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Veröffentlicht am 04.06.2022

Die verletzliche Seele einer Stadt

Venezia
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Federico Povoleri hat seine Heimatstadt Venedig fotografiert und ermöglicht mit seinen einzigartigen Aufnahmen, einen Blick auf die Grand Dame zu erhaschen, die vielen verborgen bleibt.

Dabei klagt er ...

Federico Povoleri hat seine Heimatstadt Venedig fotografiert und ermöglicht mit seinen einzigartigen Aufnahmen, einen Blick auf die Grand Dame zu erhaschen, die vielen verborgen bleibt.

Dabei klagt er an, dass der Besuchs Venedigs zu einer abzuarbeitenden Attraktion auf der Bucket-List verkommen ist, bei denen die wenigsten sich überhaupt noch die Mühe machen, Herz und Seele dieser Stadt zu erkennen oder wahrzunehmen. Der Blick rast über die Sehenswürdigkeiten Markusplatz, Rialto und Seufzerbrücke, nimmt nur die schillernde Oberfläche wahr, die für Tourist:innen reserviert ist, aber wer hört schon den Steinen und Gemäuern oder gar den Venezianer:innen zu, die uralte Geschichten erzählen ?

Povoleri macht möglich, was Unmöglich erscheint - er fängt mit seinen Aufnahmen Herz und Seele der Stadt ein, die dem Verfall und Untergang regelrecht geopfert wird, nur um hier noch ein bisschen Profit zu machen und da noch den ein oder anderen Euro Umsatz zu erhaschen.

Wenn sich Kreuzfahrtriesen durch die Fahrrinne wälzen und das empfindliche Ökosystem der Lagune aus dem Gleichgewicht bringen, wird das ungleiche Verhältnis zwischen Kommerz und Ausschlachtung gegenüber Erhalten und Bewahren nur allzu deutlich. Tourist;innen, die sich für keine Unfug zu schade sind, nur um ein möglichst "originelles " Foto für die sozialen Medien zu erhaschen, dabei aber die Ehre der Stadt und die der Venezianer:innen mit Füßen treten.

Wer sich dagegen die Mühe macht, und die Kanäle mit dem Paddelboot entdeckt, wird entzückt sein, was sich hinter der nächsten Hausecke verbirgt.Es sind die stillen Momente der Vergänglichkeit, die für unglaublich intensive Begegnungen verantwortlich sind.

Der Bildband ist eine Offenbarung an eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die voller Liebe und Hingabe, aber auch Sehnsucht und Traurigkeit stecken. Denn Venedig ist nicht das bunte, laute Treiben, dass uns allen vorgaukelt, in einer Postkartenkulisse gefangen zu sein. Venedig ist leise, sensibel, zerbrechlich und voller Schönheit, die nur für diejenigen zu sehen ist, die sich ganz und gar auf diese Stadt einlassen.

Ein außergewöhnlicher Bildband, der nicht mit Kitsch und Klischees aufwartet, sondern authentisch, echt und ehrlich die verletzliche Seele einer Stadt zeigt, die von vielen verkannt wird.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Blumen sind Seelen, die in der Natur blühen (Gerard de Nerval)

Mein Blumenglück
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Doris Bewernitz öffnet nicht nur ihre Gartenpforte, um ihre blühenden Kostbarkeiten zu zeigen, sondern auch ihre große Truhe, randvoll mit lyrischen Schätzen gefüllt.

Ein Spaziergang durch das Gartenjahr, ...

Doris Bewernitz öffnet nicht nur ihre Gartenpforte, um ihre blühenden Kostbarkeiten zu zeigen, sondern auch ihre große Truhe, randvoll mit lyrischen Schätzen gefüllt.

Ein Spaziergang durch das Gartenjahr, der in Versen und Reimen vom bunten Blumenteppich erzählt, der die Autorin immer wieder beglückt. Himmelsschlüssel öffnen nicht nur die Himmelspforte, sondern sorgen dafür, dass das Herz ganz weit wird. Das Sonnenauge erfüllt Körper und Seele mit warmen Licht und der Duft von Jasmin weckt die zarte Erinnerung an den ersten Kuss. Die kleinen Laternen der Schachbrettblume leuchten in der sanften März-Sonne und die späte Anemone erfreut mit ihren kräftigen Farben im Herbst.

Die Gedichte spiegeln die Liebe der Autorin zu ihrem Garten und der vergänglichen Schönheit ihrer Blumen, heben mal ihren Charakter hervor oder zeigen, dass sich die Gärtner:innen in Demut und Dankbarkeit vor dem Blütenmeer verneigen. Die Seiten sind erfüllt von üppigen Düften, aromatischen Wohlgerüchen und dem leisen Summen der Bienen, während die Leser:innen in Gedanken auf einer Gartenbank Platz nehmen, die wärmenden Sonnenstrahlen genießen und den Gedanken und Träumen nachhängen.

Ein Streifzug durch den blühenden Jahreskreis, der nicht nur mit Worten, sondern auch mit historischen Blumenbildern und Fotografien begeistert.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Achte auf das Kleine in der Welt, das macht das Leben reicher und zufriedener (Carl Hilty)

Die kleine Seelenapotheke
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Es gibt Situationen im Leben, die mit einer großen Portion Mut, Entscheidungsfreudigkeit, aber auch mit Rücksicht auf andere und sogar mit Verzicht eine prägende Erinnerung in uns schaffen.

Von genau ...

