Profilbild von Jashrin

Jashrin

Lesejury Profi
offline

Jashrin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Jashrin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2022

Interaktive Kriminalfälle zum Selbstlösen

Wer ist der Mörder?
0

Ihr liebt Krimis und rätselt beim Lesen oder Zuschauen immer fleißig mit? Eure Spürnase trügt euch selten? Wie wäre es dann, wenn ihr euch selbst als Ermittler auf die Probe stellt?

Mit dem interaktiven ...

Ihr liebt Krimis und rätselt beim Lesen oder Zuschauen immer fleißig mit? Eure Spürnase trügt euch selten? Wie wäre es dann, wenn ihr euch selbst als Ermittler auf die Probe stellt?

Mit dem interaktiven Buch „Wer ist der Mörder?“ könnt ihr genau das tun. Zwölf unterschiedliche Fälle gilt es zu lösen – manche leichter, manche schwieriger.

Tatortbilder müssen genauestens unter die Lupe genommen, Zeugenaussagen überprüft werden. Gibt es sonst irgendwelche Anhaltpunkte? Bei den Ermittlungen blättert ihr selbstverständlich im Buch, doch über QR-Codes können auch Audiodateien, wie etwa Zeugenaussagen abgerufen werden. Zudem gibt es hilfreiche Internetseiten (sofern ihr das Passwort herausfindet…). Bei allem gilt: jedes Detail könnte wichtig sein.

Das Buch ist durchgehend farbig illustriert. Der Stil der Illustrationen ist zwar nicht ganz mein Fall, aber das ist wie immer Geschmackssache. Jedenfalls sind die Bilder sehr wichtig, ohne genaue Betrachtung ist kaum ein Fall zu lösen, wenn überhaupt. Die Hinweise und Anforderungen sind in jedem Fall unterschiedlich, ebenso wie die Fälle sich grundlegend unterscheiden. Zwischen Brandermittlungen Wenn es mal hakt, gibt es einige zusätzliche Hinweise. Diese finden sich am Ende eines jeden Falls und können nicht so ohne Weiteres versehentlich gelesen werden, da sie in Spiegelschrift geschrieben sind.

An die Zusatzhinweise schließt sich eine gründliche Auflösung an.

Was ich sehr positiv finde, nachdem alle Fälle gelöst sind, kann man das Buch im Gegensatz zu manch anderen Rätsel oder Escape Spielen und Büchern weitergeben, da ins Buch selbst nichts eingetragen wird.

Ich habe während der Ermittlungen gelernt, dass mir manche Hinweise eindeutig besser liegen als andere. Alles in allem war ich allerdings recht zufrieden mit mir, auch wenn es vielleicht gut ist, dass ich im wahren Leben im Labor gelandet bin und nicht Ermittlerin werden wollte.

Die Fälle sind allein zu lösen, aber ein paar Augen und Ohren mehr können sicherlich nicht schaden, abgesehen davon, dass ich gerne gemeinsam mit meinem Mann rätsele, da er häufig eine völlig andere Betrachtungsweise hat als ich und wir zusammen daher ein gutes Team bilden.

Insgesamt hat „Wer ist der Mörder?“ mir bzw. uns ein paar schöne und spannende Stunden beschert und ich kann das Buch jedem Krimi- und Rätselfan nur wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
Veröffentlicht am 02.10.2022

Eindringlich und anspruchsvoll

Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit
0

„Liebster Joe, komm nach Hause, wenn du dich erinnerst. M.“ (S. 42)

Doch Joe erinnert sich nicht. Vor einigen Monaten ist er am Gare du Roi in Londres gestrandet, ohne jegliche Erinnerung an das, was ...

„Liebster Joe, komm nach Hause, wenn du dich erinnerst. M.“ (S. 42)

Doch Joe erinnert sich nicht. Vor einigen Monaten ist er am Gare du Roi in Londres gestrandet, ohne jegliche Erinnerung an das, was all die Jahre zuvor war. Londres – London – kommt ihm gleichermaßen seltsam vertraut wie fremd vor. Seine Frau ist ihm ebenso unbekannt wie jeder andere.

Und nun hat ihn diese seltsame Postkarte aus der Vergangenheit erreicht, die einen Leuchtturm auf den Äußeren Hebriden zeigt.

