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Veröffentlicht am 11.01.2023

Des Teufels letztes Gefecht

Der Teufel von Dundee
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Edinburgh 1890, in mitten des Friedhofes, zwischen alten Gräbern ist Inspektor McGray zwei Grabräubern auf den Fersen, doch beim Anblick der geraubten Leiche scheint sich die Welt kurz schneller zu drehen. ...

Edinburgh 1890, in mitten des Friedhofes, zwischen alten Gräbern ist Inspektor McGray zwei Grabräubern auf den Fersen, doch beim Anblick der geraubten Leiche scheint sich die Welt kurz schneller zu drehen. Eingebrannt, starrt ihn das Zeichen des Teufels, auf dem Gesicht der Toten entgegen. Als das selbe Zeichen blutend von einer Wand in der Irrenanstalt tropft steht für das gemeine Volk schnell fest, wer die Schuld trägt- McGrays Schwester. Jene, die vor fast 7 Jahren vom Teufel besessen ihre Eltern tötete, ihren Bruder einen Finger kostete und seitdem Patientin dieser Anstalt ist. Frey und McGray müssen schnellstens Amys Unschuld beweisen, doch die Zeit sitzt ihnen im Nacken und der wahre Schrecken jener vergangenen Nacht in Dundee gibt keine Ruhe. Wird Amys Teufel sich offenbaren?

Ein letztes Mal müssen Frey & McGray alles an kluger Kombinationsgabe und rüpelhaftem Verhalten geben um Wahrheit zu finden. Doch die Wahrheit kann Erlösung und Schmerz zugleich sein. Der 7. und zugleich letzte Band aus Oscar deMuriels Feder, um okkulte Kriminalfälle im Edinburgh des 19. Jahrhunderts, ist ein fulminantes und würdiges Ende einer großartigen Reihe. Im Laufe der Jahre ist er sich seiner Linie immer treu geblieben, dennoch gab es ausgefeilte Fälle und eine stetige Charakterentwicklung, die bis zum Ende auf einander aufbaut. Für gewöhnlich neigt der Autor zu der ein oder anderen Länge, die es in diesem Fall jedoch nicht gab. Die Spannung wuchs kontinuierlich, was nicht zuletzt auch an den parallelen Handlungssträngen und der wechselnden Perspektive lag. Auch Freys Kombinationsgabe und McGrays rüpelhafte und charmant unflätige Durchsetzungskraft dürfen wir ein letztes Mal genießen aber gut festhalten, auf einige Plot Twists war selbst ich nicht gefasst. Dieser Band bringt endlich Licht in Nine Nails dunkle Vergangenheit, doch wo sich Licht befindet ist auch Schatten allgegenwärtig, lässt er sich in diesen ziehen? Rein theoretisch lässt sich dieses Buch auch einzeln lesen, da es eine in sich abgeschlossene Geschichte ist und relevante Details aus vorangegangenen Büchern kurze Erwähnungen finden. Doch, um sich für die vorher spielenden Bücher nicht zu Spoilern und wirklich alle zusammenhänge verstehen zu können würde ich empfehlen sie der Reihe nach zu lesen. Es ist ein Erlebnis mit den Protagonisten 7 Jahre im Edinburgh des 19. Jahrhunderts, spannenden, mysteriösen und okkulten Kriminalfilmen auf den Grund zu gehen.

Fazit: ein aufregender und würdiger Abschluss dieser großartigen historischen Kriminalreihe.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Ein Leuchten durchströmt die Dunkelheit

Die Hexen von Woodville - Nachtzauber
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So langsam kehrt, nach den Vorkommnissen mit dem Krähenvolk, im beschaulichen Woodville wieder etwas Ruhe und Normalität ein. Doch England befindet sich immer noch mitten in der Abwehr deutscher Streitkräfte. ...

