Cover-Bild Laufen
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 11.02.2021
  • ISBN: 9783462001587
Isabel Bogdan

Laufen

Roman

Eine Frau läuft zurück ins Leben. 

Eine Frau glaubt nach einem erschütternden Verlust, am Ende ihrer Kraft zu sein. Dennoch beginnt sie zu laufen. Ihre Runden werden von Woche zu Woche länger – und was als Davonlaufen beginnt, wird schließlich ein Weg zurück ins Leben. Immer an ihrer Seite: ihre Freunde, ihre Wut, ihre Liebe zur Musik und ein Humor, der es mit ihrer Verzweiflung aufnehmen kann.

»Ich laufe mir die Grübelei weg, andere Leute laufen angeblich, weil sie dabei gut nachdenken können, ich kann an gar nichts anderes denken als an meinen Körper, ob er funktioniert, wie er funktioniert, wie das Laufen sich anfühlt, ob ich noch kann, und wenn ja, wie weit, und ob mir gerade etwas wehtut, oder was am meisten wehtut, als wüsste ich nicht, was am meisten wehtut, aber beim Laufen tut endlich der Körper weh.«

Nach dem Bestseller »Der Pfau« zeigt Isabel Bogdan mit diesem berührenden und dennoch humorvollen Roman, was es heißt, an Leib und Seele zu gesunden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2022

Dicke, fette Leseempfehlung von mir!

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Wir sind in dem Kopf einer Frau, einer Frau, die das Laufen wieder angefangen hat, um etwas zu verarbeiten, um mit etwas klar zu kommen. (SPOILER)
Das fand ich gut:
Es werden so viele verschiedene Themen ...

Wir sind in dem Kopf einer Frau, einer Frau, die das Laufen wieder angefangen hat, um etwas zu verarbeiten, um mit etwas klar zu kommen. (SPOILER)
Das fand ich gut:
Es werden so viele verschiedene Themen beleuchtet, und dies gar nicht abstrakt, sondern so, dass sich jeder wiederfindet. Den Einstieg find ich so gut gemacht. Es sind Gedanken, die jeder kennt, der etwas neues starten möchte, der mit etwas altgeliebten wieder anfängt. Es ist ein super Spiegel für uns selbst, um mal darauf zu achten, was wir uns mit unseren Gedanken immer erzählen, und wie sehr diese hin und her springen können. Erst mit jeder Seite bekommen wir heraus, was eigentlich genau vorgefallen ist. Und auch wenn wir nur in ihrem Kopf sind, bekommen wir viel mit, wie ihr Umfeld damit umgeht und was für absurde und irgendwo auch unnötige Hürden sie sich stellen muss. Da musste ich manchmal schlucken, wie egoistisch manche Menschen sind. Um so mehr habe ich sie gefeiert, als sie endlich auf den Tisch gehauen hat. Das Ende hat mich tief berührt, dabei ist es nicht großartig komplex, sondern kommt ganz seicht und leicht daher und hinterlässt große Emotionen.

Das fand ich nicht so gut:
Der Schreibstil war vor allem zum Anstieg ziemlich unaufgeräumt und anstrengend zu lesen. Da es aber Gedanken sind, ist es authentisch. Im Gedankenkarussel gibt es selten einen Punkt. Wenn man sich drauf einlässt, lässt es sich flott lesen.

Fazit:
Ich finde es wichtig zu wissen, dass es um einen Verlust geht, um eine Krankheit, und es nur in ihren Kopf spielt, daher durch lange Schachtelsätze besteht. Das Laufen als solches ist Thema, ich würde aber sagen, dass es ca. ein Drittel der gesamten Geschichte ausmacht. Es beinhaltet Hoffnung, Verzweiflung, Selbstvorwürfe, mit etwas klar kommen, sich schämen, wie andere mit einen Selbst und die Sache an sich umgehen, außerdem geht es um verarbeiten, trauern, Wut, Verständnis, Hilflosigkeit, Mut, Fürsorge und einen Hauch von Liebe.
Trotz der Kürze habe ich es genossen, dem ganzen Raum gegeben und es nicht verschlungen. Es muss wirken können. Aus meiner Sicht ist es genau das richtige für ein langes Wochenende, an den man lesen will, aber nicht so viel Zeit hat.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

zu oberflächlich

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Die Protagonistin läuft sich zurück ins Leben. Ursache ist ihr Freund.
Die Idee finde ich gut und jeder, der mal mit dem Laufen angefangen hat, kennt wahrscheinlich diese Gedankensprünge/-spiralen, die ...

Die Protagonistin läuft sich zurück ins Leben. Ursache ist ihr Freund.
Die Idee finde ich gut und jeder, der mal mit dem Laufen angefangen hat, kennt wahrscheinlich diese Gedankensprünge/-spiralen, die während des Laufens so auftauchen. So wird die Geschichte "erzählt". Die Gedanken, welche die Protagonistin während des Laufens hat. So weit so gut. Hätte wirklich ein tolles Buch werden können.

Der Inhalt ist mir zu trivial, die Protagonistin zu oberflächlich, ein Opfer, das verdammt viel Täterpotential in sich trägt, andere bewertet und kritisiert und dabei null sich selbst reflektiert oder ihren Anteil an der Situation.

Achtung Spoiler
Nachdem ihr Freund eine Depression durchgestanden hat und ein Jahr später wieder reinrutscht - woher hätte ich das wissen sollen? Echt jetzt? Wenn mein Freund eine Depression gehabt hätte, hätte ich alles über diese Krankheit gewusst - vielleicht hätte ich merken müssen, dass die Depression zurück ist... Ganz ehrlich, JA. Das hättest Du. Nicht, dass du es hättest verhindern können, aber merken - ja.

Was mich ärgert, ist dieser Umgang mit der Depression. Er der böse Täter und sie das arme Opfer. Ganz ehrlich - er ist tot und du lebst. Kriegst selbst Dein Leben nicht auf die Kette, kannst kaum aufstehen, alles ist so anstrengend, drohst selbst in die Depression abzurutschen und hast immer noch nicht das geringste Verständnis.

Wenn das Ziel des Buches war, zu zeigen, wie der gesellschaftliche Umgang mit dieser furchtbaren, unfassbar kraftzehrenden Krankheit ist, dann ist es super gelungen. Sonst ist es ein Schlag ins Gesicht eines jeden, der Depressionen hat oder jemanden kennt, der mit dieser Krankheit kämpft.

Fazit: Tolle Idee, ansprechender Stil, Protagonistin no-go.

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