Natasha Pulley hat mir bereits mit „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ einige spannende und mysteriöse Lesestunden beschert. Auch wenn sie mich damals nicht mit allen Aspekten der Geschichte restlos überzeugen konnte, war ich unglaublich neugierig auf ihr neues Buch (und nebenbei, in natura sieht das Buch noch ungleich schöner aus, als auf all den Abbildungen). Ein wenig hatte ich durch die Postkarte eine Art Liebesgeschichte, verkompliziert durch Zeitreisen, erwartet. Doch diese spielt – ebenso wie der titelgebende Leuchtturm – nur eine nebengeordnete Rolle.

Neben Joes Suche nach sich selbst und seiner Vergangenheit geht vor allem um die Auswirkungen, die Änderungen in der Vergangenheit mit sich bringen. In Natasha Pulleys Gedankenexperiment wacht Joe in einem London auf, das französisch ist, da die Franzosen und die mit ihnen verbündeten Spanier den Briten dieses Mal bei der großen Schlacht bei Trafalgar nicht unterlegen waren.

Die Geschichte ist komplex und springt immer wieder in der Zeit hin und her. Mal befinden wir uns um 1900 herum, dann wieder etwa 100 Jahre zuvor. Es ist kein Buch, dass man einfach so nebenher lesen kann. Ob wirklich alles der der Geschichte zugrunde liegenden eigenen Logik folgt, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, da Zeitreisen an sich etwas unübersichtlich sind (wenn ich das mal so sagen darf), doch mir ist zumindest kein wirklicher Fehler aufgefallen.

Natasha Pulley beschreibt alles sehr detailliert, manchmal fast ausschweifend, doch für mich passt der Tonfall perfekt zur jeweiligen Zeit und ich habe mich mitgenommen gefühlt nach London, zum Leuchtturm und in die Kriegswirren der britisch-französischen Kolonialkriege. Auch wenn die Autorin die Geschichte verändert und daher keinen klassischen historischen Roman schreibt, wirkt es durch die Darstellung des Konflikts, der aus unserer heutigen Sicht eingeschränkten technischen Möglichkeiten und der teils gnadenlos anmutenden Handlungsweisen (Schwerverletzte werden von den eigenen Leuten einfach erschossen), dennoch historisch. Dadurch wirkt der Roman realer, als das Thema Zeitreisen vermuten lässt.

Eigentlich alle handelnden Figuren waren mir nicht durchweg sympathisch, manche Verhaltensweisen regelrecht abstoßend, aber dennoch habe ich mit allen mitgefiebert. Der Schreibstil ist eindringlich und man spürt Joes Sehnsucht endlich bei sich anzukommen, wo und wann auch immer.

Mein Fazit: „Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit“ ist kein typischer Zeitreiseroman und hat mir vielleicht sogar gerade deshalb sehr gefallen. Die Geschichte ist intensiv, komplex und hat mich durch die geschickte Verknüpfung verschiedener Genres und Themen überzeugt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2022

Großartiger Abschluss

Wandler des Zwielichts (Edingaard Schattenträger-Saga 3/3)
0

Nach dem wirklich fiesen Cliffhanger am Ende des zweiten Teils der Schattenträger-Saga, habe ich mich kaum getraut, mit dem dritten Teil zu beginnen. Die Autorin schont ihre Figuren nicht und die Sprecher, ...

Nach dem wirklich fiesen Cliffhanger am Ende des zweiten Teils der Schattenträger-Saga, habe ich mich kaum getraut, mit dem dritten Teil zu beginnen. Die Autorin schont ihre Figuren nicht und die Sprecher, die den Figuren ihre Stimmen für das Hörspiel geliehen haben, schaffen es wunderbar die jeweilige Stimmung und auch die Ohnmacht und Verzweiflung der Charaktere einzufangen und zum Hörer zu transportieren. Trotzdem konnte ich natürlich nicht anders und war schnell wieder in der Welt von Edingaard gefangen.

Die Stimmung ist bedrohlich, denn an allen Fronten wird gekämpft oder Kämpfe stehen unmittelbar bevor. Während Cassion gegen Lendora und natürlich gegen die Schatten in seinem Inneren kämpft, wird das Leben für alle Magier immer gefährlicher. Gekonnt schürt Nyxora weiterhin den Hass zwischen Menschen und Magiern und ein Krieg scheint unvermeidlich. Kyana könnte die dunkle Göttin vielleicht aufhalten, doch zu welchem Preis?