So langsam kehrt, nach den Vorkommnissen mit dem Krähenvolk, im beschaulichen Woodville wieder etwas Ruhe und Normalität ein. Doch England befindet sich immer noch mitten in der Abwehr deutscher Streitkräfte. Als Faye eines Tages vier Waisenkinder rettet, überkommt sie eine fürchterliche Vision, sie muss die Fremden schützen, doch wie soll sie das anstellen? Selbst ihre zwei magischen Patinnen raten ihr, es zu ignorieren „was geschehen soll wird geschehen!“ damit kann und will sich Faye aber nicht zufriedengeben. Als ein furchtbares Unglück passiert, halten dies alle für einen Unfall, dabei ist es viel schlimmer als sie es vermuten könnten, denn es liegt schwarze Magie in der Luft.

Auch im 2. Band finden wir uns in Woodville, England im Jahre 1940 wieder, der Krieg ist allgegenwärtig, doch die Bewohner versuchen ihr Leben so normal wie möglich zu bewältigen. Außer Faye, die mit ihren Zauber Patinnen gerade verzweifelt versucht etwas mehr über Magie zu lernen. Nur ist lernen fast schon zu viel gesagt. Ständig hört sie, was sie nicht darf, kann oder auf gar keinen Fall tun soll. Dabei muss sie schon bald stärkere Magie wirken als sie sich selber zugetraut hätte. Auch dieses Mal war es ein herrliches Abenteuer mit Faye in Woodville. Es fand sich etwas mehr Bezug zur historischen Situation, die damals herrschte. Zusammen mit ein paar magischen Elementen ergab das im Roman eine sehr ausgewogene Mischung, dem auch das gewisse etwas an Humor und zarter Liebe nicht fehlte. Die Charaktere waren schön ausgearbeitet, jeder hatte seinen Platz und seine Aufgaben, sowie Eigenheiten. Besonders Faye ist Mark Stay sehr gut gelungen. Eine 17. Jährige, die anpackt wo sie gebraucht wird, ein gutes, gütiges Herz hat, wütend wird, wenn man sie unterschätzt, keine Ahnung hat was sie von diesem ganzen Romantik Ding halten soll und wahrscheinlich neben ihrem Vater das beste Pint weit und braun zapfen kann. Das Buch kann sicherlich auch alleinstehend gelesen werden, da es eine in sich abgeschlossene Geschichte ist. Um jedoch alle Personen und die Zusammenhänge bestens verstehen zu können, würde ich empfehlen es der Reihe nach zu lesen.

Fazit: ein herzerwärmend, spannendes kleines Abenteuer, mit einer taffen 17. Jährigen und einer Prise Kerzen- und Spiegelzauber.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Gott schütze mich vor meinen Freunden…

Düstere Verkettung
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3 Menschen, die sich noch nie in ihrem Leben gesehen oder voneinander gehört haben, doch Viktor Dueck schafft es diese 3 Existenzen aneinander zu Ketten. Für sie gibt es keinen Ausweg, denn ab hier führen ...

3 Menschen, die sich noch nie in ihrem Leben gesehen oder voneinander gehört haben, doch Viktor Dueck schafft es diese 3 Existenzen aneinander zu Ketten. Für sie gibt es keinen Ausweg, denn ab hier führen alle Wege in die Düsternis. Die Geschichte beginnt zwar in drückend trauriger Atmosphäre jedoch sehr unverfänglich und warum sollte das Glück nicht auch mal einem, vom Leben gebeutelten Veteranen über den Weg laufen. Doch mit dem Brief hält auch die unheilvolle Stimmung Einzug. Natürlich hat er es hinterfragt, doch hat er eine Wahl? Der Titel ist perfekt gewählt, da die ganze Geschichte von den dunklen Verkettungen lebt, ein handeln löste den nächsten Mechanismus und plötzlich beginnt sich für alle beteiligten ein Karussell zu drehen und jeder der es zu stoppen versucht schaut unmittelbar in die Finsternis. Während wir Leser also hilflos dabei zusehen wie die Personen, in diesem Strudel aus Verzweiflung, um das Leben aller kämpfen, schleicht diese geheimnisvolle Schaurigkeit durch das Buch, deren rätselhafte Kräfte unerklärlich sind. Am Ende führt das Netz der Spinne ins Zentrum und welcher schrecken da lauert vermag man sich nicht vorzustellen. Ich war mehr als positiv überrascht, da dieser Thriller wirklich atemlose Momente bot, Szenen in denen man bangte und deren Ausgang einen nicht kalt ließen. Durch die Mystery Komponente, die zwar Grundstein der Geschichte ist, jedoch nicht überhandnahm, entpuppte sich das Buch als weit entfernt vom sonstigen Thriller Mainstream. Trotz der Fülle der relevanten Personen und wechselnder Handlungsorte kam ich beim Lesen gut zurecht. Besonders mochte ich, dass es eben nicht wieder an diesen mehr als ausgelatschten 0815 Orten spielte, was aber auch gar nicht zum Charakter der Geschichte gepasst hätte. Der Schreibstil war angenehm, flüssig und wortgewandt, keine wiederkehrenden Phrasen, gute Beschreibung der Umgebung ohne unnötig auszuschweifen. In der optischen Darstellung der Charakter ließ er genug Spielraum für die Fantasie des Lesers, was angenehm war. Beim Leben und den damit verbundenen Qualen ging er detaillierter vor, was einen immer stärkeren Sturm der positiven/ negativen Gefühle zu den Charakteren auslöste. Man sollte sich bei der Lektüre auf unerklärliche Phänomene und derbere Szenen einlassen können.

