Profilbild von Strandmoewe

Strandmoewe

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Strandmoewe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Strandmoewe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2017

"Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt" - Super Sommerlektüre

Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt
0

Rezension zu „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ von Kristina Günak
Liebesroman, 2017 LYX in Bastei Lübbe AG

Bea arbeitet in der Romantikabteilung des kleinen, aber feinen Königstein Verlags in Braunschweig. ...

Rezension zu „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ von Kristina Günak
Liebesroman, 2017 LYX in Bastei Lübbe AG

Bea arbeitet in der Romantikabteilung des kleinen, aber feinen Königstein Verlags in Braunschweig. Leider läuft es nicht all zu gut mit dem Verlag und es liegt an Tim Bergmann, dem neuen Starautor des Verlags, ihn zu retten. Doch dafür gilt es zunächst Tim und sein aufbrausendes Verhalten medientauglich zu machen. Bea, die eigentlich in ihrer rosaroten Liebesromanwelt glücklich ist, wird mit Tim und seinem Fantasyroman vor eine große Herausforderung gestellt. Eine ziemlich attraktive zu gleich. Da sind einige Stolpersteine und Herzklopfmomente für die bevorstehende Lesereise von Tim und Bea schon vorprogrammiert.

Kristina Günak macht es dem Leser durch ihren flüssigen und lebensfrohen Schreibstil leicht sich den Charakteren nahe zu fühlen und in die Geschichte einzutauchen. So war ich schon nach den ersten Seiten begeistert und habe mit Freunde Beas Gedanken „gelauscht“ und mich so manches Mal beim laut los lachen erwischt. Die Gegensätzlichkeit der Charaktere und ihre kleineren Geheimnisse schaffen eine angenehme, prickelnde Spannung.

Achtung, kleiner Spoiler-Alarm
Der Spruch „Harte Schale, weicher Kern“ trifft sehr gut auf Tim zu, allerdings hätte ich mir auch gegen Ende des Romans noch ein wenig harte Schale gewünscht. Im Vergleich der ersten Seiten mit dem Gesamtroman muss ich feststellen, dass mir die Veränderung von Tim nicht ganz passend erscheint. Seine, anfangs, lockere und freche Art gegenüber Bea geht meiner Meinung nach abrupt verloren, nachdem er sich ihr gegenüber geöffnet hat. Und damit leider auch das leichte Prickeln bei den Begegnungen zwischen den beiden.

Fazit
Insgesamt ist der Roman „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ von Kristina Günak sehr unterhaltsam und kurzweilig, eine ideale Urlaubs-, Garten- oder Balkonlektüre. Für alle, die beim Lesen ein leichtes Herzflattern und viele Schmunzelmomente mögen, ist dieser Roman genau das Richtige und ein Must-Have für den Sommer.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Humor
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 01.07.2018

Alles begehren - eine ehrliche und vielschichtige Geschichte

Alles Begehren
0

Im Roman „Alles begehren“ von Ruth Jones, gelesen von Julia Nachtmann, geht es um Kate und Callum und deren Leben, die sich völlig auf den Kopf stellen, als sie eine Affäre beginnen. Ich möchte nicht zu ...

Im Roman „Alles begehren“ von Ruth Jones, gelesen von Julia Nachtmann, geht es um Kate und Callum und deren Leben, die sich völlig auf den Kopf stellen, als sie eine Affäre beginnen. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber es wird turbulent für den Leser, oder in meinem Fall Zuhörer. Als Callum Kate das erste Mal trifft sind es unter anderem der Altersunterschied und die Tatsache, dass Callum ein verheirateter Familienvater ist, die eine Affäre der beiden zum Scheitern verurteilt. Als sie einige Jahre später wieder aufeinander treffen, sind sie beide ihrer Wege gegangen, Kate hat eine Familie gegründet und ist eine erfolgreiche Schauspielerin, während Callum mit seiner Familie und seinem Job als Lehrer wieder ein geregeltes Leben gefunden hat. Ab da wird alles anders.

Ruth Jones versteht es die innere Zerrissenheit der Figuren darzustellen, das Verlagen, dass vermeintlich Richtige zu tun und dem Drang des Unterbewusstseins zu wiedersagen. Während sich zunächst die Handlung rund um Kate und Callum aufbaut, rücken die Partner und Kinder immer weiter in den Fokus des Lesers bzw. Zuhörers. Das Geschehen auch aus deren Sicht zu betrachten gibt der Geschichte eine gewisse Tiefe. Immer wieder schafft es Ruth Jones durch unerwartete Ereignisse Wendungen in die Geschichte einzubauen und so die Neugierde des Hörers aufs Neue zu weckt.

Ein so heikles Thema, eine Affäre mit dem verbundenen Verrat am Partner, als Haupthandlung eines Romans aufzugreifen hat mich ehrlich gesagt überrascht. Es ist nicht die typische Liebesgeschichte, oder ein „gute-Laune-Roman“, vielmehr schafft es Ruth Jones die unschöne Wahrheit gnadenlos ins Licht zu ziehen.

Es war eine sehr interessante Erfahrung in die unterschiedlichen Perspektiven einzutauchen und sich dabei zu ertappen gemeinsam mit den unterschiedlichen Figuren zu hadern, zu zweifeln.