Fernab von Cassion wächst seine Schwester Gwynna über sich selbst hinaus und ist für mich eine der beeindruckendsten Figuren des letzten Bandes. Tatsächlich habe ich sogar lieber von ihr als von Cassion gehört, wobei „lieber“ relativ, denn ich mochte jede Perspektive. Bei Kyanas Reise mit dem Kristall habe ich ebenso mitgefiebert wie bei Lucas und Leenas Aufgaben oder bei den vielen anderen kleineren und größeren Ereignissen, die Elvira Zeißlers Geschichte so unglaublich komplex aber auch lebendig machen. Neben unglaublichem Detailreichtum bin ich nach wie vor begeistert davon, mit welcher Leichtigkeit es die Autorin scheinbar vermag, ihre Leser (oder in meinem Fall Zuhörer) mit auf eine Achterbahn der Gefühle zu nehmen. Ich habe mitgelitten, konnte die Verzweiflung geradezu mit den Händen spüren, aber auch entspanntere Momente genießen oder sogar schmunzeln. Ich wurde immer wieder überrascht, manchmal erschreckt, welche Richtung die Handlung nach einer erneuten Wendung einschlug. Es war wenig vorhersehbar, doch die Geschehnisse haben sich nahtlos an die bisherige Handlung angefügt, so dass es durchweg ein stimmiges Bild ergab.

Einzig Kyanas Ansichten und Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Mochte ich sie im ersten Teil noch sehr gern, ist mein Verhältnis zu ihr immer zwiespältiger geworden. Bei wem es solcherlei Überlegungen nie gab ist Ibertus, der einfach die ganze Trilogie hindurch einer meiner liebsten Charaktere war.

Ich würde euch gerne so viel mehr über die Handlung und die einzelnen Charaktere erzählen, allerdings möchte ich nicht unnötig spoilern und kann ich daher nur ans Herz legen, selbst nach Edingaard zu reisen – lest das Buch selber oder lasst euch die Geschichte ebenso wie ich vorlesen, denn ich verrate definitiv nicht zu viel, wenn ich sage, dass die Trilogie großartig als Hörbuch umgesetzt wurde.

Mein Fazit: Der finale Teil der Schattenträger-Saga schafft es, noch ein bisschen besser zu sein als die beiden vorangegangenen Bände. Elvira Zeißler spinnt eine grandiose, düstere Saga, die mich mit ihrer Komplexität, ihren Charakteren und den vielen Emotionen schlichtweg begeistert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2022

Turbulent, witzig und gelungen

Emma Charming – Aus Versehen verzaubert
0

Nach Emmas chaotischem Start an einer normalen Schule, hat sie sich fest vorgenommen, ab jetzt ihr Versprechen zu halten und keine Magie mehr in der Schule zu nutzen. Doch ihr Vorsatz wird auf eine harte ...

Nach Emmas chaotischem Start an einer normalen Schule, hat sie sich fest vorgenommen, ab jetzt ihr Versprechen zu halten und keine Magie mehr in der Schule zu nutzen. Doch ihr Vorsatz wird auf eine harte Probe gestellt, als Oscar konsequent behauptet, dass Zauberer besser sind als Hexen. Wie kann er nicht sehen, dass Hexen so viel mehr können und Zauberer ihnen einfach nicht das Wasser reichen können? Kurzerhand beweist sie ihm, was Hexen so können – und erhält kurz darauf die Quittung.

Dank eines Zaubers von Oscar meldet sich Emma freiwillig für das Quizteam der Schule, dabei lässt sie schon der Gedanke daran äußerst nervös sein.

Nachdem mich bereits der erste Band von Katy Birchalls Reihe „Emma Charming“ begeistert hat, waren die Erwartungen an Teil 2 natürlich hoch. Zum Glück wurden sie voll erfüllt. Turbulent und witzig geht es mit Emma und ihrer Hexerei weiter. Trotz ihrer Streitigkeiten zu Beginn hat Emma ausgerechnet in Oscar einen guten Freund gefunden, obwohl er ein Zauberer ist und Zauberer und Hexen schließlich schon immer verfeindet waren und weder Emmas Mutter noch Oscars etwas von ihrer Freundschaft erfahren dürfen. Aber immerhin ist immer jemand in der Nähe, der Emmas magische Seite kennt und ihr Halt gibt, weil sie sich nicht verstellen muss.

