Berührende Geschichte
Bevor ich mich an dich verliere„...Ihrer lieben Freundin ging es schlecht. Sehr schlecht. Wie hatte sich ihr Zustand in nur zwei Tagen so rasant verschlechtern können?...“
Zoe ist mit ihrer Freundin auf einem Brautschiff nach Britisch-Kolumbien ...
„...Ihrer lieben Freundin ging es schlecht. Sehr schlecht. Wie hatte sich ihr Zustand in nur zwei Tagen so rasant verschlechtern können?...“
Zoe ist mit ihrer Freundin auf einem Brautschiff nach Britisch-Kolumbien gekommen. Jane wurde schon vor der Ankunft isoliert. Sie hat nur noch wenige Tage zu leben.
Die Autorin hat einen abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben.
Der Schriftstil ist leicht lesbar, gibt den Buch aber stellenweise eine Tiefe, die berührt. Es ist die raue Welt der Goldgräber, die die Kolonie geprägt hat. Was fehlt, sind Frauen. Auch Zoe, die einst in einer Textilfabrik gearbeitet hat, hofft auf einen Ehemann. Zuvor aber möchte sie ihren Zwillingsbruder Zeke finden.
Während Zoe bei Jane ist und dort mit Pastor Abe spricht, erscheint Hermann Cox. Der Witwer war mit einer Indianerin verheiratet. Jetzt sucht er Eltern für sein Baby. Zoe nimmt sich des Kindes an.
Schon die ersten Gespräche zwischen Zoe und Pastor Abe sind sehr inhaltsreich.
„...“Meine Mutter hat auch so gebetet“, sagt sie. „Wie?“ „Als wäre Gott direkt bei uns und würde uns hören.“...“
Abe ist in einer Ausnahmesituation, als Zoe bei ihm erscheint und ihm sagt, dass sie heiraten will. Plötzlich geht alles sehr schnell. Kurze Zeit später sind sie verheiratet. Das hatten wieder sie noch er so geplant.
Zoe wird im Buch sehr gut charakterisiert. Sie hat ein Händchen für den Umgang mit Kindern. Selbst in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, sieht sie die Not anderer und ist bereit, ihnen unter die Arme zu greifen.
„...Zoe hatte sich nie als besonders freundlich eingeschätzt. Nein, aber sie war entschlossen, einfallsreich und hartnäckig. Diese Eigenschaften hatten ihr geholfen zu überleben...“
Trotzdem ist Zoe von sich selbst nicht besonders überzeugt. Das zeigt sich darin, dass sie immer wieder hinterfragt, ob sie für einen Pastor die richtige Frau sei, denn erstammt aus einer begüterten Familie.
Zoe und Pastor Abe leben eher wie Bruder und Schwester zusammen. Zwar mögen sie sich,aber keienr traut sich, das dem anderen mitzuteilen. Der Bischof ist gegen diese Ehe. Er macht dem Pastor klar, dass sie das Kind nicht behalten dürfen. Das aber sieht Zoe anders – und sie kommuniziert das deutlich.
Sehr gut werden die gesellschaftlichen Verhältnisse beschrieben. Der Pastor ist nicht nur für den Ort zuständig, sondern er geht auch in die Lager der Goldgräber.
Mit passenden Metaphern wird die beeindruckende Landschaft und manch Himmelsereignis beschrieben.
„...Die Nordlichter boten auf den Rückweg zur Hütte ein atemberaubendes Schauspiel. Grüne, gelbe und rötliche Streifen leuchteten vor dem Hintergrund von Millionen Sternen am Himmel...“
Es gibt noch manches Auf und Ab, bevor alle Missverständnisse ausgeräumt sind.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.