Die in der Geschichte vorkommenden Perspektivenwechsel und auch zeitlichen Sprünge sind leider als Hörer stellenweise schwer nachvollziehbar. Vermutlich sind diese Wechsel im Buch besser durch mögliche Absätze oder Kapitelunterteilungen besser dargestellt und helfen dem Leser sich auf den Wechsel einzustellen. Als Zuhörerin fühlte ich mich gelegentlich überrumpelt und hatte Mühe mich rechtzeitig auf die neue Perspektive einzulassen. Eigentlich schade, da gerade diese Wechsel und Sprünge die Geschichte so lebhaft und perspektivenreich machen und Julia Nachtmann als Leserin der Gesichte eine tolle Stimme verleiht. Es ist angenehm ihr zuzuhören und macht es leicht in die Geschichte einzutauchen.

Zusammenfassend kann ich „Alles begehren“ von Ruth Jones all denen weiterempfehlen, die nicht die klassische Liebesgeschichte erwarten, sondern einen vielschichtigen Blick auf die vielen Seiten einer Affäre, die aufregenden und lustvollen, aber auch auf die des Verrats, werfen wollen . Ob als Hörbuch oder doch lieber als gebundenes Buch würde ich dabei den eigenen Vorlieben überlassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Handlung
  • Thema
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2018

Ein Sommerroman

Die Kamelien-Insel
0

„Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach (2018 by Bastei Lübbe AG)

Worum geht es im Roman „Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach? Es geht um die Natur, die Liebe und um eine Reise zu sich selbst, bei der man ...

„Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach (2018 by Bastei Lübbe AG)

Worum geht es im Roman „Die Kamelieninsel“ von Tabea Bach? Es geht um die Natur, die Liebe und um eine Reise zu sich selbst, bei der man nicht immer nur den einfachen, oder gradlinigen Weg wählen sollte. 
Aber der Reihe nach: Sylvia hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat, sie ist erfolgreich in ihrem Job als Unternehmensberaterin und ist verheiratet mit ihrem Mann Holger, dem erfolgreichen Immobilienmakler. Als Sylvia unerwartet ihre Tante Lucie beerbt, überlässt sie Holger den Verkauf des Grundstücks, der bereits einen Interessenten an Land gezogen hat. Als Sylvia unerwartet etwas Freizeit in ihrem stressigen Berufsalltag erhält beschließt sie kurzfristig die Gärtnerei, ihr Erbe, in Südfrankreich zu besuchen. Das sie dadurch ihr Leben ins Wanken bringt, hätte sie zu diesem Augenblick sicher nicht erwartet. Die Kamelieninsel löst in Sylvia tiefe Verbundenheit aus, was nicht nur an den Kindheitserinnerungen an diesen zauberhaften Ort mit all seinen wunderschönen Kamelien liegt, sondern auch an den Menschen, die hier leben.
 Die Bewohner der Insel sind nicht begeistert über die Pläne der „Erbin“ und auch Sylvia merkennt bald, dass sie den Verkauf der Insel nicht übers Herz bringen kann. 
Neben einem spannenden Wettlauf gegen die Zeit, um den Verkauf zu stoppen, begleitet der Leser Sylvia auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle und eine Zeitreise in die Vergangenheit von Sylvias Tante Lucie, dabei gelang Sylvia bald an einen Punkt, an dem es darum geht sich zu entscheiden. Wird sie den Weg weitergehen, den sie sich über die letzten Jahre so hart erarbeitet hat, oder schlägt sie eine völlig neue Richtung ein, bei der nicht klar ist, wo sie am Ende des Weges stehen wird.

Tabea Bach schaffte es die Landschaft der Kamelieninsel so klar zu zeichnen, als wäre ich selbst schon öfters dort gewesen und dem Zauber der Blüten und rauen Natur erlegen. „Vor ihr bereitete sich die Landschaft aus, die so völlig anders war als die Kargheit der Küste. Im Schutz der hohen Mauern lag auf einem riesigen, sanft abfallenden Gelände ein blühender Park, durchzogen von weiß schimmernden Kieswegen. Gleich inter dem Tor reckten knorrige Bäume ihre Äste in den stahlblauen Himmel, voller dunkelgrüner, wie gelackt wirkender Blätter, zwischen denen Sylvia weiße, rosafarbene und rote Blüten entdeckte, wundervoll üppig, fast wie die von Rosen.“ 
Mit einem Schreibstil, der lebhaft und detailreich ist, gelingt es der Autorin den Leser früh in den Bann der Geschichte von Sylvia zu ziehen. Auch ist schön zu beobachten, wie sich nach und nach die Spannung um das weitere Geschehen aufbaut. Einzig die Liebesgeschichte zwischen Maël und Sylvia ist für mich persönlich etwas zu plötzlich. Ich hätte lieber noch mehr über Maël und sein Verhalten und Auftreten gegenüber Sylvia erfahren, um diese starken Gefühle nachzuempfinden bzw. mich genau wie Sylvia in diesen Charakter verlieben zu können.

„Die Kamelieninsel“ ist ein Roman mit Herz, Leidenschaft und Spannung, der es schafft den Leser in seinen Bann zu ziehen und das Potential zu einem leichten Sommerroman hat, der in keinem Reisekoffer fehlen darf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Geschichte