Für Emma ist es immer noch nicht leicht, sich in einer normalen Schule einzufinden und Freundschaften zu schließen. Da darf sie das Quizteam auf keinen Fall enttäuschen! Gar nicht so einfach, vor allem, als sie feststellt, dass Sandy im Team der gegnerischen Schule ist. Sie ist ebenfalls eine Hexe – und seit einem stacheligen Vorfall vor vielen Jahren nicht gerade ihre beste Freundin.

Katy Birchall schafft es wunderbar Emmas Unsicherheit in vielen Punkten und ihre Suche nach ihrem Platz in eine lockerleichte, humorvolle und natürlich magische Geschichte einzubinden. Mir gefällt es sehr zu sehen, wie Emma sich weiterentwickelt, sich dabei aber treu bleibt und manchmal einfach unüberlegt und spontan handelt und dann versuchen muss, alles wieder zu klären.

Außerdem ist es schön, dass wir gemeinsam mit Emma mehr über die Fähigkeiten von Zauberern lernen.

Heimlicher Star ist natürlich auch dieses Mal Emmas Vertrauter Merlin, da es tatsächlich schafft, ab und an regelreicht einfühlend zu sein – zumindest, wenn er Emma nicht gerade mal wieder für alles und nichts kritisiert.

Das Ende des Buches lässt hoffen, dass die Reihe fortgesetzt wird. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, mehr von Emma, Oscar und Merlin zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2022

Ein spannendes und gelungenes Finale

Clarissa - Traue niemandem (Teil 3)
0

Endlich haben Clarissa und Cody mehr als nur einen Anhaltspunkt, wo Marie und Darko Lamin zu finden sind. Endlich besteht eine Chance, Clarissas Vater zu befreien.

Dafür tauchen an ganz anderer Front ...

Endlich haben Clarissa und Cody mehr als nur einen Anhaltspunkt, wo Marie und Darko Lamin zu finden sind. Endlich besteht eine Chance, Clarissas Vater zu befreien.

Dafür tauchen an ganz anderer Front völlig neue Probleme auf. Das Lager der Takais scheint nicht mehr sicher, ein anderer übernimmt von Codys Vater den Titel des Stammesoberhauptes und was den Fluch anbelangt, so scheint nur der sagenumwobene Sonnenkelch Hilfe zu versprechen. Doch existiert er überhaupt und wenn ja, hat er tatsächlich die Macht den Fluch zu brechen? Und können Clarissa und Cody ihn rechtzeitig finden, wenn es bislang niemandem gelungen ist?

Der finale Band von Doreen Köhlers Dämonenwolf-Trilogie ist spannend bis zur allerletzten Seite. „Traue niemandem“ lautet der Titel und der Name ist Programm. Vor allem Clarissa, aber auch Cody müssen sich mehr als einmal fragen, was ihr Gegenüber wohl für Absichten hat und wem sie trauen können. Da ist es auch wenig hilfreich, dass Clarissa Cody immer noch nicht erzählt hat, weshalb David für sie ein rotes Tuch ist, oder das Cody Clarissa eindeutig etwas verheimlicht.

Auch unter den übrigen Takais gibt es mehr als ein Geheimnis. Ninas und Jessicas wahre Identität ist da beinahe nur das kleinste Problem.

All die Geheimniskrämerei trägt definitiv zur Spannung bei. Dazu kommt Doreen Köhlers wunderbarer Schreibstil. Bildhaft und mit vielen Emotionen führt sie uns durch Clarissas Geschichte, die zwar in einigen Punkten vorhersehbar ist, an anderen Stellen gibt es dafür umso erstaunlichere Wendungen. Dabei ist es ihr immer gelungen, zu überraschen, aber ich hatte nie das Gefühl, dass etwas nicht passen würde. Alles fügte sich wunderbar zusammen.

Besonders gut hat mir Jessicas Rolle gefallen und auch bei Laura habe ich immer überlegt (und mit Clarissa gehofft), dass es doch irgendeinen Weg geben muss, um ihr die Augen über David zu öffnen. (Ob es tatsächlich einen gibt, müsst ihr allerdings selbst herausfinden…)

Insgesamt kann ich nur sagen, dass mir der Abschlussband ebenso gut gefallen hat, wie die ersten beiden Teile. Wer spannende Romantasy liebt, dem kann ich die Dämonenwolf-Trilogie nur wärmstens empfehlen. Ich warte derweil auf das nächste Buch von Doreen Köhler und hoffe, dass ich nicht allzu lange warten muss.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere