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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2016

Morgen Matson ist erste Klasse!

Dreizehn Wünsche für einen Sommer
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Since You've Been Gone ist das perfekte Buch für den Sommer. Oder vielleicht das perfekte Buch, wann auch immer man eine unterhaltsame, witzige und auch berührende Contemporary als Pick-Me-Up braucht.

Die ...

Since You've Been Gone ist das perfekte Buch für den Sommer. Oder vielleicht das perfekte Buch, wann auch immer man eine unterhaltsame, witzige und auch berührende Contemporary als Pick-Me-Up braucht.

Die Protagonistin, Emily, ist ein schüchternes, in sich gekehrtes junges Mädchen, dass sich nur Dinge traut, wenn sie mit ihrer besten Freundin Sloane zusammen ist. Doch Sloane verschwindet über den Sommer, ohne ein Wort und hinterlässt Emily nur eine Liste mit 13 Dingen die sie tun soll, u.A. einen Fremden küssen, bis zum Morgengrauen tanzen und einen Jamie umarmen.

Diese Prämisse führt zu witzigen Situationen, dazu dass Emily neue Freunde findet, die nicht Sloane sind, und auch aus sich herauskommt und sich verliebt.

Letztendlich, ist es eine voraussehbare Geschichte, aber ich denke, wenn man dieses Buch in die Hand nimmt, hofft man irgendwie auf vorhersehbar, leicht und süß. Und genau das ist es und Morgan Matson schafft es sogar, es auf eine Art süß zu machen, die nicht kitschig ist. Auf jeden Fall kommt man während man dieses Buch liest in Sommerstimmung und fühlt sich warm und abenteuerisch - man will gleich los und selbst etwas tun, mit dem man seine Komfortzone verlässt und was grandioses erlebt.

Allgemein war Morgan Matsons Schreibstil sehr angenehm, mit ein paar sehr schönen Zitaten. Ihre Figuren waren sympathisch und liebenswert, mit ihren Fehlern und Eigenheiten.
Zudem habe ich auch geliebt, dass Matson die Playlisten mit eingebracht hat, die ihre Figuren während dem Buch hören und über die sie sprechen. Es war ein Erlebnis, diese zu suchen (man kann sie auf 8tracks.com finden!) und zu hören, auch wenn es vielleicht nicht der Musikgeschmack von einem selbst ist.

Alles in allem war Since You've Been Gone ein Buch, dass ich sehr stark weiterempfehlen würde. Es war süß, es hat Spaß gemacht. Es war abenteuerlich, leicht und obwohl die Romanze ein paar Stolpersteine im Weg hatte, hat auch die mir gefallen!

Veröffentlicht am 11.11.2016

They talk about "body language", as if we all speak it the same.

Schau mir in die Augen, Audrey
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'Finding Audrey' von Sophie Kinsella war eines meiner Buch-Highlights in diesem bisherigen Jahr und seither hab ich es vielen meiner Freunde empfohlen und an einem Geburtstag sogar verschenkt, da ich denke, ...

'Finding Audrey' von Sophie Kinsella war eines meiner Buch-Highlights in diesem bisherigen Jahr und seither hab ich es vielen meiner Freunde empfohlen und an einem Geburtstag sogar verschenkt, da ich denke, dass es tatsächlich für jeden etwas ist.

Finding Audrey beschäftigt sich mit Mobbing, Anxiety - wie jemandes mentaler Zustand einen selbst und seine Familie einschränken kann. Es geht darum das Audrey und ihre Familie versuchen mit ihrem Zustand umzugehen und sie zu unterstützen und gemeinsam zu heilen und besser zu werden, während sie auch mit ganz alltäglichen Dingen zu kämpfen haben.

Und nach diesem Motto fühlt man auf der einen Seite mit Audrey mit, man spürt ihr Leiden und ihre Angst, aber auf der nächsten Seite lacht man auch schon wieder laut los und so lange, bis einem schon fast die Tränen kommen.

Finding Audrey war witzig und charmant, mit chaotischen aber lebensechten Figuren, aber auch traurig, ernst und hat einen nachdenken lassen. Man hat vielleicht sogar etwas in Audrey in einem selbst entdeckt.

