Unterhaltsamer Roman mit witzigen Dialogen
Auf das Roman-Debüt der Moderatorin Sabine Heinrich war ich sehr neugierig, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte.
Eine alte Dame, die nach 60 Jahren Ehe ihren Mann verlässt und eine junge Frau, die ...
Auf das Roman-Debüt der Moderatorin Sabine Heinrich war ich sehr neugierig, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte.
Eine alte Dame, die nach 60 Jahren Ehe ihren Mann verlässt und eine junge Frau, die doch eigentlich mit ihrem Leben zufrieden und glücklich ist, brennen zusammen durch.
Das klingt nach einer amüsanten Geschichte, aber es ist mehr.
Durch ihren flüssigen, leichten und erfrischenden Schreibstil hat mich Sabine Heinrich schon nach wenigen Seiten an ihre Geschichte gefesselt, die sie aus Evas Sicht in der Ich-Form erzählt.
Mit Eva und ihrer Oma hat sie zwei tolle Protagonistinnen geschaffen, die beide sehr authentisch und sympathisch wirken.
Eva ist eine junge Frau, die fest im Berufsleben und auch in einer gefestigten Beziehung steht.
Sie genießt ihr Leben, ist fröhlich, manchmal auch ein bisschen chaotisch und liebt Kinder. Und das ist das einzige Problem, ihr Freund möchte keine Kinder.
Da lernt sie Tobias kennen und plötzlich könnte alles ganz anders sein.
Oma hat ihr ganzes Leben mit Opa verbracht und war offensichtlich nie glücklich in ihrer Ehe. Jetzt will sie das nicht mehr ertragen und hat beschlossen, ihn zu verlassen.
Bis sie in ihre eigene Wohnung kann, muss sie aber noch mit Opa in einer Wohnung bleiben, was sich schnell als Zumutung herausstellt.
Sie wendet sich an Eva und die beiden beschließen, ans Meer zu fahren, denn da war Oma noch nie.
Die Reise der beiden wird ein bisschen abenteuerlich aber auch ereignisreich.
Oma wird immer selbstbewusster und unternehmungslustiger und lernt z. B., was ein Smartphone ist und wie man damit umgeht.
Dabei liest sie dann auch eingehende SMS für Eva und erfährt so von Evas Zwiespalt.
Während der vielen Stunden Fahrt nach Elba haben die beiden viel Zeit für Gespräche.
Oma lässt auf eine sanfte Art Eva an ihrer Lebenserfahrung teilhaben und gibt ihr immer wieder Denkanstöße, redet ihr jedoch nicht in die Entscheidung hinein.
Und so erreichen die beiden schließlich Elba und Oma sieht zum ersten Mal das Meer.
Zitat: "An einem sonnigen Tag im Januar gingen wir ins Meer und schrien vor Glück."
Mit diesem Zitat kann ich mich sehr gut identifizieren, denn auch ich liebe das Meer und die Sonne. Und wenn man das im Januar erlebt, wo es zu Hause meist trüb und grau ist, dann ist das auch für mich Glück!
Insgesamt ist das Debüt von Sabine Heinrich ein unterhaltsamer Roman mit witzigen Dialogen, amüsanten und auch nachdenklichen Momenten.
Das Buch hat mich überzeugt und auch sehr berührt.
Lediglich das Ende hat mich etwas fragend zurück gelassen, denn da bleibt doch noch einiges offen. Ehrlich gestanden war ich zunächst ein bisschen enttäuscht, hoffe aber, dass Frau Heinrich sich damit evtl. eine Tür für eine Fortsetzung offen gelassen hat.
Bitte mehr davon Frau Heinrich!
Fazit: 5 von 5 Sternen