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Veröffentlicht am 12.01.2019

Rezension zu „Die Krone der Elemente“ von Matthias Oden

Die Krone der Elemente
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„Die Krone der Elemente“ von Matthias Oden ist im Dezember 2018 im Heyne-Verlag erschienen. In diesem High-Fantasy Roman geht es neben der sagenumwobenen Krone auch um Träume und einen Krieg zwischen zwei ...

„Die Krone der Elemente“ von Matthias Oden ist im Dezember 2018 im Heyne-Verlag erschienen. In diesem High-Fantasy Roman geht es neben der sagenumwobenen Krone auch um Träume und einen Krieg zwischen zwei Reichen. Dies ist der Auftaktband zu „Die Chroniken der Träume“.

Im Chimmgau an der Grenze zum Herzogtum Chimrien wird ein mächtiges Artefakt aus der Erde geborgen. Lange war die Krone der Elemente verschollen und wurde daher mittlerweile für eine Legende gehalten, doch nun ist seine Macht wieder in der Welt und die Hauptfrau Chimriens ist entschlossen seine Macht zu nutzen.
Die Zunft der Seher befindet sich in einer schwierigen Zeit. Ihre Prophezeiungen sind unpräzise und so ist ihr Ansehen im Reich deutlich gesunken. Doch ein Zeitenwechsel kündigt sich an. Nur weiß niemand, was dieser bringen wird. Bricht ein neues goldenes Zeitalter an oder wird die Welt in Düsternis versinken?
Der Frieden im Salenreich ist brüchig. Der Kaiser des Reiches ist alt geworden und wurde schon wochenlang nicht mehr gesehen und so sind Gerüchte im Umlauf geraten, dieser läge im Sterben. Reformen müssen auf den Weg gebracht werden, doch dies ist nicht so einfach, wenn einige Fürsten nach mehr Macht streben.

Nach „Junktown“ wagt sich der Autor nun an ein Fantasy-Epos heran. Dies ist der erste Band einer Reihe. Wie viele Bücher es insgesamt werden sollen, konnte ich leider nicht herausfinden, aber ich bin definitiv sehr gespannt auf eine Fortsetzung.
Der Roman beginnt spannend und geheimnisvoll, so dass man von Anfang an neugierig auf die Welt ist. Aus der Sicht verschiedener Personen lernt man im ersten Drittel des Buches erstmal die Welt und deren Ausgangssituation besser kennen. Dies war interessant mitzuverfolgen, hatte für mich aber auch die ein oder andere Länge. Erst zur Mitte des Buches fängt es an richtig spannend zu werden und auch erst dann entfaltet sich die Sogwirkung.
Der Schreibstil war den gesamten Roman über gut und flüssig zu lesen. Es ist eine typische High Fantasy-Welt, die ans Mittelalter angelehnt ist. Es gibt verschiedene Reiche, einen Kaiser, Grafen und Fürsten. Verschiedene Völker treten in Erscheinung, u.a. ein Wüstenvolk, mit unterschiedlichen Sitten und Gebräuchen.
Etwas, dass als erstes mit auffiel, ist die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. Dies gilt zumindest für die ersten Völker, die wir kennenlernen. Frauen können ein Heer führen, kämpfen oder auch die Macht in ihrer Grafschaft ausüben. Das fand ich positiv, ich habe aber dennoch auf den Haken gewartet, der dann auch kam. Wir befinden uns in diesem High Fantasy-Epos in keiner perfekten Welt. Der Konflikt, der in diesem ersten Band ausgelöst wird, führt zu Hass, Diskriminierung und Ausgrenzung und dabei kommt es teilweise zu sehr brutalen Szenen.
Auch typisch für High Fantasy, dass die wahre Gefahr noch im Verborgenen schlummert. Ich habe noch keine Ahnung, worauf das Ganze hinaus laufen soll und ich bin sehr gespannt, in welche Richtung sich das entwickeln wird. Gerade die Traumseher und ihre Traumfelder sind sehr geheimnisvoll, aber auch die sagenumwobene Krone der Elemente wird sicher noch eine wichtige Rolle spielen. Über die verschiedenen Elemente haben wir in diesem Roman noch nicht wirklich viel erfahren.
Es sind eher die Handlungsstränge, die mich für sich einnehmen konnten, als die Personen. Am ehesten involviert war ich noch bei Grautwis, einem Novizen, der Seher werden möchte. Ich bin gespannt, ob sich das in den weiteren Romanen noch ändert. Ich war bei allen durchaus beteiligt, aber richtig mitgefiebert habe ich nicht und mich interessiert mehr das große Gesamtbild, dass sich zum Ende dieser Reihe entwickeln wird, als das Schicksal einzelner Personen.

