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Veröffentlicht am 31.05.2022

Die Dinosaurier auf der Insel Sauritius

Die Dinoschule – Betreten für Eltern verboten! (Band 1)
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Sauritius ist die einzige Insel, auf der damals kein Meteorit eingeschlagen ist und somit blieb die Vegetation unverändert und Dinosaurier konnten dort überleben. Die Insel ist sehr geheim, nur ein paar ...

Sauritius ist die einzige Insel, auf der damals kein Meteorit eingeschlagen ist und somit blieb die Vegetation unverändert und Dinosaurier konnten dort überleben. Die Insel ist sehr geheim, nur ein paar auserwählte Forscher und ihre Kinder dürfen dort verweilen. Die Kinder Tom, Onea und Freddy sind gerade erst mit ihren Eltern dort angekommen...

Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahre gedacht und mit seinen 128 Seiten dafür schon noch recht umfangreich. Daher finde ich die Unterteilung in 10 Kapiteln sehr gut. Ausserdem gibt es zahlreiche bunte Bilder, die den Text sehr gut unterstützen. Die Themen Selbstvertrauen, Freundschaft und Zusammenhalt in brenzligen Momenten wurden hierbei umgesetzt.

Mir ist jedoch aufgefallen, dass die Bilder und der Text recht einfach gehalten sind. Das Geschehen, der Schulunterricht sowie die Abenteuer mit den Dinosauriern konnten uns nicht so richtig fesseln, denn wir hatten den Eindruck, dass die Geschichte etwas lieblos und oberflächlich erzählt wurde. Wir konnten uns deshalb auch nicht wirklich in die Figuren hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

Auch fand ich es etwas klischeehaft, wie die drei Kinder dargestellt wurden: Tom ist supercool und lässig, Onea ist schlau und lehrerhaft und Freddy ist ängstlich und liebt Essen. Das Essen und die Figur von Freddy wurden ständig wieder thematisiert, was ich wenig pädagogisch fand. Ich fand es etwas beschämend, das in einem Kinderbuch auf ein Kind immer wieder rumgehackt wird, weil es zu viel isst und demnach zu dick ist. Das hat mich an der Geschichte sehr gestört.

Auf den letzten Seiten findet man noch eine Übersicht über die im Buch erwähnten Dinos und ein paar Dinosprüche. Ausserdem gibt es eine Leseprobe zum 2.Teil, die Lust auf mehr macht. Hoffentlich werden in der Fortsetzung die Figuren besser und liebevoller charakterisiert und erfahren eine weitere Entwicklung hinsichtlich ihrer Freundschaft.

Fazit: Gute Dino-Geschichte mit einigen Schwächen. Ich vergebe 3 Sterne und hoffe auf eine Verbesserung im 2. Teil.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Kater Bobby als Detektiv

Lange Krallen
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Leonie und ihr Kater Bobby sind ein eingespieltes Team, sie sind beste Freunde und verstehen sich ohne Worte. Doch in ihrem beschaulichen Wohnort geschehen plötzlich merkwürdige Diebstähle. Und die neuen ...

Leonie und ihr Kater Bobby sind ein eingespieltes Team, sie sind beste Freunde und verstehen sich ohne Worte. Doch in ihrem beschaulichen Wohnort geschehen plötzlich merkwürdige Diebstähle. Und die neuen Nachbarn verhalten sich sonderbar.

Das 116 Seiten umfassende Kinderbuch ist laut dem Autorenpaar Oliver Uschmann und Sylvia Witt für Kinder ab 10 Jahre gedacht. Es ist in elf übersichtliche Kapitel unterteilt, mit angenehmer Schriftgröße, großem Zeilenabstand sowie ein paar passenden Bildern. Somit ist das Buch auch für Kinder geeignet, denen das Lesen noch nicht so leicht fällt.

