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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2022

Ein emotionaler und fesselnder Auftakt - ich bin begeistert!

Remember when Dreams were born
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Wow, wow, wow - dieses Buch hat mich so beeindruckt! Ich habe mit einer emotionalen und tiefgründigen Geschichte gerechnet, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, aber die Umsetzung war noch viel schöner, ...

Wow, wow, wow - dieses Buch hat mich so beeindruckt! Ich habe mit einer emotionalen und tiefgründigen Geschichte gerechnet, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, aber die Umsetzung war noch viel schöner, als ich gedacht hatte. Trotz der Thematik hatte das Buch keine negative Schwere. Die Charaktere waren authentisch, verletzlich und echt und der Humor hat der emotionalen Tiefe die perfekte Gegenseite gegeben und den perfekten Ausgleich geschaffen.

Maggie war von Beginn an ein sehr verletzlicher Charakter, der eine große Last mit sich trägt. Ihre Vergangenheit konnte mich Stück für Stück mehr berühren, genau wie die von Tom. Er ist ein wahrer Gentleman, der immer wieder wahre Stärke beweist und einfach nur ein Herzensguter Mensch ist. Das Tempo zwischen den Beiden und bis man mehr über die jeweiligen Schicksale erfährt, hat genau meinen Geschmack getroffen. Es ging nicht zu schnell, die Geschichte hat sich aber auch nicht gezogen.

Nebencharaktere und das Setting mit dem Dandelion’s Inn haben einen schönen Nebenaspekt in die Geschichte gebracht und zusammen mit den Humorvolleren Szenen zwischendurch immer Mal die Möglichkeit zum Durchatmen gegeben. Mit dem Plottwist hatte ich persönlich gar nicht gerechnet und wurde komplett überrascht.

Insgesamt konnte mich das Buch überzeugen und ich kann es jedem sehr ans Herz legen, der Emotionen, Tiefe und überraschende Plottwists ebenso liebt, wie ich es tue. Ich bin unglaublich gespannt auf die weiteren Bände!

✩✩✩✩✩ / 5 Sterne

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Ein sehr realistischer Zukunftsroman

Der letzte Weg
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Eine Krise - Medikamentenknappheit und Antibiotikaresistenz, die die Welt und die Menschen komplett verändert und die Regierung zu drastischen Maßnahmen greifen lässt. Menschen, die älter als 70 Jahre ...

Eine Krise - Medikamentenknappheit und Antibiotikaresistenz, die die Welt und die Menschen komplett verändert und die Regierung zu drastischen Maßnahmen greifen lässt. Menschen, die älter als 70 Jahre sind, werden nicht mehr medizinisch versorgt und können an den kleinsten Infektionen sterben.

So komplex diese Thematik auch ist - so spannend ist sie gleichzeitig. Nicht nur, dass die Autorin es geschafft hat, aus Informationen die Zeit „vor der Krise“ faktisch nachzustellen, sie hat vor allem „die Krise“ selbst extrem real zu Papier gebracht. Absolut mitreissend.

Erzählt wird aus drei Perspektiven - eine vor der Krise, die anderen zwei nach Beginn der Krise. Zwischendurch gibt es Fakten, Nachrichtenauszüge, die einen in das aktuell politische Geschehen abholen. Auch wenn hier oft zwischen Personen und Zeiten gesprungen wird, wurde das grandios gelöst. Ich wusste immer, in was für einem Geschehen ich mich im Buch gerade befinde.

Es war für mich lediglich etwas schwer reinzufinden - gerade durch drei Protagonisten und die komplexe Thematik war das nicht so leicht. Mit den Protagonistinnen selbst kam ich aber gut klar - Lily war mit ihren 69 Jahren meine bisher wohl älteste Protagonistin. Ungewohnt, aber sehr gut geschrieben. Kate und ihre Familie haben mich besonders catchen können.

Wirklich bemerkenswert finde ich den Schreibstil der Autorin! Gut verständlich und sprachlich so gewandt - es war absolut angenehm, durch ihre Geschichte zu fliegen. Und die war, insbesondere im letzten Viertel, absolut mitreißend. Zum Schluss haben sich Ereignisse und Plottwists überschlagen und ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. Ein Buch, dass ich sehr empfehlen kann, auch wenn die Thematik sich sehr happig anhört. Dadurch, dass das Thema so real ist, war es schon fast beängstigend, aber sehr fesselnd. Ein guter Gedankenanstoß.