Fazit: Ein interessanter Auftakt für ein neues High Fantasy-Epos, das zu Beginn einige Längen hatte, aber durch das Geheimnisvolle doch noch eine Sogwirkung entwickeln konnte. Die Personen konnten mich eher weniger für sich einnehmen, aber ich möchte auf jeden Fall wissen, was es mit der Krone der Elemente und den Traumfeldern auf sich hat.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Rezension: „Berühre mich. Nicht.“ von Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
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„Berühre mich. Nicht“ von Laura Kneidl ist ein Liebesroman, der die Geschichte von Sage und Luca erzählt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Dilogie, die im Oktober 2017 im LYX-Verlag erschienen ...

„Berühre mich. Nicht“ von Laura Kneidl ist ein Liebesroman, der die Geschichte von Sage und Luca erzählt. Es handelt sich hierbei um den ersten Teil einer Dilogie, die im Oktober 2017 im LYX-Verlag erschienen ist.

Sage zieht nach Melview, um dort Psychologie zu studieren. Alles, was sie besitzt, befindet sich in dem Transporter, mit dem sie in ihr neues Leben aufgebrochen ist. Sie möchte ihre Vergangenheit und alles, was in ihrem Heimatort passiert ist, hinter sich lassen. Doch dies ist nicht so einfach, denn ihre Angst begleitet sie auf Schritt und Tritt. Gerade auch als sie ihren neuen Job antritt und Luca begegnet. Dieser steht für alles, wovor sie sich fürchtet. Doch als sie hinter seine Fassade blickt, merkt sie, dass sie sich in ihrer Einschätzung getäuscht hat und beginnt mehr und mehr aufzutauen.

Bei „Berühre mich. Nicht.“ handelt es sich um ein Buch, um das man Ende letzten Jahres kaum herum gekommen ist. Überall sehr positive Rezensionen und viele sind von der Geschichte rund um Sage und Luca begeistert. Ich kann mich der Begeisterung nicht so ganz anschließen, kann aber durchaus die Faszination für dieses Paar nachvollziehen. Bei lovelybooks ist dieser Roman bei den Liebesromanen einsortiert, vom Alter her gehören die Protagonisten aber definitiv auch zum Young/New Adult-Genre. So ganz kann ich das nicht unterscheiden, weil diese Art der Bücher eher selten zu meinem Beuteschema gehören. Hier hebt es sich auf jeden Fall schon mal in der Hinsicht von anderen Büchern des Genres ab, dass hier nicht die Anziehungskraft der beiden aufeinander und Sex im Vordergrund stehen. Es ist eher eine Liebesgeschichte, die sich langsam entwickelt.
Ein ganz zentrales Thema der Geschichte ist die Angststörung, die Sage aufgrund ihrer Vergangenheit hat. Ganz lange ist unklar, was überhaupt passiert ist und man kann es nur erahnen. Mir persönlich hat es das schwerer gemacht ihr Verhalten nachzuvollziehen und so ging mir Sage anfangs sogar sehr auf die Nerven. Nach den ersten 60 Seiten hatte ich das Buch daher auch für ein paar Wochen zur Seite gelegt und war mir nicht sicher, ob ich es überhaupt weiter lesen werde. Ganz allgemein hatte ich das Gefühl, das versucht wurde, sehr sensibel mit dem Thema Angststörung und ihre Auswirkungen umzugehen, aber dies kann wahrscheinlich ein Betroffener besser beurteilen als ich.
Ich habe dann doch weiter gelesen und kam besser in die Geschichte rein. Der Schreibstil lies sich gut und flüssig lesen und beim zweiten Anlauf kam ich besser und zügiger voran. Insgesamt haben sich die ersten zwei Drittel des Buches aber doch in gewisser Weise für mich gezogen. Man erfährt viel über ihren Studienalltag, sie freundet sich immer besser mit April, der Schwester von Luca, und ihm an. Da war für mich viel Belangloses dabei, was einfach nett für zwischendurch zu Lesen war, aber mich nicht in totale Begeisterung versetzen konnte. Es sind immer wieder kritische Punkte in der Beziehung zu April und Luca eingebaut, an denen die Geschichte für mich interessanter wurde. Erst das letzte Drittel konnte mich allerdings mehr für sich einnehmen. Da ich endlich mit dem Buch fertig werden wollte, habe ich auch einiges quer gelesen.
Luca war mir in dem ganzen Roman wahrscheinlich noch am sympathischsten. Er erfüllt das Klischee des gut aussehenden Love Interests, der immer mal wieder die ein oder andere Frau abschleppt, ganz gut. Auf der anderen Seite ist er auch jemand, der gerne Bücher liest, u. a. Ken Follett. Aber nicht nur das hat mir Luca so sympathisch gemacht, sondern auch sein Umgang mit Sage. Er merkt das irgendwas nicht stimmt und möchte natürlich mehr erfahren, aber dennoch bedrängt er Sage nie, sondern ist einfach für sie da.
Sage konnte mich erst im Laufe der Geschichte mehr für sich einnehmen und dann fand ich die Liebesgeschichte der beiden, die sich eher langsam entwickelt sehr schön. Megan, die beste Freundin von Sage, konnte mich schnell mit ihrer positiven Art für sich einnehmen, dennoch ist sie für Sage da, wenn diese sie braucht. April gefiel mir auch gut, aber man merkt auch an ihrer Art, dass sie noch sehr jung und manchmal auch etwas naiv ist. Das Herz hat sie dennoch am rechten Fleck und so ist auch sie Sage eine wertvolle Stütze.