Man ist schnell in der Geschichte drin, doch kamen mir am Anfang viele Ausführungen und Beschreibungen für ein Kinderbuch zu langatmig vor. Ab der Hälfte des Buches, als die merkwürdigen Diebstähle vonstatten gehen, kommt spürbar Spannung auf. Eigentlich hätte ich gern noch mehr über den Kater Bobby gelesen.

Inhaltlich überzeugt mich die Geschichte nicht, da meines Erachtens falsches Verhalten vorgelebt wird. **Ab hier Spoilergefahr**: Denn es ist eindeutig falsch, dass Diebstahl nicht zur Anzeige kommt. Auch wenn "nur" bei den wohlhabenden Leuten eingebrochen und das Geld am Ende anonym gespendet wird. Weiterhin ist es für mich unbegreiflich, das es keinerlei Konsequenzen hat, wenn sogar das eigene Kind mit bei den Einbrüchen involviert wird. Das Ende ist für mich demnach zu leichtfertig und unüberlegt.

Fazit: Der Text liest sich einfach und ist leicht verständlich. Aufgrund der inhaltlichen Problematik ist das Buch aber nicht uneingeschränkt empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Viel Interpretationsspielraum

Mein erster Schützling
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Der Autor Alexander Stroh lässt seiner Geschichte "Mein erster Schützling" sehr viel Interpretationsspielraum. Auch der Klappentext ist sehr uneindeutig. Daher kann ich gar nicht sagen, zu welchem Anlass ...

Der Autor Alexander Stroh lässt seiner Geschichte "Mein erster Schützling" sehr viel Interpretationsspielraum. Auch der Klappentext ist sehr uneindeutig. Daher kann ich gar nicht sagen, zu welchem Anlass ich dieses Buch kaufen, lesen oder verschenken könnte. Meinem Kind (6) und auch uns als Eltern fiel es schwer, den Kontext der Geschichte zu erfassen.

Darum denke ich, dass das Buch nicht für kleine Kinder geeignet ist. Keinesfalls kann ich der Altersempfehlung von 3-6 Jahre bzw. ab 6 Jahre auf den gängigen Online-Buchhändlerseiten nachvollziehen. Dies ist definitiv kein Kinder(bilder)buch. Eher könnte man es als Erwachsenenbilderbuch betrachten. Sicherlich ist es eine gute Grundlage, um über Themen wie Verlust, Trauer oder Leben nach dem Tod zu reden. Die Illustrationen sind zwar gut gelungen, doch recht düster und ebenso sehr weit gefasst.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Ein Sommer voller Geheimnisse

Schallplattensommer
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Inhalt:
Das 16-jährige Mädchen Maserati lebt bei ihrer Oma auf dem Land. Sie geht nicht mehr zur Schule und arbeitet stattdessen tagtäglich in der Gaststätte der Oma. Kurz vor Beginn des Sommers zieht ...

Inhalt:
Das 16-jährige Mädchen Maserati lebt bei ihrer Oma auf dem Land. Sie geht nicht mehr zur Schule und arbeitet stattdessen tagtäglich in der Gaststätte der Oma. Kurz vor Beginn des Sommers zieht eine wohlhabende Familie mit zwei Jungs, die im gleichen Alter wie Maserati sind, in die Nachbarschaft. Da passiert es natürlich,  dass sie sich über den Weg laufen und näher kennenlernen. Einer der Jungs will Maserati auf dem Cover einer Schallplatte wiedererkannt haben.

Der 192 Seiten umfassende Roman wurde von Alina Bronsky geschrieben und am 13.04.2022 im dtv Verlag veröffentlicht. Es ist mein erstes Buch der Autorin, deren bisherigen Werke bereits preisverdächtige  Bestseller wurden. "Schallplattensommer" ist dem Genre Literatur/ Belletristik zugeordnet.