✩✩✩✩✩ / 5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.06.2022

Tolle Kurzgeschichten!

Nebelfäden
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Meine erste Sammlung von Kurzgeschichten und ich bin sehr begeistert! Nicht nur die Vielfältigkeit an Themen und Welten, die in den neun Geschichten gewählt wurden, sondern vor allem die Umsetzung haben ...

Meine erste Sammlung von Kurzgeschichten und ich bin sehr begeistert! Nicht nur die Vielfältigkeit an Themen und Welten, die in den neun Geschichten gewählt wurden, sondern vor allem die Umsetzung haben mir gut gefallen. Die Autorin hat nach jeder Kurzgeschichte ihr Gedanken und Notizen dazu offengelegt. Dass und die Geschichten selbst haben fast alle meine Gedanken angestoßen und mich Grübeln lassen.

Genau sowas finde ich sehr gut. Durch die Notizen wurde der Gedankenanstoß nochmal unterstützt und ich hatte richtig Gesprächsbedarf, den ich in der Leserunde perfekt einfließen lassen konnte. Die Figuren und Themen wurden bewusst gewählt. Manchmal wurde es dystopisch, teilweise waren parallelen zu gewissen gegenwärtigen Themen gegeben. So zum Beispiel beim Thema Hierarchien in der Arbeitswelt. Da ich nicht Spoilern möchte, lasse ich die anderen Themen und Details zur Geschichte offen - kann diese Geschichten aber definitiv empfehlen. Ich fand alle sehr gelungen, konnte aber dennoch ein paar Favoriten rauspicken.

Die Kürze der Geschichten und der flüssige Schreibstil haben es nochmal mehr angenehm gemacht, das Buch rasch beenden zu wollen. Ich hätte gerne noch mehr gelesen - und bin deshalb auch gespannt, was in Zukunft von der Autorin noch kommt.

✩✩✩✩✩ / 5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Sterbehilfe - ein abstraktes Thema gut aufgegriffen

GOTT
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"Wem gehört unser Leben? Gehört es einem Gott? Gehört es dem Staat, der Gesellschaft, der Familie, den Freunden? Oder gehört es nur uns selbst?"

In „Gott“ geht es um das freibestimmte Sterben. Es war ...

"Wem gehört unser Leben? Gehört es einem Gott? Gehört es dem Staat, der Gesellschaft, der Familie, den Freunden? Oder gehört es nur uns selbst?"

In „Gott“ geht es um das freibestimmte Sterben. Es war mein erstes Buch von Ferdinand von Schirach und ich bin positiv überrascht. Es war wirklich interessant und ich hätte nicht gedacht, dass mir der Theaterstil so gut gefallen würde. Freiwillig (nach der Schulzeit) hatte ich bisher noch kein Theaterstück gelesen.

Aber es hat mir gefallen und hat hier gut gepasst. Die Frage um Beihilfe zum Suizid wurde hier in eine fiktive Runde in Form eines Ethikrats geworfen und die ärztliche Beihilfe zum Suizid aus den verschiedenen Blickwinkeln diskutiert. Hier waren die Sicht von Arzt, Theologe, Jurist, Staat und einem Betroffenen selbst geschildert worden. Als Betroffener wurde Herr Gärtner hinzugezogen. Ein 78-jähriger Mann, der seine Frau verlor und sein Leben gelebt hat. Er ist zwar körperlich und geistlich gesund, möchte jedoch sterben und hat dafür eine tödliche Dosis Natrium-Pentobarbital beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte beantragt.

Wer darf nun darüber entscheiden, ob er sterben darf? Sollte man die Menschen in einer solchen Situation dem gewaltsamen Suizid überlassen, sie versuchen zu heilen oder ihnen Beihilfe zum Suizid geben? Die vorgetragenen Argumente und die Diskussion fand ich interessant zu lesen. Klar hätte man an dem ein oder anderen Punkt gern mehr erfahren oder sich einen standhafteren Vertreter gewünscht - dennoch war es gut geschrieben und insbesondere bei einem Theaterstück wäre eine ewige Länge je Standpunkt auch nicht angemessen gewesen. Nach zwei Akten durfte der Zuschauer des Theaterstücks entscheiden. Ein gutes und interessantes Stilmuster. Im Anhang gibt es anschließend drei geschilderte Fachexperten Meinungen, die dem Theaterstück insgesamt eine gute Ergänzung bieten.