Fazit: Ein Liebesroman, der sich langsam entwickelt und das Thema Angststörung im Fokus hat. Leider plätscherte für mich die Geschichte teilweise ein bisschen zu sehr dahin und ich brauchte einige Zeit, um mit Sage warm zu werden. Empfehlenswert für alle, die Liebesromane mögen, in der sich die Anziehung der Protagonisten langsam steigert und es nicht nur darum geht, wie oft und schnell die beiden im Bett miteinander landen.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Rezension zu „Die Kathedrale des Lichts“ von Ruben Laurin

Die Kathedrale des Lichts
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Ruben Laurin ist das Pseudonym von Thomas Ziebula. In „Die Kathedrale des Lichts“ entführt uns der Autor in die Zeit des Magdeburger Dombaus. Erschienen ist der Roman im Januar 2018 bei Bastei Lübbe.

Magdeburg, ...

Ruben Laurin ist das Pseudonym von Thomas Ziebula. In „Die Kathedrale des Lichts“ entführt uns der Autor in die Zeit des Magdeburger Dombaus. Erschienen ist der Roman im Januar 2018 bei Bastei Lübbe.

Magdeburg, 1215: Meister Bohnsack, ein bekannter Baumeister zu seiner Zeit, wird nach Magdeburg gerufen, um am neuen Magdeburger Dom mitzuarbeiten. Zusammen mit seiner Bauhütte macht er sich aus Maulbronn auf dem Weg. Hier begegnen sie dem Wenden Moritz, der in seiner Kindheit schon harte Schicksalsschläge ertragen musste. Meister Bohnsack erkennt sein Talent als Bildhauer und nimmt ihn kurzerhand mit. Beim Bau des Doms kann Moritz auch weitere wichtige kirchliche Persönlichkeiten für seine Bildhauerei begeistern. Doch nicht jedem gefällt der Erfolg des Wenden und so schafft er sich auch einige Feinde.