Meinung:
In einem nüchternen und teils gefühlsarmen Schreibstil erzählt die Autorin von dem arbeitsreichen und sonst eintönigen Leben der jungen Frau. Der Handlungsort und die Umgebung sind dabei sehr gut beschrieben und so konnte ich mir alles bildlich vorstellen. Maserati erscheint mir zunächst sehr distanziert und wenig an ihrer Umwelt interessiert. Vielmehr versucht sie alles Außenstehende von sich und ihrer Oma fernzuhalten. Als die Nachbarjungs dann auftauchen, wird sie offener und zeigt mehr Mitgefühl und Interesse bis es zum Anbahnen einer Liebelei kommt. Auch wenn sie mit so manchen Problemen und Sorgen in ihrem Leben zu kämpfen hat, konnte ich mich im Verlauf der Geschichte nur teilweise in die Figur Maserati hineinversetzen. Auch das Leben der anderen Protagonisten wird lediglich angeschnitten und der Leser erhält nach und nach nur bruchstückhafte Andeutungen über deren Geheimnisse.
Einige Kontraste wie das Leben in der Stadt - auf dem Land, arm - reich werden ohne Wertung thematisiert.

Fazit:
Die Geschichte konnte mich nicht so recht erreichen und ließ mich am Ende auch etwas unbefriedigend zurück. Ich habe beim Lesen immer auf das große Etwas gewartet. Viele durchaus wichtige Themen wurden nur angeschnitten bzw. angedeutet, und ich hätte mir gewünscht, dass manche Stellen ausführlicher behandelt worden wären. Vielleicht ist das der Stil der Autorin, doch mir mangelt es an Vergleichsbüchern. Da das Buch nicht allzu dick ist, hat man es schnell ausgelesen und dient daher gut als Lektüre für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Über die "sündhafte Lebensweise" in Seoul

Love in the Big City
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"Love in the Big City" ist ein Roman von Sang Young Park, einem Autor der als Shooting Star der südkoreanische Literatur gilt.

Das Buch umfasst 252 Seiten und ist in 4 Teile gegliedert. Die Geschichte ...

"Love in the Big City" ist ein Roman von Sang Young Park, einem Autor der als Shooting Star der südkoreanische Literatur gilt.

Das Buch umfasst 252 Seiten und ist in 4 Teile gegliedert. Die Geschichte wird aus Sicht des homosexuellen Young erzählt. Man begleitet Young in unterschiedlichen Lebensabschnitten, angefangen an der Uni, wo er die meisten Zeit mit seiner besten Freundin Jaehee verbringt. Als diese heiratet ist Young auf sich gestellt, tingelt weiter von einer Bettgeschichte zur nächsten. Er erzählt von länger währenden Beziehungen und seiner großen Liebe, von der Krankheit seiner Mutter und von seiner eigenen sowie von seinem Beruf und verschiedenen Arbeitsstellen.

"Unsere Liebe ist wie die der anderen auch, unsere Liebe ist etwas Schönes, unsere Liebe ist einfach Liebe zwischen zwei Menschen... War die Liebe wirklich etwas Schönes?" (S.138)

Aufgrund des geringen Buchumfanges und des sehr guten Leseflusses habe ich den Roman in wenigen Tagen durchgelesen. Den flüssigen Schreibstil muss man wirklich positiv hervorheben, auch wenn man die im koreanischen völlig unterschiedliche Wortstellung in wenigen Sätzen merkt. Ich konnte zu Südkorea aus dem Inhalt des Textes mitnehmen, dass es in der koreanischen Sprache verschiedene Höflichkeitsstufen gibt, was ich sehr interessant und bemerkenswert finde.

Ansonsten konnte mich die Geschichte nicht übermäßig fesseln. Es war eine Aneinanderreihung verschiedener Lebensausschnitte, nicht unbedingt chronologisch, sondern zwischendurch immer mal wieder mit Rückblicken und etwas durcheinander. Es ist für mich leider keine Geschichte, die mir in Erinnerung bleiben wird.

Fazit: Das Buch ist bestimmt für jemanden geeignet, der queere Literatur mag und gern auch mal in ostasiatische Handlungsorte eintauchen möchte.

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