Es gibt Situationen im Leben, die mit einer großen Portion Mut, Entscheidungsfreudigkeit, aber auch mit Rücksicht auf andere und sogar mit Verzicht eine prägende Erinnerung in uns schaffen.

Von genau solchen Ereignissen erzählt "Die kleine Seelenapotheke", die vom achtsamen Miteinander (Die Nägel im Zaun) , täglichen Herausforderungen (Die Sorgenpäckchen)und Einsichten (Das schöne Herz) handeln. Es sind Geschichten, die in liebevollen Worten vom Glück des Teilens berichten oder von der Erkenntnis, dass materieller Reichtum oft emotionale Armut bedeutet. Das Glück liegt in den kleinen Dingen und genau das transportieren die Kurzgeschichten, die sich mit liebevollen Worten direkt ins Herz schleichen und dort ganz viel Wärme und Freude verbreiten.

Eine wunderschöne Auswahl an "Lebensvitaminen" von Schopenhauer, Luigi Malerba, Alan Cohen u.a, die für jede Lebenssituation genau die richtigen Worte finden, um die Leser:innen aufzubauen, zu stärken und die innere Sonne wieder scheinen zu lassen.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Der Herbst ist des Jahres schönstes farbiges Lächeln (Willy Meurer)

Das Fest der Farben feiern
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Julia ist auf dem Nachhauseweg von einem wunderschönen Spätsommer-Picknick, als ihr der Gedanke durch den Kopf schießt, wie schön es doch wäre, wenn immer Sommer ist. In der Nacht hat sie einen sehr seltsamen ...

Julia ist auf dem Nachhauseweg von einem wunderschönen Spätsommer-Picknick, als ihr der Gedanke durch den Kopf schießt, wie schön es doch wäre, wenn immer Sommer ist. In der Nacht hat sie einen sehr seltsamen wie lebhaften Traum: Sie bekommt Besuch vom Herbstgeist, der sie an die Hand nimmt und ihr zeigt, welche Auswirkungen ein ewiger Sommer hat und warum der Herbst so wichtig für Mensch und Natur ist. Am nächsten Morgen steht für Julia fest, dass sie, zusammen mit ihren Freund:innen, ein richtig schönes Herbstfest feiern wird, um den Zauber dieser besonderen Jahreszeit zu genießen...


Christa Spilling-Nöker lässt den Herbst mit all seiner rauschen Farbenpracht und den leckeren Köstlichkeiten in ihrer Geschichte einziehen und verbreitet so eine ganz besondere Atmosphäre. Das Sonnenlicht bricht sich in den Nebeltropfen, die noch auf den Spinnweben hängen, das Laub leuchtet in sattem orange-rot und der Duft von Kürbissuppe liegt in der Luft.

Die Erzählung führt die Leser:innen an Bräuche und Traditionen heran, erklärt die Hintergründe von Halloween und bietet die Möglichkeit, gemeinsam mit Julia und ihren Freund:innen am Tisch Platz zu nehmen, die ein oder andre Köstlichkeit zu genießen und in den Gesprächen den tieferen Sinn von Weintrauben und Walnüssen zu ergründen.

Auszüge aus Liedtexten (Bunt sind schon die Wälder) und bekannten Gedichten (Der Waldgänger), aber auch eigene Verse und vor allen Dingen die Rezepte zu den leckeren Herbstgerichten (Kürbissuppe, Maronenwaffeln) runden den Herbstspaziergang ab. Ein Buch, das den Zauber dieser Jahreszeit mit sehr gelungenen Aufnahmen und ansprechenden Beiträgen einfängt und die ein oder andere Inspiration fü die Lesenden bereit hält.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Ein Stern so hell erstrahlt zur Weihnachtszeit...

Nachts am Himmel tausend Sterne
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Rainer Haak gelingt mit seinem Buch "Nachts am Himmel tausend Sterne", das traditionelle Weihnachten mit modernen Geschichten zu verbinden und so die Brücke zwischen Altem und Neuem zu schlagen. Er spricht ...

Rainer Haak gelingt mit seinem Buch "Nachts am Himmel tausend Sterne", das traditionelle Weihnachten mit modernen Geschichten zu verbinden und so die Brücke zwischen Altem und Neuem zu schlagen. Er spricht Weihnachtsromantiker:innen genauso an wie jene, die es lieber nostalgisch mögen, echte Grinchs sind oder solche, für die Weihnachten einfach nur ein paar freie Tage bedeuten, weil es der Kalender eben vorsieht.

Seine Episoden erzählen von Menschen wie du und ich und so fällt es den Leser,innen leicht, sich in der ein oder anderen Geschichte selbst wiederzufinden und die Gefühle und Gedanken der Figuren zu teilen. Es sind Erzählungen, die von Freude und Verlust, Zweifeln und Angst, aber auch von Liebe und Hoffnung berichten und die den Geist der Weihnacht in sich tragen.

Da ist "Die Kerze gegenüber" , die schon im Herbst Hoffnung und Wärme im Herzen spendet, oder ein "Stern zu verschenken" , der von Hand zu Hand weitergegeben, Freude in die Herzen bringt. Die kurzen Geschichten tragen Erinnerungen und Bräuche in sich, ermöglichen kleine Weihnachtswunder und funkeln wie kleine Sterne am Himmel.

Die modernen Weihnachtsgeschichten überraschen, sind mal besinnlich, mal anrührend, mal tragisch oder fröhlich. Sie kommen von Herzen und suchen sich einen Weg in die Herzen der Leser:innen, um dort ihr Licht zu entzünden und für wohlige Wärme zu sorgen.

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