Fazit: ein überraschend guter Mystery Thriller, der sich durch seine trostlose Dunkelheit und einen touch Mystizismus definitiv vom Mainstream abhebt.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Vom Kürbiskopf und dem geheimen Zauberbuch

Die Hexen von Woodville - Rabenzauber
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Faye Bright, eine etwas andere junge Dame, aus dem ruhigen Örtchen Woodville findet beim entrümpeln des Kellers ein altes Buch, dass ihre Mutter vor ihrem Tod für sie geschrieben hat. Der Inhalt beantwortet ...

Faye Bright, eine etwas andere junge Dame, aus dem ruhigen Örtchen Woodville findet beim entrümpeln des Kellers ein altes Buch, dass ihre Mutter vor ihrem Tod für sie geschrieben hat. Der Inhalt beantwortet Faye so einige Fragen, wirft jedoch zugleich noch mehr neue Fragen in ihrem Leben auf. War ihre Mutter eine Hexe? Völliger Quatsch, so etwas wie Magie gibt es gar nicht. Doch ob sie will oder nicht, spätestens als eigenartige Vogelscheuchen im Dorf auftauchen und Unruhe stiften, muss sie einsehen, dass es an der Zeit ist, die Wahrheit zu erkennen und mit zwei schrulligen, alten Damen das ahnungslose Dorf zu retten.

Rabenzauber ist der Auftakt von Mark Stays Trilogie über die Hexen von Woodville. Faye merkt zwar schon lange, dass sie anders ist als die anderen jungen Damen im Dorf, doch der Grund ist erstmal völlig unglaublich. Im 1. Band lernen wir das Dorf, die Bewohner und die aktuelle Situation kennen. Denn es ist 1940 und England wappnet sich gerade für den 2. Weltkrieg. Alle wehrtüchtigen Männer sind an der Front und Woodville ist schutzlos dem ausgeliefert was da in alten, mit Stroh ausgestopften Kleidern auf sie zu wankt. Ich hatte durchweg beim lesen dieses „Zauberer von Oz“ Feeling, was eigentlich verrückt ist, da es bis auf eine Vogelscheuche keinerlei parallelen in der Handlung gab. Doch Faye ist eine ziemlich kluge und freche 17-jährige, ihr Charakter war sehr schön ausgearbeitet, so dass man bereitwillig mit ihr in dieses Abenteuer zieht. Die Story war nicht zu kitschig und der Fantasy Anteil, für mein Empfinden nicht zu hoch. Es war in dem Maß „Realität streift magisches“ genau austariert und bot, dank einiger Wendungen Spannung und sogar etwas Humor. Ein idyllisches Dorf mit dem ein oder anderen herrlich schrulligen Bewohner. Man sollte sich aber zumindest auf etwas Kräutermagie, Beschwörungszauber und nicht zuletzt auch lebendige Vogelscheuchen einlassen können um das Buch zu genießen. Ich bin kein allzu großer Fantasy Fan, doch Mark Stay konnte mich dennoch mit seinem wundervollen Schreibstil, der tollen Geschichte und einem Hauch von Kräuter, Kerzen und Kröten verzaubern.