Wieder einmal ein historischer Roman, in dem es um den Bau einer Kathedrale geht. Manchen mag dieser Umstand noch aus „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett bekannt sein. Dieser historische Roman ist allerdings bei weitem nicht so lang geraten und es geht diesmal um eine echte Kathedrale, die auch heute noch steht – der Magdeburger Dom.
Der Schreibstil war weitestgehend gut und flüssig zu lesen. Dieser war nicht zu ausschweifend, aber dennoch konnte man sich alles gut vorstellen. Leider konnte mich die Geschichte an sich nicht so ganz fesseln. Teilweise habe ich mich dabei erwischt, wie ich quergelesen habe und es hat seine Zeit gedauert bis ich mit den Personen warm geworden bin. Etwa ab der Mitte des Buches hat mich das Schicksal von Moritz und Hannah aber doch gepackt und ich wollte unbedingt wissen, wie es für die beiden ausgeht.
Wie aus dem vorherigen Abschnitt schon deutlich wird, hatte ich lange Zeit eine gewisse Distanz zu den Personen im Buch. Ich konnte mich irgendwie nicht so wirklich mit Hannah und Moritz identifizieren. Der arme Wende mit dem schweren Schicksal, der bei Vollmond in Raserei verfällt, war mir ein bisschen zu viel des Guten und dann kommt noch eine Verrückte in Magdeburg dazu. Und Helena mit ihrem Nachdenken darüber, ob sie denn nun verliebt ist oder nicht und wen sie denn nun heiraten soll, ging mir auch lange Zeit auf die Nerven. Irgendwie haben die beiden es aber im Laufe des Buches doch noch geschafft, mich zumindest in gewisser Weise für sich einzunehmen.
In seinem Roman hat Ruben Laurin viele interessante Fakten zur Planung und zum Bau der Kathedrale eingearbeitet. Wir erfahren, wie es als Baumeister war, die Geldgeber von seinen Plänen zu überzeugen oder auch wie Skulpturen geplant und anschließend in Stein gehauen wurden. Der zeitliche Rahmen der verschiedenen Bauplanänderungen stimmt nicht immer mit den historischen Fakten überein, aber ich denke man erhält dennoch einen guten Einblick wie es auf so einer großen Baustelle zugegangen ist.
Wirklich viele gesicherte Fakten zu den historischen Personen im Buch gibt es leider nicht, so dass es sich hierbei eher um einen fiktiven Roman mit einem historischen Grundgerüst handelt. In seinem Nachwort geht der Autor auf Fiktion und Wahrheit ein und erzählt auch ein wenig davon, wie er auf die Idee zu dieser Geschichte gekommen ist. Leider gibt es bei dem wenigen das historisch bekannt ist auch noch Abweichungen von der zeitlichen Abfolge aus dramaturgischen Gründen. Wer mich kennt, weiß, dass ich davon nicht wirklich ein Fan bin. Hier fällt es nicht ganz so sehr ins Gewicht, da eh vieles eher fiktiv ist. Der Autor konnte darüber hinaus seine Spekulationen gut und schlüssig verpacken.

Fazit: Ein historischer Roman mit geschichtlichem Grundgerüst, das dem Autor viel Freiheit bei der Gestaltung lässt. Abzüge in der B-Note gibt es für zeitliche Abweichungen von historischen Fakten aus dramaturgischen Gründen. Empfehlenswert ist der Roman für Leser, die sich sehr für Baukunst interessieren. Auch Freunde von Liebesgeschichten in historischen Romanen kommen in diesem Buch auf ihre Kosten.

Veröffentlicht am 23.07.2017

Harald Fairhair schickt sich an ganz Norwegen zu erobern

Krone und Feuer (Die Fjordland-Saga 1)
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„Krone und Feuer“ ist der erste Teil aus der Fjordlandsaga, der die Anfänge des jungen und zukünftigen König Haralds erzählt. Der Roman von Linnea Hartsuyker wurde im Juli 2017 im Ullstein-Verlag veröffentlicht. ...

„Krone und Feuer“ ist der erste Teil aus der Fjordlandsaga, der die Anfänge des jungen und zukünftigen König Haralds erzählt. Der Roman von Linnea Hartsuyker wurde im Juli 2017 im Ullstein-Verlag veröffentlicht.

Norwegen, Ende des 9. Jahrhunderts: Ragnvald und Svanhild wachsen in einer Zeit des Umbruchs auf. König Hakon regiert einen Teil Norwegens, der ansonsten in viele kleine Königreiche zersplittert ist. Sein Schwiegersohn Harald schickt sich an König von ganz Norwegen werden. Nach einem Attentat auf das Lebens Ragnvalds, sind beide Geschwister mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Ragnvald schließt sich dem jungen Harald an, um im Zuge dessen, irgendwann sein Erbe von seinem Schwiegervater Olaf zurückzuerlangen und seine Schwester Svanhild dient als politsche Schachfigur, die durch eine Heirat neue Verbündete schaffen kann.