Eine sensible und hochemotionale Thematik, die ich in diesem Buch als gut umgesetzt finde. Das Buch lässt mich etwas offen zurück, aber genau das ist das gute - das Stück bietet Denkanstöße und bringt einen dazu, über diese Thematik nachzudenken. Auch wenn man selbst nicht betroffen ist, definitiv spannend und wichtig. Eine Empfehlung und es wird sicher nicht mein letztes Buch von Ferdinand von Schirach bleiben!

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Hat mich sehr berührt

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
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Zu allererst muss ich mit dem Schreibtalent von Klone beginnen. Mir ist direkt am Anfang bereits aufgefallen, wie stark der Autor einen Charakter darstellen kann - einem quasi vor die Nase halten kann, ...

Zu allererst muss ich mit dem Schreibtalent von Klone beginnen. Mir ist direkt am Anfang bereits aufgefallen, wie stark der Autor einen Charakter darstellen kann - einem quasi vor die Nase halten kann, was für Eigenschaften er mitbringt - ohne, dass er sie stumpf aufzählt. Aber in wenigen Seiten hatte man ein Bild von Wallace Price. Zugegeben war er ein riesiges Arschloch, aber das hat es für mich umso interessanter gemacht.

Insgesamt bin ich gut durch das Buch geflogen. Eine ausgewogene Mischung aus Humor, Fantasie und Realität. Die erste Hälfte war im vergleich etwas ruhiger und hier hat es sich teilweise gezogen, was aber letztlich sehr sinnvoll war. Man konnte in Ruhe in das Buch kommen, die Welt und Figuren kennenlernen, ohne überfrachtet zu werden. So haben sich die Charaktere nach und nach aufgefaltet und entwickelt und das in einem sehr ruhigen und schleichenden Tempo. Das gefällt mir aber super, weil es besonders vor dem Hintergrund der Thematiken absolut Sinn gemacht hat.

Auch wenn die hier aufgegriffenen Thematiken eigentlich einen traurigen und bewegenden Ton hatten, war hiervon nicht viel zu spüren. Durch Handlung und Charaktere hat das Buch den perfekten Grad an Leichtigkeit gewonnen, sodass man hier locker und leicht durch die Geschichte kam, ohne zu mitgenommen zu sein. Auch humorvolle und verrückte Szenen wurden eingestreut und haben die Geschichte perfekt abgerundet. Auch wenn das Buch fast ausschließlich an einem Ort spielt, hat der Autor durch seine feinen Details und seinem Gespür für den Spannungsbogen eine runde Geschichte geschaffen. Ich habe in dem Buch super viel markieren können, denn es wurde sich in einigen Szenen und Dialogen so wertvoll und auf den Punkt gebracht geäußert. Hätte man an den Stellen einfach 1:1 rausschreiben können - richtig schön. Inspirierende Stellen führten mit einem guten Wechsel mit der Dynamik durch das Buch, das insgesamt von den Figuren gut abgerundet wurde.

Die Charaktere waren sehr charismatisch und hatten besondere Charakterzüge. Einige waren ausgesprochen feinfühlig, andere so gar nicht. Dafür hatten sie andere Eigenarten, wie Lebhaftigkeit oder Humor. Insgesamt war das Spektrum hier sehr vielfältig. Noch ein Punkt, den ich absolut beeindruckend finde: TJ Klone schafft es, Thematiken wie Kultur und Geschlecht auf natürliche und ungekünstelte Weise mit einfließen zu lassen. Er widmet sich diesen Themen und dabei fällt nicht einmal wirklich auf, dass er es tut, weil es einen so selbstverständlichen Tonus trägt.

Meine einzige kleine Kritik: Es gab hier und da Wiederholungen und kleinere Lücken in der Logik, die ich aber keinesfalls dramatisch fand. Für mich eine wahnsinnig tolle Geschichte, die ich sehr empfehlen kann. Ich freue mich riesig, „Mr. Parnassus Heim für magisch Begabte“ bald in die Hand zu nehmen und freue mich schon jetzt unglaublich auf neue Werke des Autors!

✩✩✩✩✩ / 5 Sterne

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