehr gewöhnungsbedürftig und ich hatte kurz Bedenken, ob ich jemals reinkommen würde. Nachdem die Handlung aber schnell mit einigen Kniffe und Wendungen um die Ecke kam, konnte ich mich nach und nach immer mehr darauf einlassen und merkte schnell, dass sie sich entgegen der holprigen Sprachwahl, sehr natürlich einfügte.

Leider fehlte mir komplett die Atmosphäre. In einem Psychothriller erwarte ich mir zwar keine konstante Spannung, jedoch eine gewisse Bedrohung, die mir eiskalt im Nacken sitzt. Eine Anspannung, einen Nervenkitzel, irgendwas, was das Label "Psychothriller" rechtfertigt. Aber hier wurde ich leider enttäuscht.

Alles in allem konnte mich das Buch nicht ganz auf seine Seite ziehen und ließ mich ein wenig enttäuscht zurück. Wenn es normalerweise nicht die spannende Handlung ist, so wenigstens die Sprache, die entweder dahin plätschert oder mich komplett in ihren Bann zieht. Nichts davon war hier der Fall, daher 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Drogenfokus verfehlte meinen Geschmack

Das Loft
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Sarah und Marc sind ein junges Paar Anfang dreißig, das zusammen mit Marcs bestem Freund Henning in einem Luxusloft in Hamburg wohnt. Sie ist Grafikerin, er Langzeitjurastudent, doch wie können sie sich ...

Sarah und Marc sind ein junges Paar Anfang dreißig, das zusammen mit Marcs bestem Freund Henning in einem Luxusloft in Hamburg wohnt. Sie ist Grafikerin, er Langzeitjurastudent, doch wie können sie sich all den Luxus leisten? Eines Tages wird Henning ermordet aufgefunden, die Hauptverdächtigen Marc und Sarah. Wer hat ihn getötet? Haben sie es zusammen getan? Was führte sie zu dieser grausamen Tat und was verbergen sie noch?


Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln und Zeitebenen erzählt. Da wären einmal Marc und Sarah mit Blick aus der Vergangenheit als auch aus der Gegenwart und die Polizeiarbeit aus Sicht der Ermittlerin in der Gegenwart. An sich spannend, da so die verschiedenen Dimensionen und Zusammenhänge nach und nach aufgebaut und klarer werden, ohne zu konfus und durcheinander zu wirken.


Die Charaktere werden zwar sehr authentisch und einigermaßen rund gezeichnet, dennoch waren sie für mich bis zum Schluss nicht greifbar. Das hatte für mich aber nichts mit ihrer mysteriösen Seite zu tun, die mich bis zum Ende rätseln ließ, ob sie denn nun Täter oder Opfer sind, sondern war schlichtweg ... schwierig.


Ebenso der Fokus, der stark auf das Thema Drogen ausgelegt war, ist einfach nichts für mich. Hätte ich das im Vorfeld irgendwo auf dem Klappentext erahnen können, hätte ich das Buch erst gar nicht gekauft. Ist für mich immer ein viel zu einfaches Motiv, um Probleme und Mord zu rechtfertigen.


Die Idee an sich fand ich wirklich gut, die Geschichte an sich auch interessant konstruiert, aber der Drogenfokus und die Auflösung am Schluss wirkte für mich ein wenig zu artifiziell.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Ende zu artifiziell

The Escape Game – Wer wird überleben?
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Die Kolleg:innen Sylvie, Vincent, Jules und Sam werden überraschend zu einer vermeintlichen Teambesprechung in ein noch leeres Bürogebäude gelotst. Keine:r von ihnen weiß, warum sie gerade hier zu einem ...

Die Kolleg:innen Sylvie, Vincent, Jules und Sam werden überraschend zu einer vermeintlichen Teambesprechung in ein noch leeres Bürogebäude gelotst. Keine:r von ihnen weiß, warum sie gerade hier zu einem Meeting eingeladen werden, vermuten jedoch, dass ihre Stellen abgebaut werden. Was sie jedoch erwartet, übersteigt jegliche Vorstellung: ein Escape-Room-Spiel. In einem Aufzug. Die Hinweise bringen die Finanzgenies schnell ins Schwitzen und vor allem gegeneinander auf.

Die Geschichte hat zwei unterschiedliche Handlungsstränge, die bis auf die Charaktere zunächst keine Verbindungen aufweisen. Die Kapitel mit der Überschrift „Im Aufzug“ befassen sich mit der Gegenwart und den vier Kolleg:innen, die sich im Escape-Room-Aufzug befinden. Die restlichen Kapitel werden aus der Sicht von „Sarah Hall“ geschildert, die einige Zeit Teil des Investment-Banker-Teams war.

Ich kam sehr schwer in die Geschichte rein, weil mich das Setting der Finanzbranche leider gar nicht interessiert. Dennoch kämpfte ich mich durch die zähflüssigen ersten Seiten und fand immer mehr Gefallen an Sarahs Leben und dem Team, das im Aufzug feststeckte und erst freigelassen werden sollte, wenn es den Escape Room löst.

Die Geschichte an sich wurde clever erzählt und hatte einige Cliffhanger im Gepäck, die mich kaum das Buch aus der Hand legen ließen.

Jedoch gab mir das Ende leider den Rest. Es war zu konstruiert, zu gewollt und dadurch leider artifiziell und kaum authentisch.

Schade, denn die Idee an sich war, bis auf das Setting, wirklich spannend.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Langatmig

Lost You – Ich werde dich finden
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Libby ist alleinerziehende Mutter und macht mit ihrem dreijährigen Sohn Ethan das erste Mal Urlaub in einem Luxus-Resort. Sie möchte sich für die vergangenen und schwierigen Jahre belohnen und einfach ...

Libby ist alleinerziehende Mutter und macht mit ihrem dreijährigen Sohn Ethan das erste Mal Urlaub in einem Luxus-Resort. Sie möchte sich für die vergangenen und schwierigen Jahre belohnen und einfach mal die Seele baumeln lassen. Doch trotz mehrmaligem versuchen, kann sie nicht wirklich abschalten: Sobald Ethan aus ihrem Blickfeld verschwindet, gerät sie in Panik. Ihre Sorge scheint zunächst unberechtigt, bis Ethan im Aufzug spielt und sich die Türen plötzlich schließen. Libby hechtet sofort los, um Ethan im kommenden Stockwerk entgegenzukommen, doch der Junge bleibt verschwunden.

Die Geschichte wird auf zwei verschiedenen Zeitebenen erzählt: jetzt und damals. Zwei zunächst unabhängig scheinende Erzählstränge werden so immer weiter zusammengeführt und ergeben am Ende eine Geschichte.

Irgendwie wurde ich mit der Geschichte nicht wirklich warm. Der Schreibstil an sich ist locker und fließt vermeintlich leicht vor sich hin. Mit einer schnörkellosen Sprache werden unnötige Ausschweifungen vermeintlich umgangen, jedoch fühlte sich die ganze Geschichte für mich unfassbar lang und vor allem langatmig an.

Mir fehlte es an Spannung, Pageturnern und Momenten, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließen. Daher handelt es sich bei diesem Thriller für mich lediglich um einen Roman, der kurz aufkeimende Spannung sofort erstickte.

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