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Veröffentlicht am 01.09.2022

Leer in den Fünfzigern

Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke
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Vera Malottke hat keinen guten Ruf. Als sie von Martha Frisch und ihrer Freundin und Nachbarin Traudel aber tot aufgefunden wird, glauben die beiden nicht daran, dass der Tod ein Unfall war. Und egal was ...

Vera Malottke hat keinen guten Ruf. Als sie von Martha Frisch und ihrer Freundin und Nachbarin Traudel aber tot aufgefunden wird, glauben die beiden nicht daran, dass der Tod ein Unfall war. Und egal was Frau Malottke getan hat, Gerechtigkeit verdient sie doch wohl trotzdem. Doch die Polizei möchte die gehobene Gesellschaft Leers, die wohl alle Kunden bei Frau Malottke waren, aus den Ermittlungen heraushalten und geht daher den leichten Weg: verhaftet wird ein Freund Veras, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde.

Doch Kommissar Onnen hat seine Rechnung ohne Martha und ihre Freunde gemacht. Die machen sich auf den Täter auf eigene Faust zu ermitteln.

An sich hat mir das Buch gut gefallen. Die Geschichte war spannend und ich habe bis zum Schluss miträtseln können. Trotzdem habe ich mir ein wenig schwergetan, wird die Geschichte doch in der Gegenwart erzählt. Irgendwie mag ich das tatsächlich nicht so gern. Dazu kam, dass die Seilschaften, die hier geschildert wurden, mir eigentlich für diese Art Krimi schon wieder zu viel waren. Ja, natürlich gab es alte Nazi-Seilschaften in den Fünfzigern, die sich gegenseitig gedeckt haben, aber irgendwie fand ich, dass es hier nicht zu einem eher amüsanten Krimi gepasst hat.

Der Wechsel der Perspektiven hat mich wiederum nicht gestört, so lernte man alle Beteiligten gut kennen und selbst den Unsympathen unter ihnen konnte man einen menschlichen Zug nicht aberkennen. Das Setting hat gut in die Zeit gepasst du ich konnte mir Leer in den Fünfzigern gut vorstellen.

Am Ende gibt es noch eine Leseprobe zu Band 2, die Lust darauf macht den zweiten Band auch zu lesen. Ich werde dem Ganzen noch einmal eine Chance geben, jetzt kenne ich die Charaktere ja alle schon recht gut und es wird bestimmt wieder spannend.

Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung für diesen Krimi aus der Nachkriegszeit.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Träume

Projekt DreamWalker
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Jakob Lem ist Traumforscher. Er versucht Komapatienten in ihren Träumen aufzusuchen und sie zurückzuholen. Doch seine Forschung stockt. Seiner Tochter Isa jedoch eröffnen die Traumkapseln ungeahnte Möglichkeiten. ...

Jakob Lem ist Traumforscher. Er versucht Komapatienten in ihren Träumen aufzusuchen und sie zurückzuholen. Doch seine Forschung stockt. Seiner Tochter Isa jedoch eröffnen die Traumkapseln ungeahnte Möglichkeiten. In der Realität durch ihre autistische Erkrankung eingeschränkt, kann sie in ihren Träumen offen mit ihrem Vater kommunizieren.

Als dieser einen Unfall hat und ins Koma fällt, versucht Isa alles um ihren Vater in seinen Träumen zu besuchen und ihn zurückzuholen.

Ich hatte am Anfang etwas Probleme in die Geschichte zu kommen, da hier sehr viel von Jakobs nd Isas Alltag beschrieben wird. Dies dient zwar dazu uns die beiden näher zu bringen und zu verstehen, allerdings zog es sich auch ein wenig für mich. Allerdings wird dieser Effekt durch die bildhafte Sprache abgemildert. Ab dem Moment, in dem wir Isa in die Traumwelten begleiten, wird es dann spannend. Mir hat der Entwurf des ewigen Traums gut gefallen, auch wenn es eine Welt ist, die viele Gefahren birgt. Hier bin ich gespannt, was dem Autor für die nächsten Bände der Reihe noch einfällt.

Mir hat das Buch gut gefallen, trotz der anfänglichen Längen. Es ist spannend und bildhaft geschrieben und die Fortführung der Geschichte birgt noch ganz viel Potenzial.

Von daher von mir eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.08.2022

schwierige Zeiten

Die Senfblütensaga - Wege des Schicksals
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Metz im Jahr 1914. Emma hat ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften beendet und kehrt zurück nach Metz. Nun geht es daran, die Hochzeit mit Carl zu planen. Doch die Senffabrik hat Schwierigkeiten und ...

Metz im Jahr 1914. Emma hat ihr Studium der Wirtschaftswissenschaften beendet und kehrt zurück nach Metz. Nun geht es daran, die Hochzeit mit Carl zu planen. Doch die Senffabrik hat Schwierigkeiten und dann bricht auch noch der erste Weltkrieg aus. Emma und Carl tun alles, um die Firma am Leben zu halten, doch der Krieg macht es schwierig für sie, sind sie doch immer auf Rohstoffe und Maschinen aus Frankreich angewiesen gewesen. Und als der Krieg zu Ende ist, ist nichts mehr, wie es war.

Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht von Emma, Carl und Antoine geschildert. Emma ist sich unsicher, ob Carl sie wirklich in der Firma haben will, Carl hat dagegen Angst vor Emma nicht bestehen zu können. Und Antoine wird immer noch von seinen Dämonen getrieben, auch wenn er jetzt mit Louise verheiratet ist und mir ihr einen kleinen Sohn hat.