Wieder ein Buch, bei dem es mir schwer fällt eine Bewertung zu schreiben. Anfangs hat mir das Buch absolut gar nicht gefallen. Erst bei ca. 40% fängt das Buch an für mich besser zu werden als Harald sich anschickt ganz Norwegen für sich zu erobern und es die ersten Schlachten gibt.
Der Schreibstil ist ok, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen und das Kopfkino war nicht immer gegeben. Gerade am Anfang hatte ich mit den Dialogen ganz arge Probleme, weil ich überhaupt nicht verstanden habe, wie man von dem einen zum anderen Thema kommt. Ich bin ja selber auch ein Profi im geistigen Froschhüpfen, aber da bin selbst ich nicht mitgekommen.
Lange Zeit hatte ich auch nicht wirklich das Gefühl einen historischen Roman zu lesen. Die Jahreszahlen über den Kapiteln fehlen vollständig und zu Beginn war es für mich mehr eine nordisch angehauchte Geschichte, die den Weg zweier Geschwister im Norwegen des 9. Jahrhunderts zeigt. Wir bekommen Einblicke in die nordischen Rituale und Gepflogenheiten und sehen im Verlauf des Buches auch die Änderungen, die Harald anstrebt. Mit dem Nachwort klärt sich hier einiges auf. Wirklich gesicherte Erkenntnisse gibt es zu dieser Zeit Norwegens nicht. Die Geschichte von Harald und seiner Eroberung Norwegens wurde erst 4. Jahrhunderte später von Snorri Sturloson aufgeschrieben und so fällt meine Bewertung als historischer Roman doch noch positiver aus.
Auch zu den Personen an sich, konnte ich keine wirkliche Verbindung aufbauen. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Ragnvald, Svanhild und Solvis. Alle drei gingen mir teilweise richtig auf die Nerven. Solvi, weil er vor einer Frau nicht zu seinen Taten stehen kann und auch noch ein schlechtes Gewissen bekommt, Ragnvald und Svanhild weil beide teilweise sehr stur sind. Viele Informationen zu den Personen fallen auch lapidar in einem Nebensatz und ich hab mich gefragt, wo das denn nun plötzlich herkommt. Da wurde plötzlich eine gewisse Zuneigung zweier Personen angedeutet, die vorher in keinster Weise zu erkennen war. Oder wo die Person vorher ganz sicher war, dass sie ein mystisches Wesen getötet hat, reicht ein Gespräch aus, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Im Nachhinein war dann plötzlich doch irgendwie alles komisch und so wirklich hat man ja eh nicht dran geglaubt. Hier kommen einige Dinge zusammen, die mich sehr gestört haben, auch wenn sich dies im Verlaufe des Buches gelegt hat.
Abgerundet wird der Roman, zusätzlich zum Nachwort, mit einem Personen-, Orts- und Quellenverzeichnis sowie einer kurzen Erklärung zu den Namen, die die Autorin gewählt hat. Gerade bei den Namen finde ich hat die Autorin ein gutes Gespür bewiesen, so dass es für den Leser einfacher wird die Geschichte zu verfolgen.

Fazit: Ein mittelmäßiger historisch angehauchter Roman. Gesicherte Fakten gibt es nicht wirklich, aber die Autorin hat durchaus eine interessante Geschichte aus der dürftigen Quellenlage geformt. Wer nordische Geschichte mag und sich für die Heimskringla interessiert, ist in diesem Roman gut aufgehoben.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Auf geht es nach Venda und ins Herz des Verräters

Das Herz des Verräters
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„Das Herz des Verräters“ von Mary E. Pearson ist der 2. Teil aus Der Chronik der Verbliebenen. Erschienen ist der Fantasy-Roman Ende Mai bei Lübbe.

Lia, die Prinzessin von Morrighan, wurde nach Venda ...

„Das Herz des Verräters“ von Mary E. Pearson ist der 2. Teil aus Der Chronik der Verbliebenen. Erschienen ist der Fantasy-Roman Ende Mai bei Lübbe.