Das Buch war leicht und schnell zu lesen, ohne das jegliche Langweile aufkam. Da Audrey aufgrund einer Therapieübung auch mit einer Kamera ihre Umgebung und Familie filmt, bestehen manche Seiten auch aus Transkripten von diesem Videomaterial, welches das ganze nochmal auflockert und interessant zu lesen macht.

Sophie Kinsellas humorvolle und dennoch sehr herznahe Geschichten sind nichts Neues für mich, aber Finding Audrey ist kurz vor Twenties Girl nun mein Favorit von ihr. Ich würde es jedem, der alle Gefühle in einem Buch fühlen will, empfehlen und am Besten raten, hineinzutauchen ohne groß zu wissen worum es geht.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Super witziges Buch mit liebenswürdigen Charakteren

Dash & Lilys Winterwunder
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Ich muss zugeben, am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten mich in das Buch einzufühlen und das lag hauptsächlich an der Sprache. Hierbei war das Problem nicht, dass ich es nicht verstanden hab, sondern ...

Ich muss zugeben, am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten mich in das Buch einzufühlen und das lag hauptsächlich an der Sprache. Hierbei war das Problem nicht, dass ich es nicht verstanden hab, sondern eher das es einfach unglaublich überheblich und arrogant geklungen hat - ich bin froh, weitergelesen zu haben, denn nach einer Weile merkt man, dass es nicht das ganze Buch über so geht, sondern dass es einfach Dash's Art ist.

Dash & Lily's Book of Dares war ein herrlich witziges und erfrischendes Buch und ich mochte die Idee von dem Notizbuch als Austausch zwischen den beiden sehr. Ich war ebenso gespannt darauf wie die beiden auf den anderen.

Dabei sind Dash und Lily im Grunde völlig verschiedene Figuren.

Lily liebt Weihnachten und für sie ist es schon fast ein Sakrileg, dass ihre Eltern sich dazu entschieden haben diese Weihnachten nach Fiji zu fliegen und ihr Großvater es mit seiner Freundin in Florida verbringt und auch alle anderen Familienmitglieder dieses Jahr nicht wirklich Lust auf Weihnachten zu haben scheinen.

Dash hingegen hasst Weihnachten und hat seine geschiedenen Eltern ausgetrickst um diese Weihnachten einfach komplett allein zu sein. Er kann die Stimmung und die aufgesetzte Liebe zu den Mitmenschen einfach nicht ausstehen. Aber naja, Dash ist eigentlich nicht nur was Weihnachten angeht ein Miesepeter.

So wird ihm ziemlich schnell der Spitznahme 'Snarly' verpasst. Er ist einfach ziemlich sarkastisch, pessimistisch und bevorzugt manchmal seine und nur seine eigene Gesellschaft.

Lily hingegen ist lebhaft und herzlich und bevorzugt den optimistischen Blickwinkel auf die Dinge. Die Tatsache, dass sie eigentlich keine Freunde hat - wenn man ihre riesengroße Familie und die Hunde, die sie sittet, nicht dazuzählt - liegt hauptsächlich daran, dass sie ein klein wenig unbeholfen ist und wie sich am Ende auch herausstellt, selber nie Anstalten gemacht hat, Freundschaften zu knüpfen.

Und eigentlich gehen die Unterschiede so nur weiter, aber irgendwie passen sie doch zusammen, bzw. sie verstehen einander. Und wie es Lily's Großtante angedeutet hat, wird es mit dem beiden vermutlich nie langweilig werden.

Und das wird es auch nicht!

Zunächst schicken sich die beiden für 'dares' (irgendwie haben wir im Deutschen ja nicht wirklich ein Wort dafür, oder? Huh, das ist mir vorher nie aufgefallen) kreuz und quer durch New York und landen dabei in der ein oder anderen lustigen Situation. Aber sie schreiben auch einander, was sie davor vielleicht nie irgendjemandem sonst anvertraut hätten und kommen auch beide mehr oder weniger mehr aus sich heraus.

