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Veröffentlicht am 03.06.2022

Die Schwebefliege, eine schmutzige Geschichte

Die Schwebfliege
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Diese Autorin versteht es ausgezeichnet, besondere Bücher zu schreiben. Hier entführt sie uns im Hamburg Rotlichtviertel. Hinnerk Thies ist städtischer Angestellter und ein wenig Eigenbrötler. Seine Freizeit ...

Diese Autorin versteht es ausgezeichnet, besondere Bücher zu schreiben. Hier entführt sie uns im Hamburg Rotlichtviertel. Hinnerk Thies ist städtischer Angestellter und ein wenig Eigenbrötler. Seine Freizeit widmet er der Entomologie, insbesondere der Schwebefliege. Schon länger fühlt er sich verfolgt und dann bemerkt er, dass es der Zuhälter einer gewissen Tatjana ist, mit der er seinerzeit ein Techtelmechtel hatte. Das Pärchen hat ihn als Melkkuh auserkoren. Durch Tatjana lernt er Cindy kennen, die ebenfalls eine Borsteinschwalbe ist, Aus Cindy wird er nicht schlau, will sie ihm helfen oder hintergeht sie ihn mit allen Mitteln. Die beiden Frauen halten ihn auf Trab, erzählen ihm, dass sie sich von ihren Luden trennen wollen, im nächsten Augenblick gehen sie wieder aber zu diesen zurück. Hinnerk gerät zwischen den Fronten der Halbwelt, sein Computer wird manipuliert, man trachtet ihm nach dem Leben und soagr eine Politikerin hat ihre Hände mit im Spiel. Mit ihm nie zugetrauter Cleverness setzt er die Zuhälter unter Druck, spielt die Clans gegeneinander aus. Der letzte Teil des Buches ist derart spannend und aktiionsreich, man kann nicht mehr aufhören zu lesen. Wir sehen die Glitzerwelt von St. Pauli, doch wenn der Morgen kommt, wirkt alles schmuddelig und die Mädchen leben in den letzten Absteigen. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und man fliegt nur so dahin. Die Autorin hat eine leicht verständliche Sprache, ihre Ausdrucksweise ist stellenweise an die Örtlichkeiten des Buches angepaßt. Ein wirklich spannende Leseerlebnis, das ganz anders endet, als wir es uns vorgestellt haben. Der schwarze Einband wird von einer Schwebefliege geziert und es wird darauf verwiesen, dass es eine schmutzige Geschichte ist. Wie schon eingangs erwähnt, Anja Gust gelingt es bestens, perfinde Geschichten zu schreiben.

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Veröffentlicht am 26.05.2022

Männliche Seelbstbefriedigung

Männliche Selbstbefriedigung | Erotischer Ratgeber
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Ein Ratgeber für Männer, die sich auch alleine schöne erotische Gefühle verschaffen können. Natürlich hat mich als Frau dieses Buch interessiert und ich habe es mir durchgelesen. Denn Selbstbefriedung ...

Ein Ratgeber für Männer, die sich auch alleine schöne erotische Gefühle verschaffen können. Natürlich hat mich als Frau dieses Buch interessiert und ich habe es mir durchgelesen. Denn Selbstbefriedung ist für viele immer noch ein Tabuthema und entgegen der herrschenden Meinung schadet Selbstbefriedigung nicht, sondern man tut dadurch seinem Körper Gutes. Wenn Mann selbst Hand an sich legt, lernt man seinen Körper besser kennen, man lernt, auf welche Reize der Körper reagiert, welche Stellen am meisten Lust verbreiten. Wenn der Mann mit sich und seinem Körper im Reinen ist, hat auch die Frau durchaus ihre Vorteile davon. Der Autor beschreibt sämtliche Techniken und Praktiken ausführlich. So kann der Mann beim Lesen auch gleich einmal ausprobieren. Das Buch ist für alle Altersgruppen geeignet. Junge Menschen lernen ihren Körper richtig kennen und ältere Herren können einige Kniffe und neue erogenen Zonen erforschen. Ein sehr lehrreiches Buch für den Herrn.

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Veröffentlicht am 21.05.2022

Mutters Lüge

Mutters Lüge
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Ein Buch, das sehr viel Kraft kostet und den Leser noch lange nachdenklich zurücklassen wird. In unserem Umfeld sind so manche Emigranten und erst jetzt wird mir bewußt, wie schwer sie es in einem anderen ...

Ein Buch, das sehr viel Kraft kostet und den Leser noch lange nachdenklich zurücklassen wird. In unserem Umfeld sind so manche Emigranten und erst jetzt wird mir bewußt, wie schwer sie es in einem anderen Land haben, wo sie ja teilweise nicht einmal die Sprache verstehen. Marta und Tomek wachsen mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Polen auf. Sie sind sich schon von klein auf sich selsbt überlassen, da die Mutter in einem Internat als Pädagogin tätig ist. Eines Abends macht sie den Zwillingen klar, dass sie morgen illegal aus Polen ausreisen werden und nach Deutschland gehen. In Kiel angekommen, strengt sich Marta unheimlich an, um die Sprache zu erlernen , sie schafft es sogar aufs Gymnasium. Anfangs tut sie sich in dem fremden Land mit den ganz anderen Sitten sehr schwer, da sie zudem von ihrer Mutter keine Unterstützung erhält, denn sie ist voll auf Tomek fokusiert. Später studiert Marta in Berlin Psychologie und findet dann in der Schweiz eine Anstellung. Sie findet auch bald einen Lebenspartner und nimmt zur Kenntnis, dass die Mutter sich nicht oder nur sehr wenig für sie interessiert. Marta baut sich eine eigene Praxis auf und hat noch Kontakt zu ihrer Wahlfamilie in Polen. Die Mutter hatte schon immer ihre Geheimnisse, wollte nie über ihre Kindheit reden, was verständlich war, da sie ja als Kind im Konzentrationslager interniert sein sollte. Nachdem die Mutter aber gestorben ist, wird anhand der Unterlagen bekannt, dass diese eine ganz andere Frau ist als die, als die sie sich ausgegeben hat. Nun beginne Marta zu recherchieren und kann bruchstückhaft das wahre Leben der Mutter zusammen setzen. Das Leben vom Marta war immer hart und schwer, doch sie hat mit Fleiß und Disziplin sich hochgearbeitet, sich den deutschen Gegebenheiten angepaßt und auch Freundschaften geschlossen und war in Vereinen eingetreten. Ein Mädchen, das für alles offen war und sich voll integriert hat, was für ihren Zwillingsbruder nicht der Fall war, wurde er ja von seiner Mutter verhätschelt. Marta hat aber immer wieder kleine Unregelmäßigkeiten im Leben der Mutter gefunden, über die sie aber damals nicht nachgedacht hat. Mich hat das ganze Buch total fasziniert und es hat sich spannender als jeder Krimi gelesen. Die Kapitel sind übersichtlich, die Sprache ist klar und deutlich und es wird nicht mit Fremdwörtern argumentiert. Letztendlich ist es für den Leser beruhigend, dass diese wirklich kompetente und ehrgeizige Frau im Leben ihren Frieden gefunden hat. Das düstere Cover mit den dunklen Wolken und dem Mädchen, das in die Ferne blickt,gibt dem ganzen Buch noch den letzten Schliff. Selten habe ich eine son ergreifende "Biografie" gelesen.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Was der Morgen verspricht.

Was der Morgen verspricht
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Ein Buch, das 1904 spielt. Die Frauen waren damals noch im wahrsten Sinne des Wortes dem Manne Untertan. Besonders in der sog. besseren Gesellschaft hatte die Frau zu brillieren, bei Festen eine gute ...

Ein Buch, das 1904 spielt. Die Frauen waren damals noch im wahrsten Sinne des Wortes dem Manne Untertan. Besonders in der sog. besseren Gesellschaft hatte die Frau zu brillieren, bei Festen eine gute Figur zu machen, dem Personal auf die Finger zu schauen und Mutter zu sein, obgleich die Kinder von Kindermädchen erzogen wurden. Hannah ist Jüdin und hilft mit Liebe ihrem Großvater in der Arztpraxis. Ihr großes Ziel ist es, Medizin zu studieren und dann als Ärztin zu arbeiten. Leider sind aber Frauen an den meisten Unis nicht zugelassen. Die Schweiz ist hier neutraler und auch in Tübingen studieren einige Frauen. Doch bei den Eltern stößt Hannah total auf Protest, sie verbieten ihrer Tochter ein Studium und stellen ihr einen Heiratskandidaten vor. Vor lauter Frust flieht Hannah vor dem jungen Mann, aber seine liebevollen Briefe und seine einfühlsame Art lassen ihren Widerstand langsam schmelzen. Ihre einzige Verbündete und Vertraute ist das Hausmädchen Alma, die es selbst sehr schwer hat aber unvoreingenommen zu Hannah hält und ihre engste Vertraute ist. Doch dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Ein Buch, das mich unheimlich fasziniert hat, zumal die Stellung der Frau in der Gesellschaft genau beschrieben wird. Wenn jemand wie Hannah dagegen rebelliert, sprechen die Eltern meist ein Machtwort und das Mädchen wird zwangsverheiratet. Doch Hannah läßt sich nicht unterkriegen und beginnt ein Studium trotz ihrer Kinder. Sie hat es schwer, die Männer werden im Arztberuf bevorzugt. Außerdem hat sie einen gewissen Konkurrenzkampf mit anderen Kollegen. Aber auch heute hat es eine berufstätige Frau mit Kindern schwer, besonders wenn es um Führungspositionen geht, werden Männer bevorzugt. Denn diese haben den Kopf frei, was von einer Mutter nicht immer behauptet werden kann. Die Autorin schreibt so detailgetreu, man merkt, dass sie sich mit der Materie umfassen auseinandergesetzt hat. Die Kapitel sind leicht zu lesen, nichts wirkt übertrieben, sondern so, wie es in allen Familien zugeht. Die Sprache ist gut verständlich, hier wird nicht mit Fremdwörtern experimentiert, der Spannungsbogen steigt und man kann nicht mehr aufhören, denn man möchte immer wieder wissen, wie es weitergeht. Das Buch endet mit dem Jahr 1925, der erste Weltkrieg wird hier geschildert und mit der damit verbundenen desolaten Versorgungslage. Das Buch endet so, dass man ohne weiteres eine Fortsetzung daran anhängen kann und ich freue mich schon zu erfahren, wie es mit der Familie Friedländer weitergeht. Das sepiafarbene Cover zeigt ein sich umarmendes Liebespaar.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Unter Träumen

