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Veröffentlicht am 10.06.2017

Anders als erwartet

Zeit
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Das Cover dieses Buches ziert das berühmte Bild des Schauspielers Harold Lloyd, an dem Zeiger einer riesigen Uhr eines New Yorker Wolkenkratzers hängend. Sinnbildlich gesprochen wirft das die Frage auf: ...

Das Cover dieses Buches ziert das berühmte Bild des Schauspielers Harold Lloyd, an dem Zeiger einer riesigen Uhr eines New Yorker Wolkenkratzers hängend. Sinnbildlich gesprochen wirft das die Frage auf: Sind wir Menschen der Zeit hilflos ausgeliefert oder vermögen wir sie zu beherrschen? Der Untertitel verspricht, darauf eine Antwort zu finden.

Der Autor nähert sich den verschiedensten Aspekten der Zeit und beleuchtet sie aus den Blickwinkeln der Philosophie, Religion, Wirtschaft, Politik, Physik, Kunst und der Literatur. Hierbei werden so viele Zitate und Verweise auf berühmte "Zeit"genossen und deren jeweilige Werke verwendet, dass es doch sehr mühselig zu lesen ist, gerade wenn man diese nicht kennt. Ich hatte eher den Eindruck einer wissenschaftlichen Abhandlung, für die ich nicht die nötige Qualifikation besitze, um sie zu verstehen. Manche Sätze musste ich mehrmals lesen und so kam auch kein Lesefluss und keine Lesefreude auf. Besonders die physikalischen Beschreibungen im Kapitel "Weltraumzeit" waren mir mit zu vielen Fachbegriffen und zu schwierig erklärt. Das hätte man verständlicher schreiben können.

Manchen Gedankengang fand ich jedoch interessant, wie häufig zum Beispiel der Zeitbegriff Einzug in unsere Sprache gefunden hat, über den wir uns gar nicht mehr bewusst sind (bspw. das Zeitliche segnen). Auch gerade die philosophischen Betrachtungen haben mir gefallen. Da könnte man auf fast jeder Seite gleich mehrere Zitate herausgreifen, die bemerkenswert sind.

Insgesamt war mir dieses Buch allerdings zu gestelzt geschrieben und ich hatte davon doch etwas Anderes erwartet.

Veröffentlicht am 12.04.2023

Die Zeichnungen sind das Beste...

Asterix und Obelix im Reich der Mitte
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Ich hatte mich sehr auf diese neue Geschichte von Asterix und Obelix gefreut. Leider konnten mich nur die gelungenen Zeichnungen überzeugen.

Davon abgesehen, dass die historischen Fakten dieses Mal nicht ...

Ich hatte mich sehr auf diese neue Geschichte von Asterix und Obelix gefreut. Leider konnten mich nur die gelungenen Zeichnungen überzeugen.

Davon abgesehen, dass die historischen Fakten dieses Mal nicht der Realität entsprechen, hat mich von Anfang an die feindselige Grundstimmung gestört. Von der sonstigen Freundschaft oder gutmütigen Kabbelei zwischen Asterix und Obelix ist nichts zu spüren. Sie sind ständig auf Krawall gebürstet und geben ungewöhnliche, nicht zu ihren Charakteren passende Ansichten von sich. Es wirkte auf mich so, als sollten unbedingt moderne und derzeit aktuelle Themen verbraten werden. Den Charme der älteren Bücher habe ich hier vergeblich gesucht, auch wenn ab und zu gelungene Wortwitze und Anspielungen vorhanden waren.

Den Text empfand ich meistens als holperig und sperrig, über dessen Bedeutung ich mehrmals gestolpert bin. Dass das Buch für Kinder geeignet sein soll, kann ich deshalb nicht nachvollziehen.

Für die schönen Zeichnungen und ein paar witzige Anspielungen kann ich Punkte vergeben, aber ansonsten lässt sich meiner Meinung nach nichts weiter Positives über das Buch sagen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2017

Gute Idee versandet in trockener Handlung

Die Verräterin - Das Imperium der Masken
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Baru Kormoran wächst behütet und geliebt von ihren zwei Vätern und ihrer Mutter auf der Insel Taranoke auf. Für die Bewohner sind solche Familienkonstellationen nichts Ungewöhnliches. Doch das Imperium ...

Baru Kormoran wächst behütet und geliebt von ihren zwei Vätern und ihrer Mutter auf der Insel Taranoke auf. Für die Bewohner sind solche Familienkonstellationen nichts Ungewöhnliches. Doch das Imperium der Masken hat andere Wertvorstellungen und als nach der unblutigen Eroberung einer ihrer Väter verschwindet, schwört Baru Rache. Sie lässt sich vom Imperium ausbilden und strebt eine Machtposition in Falcrest dem Regierungssitz an, um von dort aus ihrem Volk helfen zu können. Doch zuerst soll sie ihre Loyalität unter Beweis stellen und in einer anderen Region mit vielen Herzogtümern eine Rebellion zerschlagen.

Mir hat der Anfang der Geschichte sehr gut gefallen und ich fand die Idee der auf Handel basierenden, unblutigen Eroberung einer Welt faszinierend. Auch die für die Bewohner von Taranoke selbstverständlichen Zusammenstellungen von Familienmitgliedern, in beliebiger Anzahl und Geschlechter, fand ich erfrischend anders und interessant. So habe ich die ersten hundert Seiten direkt verschlungen, doch leider stoppte dieser Lesegenuss mit der Ankunft Barus in Aurdwynn und ihrer dortigen Tätigkeit als Reichsbuchhalterin. Ab da ging es nur noch um Politik, wirtschaftliche Winkelzüge, Intrigen und Machtspiele. Und das alles mit so vielen verschiedenen Personen, die in unterschiedlichen Abhängigkeiten zueinander stehen, dass ich bald den Überblick und die Lust am Weiterlesen verloren habe. Ich musste mich regelrecht durch die zähen und teilweise sehr langweiligen Dialoge und Beschreibungen kämpfen.

Zu den Charakteren konnte ich, außer zu Baru, auch keine Verbindung aufbauen. Dazu blieben sie mir zu distanziert und nüchtern. Dabei waren einige durchaus sehr vielversprechend, aber es fehlte die Lebendigkeit in ihrer Darstellung.

Ich finde es sehr schade, dass eine gute Idee hier in einer so trockenen und langweiligen Handlung versandet. Eine Fortsetzung der Reihe werde ich deshalb nicht lesen.

Veröffentlicht am 23.08.2017

Leider nicht fesselnd

Fangirl
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Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte ...

Die Zwillinge Cath und Wren waren bisher unzertrennlich, aber als sie aufs College gehen, möchte Wren neue Leute kennenlernen und nicht mehr so viel mit ihrer Schwester zusammen sein. So muss die introvertierte Cath das erste Mal in ihrem Leben alleine zurechtkommen. Ihre neue Zimmergenossin Reagan ist sehr direkt und schüchtert Cath ein, ihr Freund Levi ist dagegen immer nett zu Cath und so kann sie langsam ein vertrautes Verhältnis zu ihm aufbauen.

Caths Leben wird von Fanfiction bestimmt. Sie schreibt über eine Buchreihe in der es um Simon Snow, einen Zauberer geht. Es werden immer wieder Auszüge aus dem ebenfalls von der gleichen Autorin existierenden Buchs eingeschoben, die allerdings keinen Bezug zu der Handlung von "Fangirl" haben. Das hat den ohnehin etwas zähen Lesefluss gehemmt und mich nur verwirrt und gelangweilt. Die extreme Besessenheit von Cath zu dieser Buchreihe, konnte ich nicht nachvollziehen und es fiel mir deshalb auch schwer, mich in ihre Gedanken und Gefühle hineinzuversetzen. Vielleicht sollte man zuerst "Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow" lesen, um einen besseren Zugang zu finden.

Die anderen Charaktere waren bis auf Levi zu oberflächlich beschrieben, um interessant zu sein und die Entwicklung von Cath war für meinen Geschmack zu schleppend und nicht bemerkenswert genug, um sie sympathisch zu finden. Die Handlung zieht sich ohne große Spannung oder Höhepunkte in die Länge und konnte mich nicht fesseln.

Leider hat mich dieses Buch nicht überzeugen können, aber da ich generell mit dem Thema Fanfiction nichts anfangen kann, bin ich dafür auch die falsche Zielgruppe.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Leider keinen Zugang gefunden

Mansfield Park
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Nachdem ich einige Verfilmungen von Jane Austens Romanen gesehen und geliebt habe, wollte ich mich dann auch mal an ein Buch von ihr wagen, da es zu den Klassikern gehört, die man als Buchliebhaber gelesen ...

Nachdem ich einige Verfilmungen von Jane Austens Romanen gesehen und geliebt habe, wollte ich mich dann auch mal an ein Buch von ihr wagen, da es zu den Klassikern gehört, die man als Buchliebhaber gelesen haben muss. Leider gehört Mansfield Park zu den Werken, die mich enttäuscht haben. Vielleicht habe ich auch nach den bunteren und lebendigeren Filmen, zu hohe Erwartungen gehabt, aber ich fand es einfach ziemlich langweilig.

Die junge Fanny muss ihr verarmtes Elternhaus verlassen, da dort zu viele Mäuler zu stopfen sind. Ihre reichen Verwandten nehmen sie auf ihrem Anwesen Mansfield Park als Ziehkind auf. Doch dort wird sie nur als bessere Hausangestellte behandelt. Während ihre Cousinen und Cousins allesamt die Vorzüge des reichen Daseins genießen, wird Fanny als Nicht-Familienmitglied verspottet, ausgenutzt und gedemütigt. Eingeschüchtert und zugleich fasziniert von der Welt, die sie in Mansfield kennenlernt, beginnt sie sich mit der Situation abzufinden. Der einzige, der sie wirklich mag, ist ihr Cousin Edmund und das macht ihr das Leben etwas leichter.

Am Anfang verwirren und ermüden die vielen Namen der Personen und ihre jeweiligen gesellschaftlichen Stellungen. Auch die damaligen Standesdünkel muten sehr befremdlich an, geben aber einen guten Einblick in die damalige Denkweise und die herrschenden Verhältnisse. Den Schreibstil fand ich am Anfang sehr umständlich, aber nach einigen Seiten hatte ich mich daran gewöhnt, auch wenn ich ihn bis zum Schluss nicht richtig mochte. Es kam kein richtiger Lesefluss zustande und da auch die Handlung eher schleppend vor sich ging, habe ich oft weitergeblättert.

Zu Fanny konnte ich keine Nähe aufbauen, da sie mir einfach zu blass und unscheinbar beschrieben war. Auch zu den anderen Charakteren fand ich keinen richtigen Zugang, da sie nur oberflächlich dargestellt wurden. Es gab ein paar lustige Stellen, die mich Schmunzeln ließen, aber insgesamt hat das leider nicht ausgereicht, um mich für dieses Buch zu erwärmen.