Das ganze war schon sehr vergnüglich mit 'anzulesen', aber als sie dann endlich aus dem Notizbuch heraus aufeinander getroffen sind, wurde es nur nur noch witziger.

Eigentlich sollte ich auch vermutlich nicht mehr verraten.

Ich kann nur sagen, dass es eine sehr humorvolle und süße Geschichte war. Die Charaktere waren super sympathisch und besonders Lily ist mir sehr ans Herz gewachsen. Außerdem finde ich es ziemlich cool, dass Rachel Cohn Lily's Kapitel und David Levithan Dash's Kapitel geschrieben haben und es sich so zusammengesetzt hat, dass im Grunde jedes Kapitel eine Reaktion und Weiterführung auf das Kapitel zuvor war. Ziemlich cool!
Einen Punkt Abzug hätte es fast für die teilweise überhebliche Sprache gegeben, weil es doch ein klein wenig nervig war - aber ich wollte dann doch nicht so kleinlich sein.

Veröffentlicht am 08.11.2016

#RashadFehltHeuteWieder

Nichts ist okay!
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"Nichts ist okay!" ist ein Buch, dass ins Zeitgeschehen passt und aktuelle Themen wie Polizeibrutalität und Racial Profiling, die Black Lives Matter Bewegung und das Rassenverständnis im heutigen Amerika ...

"Nichts ist okay!" ist ein Buch, dass ins Zeitgeschehen passt und aktuelle Themen wie Polizeibrutalität und Racial Profiling, die Black Lives Matter Bewegung und das Rassenverständnis im heutigen Amerika behandelt und dabei ganz direkt die Jugend von heute anspricht und zum Denken inspiriert.

Man erhält Einblick in die Gedankenwelt von zwei Teenagern, die sich genau mit diesen Themen beschäftigen (müssen): Rashad, ein schwarzer Junge, der von dem schwarzen Autor Jason Reynolds geschrieben wird und Quinn, ein weißer Junge, der von dem weißen Autor Brendan Kiely geschrieben wird.

Beide Figuren sind komplex und verfügen über mehrere Lagen, die sich dem Leser nach und nach offenbaren.

Rashad macht seinem Vater zuliebe ein Nachwuchsoffizierstraining, das eigentlich gar nicht sein Ding ist. Er ist Künstler, er hatte als Kind eine kleine Vorliebe für Comics über eine weiße Familie. Er ist stets höflich und liebevoll, zu seiner Mutter, seiner Krankenschwester und der alten Dame im Kiosk unten.
Mit seinen Freunden ist seine Sprache voller Sticheleien und Witze, aber man merkt dass diese Jungs fast schon Brüder füreinander sind.
Er lernt in der Zeitspanne dieses Buches viel darüber, wie die Welt ihn sieht. Erfährt Dinge über seine Familie, die ihm davor nicht so klar waren. Das sein Fall einer von vielen ist und ein kleines im großen Ganzen. Und was es bedeutet mutig zu sein und nicht wegzulaufen.

Quinn ist Basketballspieler und möchte die Scouts beeindrucken, um ein Stipendium für die Uni zu erhalten. Seine Mutter ist alleinerziehend und er hat noch einen kleinen Bruder, der zu ihm aufblickt, was er manchmal gar nicht so realisiert. Jeder in der Nachbarschaft kennt ihn, denn sein verstorbener Vater wird als Held geliebt, weshalb da oft ein Druck auf ihm lastet, nicht so richtig in die Fußstapfen seines Vaters zu passen.
Quinn lernt darüber, was Loyalität wirklich bedeutet. Ist sie bedingungslos? Er lernt darüber, dass niemand sich gern als Rassist sieht, aber trotzdem vielleicht Dinge tut, die nicht unbedingt das gelbe vom Ei sind. Und er setzt seine Moralvorstellungen neu und entscheidet für sich selber, was das "Richtige" ist.

Beides also zwei Jungs, die recht verschiedene Erfahrungen machen, aufgrund dessen wie die Außenwelt sie sieht. Die anders sind, aber auch gleich.

Zwei ganz normale, amerikanische Jungs eben.