Ich muss sagen am Anfang hat mich die Geschichte ein wenig genervt. Emma und Carl schaffen es nicht offen miteinander umzugehen und generell reden die Protagonisten nur wenig miteinander. So entstehen Missverständnisse, die nicht sein müssten, was mich angesichts der Häufigkeit ein wenig genervt hat. Im zweiten Teil des Buches wird es dann wieder spannender und das Ende weckt die Neugier auf den dritten Band der Reihe.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, ich konnte mir die Senffabrik und auch den Rest der Stadt Metz gut vorstellen. Und auch die Stimmung in der Gesellschaft gerade mit Beginn des Krieges ist gut geschildert.

Alles in allem fand ich den zweiten Band etwas schwächer als den Ersten. Die Charaktere fand ich Anfangs ein wenig nervig und hatten mir zu wenig Weiterentwicklung. Trotzdem bin ich gespannt, wie es Familie Seidel in der Zukunft ergehen wird.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

schönes Buch für zwischendurch

Der süße Himmel der Schwestern Lindholm
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Die Schwestern Lindholm, das sind Hannah, Ingrid und Matilda, sowie die Zwillinge Ebba und Ulla, die Nesthäkchen der Familie. Die Familie kommt gerade eben so über die Runden mit ihrer Bäckerei und dem ...

Die Schwestern Lindholm, das sind Hannah, Ingrid und Matilda, sowie die Zwillinge Ebba und Ulla, die Nesthäkchen der Familie. Die Familie kommt gerade eben so über die Runden mit ihrer Bäckerei und dem Verdienst des Vaters, der in Kiruna weit weg von der Familie in einem Bergwerk arbeitet. Eines Tages kommt ihnen die Idee, der Bäckerei einen Kaffeegarten anzuschließen und so das Familieneinkommen zu verbessern. So entsteht der süße Himmel der Schwestern Lindholm.

Das Buch beginnt mit einem Prolog in der Gegenwart, in dem wir Britt und Elin kennenlernen. Doch schnell wechseln wir in die dreißiger Jahre zurück, um dort das Entstehen des Kaffeegartens zu erleben und vor allem die drei älteren Schwestern auf ihren Lebensweg zu begleiten. Hannah hat sich in einen Deutschen verliebt, was angesichts der schwierigen Lage in Deutschland in der Familie nicht gern gesehen wird. Ingrid ist unglücklich verliebt und Matilda möchte unbedingt ein Star werden und gerät dabei ein wenig auf Abwege.

Das Buch war schön zu lesen, gerade die Beschreibungen des Hofes, der Bäckerei und vor allem der Leckereien, die dort produziert werden, waren, wie von der Autorin gewohnt, toll beschrieben, so dass man den Duft des Gebäcks schon in der Nase hatte. Allerdings plätscherte die Geschichte für mich ein wenig zu sehr dahin. Außerdem hätte ich mir am Ende des Buches doch noch einmal einen Bezug auf die Gegenwart gewünscht.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, es war eine schöne Lektüre für zwischendurch. Ich bin gespannt, ob es tatsächlich noch eine Fortsetzung geben wird und ob dort dann der Bogen zur Gegenwart noch einmal geschlagen wird.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Unrund

Der Uhrmacher in der Filigree Street
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Thaniels Leben ist an sich relativ eintönig und besteht nur aus Arbeit und Schlafen. Eines Abends findet er in seinem Zimmer eine Taschenuhr, die jemand dort deponiert hat. Zeitgleich wird mit Bomben auf ...

Thaniels Leben ist an sich relativ eintönig und besteht nur aus Arbeit und Schlafen. Eines Abends findet er in seinem Zimmer eine Taschenuhr, die jemand dort deponiert hat. Zeitgleich wird mit Bomben auf öffentliche Einrichtungen gedroht. Ein halbes Jahr später schrillt die gefundene Uhr plötzlich laut und dieser Alarm rettet Thaniel das Leben. Im Zuge der Ermittlungen trifft er auf Keito Mori, der die Uhr hergestellt hat. Er zieht bei ihm ein, um ihn zu beobachten. Dabei stellt sich heraus, dass Mori viel mehr als nur ein japanischer Uhrmacher ist.

Mir hat an sich die Geschichte gut gefallen. Das Setting ist ungewöhnlich und mit Steampunk Elementen angereichert. Moris Spielzeuge, die er außer den Uhren herstellt, sind sehr ungewöhnlich und gerade der mechanische Oktopus Katsu hat es mir sehr angetan. Die Autorin schafft es auch ihren Charakteren Leben einzuhauchen und sie interessant zu schildern. Grace mit ihrem Wissensdurst, Mori mit seiner Gabe und Thaniel mit seiner Treue zu den Menschen, an denen ihm etwas liegt. Auch die Nebencharaktere sind toll gezeichnet.

Allerdings muss ich sagen, dass sich die Geschichte irgendwie seltsam entwickelt hat. Anfangs geht es vor allem um die Bombenanschläge, aber ab der Hälfte des Buches verliert sich dieser Handlungsstrang und es geht im Prinzip nur noch um die die Dreiecksbeziehung von Grace, Thaniel und Mori. Das ende gibt dann zwar eine Auflösung preis, allerdings eher so nebenbei. Irgendwie hat mir da der rote Faden gefehlt und ich habe mich zwischendrin gefragt, wo die Geschichte denn hingeht.

An sich habe ich das Buch gerne gelesen, der Schreibstil hat mich gefangengenommen und auch das Kopfkino lief. Trotzdem war das Ganze etwas unrund. Es wird eine Fortsetzung des Buches geben, allerdings ist sie auf Deutsch noch nicht angekündigt. Ob ich sie lesen würde? Ganz ehrlich, im Moment kann ich das nicht sagen. Das würde ich dann eher spontan entscheiden.

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