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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2022

zahme Dystopie

Auf See
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Die Schriftstellerin Theresia Enzensberger ist die Tochter des berühmten Hans Magnus Enzensberger, aber natürlich schreibt sie ganz anders.
Auf See ist ihr zweiter Roman und behandelt trotz einer dystopischen ...

Die Schriftstellerin Theresia Enzensberger ist die Tochter des berühmten Hans Magnus Enzensberger, aber natürlich schreibt sie ganz anders.
Auf See ist ihr zweiter Roman und behandelt trotz einer dystopischen Ausgangssituation offenbar einige gesellschaftsrelevante Elemente.
Die Kapitel wechseln zwischen der siebzehnjährigen Yada, die auf einer schwimmenden Stad in der Ostsee lebt und der exzentrischen Künstlerin Helena. Dazwischengeschaltet ist manchmal noch das Archiv.
Diese Archiv-Passagen beinhalten Informationsfluten, die den Leser ersschlagen können. Da wäre weniger mehr gewesen.

Je weiter der Roman fortschreitet, umso mehr verdichtet die Handlung sich, erst Recht ab dem Abschnitt der mit Yada und Helena überschrieben ist.
Theresia Enzensberger kann schreiben, aber dennoch wurde mir nicht klar, worauf sie eigentlich hinauswollte. Vom Ende hätte ich mehr erwartet.

Veröffentlicht am 31.07.2022

Die Owens-Schwestern

Practical Magic. Zauberhafte Schwestern
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Erst beim Lesen von Practical Magic ist mir aufgefallen, dass ich schon die Verfilmung unter dem Titel Zauberhafte Schwestern gesehen habe.
Der Roman ist schon 1995 geschrieben worden.

Alice Hoffmann ...

Erst beim Lesen von Practical Magic ist mir aufgefallen, dass ich schon die Verfilmung unter dem Titel Zauberhafte Schwestern gesehen habe.
Der Roman ist schon 1995 geschrieben worden.

Alice Hoffmann hat einen angenehm zu lesenden Stil, der gleichzeitig unspektakulär bleibt.
So kann man leicht dem Lebensweg der Schwestern Gillian und Sally Owens,
die schon seit früher Kindheit als Hexen verrufen sind und daher eine Außenseiterrolle einnehmen müssen.
Als Kinder sind sie deswegen wie zusammen geschweißt, sie halten immer zusammen. Als Erwachsene gehen sie getrennte Wege und schlagen unterschiedliche Richtungen ein.
Sally wird Mutter und Gillian ist mit einem gewalttätigen Mann namens Jimmy zusammen.
Meiner Meinung nach schadet der Aspekt um den getöteten Jimmy der Handlung. Das speist einen Krimiplot ein, wo man als Leser auf mehr Magie hofft. Daher von mir nur eine eingeschränkte Empfehlung.

Veröffentlicht am 05.06.2022

Ehe in der Krise

Ein unvollkommener Ehemann
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Sheila O Flanagan hat die Geschichte einer Ehekrise geschrieben.
Auslöser ist der Seitensprung des Ehemanns mit der Nachbarin.
Das schön gemalte Cover zeigt ein Paar, die sich den Rücken zuwenden.

Da ...

Sheila O Flanagan hat die Geschichte einer Ehekrise geschrieben.
Auslöser ist der Seitensprung des Ehemanns mit der Nachbarin.
Das schön gemalte Cover zeigt ein Paar, die sich den Rücken zuwenden.

Da das Buch bei Suhrkamp erschienen ist, erwartete ich etwas anspruchsvolleres. Auch ist der Roman merkwürdig altmodisch und konservativ gehalten.
So dauerte es eine Weile, in das Buch hineinzukommen.

Erzählt wird ausschließlich aus der Sicht der Icherzählerin Roxy, die nach dem Vorfall mit den Kindern zunächst zu ihrer Mutter zieht. Aber zu einer endgültigen Trennung von Dave kann sie sich noch nicht entschließen.
Aus Daves Sicht wird nicht erzählt, dabei wäre der Roman mit 2 Perspektiven vielleicht lebendiger geworden.
Aber das statische des Stils liegt nicht nur an der Perspektive, es gibt auch sonst keine großartigen Beschreibungen oder geht irgendwo in die Tiefe.
Man muss dem Buch aber lassen, dass es den Prozess einer Trennung in Gänze zeigt.

Veröffentlicht am 04.06.2022

harmlose Familiengeschichte

Sommerschwestern
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Eine Familiengeschichte mit 4 erwachsenen Schwestern, die teilweise eine schwierige Beziehung zur kühlen Mutter haben. Diese hat die 4 nach Holland eingeladen, um ihnen etwas mitzuteilen. Die Spannung ...

Eine Familiengeschichte mit 4 erwachsenen Schwestern, die teilweise eine schwierige Beziehung zur kühlen Mutter haben. Diese hat die 4 nach Holland eingeladen, um ihnen etwas mitzuteilen. Die Spannung des Buches erschließt sich daraus, was das sein kann. Und vom Wortwitz bei den Dialogen zwischen den Figuren, die gleichzeitig ein Familienporträt ergeben.. Die vier Schwestern Doro, Yella, Amelie und Helen sind ziemlich unterschiedlich. Leider überzeugen sie als Persönlichkeiten nicht. Da hätte Monika Peetz vielleicht ihnen etwas deutlichere Merkmale geben sollen. So bleiben sie einfach nicht in Erinnerung. Am ehesten vielleicht noch Yella, die auch Mutter ist.
Manko des Buches ist aber auf jeden Fall das sehr verhaltene Erzähltempo.
Zunächst sidn die Schwestern unter sich, die Mutter kommt erst spät hinzu.

Monika Peetz Roman Sommerschwestern ist wahrlich keine große Literatur, aber zum berieseln vielleicht gerade richtig.

Veröffentlicht am 09.05.2022

Die Achtziger

Die Welt, die meine war
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Der Norwegische Schriftsteller Ketil Bjornstad handelt die Achtziger Jahre an. Jedenfalls so, wie er sie empfunden hat.Aber viel kann ich auch für mich ableiten. Auch für mich waren die Achtziger Jahre ...

Der Norwegische Schriftsteller Ketil Bjornstad handelt die Achtziger Jahre an. Jedenfalls so, wie er sie empfunden hat.Aber viel kann ich auch für mich ableiten. Auch für mich waren die Achtziger Jahre prägend.
Jedes Jahr wird beleuchtet. Dadurch wird es zu einem großen Projekt. Aber es bleibt relativ unverkrampft und lesbar.
Bjonstad ist 1980, zu Anfang des Buches 28 Jahre alt. Er ist auch Musiker, klar dass die Musik der Zeit ihm neben Literatur auch wichtig ist, aber auch Film und Philosophie.
Es begegnen uns politische und kulturelle Ereignisse und Momente der Zeit. Manches hatte ich glatt vergessen.Dem Roman sind einige Erinnerungen zu verdanken.