Fazit: von Anfang bis Ende eine tolle Geschichte mit sehr ausgewogenem – Realität meets Fantasy- Verhältnis. Die Zauberei hatte ein angenehmes „Kräuter Hexen“ Feeling.

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Veröffentlicht am 10.03.2022

Wenn das Heim zum Haus der Schrecken wird

HOME – Haus der bösen Schatten
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Maggie muss nach dem Tod ihres Vaters ein schweres Erbe antreten. Noch während sie trauert wird ihr eröffnet, dass sie die neue Besitzerin von Baneberry Hall ist. Unmöglich, das Huas in dem ihre Familie ...

Maggie muss nach dem Tod ihres Vaters ein schweres Erbe antreten. Noch während sie trauert wird ihr eröffnet, dass sie die neue Besitzerin von Baneberry Hall ist. Unmöglich, das Huas in dem ihre Familie vor 25 Jahren angeblich solche Schrecken erlebt hat und von denen, dank des Bestsellers ihres Vaters jeder weiß. 25 Jahre lebte Maggie mit dem Stigma dieses Buches über ein Huas voller Geister. Komische Blicke, makabre Freundschaften, die kaputte Beziehung ihrer Eltern und das Gefühl ein Leben lang in einer Lüge zu leben. Als ob es Geister gäbe. Nach all der Zeit versuchen ihre Eltern sie immer noch von diesem Haus fern zu halten aber jetzt ist Schluss mit all diese Lügen. Maggie wird Baneberry Hall renovieren und klarstellen, dass es die Schreckgespenster aus dem Buch ihres Vaters nie gegeben hat. Doch kaum im Haus angekommen drohen die Geister der Vergangenheit sie einzuholen.

Riley Sager ist das Pseudonym eines ehemaligen Journalisten und Grafikdesigners, dessen Debütroman in 25 Sprachen übersetzt wurde. Home ist eine Haunted House Story, die zum Teil als Buch im Buch erzählt wird. Das Werk von Maggies Vater war spannend aufgebaut und an sich eine wirklich gute Geistergeschichte, doch als stand alone hätte es nicht so viel hergegeben wie die komplette Story an sich. Da wir oftmals parallel zwischen der aktuellen Realität von Maggie und den fiktiven Ereignissen im Buch „Haus der Schrecken“ Switchen baut sich Stück für Stück die Spannung weiter auf. Obwohl wir den Ausgang der Geschehnisse vor 25 Jahren zeitnah erfahren, sind die Hintergründe, wie es dazu kam dennoch unglaublich mitreißend. Parallelen und Details beider Storys erfahren wir abwechselnd, so dass unser Wissen immer gleich aufliegt, mit dem der Protagonistin. Zum düsteren Flair des Hauses, der schlimmen Vergangenheit und jeder Menge an grusligen Begebenheiten gesellt sich ständig diese sehr unheilvolle Atmosphäre. Diese konnte Riley Sager durchweg halten und steigern. Die Charaktere waren schön ausgearbeitet und nicht oberflächlich. Er übertreibt auch nicht heillos mit den Grusel Effekten. Subtil und gekonnt platziert er sie in genau den richtigen Momenten und gelungenem Maße um der Stimmung keinen Abbruch zu tun aber dem Leser trotzdem einen Schauder über den Rücken zu jagen. Das Ende hätte man in meinen Augen nicht besser gestalten können. Man sieht allen dabei zu, wie sie auf ein Unglück zurasen und kann es nicht aufhalten, geschwiege denn das Buch aus der Hand legen. Gibt es nun Geister in Baneberry Hall? Findet es selbst heraus.

Fazit: für alle Haunted House Fans ein absolutes Muss! Sehr stimmungsvoll, mit gelungenen Grusel Elementen. Eine in den Bann ziehende, gut konstruierte Geschichte.

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