Unter Träumen
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Dies ist nun der dritte Teil der Montagsnächte-Trilogie und ich bin wieder begeistert davon, obgleich das Buch sehr schwermütig ist und dem Leser viel Grund zum Nachdenken und überlegen gibt. Es ist wirklich ...

Dies ist nun der dritte Teil der Montagsnächte-Trilogie und ich bin wieder begeistert davon, obgleich das Buch sehr schwermütig ist und dem Leser viel Grund zum Nachdenken und überlegen gibt. Es ist wirklich kein Buch zum schnell mal lesen, sondern man muß sich mit der ganzen Materie auseinandersetzen. Vor 30 Jahren fiel die Mauer, Ania hat die 40 schon überschritten als sie erfährt, dass sich ihre erste große Liebe, der Mensch, der sie auf die politische Lage in der damaligen DDR aufmerksam gemacht hat, der sie mit nach Leipzig zu den Montagsmärschen mitgenommen hat, seinem Leben ein Ende gesetzt hat, nicht mal 50 Jahre alt ist er geworden. Sie fährt zur Beerdigung in das kleine Dorf im Südharz und kommt bei ihren Eltern unter. Hier wird sie wieder an alles erinnert, was sie einst mit Bernd verband, Als sie ihn kennenlernte, war er Filmvorführer im Bürgersaal. Warum er sich umgebracht hat, bleibt offen. Eigentlich hatte er keinen Grund dazu. Er hatte eine nette Lebensgefährtin, war vor einiger Zeit aus Berlin zurückgekommen und betrieb hier ein Fotogeschäft und er schien zur Ruhe gekommen zu sein. Ania trifft sich mit ihrer einst besten Freundin Suse, aber von der Freundschaft scheint nicht viel übrig geblieben zu sein, Auch ihre Schwester Brit ist in ihrer Ehe nicht mehr glücklich, ihr Mann ist der AFD beigetreten und hat sich so Jetzt seine eigene Meinung zusammengereimt. Das Dorf scheint so wie früher und dennoch ist es anders, es brodelt unter seiner Schläfrigkeit. Ania, die auf der Welt viel herumgekommen ist, sieht alles mit anderen Augen. Und während des Wochenendes, das sie bei ihrer Familie verbringt, werden so einige Familiengeheimnisse gelüftet, andere bleiben weiterhin verborgen, über gewisse Dinge wird nicht gesprochen. Und dann darf Ania Bernds Tagebücher lesen, er hat sie also nicht vergessen und wieder wird hier vieles erzählt, das erstmal verarbeitet werden muß. Da ich die beiden Vorgängerbände gelesen habe und die Personen und ihre Lebensläufe kannte, fiel es mir sehr leicht, ins Buch hineinzufinden. Es war sehr interessant zu erfahren, wie sich die Protagonisten in den über 30 Jahren entwickelt haben. Das Lesen ist ziemlich kurzweilig, da immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit genommen werden und man so alles erklärt und erläutert bekam. Ania, Brit, Bernd und Suse sind mehr im Laufe des Lesens sehr ans Herz gewachsen, teilweise konnte ich deren Entscheidungen gut verstehen. Viele im Osten verloren über den Wegfall der Mauer und der alten Strukturen in ein tiefes Loch, waren sie dieses andere Leben doch nicht so gewohnt. Mir haben die Bücher uinheimlich gut gefallen, denn man hat hier so vieles erfahren, was man sonst irgendwie nie gewußt hätte Der Einband mit den vielen blauen Margeriten ist sehr freundlich gehalten. Und am Ende fragt man sich: Haben sich die Träume erfüllt, die diese Jugendlichen damals hatten?

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