Lia, die Prinzessin von Morrighan, wurde nach Venda entführt. Nur ihre Gabe bewahrt sie vor einem schnellen Tod. Rafe ist an ihrer Seite, kann der Prinzessin aber nicht wirklich helfen, da er genau wie Lia eine Rolle spielen muss. Ein gefährliches Spiel beginnt, das Lia alles abverlangt und in der sie ihren Mut und Überlebenswillen beweisen muss. Hierbei lernt sie allerdings auch andere Seiten von Venda kennen, die ihr Weltbild ins Wanken bringen.

Da mich das Ende des ersten Teils doch neugierig auf mehr gemacht hatte, habe ich dem zweiten Teil dieser Reihe doch noch eine Chance gegeben. Leider konnte mich auch der zweite Teil, dieser so gehypten Reihe, nicht überzeugen.
Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall, dass es keine extremen Längen gab, so wie im ersten Teil. Die Geschichte ist durchgehend recht interessant, auch wenn sie mich nicht in ihren Bann ziehen konnte. Wir erfahren viel über das Land und die Menschen, die in Venda leben und entwickeln so an der Seite von Lia gerade für die einfachen Menschen mehr Verständnis.
Lia hat sich im Gegensatz zum ersten Teil sehr gewandelt. Sie wurde gefangen genommen und durch die Cam Lanteux nach Venda geführt. Im Sanctum angekommen, ist sie ein anderer Mensch. Sie weiß, dass ein Spiel auf Leben und Tod begonnen hat und so fängt sie an das Spiel auf ihre Art und Weise mitzuspielen. Sie möchte sich nicht unterkriegen lassen, gibt sich nach außen hin kämpferisch und beweist einiges an Mut und Geschick in diesem ungleichen Kampf.
In diesem Buch ging es viel um Machtspielchen, für meinen Geschmack so gar zu viel. Eigentlich spielen fast alle wichtigen Charaktere in diesem Buch eine Rolle, um ein gewisses Ziel zu erreichen. Als echt habe ich hingegen die einfachen Menschen von Venda empfunden. Diese sehen in Lia einen Hoffnungsträger, der sie in eine bessere Zeit und raus aus dem Elend und Hunger führen kann. Warum genau das so ist, müsst ihr am besten selber im Buch nachlesen.
Dann wäre da auch noch Lias sogenannte Gabe. Genau wie im ersten Teil, kam diese für meinen Geschmack viel zu kurz. Diese hat sich in diesem Teil zwar verstärkt, weil sie mehr als in Band 1 über sie wusste, dennoch war sie mir immer noch zu abstrakt. Irgendwie kann ich mich mit ihrer Gabe nicht so wirklich anfreunden und empfinde sie auch nicht als besonders. Da hätte ich mir einfach mehr gewünscht.
Auch wenn es diesmal nicht ganz so viel Platz wie im ersten Teil einnimmt, ist da auch immer noch die Dreiecksgeschichte zwischen Lia, Kaden und Rafe. Ich denke, das letzte Wort, wer von beiden nun letzten Endes an ihrer Seite landet, ist noch nicht gesprochen. Es war interessant die Beziehung dieser drei Personen zueinander mitzuverfolgen, gerade auch weil jeder seine Rolle nach außen hin zu spielen hatte.
Gerade zum Schluss gab es doch das ein oder andere was mich überrascht hat und das Ende des Buches war wieder sehr spannend. Diese Spannung hätte ich mir zwischendrin auch mal im Buch gewünscht. Genau wie beim ersten Teil geht es mir wieder so, dass ich durchaus neugierig auf den nächsten und letzten Teil gemacht wurde, aber auf noch ein eher durchschnittliches Buch habe ich eher keine Lust, daher werde ich voraussichtlich nicht weiterlesen, sondern mir eher von jemand anderem in Kurzform verraten lassen, was noch so passiert.

Fazit: Für mich persönlich wieder ein sehr durchschnittliches Buch. Sollte euch der erste Teil gefallen haben, dann lest auf jeden Fall weiter und falls ihr den ersten Teil nicht mochtet, aber auf Machtspielchen steht, dann solltet ihr es mit dem zweiten Teil probieren. Wer hingegen mehr Spannung und Action möchte, wird enttäuscht werden.