Diese duale Perspektive ist die größte Stärke dieses Romans, die zwei Autoren verleihen mit ihren verschiedenen Stilen einen interessanten Aspekt.
Diese Tatsache hat mir sehr gefallen, denn dadurch verfallen keine der beiden Perspektiven in eingefahrene Stereotypes und es ist z.B. kein weißer Autor, der versucht hier auf dramatische Weise zu schildern, wie es einem schwarzen Jungen heutzutage in Amerika geht und vice versa. Stattdessen sind beide Perspektiven unerschrocken offen und ehrlich und fühlen sich nicht gestellt, sondern vollkommen echt an.

Der Leser wird in diesem Buch nicht außen vor gelassen. Man ist schon fast Teil der Geschichte, man fühlt sich angesprochen und zum Denken angeregt.

Beurteilt man eine Person nach der Kleidung oder gar der Hautfarbe? Wie werden Menschen verschiedener Hautfarben in den Medien repräsentiert? Wieviel bewirkt Aktivismus? - Ist sie dennoch wichtig? Wie schwer ist die Arbeit von Polizisten und sind alle Taten bewusst so gewählt oder in der Intensität einer Gefahrensituation kurzfristig so geschehen? Was bedeutet Neutralität eigentlich?

Über diese Fragen und noch viel mehr beschäftigt man sich in der Geschichte und vielleicht sogar Tage nachdem man die letzte Seite gewendet hat.

Okay, bevor ich hier noch ewig weiterlaber, mal kurz und knapp:

Das hier mag vielleicht ein super typischer Satz sein, aber ich denke dieses Buch ist sehr wichtig. Ein Buch, dass man in Klassenzimmern überall lesen und diskutieren sollte, um zu realisieren, dass Rassismus und Diskriminierung nicht der Vergangenheit angehören, sondern hier und jetzt immer noch relevant sind. Um einen Diskurs einzuführen, den man nicht ignorieren kann und der, wie auch Jason Reynolds sagt, hoffentlich zu einem Wandel in der kommenden Generation führen wird.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Ein Buch so süß wie Gelato

Love & Gelato
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Love & Gelato von Jenna Evans Welch entführt einen mit den wundervollen Beschreibungen der Landschaft und Sehenswürdigkeiten sofort in die Stadt Florenz, macht einem unglaublich Heißhunger auf Gelato und ...

Love & Gelato von Jenna Evans Welch entführt einen mit den wundervollen Beschreibungen der Landschaft und Sehenswürdigkeiten sofort in die Stadt Florenz, macht einem unglaublich Heißhunger auf Gelato und lässt einen darüber nachdenken, ob man nicht gleich in das nächste Flugzeug steigen soll, um die große Liebe in Italien zu finden.

Das Tagebuch, das unsere Hauptfigur Lina nach dem Tod ihrer Mutter erhält, dient dabei als Treibstoff der Geschichte. Ein Mittel, um Lina und dem Leser ein Abenteuer und Antworten über die Vergangenheit zu bieten. Ein Katalysator, welches Lina bei ihrer Trauer hilft und eine Zukunft eröffnet.

Die Figuren sind dabei sympathisch, gehen durch viele Gefühle (Trauer, Wut, Herzschmerz), erleben eine schöne, authentische Entwicklung.
Die Liebesgeschichte stieß selbst bei einem Zyniker wie mir auf Anklang -- ohne so ekelhaft zuckersüß zu sein, dass man Gefahr auf Karies vermutet.

Der Schreibstil von Jenna Evans Welch ist dabei genau passend: süß, mit viel Humor, aber auch mit emotionaler Tiefe, wo es nötig ist.

Teilweise ist diese Geschichte sehr vorhersehbar und läuft nach dem chick-lit Schema ab und zumindest auf mich wirkte Linas Entscheidung, das Tagebuch ihrer Mutter nur stückweise zu lesen, etwas unwahrscheinlich.

Aber wenn man da ein Auge zudrückt, ist Love & Gelato ein süßer, leichter Roman, welches man im Sommer auf dem Balkon mit einer kalten Erfrischung gerne lesen möchte.